Eine interessante Mischung aus Reisebericht, (historischen) Biografien und was Frauen ab vierzig (heute) daraus lernen können.
Titel: Frauen, an die ich nachts denke: Auf den Spuren meiner Heldinnen
Autorin: Mia Kankimäki
Originaltitel: Naiset joita ajattelen öisin
Verlag: btb
ISBN: 978-3442719358
Euro: 12,00
Veröffentlichungsdatum: Mai 2022
Seiten: 560
Serie: nein
Come in: Tausch
Inhalt/Klappentext
Mia, Anfang vierzig, hat den Job gekündigt, die
Wohnung verkauft, und während andere Familien haben und Sommerhäuser kaufen,
denkt sie während zahlloser schlafloser Nächte an Frauen – und das hat nichts
mit Sex zu tun, sondern mit der Suche nach dem Sinn des Lebens! Ihres Lebens!
Ihre Nachtfrauen – furchtlose Entdeckerinnen, begabte Schriftstellerinnen und
leidenschaftliche Künstlerinnen – sind Schutzheilige, die sie um sich
versammelt, um sich den Weg weisen zu lassen. Und eines Tages beschließt sie,
Ernst zu machen, die Welt zu bereisen und den Spuren ihrer Nachtfrauen wirklich
zu folgen – Karen Blixen nach Tansania, Sei Shōnagon nach Japan, vergessenen
Renaissance-Malerinnen nach Florenz. Denn wenn diese Frauen es vor Hunderten
von Jahren in die Welt geschafft haben, warum sollte Mia das dann nicht auch
können?
Meinung
Kankimäki ist überrascht, wie viele von ihnen sie findet und sucht sich eine bunte Mischung heraus, um auf deren Pfaden zu wandeln. Dabei schreibt sie ihre eigenen Erlebnisse vor Ort minutiös auf, was einem Reisebericht gleichkommt. Aber mehr Worte verliert sie über die jeweilige Nachtfrau, deren Leben sie sich ganz genau anschaut, entweder in Biografien aus anderen Federn oder aus den Werken, die jene Frauen selbst verfasst haben. Am Ende vom Buch gibt es mehrere ganzseitige Fotos. Dabei sind unter anderem Karen Blixen, Mary Kingsley, Nellie Bly, Battista Sforza oder auch Yayoi Kusama. Es ist kein Buch im derzeitigen Zeitgeist geworden. Besonders besticht, dass Kankimäki ihre Heldinnen nicht nur auf ein Podest hebt. Sie schaut auch in dunkle Ecken und kehrt unter dem Bett. Waren ihre Nachtfrauen etwa normale Frauen aus Fleisch und Blut – mit Ecken und Kanten? Es liest sich weg wie nichts, wenn sie von den Entdeckerinnen oder Malerinnen erzählt. Leider wird es manchmal etwas zäh, eben dann, wenn sie eigene Berichte schreibt und eigene Überlegungen zu ihren Reisen anstellt. Das sind jedoch oft nur kurze Kapitel, die schnell beendet werden können. Den Rest des über fünfhundert Seiten zählenden Buches spürt man kaum beim Lesen. Es macht einfach Spaß, dem Leben der Frauen in den unterschiedlichsten Zeitepochen zu folgen. Vermutlich insbesondere dann, wenn man selbst die vierzig überschritten hat.
Mia Kankimäki, geboren 1971, hat Vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Helsinki studiert und als Texterin und Lektorin gearbeitet. 2010 kündigte sie ihren Job und reiste nach Japan, um ihr erstes Buch zu schreiben. »Dinge, die das Herz höher schlagen lassen« führte sie nach Kyoto, wo sie immer wieder schreibt und forscht. Ihr zweites Buch, »Frauen, an die ich nachts denke« ist von ihren Reisen auf den Spuren inspirierender historischer Frauenfiguren in Tansania, Kenia, Italien und Japan inspiriert. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und in 16 Sprachen übersetzt. Mia Kankimäki lebt in Helsinki, Finnland, wenn sie nicht gerade für ihr nächstes Buchprojekt auf Reisen ist.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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