Samstag, 1. November 2025

Ausblick auf den Verlorene-Werke-Blog im November 2025

 


Das war der Oktober
Der Oktober war nicht so mein Monat. Zwar gefiel mir, wie sich die Blätter der Bäume erst färbten und dann fielen, und auch das Wetter war erträglich. Aber irgendwie war in allem anderen der Wurm drin. Weltgeschehen ohne Worte und auch die kleine Baustelle in meiner Wohnung ist immer noch vorhanden.
Immerhin habe ich drei sehr gute Bücher gelesen. Leider sind die Buchpreise nach meinem Empfinden wieder gestiegen.
Viel unterwegs war ich in diesem Monat nicht, dafür habe ich meine Wohnung ein bisschen umgestaltet und ziemlich viel entrümpelt, seltsam, was sich über die Jahre so ansammelt.
Ich empfehle allen ab vierzig (und auch früher) übrigens gern eine sog. Kontenklärung (Formular V0100) bei der Rentenversicherung (das ist kein Rentenantrag!). Als eine Freundin mir das empfahl, war ich erst skeptisch, aber es ist augenöffnend!

 

(Neu) Diese Bücher sind im September bei mir eingezogen 

 

Rezensiert:
Schwanentage - Zhang Yueran

Organisch: Was es wirklich bedeutet, auf unseren Körper zu hören - Giulia Enders

Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten -Davide Morosinotto

 

Rezensiert 2013:
Die Winterfestung - Elizabeth A. Lynn

Der Feigling und die Bestie - Barış Müstecaplıoğlu

Auf dunklen Schwingen - Janine Cross

Die Fährte des Blinden - Glenda Noramly

Der Dieb - Megan Whalen Turner

Die Gabe der Magie - Kathleen Duey

Die Hetzjagd - Kevin Hearne

Ruf des Mondes - Patricia Briggs 

 

Neue Bücher eingezogen:

 


Das war das Postfach im Oktober
mit dem 30. Geburtstag beginnt oft die »Rushhour des Lebens«. Hochzeit, Kinder, Eigenheim, Karriere – alles muss gleichzeitig passieren. So erleben es auch die Autorinnen Christina Calaminus, Clare Devlin und Katrin Feuerstein. Ihr Leben verlief jahrelang ähnlich: Studium, WGs, Beziehungen, Dating, Reisen und die ersten Jobs. Doch mit 30 ändert sich das plötzlich, und die Rushhour des Lebens setzt ein. Es braucht dringend eine Anti-Checkliste für die 30er, und diese schreiben die drei Freundinnen selbst.
»30 Dinge, die du mit 30 nicht erreicht haben musst« erscheint am 15. Oktober bei Penguin.
Die Anti-Checkliste für die »Rushhour des Lebens« — von den Macherinnen des Erfolgs-Podcasts »dreißig«

 

am 29. Oktober 2025 erscheint das neue Buch von Dr. Karella Easwaran im Kösel Verlag: Glück entsteht im Kopf. Finde mentale Stärke und Lebensfreude mit der Beneficial Thinking-Methode.

 

Anna Marguerita Schön versammelt im Herzensprojekt „Wir alten Hasen“ zehn inspirierende Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, und lässt Leserinnen und Leser an den Reflexionen, Gedanken und Erfahrungen prominenter Journalisten, Künstler und Wissenschaftler teilhaben. So entsteht eine mal poetische, mal humorvolle, immer aber persönliche Liebeserklärung an das Leben.
Mit dabei sind Willy Astor, Nomi Baumgartl, Anne Devillard, Prof. Dr. Gerald Hüther, Michaela May, Isolde Ohlbaum, Dr. Heribert Prantl, Pfarrer Rainer Maria Schießler, Dr. Tilman Spengler und Konstantin Wecker.
Autoren und Herausgeberin spenden für jedes verkaufte Buch und E-Book 1 Euro; von den Verkäufen des gleichnamigen von den Autorinnen und Autoren selbst eingesprochenen Hörbuchs (ab 2. Februar 2026 erhältlich) werden 10 % der Nettoerlöse für karitative Zwecke zur Verfügung gestellt. Diese Gelder gehen direkt an gemeinnützige Initiativen und Hilfsprojekte, die von allen persönlich ausgewählt wurden.
Weiter unten sowie in der beigefügten Presseinformation lesen Sie mehr zum Projekt „Wir alten Hasen“.

