Freitag, 3. November 2023

Das Buch Eva - Meg Clothier

 

Beatrice, die um 1500 in einem Kloster lebt, kommt in den Besitz eines geheimnisvollen Buches. Doch auch andere gieren danach, denn für sie ist es ein ketzerisches Werk.

 

 


Titel: Das Buch Eva
Autorin: Meg Clothier
Originaltitel: The Book of Eve
Verlag: HarperCollins
ISBN: 978-3365004265 ‎
Euro: 18,00
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2023
Seiten: 368
Serie: nein
Come in: vorablesen.de

 

 

 

Inhalt
Italien, um fünfzehnhundert. Beatrice, die seit ihrer Kindheit im Kloster lebt und dort für die Schriften zuständig ist, hadert mit der Außenwelt. Eines Tages werden zwei Frauen, offenbar Mutter und Tochter, ins Kloster gebracht. Die Schwerverletzten stecken ihr ein geheimnisvolles Buch zu, bevor sie sterben. Doch sie sind nicht allein gekommen, ihnen sind verschiedene Männer auf den Fersen, die das ketzerische Buch in die Finger bekommen wollen. Beatrice muss vorsichtig sein, wenn sie sich und die anderen Frauen im Kloster beschützen will.

 

 


Meinung
Clothier schreibt im Nachwort, dass ihr Verleger mit der Bitte an sie herangetreten sei, ein feministisches Werk um das sog. Voynich-Manuskript zu schreiben. Sie war von der Idee fasziniert und stimmte zu. Und irgendwie ist auch beides drin, aber leider ist es nichts Halbes und nichts Ganzes. Das Buch selbst spielt absolut keine Rolle, außer dahingehend, dass alle es besitzen wollen. Beatrice kann es nicht lesen und auch die „magische Komponente“, die die Autorin drumherum gestrickt hat, ist so verworren und teilweise abstrus, dass es schwierig zu verstehen war.

Beatrice wird langsam eingeführt, wenn auch gleich mit der Ankunft der beiden Frauen. Wirklich sympathisch wird die junge Nonne leider nie, die früh ins Kloster gegeben wurde, um den Vater, der ihr dies ermöglicht hat, nicht trauert und mit der Stiefmutter hadert. Am Ende wird sich ihre persönliche Geschichte so sehr in Wohlgefallen und für sie zum Besten auflösen, dass es nur ein Seufzen wert sein wird.

Ansonsten ist es der klassische Fall. Beatrice ist irgendwie aus ihrer Zeit gefallen, an Frauenthemen hat sie kein Interesse, sie ist hochstehende Bibliothekarin aus einer adligen Familie. Alle Männer in diesem Buch sind böse und wollen den Frauen nur Schlechtes. Dass es keine einfachen Zeiten waren, liegt auf der Hand, es deswegen aber so einseitig und damit langweilig herunterzubrechen, musste deswegen aber auch nicht sein. Als dann der Jesus-Verschnitt auftauchte und die ganze Stadt okkupierte, wurde es mehr und mehr abstrus. Beatrice, die dann mit dem Buch quasi die Frauen in die Höhlen und damit die Freiheit führt … ach. Ein Graus. Am Ende, natürlich, wird das Kloster aufgelöst, denn Frauen, die sich selbst verwalten, das geht nicht. Das sagen immerhin nicht nur alle Männer, sondern auch etliche Nonnen selbst. Sie haben eine Anführerin, die zur Antagonistin für Beatrice wird.

Die Geschichte ist sehr, sehr einfach gestrickt und verlässt die ihr vorgezeichneten Pfade leider nie. Deswegen ist die Handlung recht fade, da schnell herausgefunden ist, wie es wohl weitergehen wird. In einem so klischeehaft erdachten Werk, ist das in der Tat auch nicht besonders schwer. Geschrieben wird gefällig, aber nicht besonders. Man mag es oder man mag es nicht. Leider keine Empfehlung von mir.

 

 

Meg Clothier studierte Classics an der Universität Cambridge, reiste in einem Segelboot von England bis Alaska und arbeitete als Journalistin in London und Moskau. »Das Buch Eva« ist ihr dritter Roman – derzeit lebt und arbeitet sie in Somerset mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern.

4 Kommentare:

  1. Ach, schade, das Buch war mir jetzt immer wieder ins Auge gefallen und ich hatte wirklich überlegt, es zu kaufen. Aber das klingt schon wieder so oberflächlich, dass ich keine Lust mehr drauf habe. :(

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    1. Ich habe mir auch mehr versprochen. Das Cover ist sehr schön und immerhin hat die Autorin einen Preis gewonnen. Ich mochte die Grundidee, aber es ist leider nur Klischee mit viel heißer Luft. Um das geheimnisvolle Buch geht es nie. Lesen kann es ja ohnehin keiner.

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  2. Ahoi Daniela,

    kann mich Alica nur anschließen - "ach schade"! Das klang so gut und so wie du es beschreibst, habe ich jetzt gar keine Lust mehr... Danke für die offenen Worte :)

    Liebe Grüße und einen wunderbaren Advent
    Ronja von oceanloveR

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    1. Ja, ich war auch enttäuscht, da das Buch erst so vielversprechend angefangen hatte. Später musste ich mich aber mehr und mehr zwingen weiterzulesen.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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