Ende des Jahres 2023 habe ich nach Monaten harter Arbeit und etlichen Rückschlägen wieder etwas Land gesehen und war dann so eingespannt in eben diese Arbeit, dass ich kaum Zeit zum privaten Lesen gefunden habe. Nicht nur deswegen beschlichen mich öfter Gedanken dahingehend, ob das mit dem Blog, der im Januar immerhin ins fünfzehnte Jahr gehen wird, noch Sinn für mich macht. Es werden vermutlich weniger Beiträge werden, die sich großzügiger verteilen. Ganz aufgeben möchte ich ihn jedoch (noch) nicht.
Ob sich mein Leseverhalten verändert hat, kann ich leider nur schlecht sagen. Ich lese weniger Sachbücher, möchte aber wieder vermehrt zugreifen. Die Phantastik steht immer ganz weit oben auf der Prioritätenliste, wenn mich die Listen mit Neuerscheinungen immer öfter deprimieren. Ich schrecke auch nicht mehr vor sehr dicken Büchern zurück, wenn sie gut sind. Am liebsten lese ich in bequemer Haltung, bei der ich meinen Arm abstützen kann. Ich habe seit Jahren das erste Mal wieder ein E-Book gelesen, auch wenn ich fürchte, dass es das letzte bleiben wird, wenn das auch noch nicht sicher ist. Von daher habe ich meinen Vorsatz, das Jahr und das Lesen einfach auf mich zukommen zu lassen, erfüllt. Gern würde ich zukünftig wieder mehr Preisträger lesen, da das aber ein wenig Vorrecherche verlangt, muss das abgewartet werden. Bücher sollen weiterhin eher zaghaft einziehen. Das ist mir 2023 sehr gut gelungen. Ich habe in fast allen Monaten das, was eingezogen ist, auch zeitnah gelesen. Nur zwei Gebrauchtbücherkäufe sind noch auffallend stark vorhanden. Im November, in dem ich arbeitstechnisch besonders stark eingespannt war, ist gar kein Buch eingezogen. Im Dezember ein bisschen mehr, weil jedes Jahr der Adventskalender in TT verlockt – auch andere, die dann besonders viel Interessantes einstellen. Ich habe mehr Comics und Bildgeschichten gelesen und würde das gern ausbauen. Hier jedoch wird der Preis definitiv entscheiden. Vielleicht tauche ich mehr in den klassischen Krimi ein, die machen mir oft viel Spaß. Auch in gepflegten Grusel (kein Splatter!) würde ich gern tiefer reinsehen.
In 2024 wird sehr vieles von Geld und seiner Form abhängen und ich bin sehr gespannt, was das für Verlage, Autoren und Leser bedeuten wird. Es heißt immer, Qualität setze sich durch. Leider ist das eine Beobachtung, die ich nicht teilen kann. Das, was zu lesen ist, wird immer einseitiger und leider auch qualitativ schlechter oder zumindest einfacher. Auch die Politik wird weiter unschöne Effekte nach sich ziehen, bereits jetzt haben so viele Verlage wie nie zuvor die Segel gestrichen. Und es werden mehr. Da TikTok und Instagram offenbar Absätze generieren können, werden die Übersetzungen zunehmen, die Zielgruppen weiter eingeschränkt (weiblich, jung – bunter Schnitt und so) und das Buchangebot enger. Diversität sehe ich subjektiv kaum, dafür einen zunehmenden Einheitsbrei, bei dem sich lediglich Hautfarbe und/oder Geschlecht der Protagonisten unterscheiden. Damit wiederum tun sich die Verlage nichts Gutes, es wird mehr Insolvenzen geben. Der Markt schrumpft weiter (nicht Quantität, die Anzahl der Bücher wächst, was schrumpft, ist die Qualität, das, was Literatur/Bücher ausmacht). Aber vielleicht werden wir alle in 2024 auch ganz andere Sorgen haben, als unseren neuen Lesestoff auszuwählen. Ich hoffe es nicht.
