Das schwarze Herz des Winters – Unholy - Emily A. Duncan

 

Obwohl alle Kleriker in Kalyazin ausgerottet wurden, beherrscht Nadya deren Fähigkeiten. Als der Feind sie aufspürt, muss sie handeln und beschließt, den König zu töten.

 

 

Titel: Das schwarze Herz des Winters – Unholy
Autorin: Emily A. Duncan
Originaltitel: Wicked Saints
Verlag: Piper
ISBN: ‎ ‎ 978-3492706513
Euro: 17,00
Veröffentlichungsdatum: Juli 2022
Seiten: 448
Serie: Das schwarze Herz des Winters 01
Come in: Kauf (ME)

 

 

 

Inhalt
Kalyazin und Tranavia liegen seit einem Jahrhundert im Krieg. Obwohl alle Kleriker in Kalyazin ausgerottet wurden, beherrscht Nadezha Lapteva, Nadya, deren Fähigkeiten und lebt daher versteckt in einem Kloster. Serefin, der tranavische Kronprinz, ist ihr gerade auf die Spur gekommen, als er von seinem Vater, dem König, aus fadenscheinigen Gründen zurückgerufen wird. Er ist sich sicher, dass der Ältere ihn töten lassen wird und beschließt, ihm und dem Krieg den Garaus zu machen. Nadya, die fliehen musste, trifft auf den geheimnisvollen Malachiasz und beide beschließen, den Krieg zu beenden, indem sie den König töten. Dazu müssen sie ins Herz des Feindeslands.

 

 

Meinung

Es handelt sich bei dem Roman um den ersten Teil einer Reihe, bei der nur die ersten beiden Bücher übersetzt wurden. Zudem wirken hier mehrheitlich Charaktere, die keine zwanzig Jahre alt sind, was die Geschichte zu einem Jugendroman macht.

Schon der Anfang der Story macht es dem Leser nicht leicht, da er viel zu sprunghaft abläuft und ihn mitten ins Geschehen wirft. Ohne nötige Vorkenntnisse, ohne die wichtigen Figuren zu kennen, laufen Dinge ab, die keine Emotionen beim Leser hervorrufen, weil eben dieser noch damit beschäftigt ist, A von B zu trennen. Zudem hat die Autorin viele slawische Namen kreiert und wirft diese bunt durcheinander.

Auch nach der Flucht Nadyas ist es schwer, den Geschehnissen zu folgen. Es wird zwar anständig erzählt, aber leider nicht sehr tiefgehend, was besonders die Nebenfiguren blass erscheinen lässt. Sie dienen augenscheinlich nur dafür, die Protagonisten zu begleiten. Obwohl die einzelnen Kapitel mit dem Namen der Figur überschrieben sind, aus deren Sicht gerade erzählt wird, ist es schwierig sich in diese hineinzuversetzen. Zwar gibt es viel inneren Monolog, aber kaum wirkliche Handlung, ein Tun der Figuren.

Das erste Drittel muss in jedem Fall ausgehalten werden, da es sprunghaft und teilweise unverständlich ist. Und leider recht zäh. Eben diese trockenen Stellen werden die Geschichte bis zum Ende begleiten und haben auch mich dazu gebracht, Seiten zu überblättern, was der Handlung übrigens nichts ausmacht. Nichtsdestotrotz gibt es auch Stellen, die sich weglesen wie nichts. Es ist trotzdem schade, dass so vieles oberflächlich verbleibt. Neben den beiden verfeindeten Ländern gibt es offenbar ein drittes, aus dem zwei Charaktere, Bruder und Schwester mit indisch klingenden Namen, mit dabei sind, aber absolut keine Funktion übernehmen und ab mittig sogar fast komplett aus der Handlung verschwinden.

Schließlich entwickelt sich eine Art Liebesbeziehung zwischen Nadya und Malachiasz, die aber so nicht nachzuvollziehen ist und ebenfalls keine Emotionen hervorzurufen weiß. Am Ende, als sich eine nicht ganz so überraschende Wendung ergibt, ist Nadya am Boden zerstört und wirklich nachzuempfinden ist das nicht.
Das letzte Drittel ist erneut so sprunghaft, als seien einige Teile ersatzlos gestrichen worden. Das trägt leider nicht zum besseren Verständnis bei. Ich habe nur noch quergelesen und werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

„Unholy“ ist keiner der Romane, die man gelesen haben muss.

 

 

Das schwarze Herz des Winters
1. Wicked Saints (Unholy)
2. Ruthless Gods (Unforgiving)
3. Blessed Monsters

 

 

Emily A. Duncan ist New-York-Times-Bestsellerautorin der Reihe »Das schwarze Herz des Winters«. Sie ist in Ohio, USA, geboren und aufgewachsen und arbeitet als Jugendbibliothekarin. An der Kent State University absolvierte sie ein Masterstudium in Bibliothekswissenschaften, in dem sie vor allem lernte, wie man obskure slawische Folklore-Texte im Fernleihe-System findet. Wenn sie nicht gerade liest oder schreibt, spielt sie mit Vorliebe Videospiele und »Dungeons & Dragons«.