Die meisten Suchbegriffe im Blog lauteten: unbekannte gute fantasy romane, die unendliche geschichte buch original, verlorene werke. Einige Besucher kommen von deutschen (phantastischen) Blogs, auf denen ich noch nie Links zu anderen Seiten gefunden habe und deren Betreiber leider nie bei mir kommentieren. Immerhin lesen sie mit, das ist ja auch etwas. Auch wenn Ihr von wordpress reinschaut, lässt sich (sogar anonym) sehr leicht in blogspot kommentieren. Sehr gerne auch mit einer anderen Meinung! Für die immerhin einhundertfünfundzwanzig Kommentare, die es gab, bin ich sehr dankbar. Die meisten Besucherländer sind Deutschland, Vereinigte Staaten, Russland und Singapur.
Die beliebtesten Beiträge waren:
(Neu) Jubiläumsausgabe von "Die unendliche
Geschichte"
Die 25 unterschätztesten Fantasy-Romane im Verlorene-Werke-Blog
Gern
gelesen:
Frauen, an die ich nachts denke: Auf den Spuren meiner Heldinnen - Mia Kankimäki
Index, Eine Geschichte des: Vom Suchen und Finden - Dennis Duncan
Märchensagas: Von Trollen, Prinzessinnen, Wikingern und Königen
Indigene Sprachen Nordamerikas - Martin Krueger und Robert Götzenberger
Mit Blick aufs Meer - Elizabeth Strout
Das Romanverbot ist nur zu begrüßen - Seiko Ito
Megathreats:10 Bedrohungen unserer Zukunft – und wie wir sie überleben - Nouriel Roubini
Die Zone oder Tschernobyls Söhne - Markijan Kamysch
Die Verlobten des Winters - Christelle Dabos
Ein Geist in der Kehle - Doireann Ní Ghríofa
3000 Yen fürs Glück - Hika Harada
Magie und Milchschaum - Travis Baldree
Menschenversteher: Wie Emotionale Künstliche Intelligenz unseren Alltag erobert - Kenza Ait Si Abbou
Snehild - Die Seherin von Midgard - Anne-MarieVedsø Olesen
Von Königreichen hast du geträumt - Álvaro Enrigue
Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte - T. J. Klune
Da bin ick nicht zuständig, Mausi: Nix Neues vom Amt - Conny from the block
Persönliche
Flops:
Weibliche Unsichtbarkeit: Wie alles begann - Marylène Patou-Mathis
Kirmes im Kopf: Wie ich als Erwachsene herausfand, dass ich AD(H)S habe - Angelina Boerger
Der Weg ins Feuer - Kathleen Kent
Das schwarze Herz des Winters – Unholy - EmilyA. Duncan
M.O.M.:Mother of Madness - Emilia Clarke, Marguerite Bennett , et al.
Gearbreaker – Wir haben die Götter selbst erschaffen - Zoe Hana Mikuta
Die weite Wildnis - Lauren Groff
HORDE – Das Erste Zeitalter - Gronkh, Pandorya, Phunk Royal, Liza Grimm, Marvin Clifford
Im fünfzehnten Jahr möchte ich mir erneut keine Auflagen machen. Aus dem Alter, bei Challenges einzusteigen oder allein nach der Seitenzahl pro Monat zu gehen, bin ich definitiv heraus. Gern würde ich mehr gute Bücher entdecken, egal in welchem Genre.
Im Blog wird es sicher Veränderungen geben. Die Abstände der Beiträge steigen vermutlich und es wird weniger Texte abseits von Rezensionen geben.
Ich danke allen Besuchern dieses Blogs, jenen, die still mitlesen ebenso wie jenen, die kommentieren oder mir einer E-Mail schreiben, fürs Reinschauen.
Das neue Lesejahr wird hoffentlich spannend, unterhaltsam und gemütlich. Vielleicht auch fordernd und nachdenklich, um Wissen und mit neuen Denkansätze bereichert. Es wäre schön, wenn wir wieder ein bisschen mehr miteinander diskutieren könnten. Ansonsten wünsche ich schlicht: Frohes Lesen!
Hallo Daniela, ich wünsche dir ein gutes, gesundes neues Jahr und hoffentlich auch ein zufriedenstellendes, sowohl arbeitsmäßig als auch privat. Ja, 2023 war in vieler Hinsicht ein schwieriges Jahr, und man kann nur hoffen, dass das neue Jahr besser wird. Ich sehe gerade, dass du "Das Buch Eva" unter deinen Flops hast. Ich habe mir das Hörbuch geholt, da bin ich ja mal gespannt, wie es mir gefallen wird. Ich gestehe, ich bin auch viel zurückhaltender geworden, was die Anschaffung neuer Bücher betrifft, denn der Platz wird knapp, und die aktuellen Preise strapazieren den Geldbeutel auch ziemlich. Ich werde wohl doch eher beim Tauschen bleiben, trotz gestiegener Versandkosten, wobei das schon ein unschönes Phänomen bei der Post ist: Die Preise steigen, dafür wird der Service schlechter.
AntwortenLöschenNaja, machen wir das Beste aus den Gegebenheiten.
Alles Gute und liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
Löschenvielen Dank, das wünsche ich Dir auch! :)
"Eva" ist kein vollkommener Reinfall, Teile vom Buch haben mir gut gefallen; nur eben insgesamt war das leider nichts. Ich freue mich auf Deine Meinung!
Da viele Bücher nach dem Lesen bei mir wieder ausziehen müssen, ist noch reichlich Platz vorhanden, denn ich behalte nur die Bücher, die mir richtig gut gefallen haben. Oder eben Geschenke oder signierte Bücher. Aber ja, Du hast Recht, das Tauschen wird so insgesamt immer noch preiswerter sein als das neue kaufen. Fällt bei mir aber inzwischen auch schon unter Zusatzausgabe. Bisher sind meine Zusteller alle fürchterlich nett, aber ich sehe auch, wie sehr man sie zusätzlich belastet. Und das bei dem Wetter ... Das Geld bekommen ganz sicher nicht sie.
Eben, was bleibt einem auch anderes übrig? :)))
LG
Daniela
Liebe Daniela!
AntwortenLöschenNa, da hatten wir aber ähnliche Gedanken! Nein, wir dürfen nicht aufhören und oberflächlichen Buchbejubelungen per Video das Feld überlassen. Ich freue mich auf alle Deine Beiträge, auch wenn sie vielleicht etwas seltener erscheinen.
Ich wünsche Dir, dass das neue Jahr Dir positive Erfahrungen schenkt und Du zuversichtlich in die Zukunft schauen kannst.
Gemeinsam werden wird den Büchermarkt im Auge behalten und ganz sicher die ein oder andere Perle entdecken. Da bin ich zuversichtlich ;-).
Herzliche Grüße aus Frankfurt
Frau Leseratteffm
PS: Tauschticket lebt noch? Ich dachte, die Plattform hätte aufgehört??? Bringe gerade meine Bücher, die ausziehen dürfen in einen öffentlichen Bücherschrank. Ob ich wohl Tauschticket wieder probieren sollte?
Hallo,
Löschenoh, sieh an. Ja, manchmal ist das so ... Man weiß halt nur nicht, ob und wie das beim Leser ankommt. Aber ich denke auch, dass man nicht alles der relativ unkritischen Masse überlassen darf.
Danke, das wünsche ich Dir natürlich auch!
Dein Wort in Gottes Ohrmuschel, man wird sehen. Aber ich drücke und die Daumen.
Oh ja und wie es lebt. Die haben nie vorgehabt aufzuhören, sie haben halt nur eine kleine Tauschgebühr pro angefordertem Tausch eingeführt. Da war ich damals auch erst mal raus, aber es ist immer noch besser, als original kaufen zu müssen. Probier es gern, vielleicht sehen wir uns ja dort?
LG
Daniela