 

Das bringt der November
Die üblichen Verdächtigen.

 

Was mich bewegt hat
Was einem so beim Zappen durchs Buchwelt-Netz durch den Kopf geht:

Da hat sich jemand mit einer Literaturagentur selbständig gemacht, schnappe ich im Börsenblatt auf. Nichts Neues, möchte man meinen, aber seine Nische soll es sein, nicht nur das Manuskript an den Verlag zu bringen, sondern gleich den Autor als Marke aufzubauen. Ich habe bei solchen Äußerungen immer ein wenig Bauchweh. Dabei wissen wir alle, wie und dass man Aufmerksamkeit generieren muss, um seine Bücher in diesem vollkommen übersättigten Markt an den Leser zu bringen. Das ist schade. Ich bin mir schon seit Jahren nicht sicher, ob uns nicht einiges an gutem Lesestoff entgeht, weil Autor meint, nicht dem klassisch angesagten Bild seiner Zeit zu entsprechen. Oder Autorinnen meinen, nicht hübsch genug zu sein.
Und da fiel es mir ein. Da war doch mal dieser männliche Literaturblogger, der 2015 durch die Social-Media-Kanäle ging, weil: „Da ging ein Link durchs Social Media Gewimmle, wo ein männlicher Leser voller Ernst behauptete, er lese Bücher weiblicher Autoren nur, wenn diese hübsch seien. So nach dem Motto: Hübsche Menschen schreiben auch hübsche Bücher.“ Das schrieb ich im „Ausblick“ für Mai 2015. Ich habe leider nicht vermerkt, wer es war, aber so viele männliche Literaturblogger gab es auch damals schon nicht. Ich ging also auf die Suche und fand ihn. Leider habe ich weder einen Link noch die Aussage gefunden, aber mein Gedächtnis ist ja noch da. Nun, was soll ich sagen. Heute darf er exklusiv Neuigkeiten und Rezensionen aus Blogs auf einer großen Seite vorstellen. Warum leider? Weil jemand, der „auswählt“ (und dann so kurios) sich nicht ändert. So sind in den Listen Blogs mit der Endung blogspot nicht zu finden. Und er scheint peinlich genau auf politische Ausrichtung zu achten. Was ich per se schon immer seltsam fand. Also alles. Was wäre an einem Blog, der Liebesromane bespricht, Krimis oder Kinderbücher so verkehrt? Hier zählt doch stets die Zielgruppe. Woran macht er also fest, was er verlinkt und was nicht? Meinungsmache war schon immer so eine Sache und diejenigen, die sich dazu berufen fühlten auch. „Aber du hast doch auch so eine Liste.“ Ja, und sogar (viel) länger zurückreichend als er und eine andere Bloggerin, die sich als Urheberin initiiert und verlinken lässt (Traffic lässt grüßen), obwohl sie nicht die Urheberin ist. Das habe ich über die Jahre mindestens zweimal beobachtet. Kaum war jemand bei mir, gab es unter seinem Namen kurz darauf so eine Liste, wenn auch in leicht veränderter Form. Aber warum weigere ich mich bis heute, einen kurzen Text zu jedem Link zu stellen und lasse nur die Überschrift des Erstellers für sich sprechen? Weil ich nur Links (als Infos) zusammentrage, keine Meinungen. Es sind alles Beiträge, die ich in den Weiten des Internets gefunden habe – und deren Meinung ich nicht immer teile. Aber darum geht es auch nicht. Was für den Leser der „Snippets - Literaturnews in Links Monat/Jahr“ interessant klingt, klickt er an und bildet sich eine eigene Meinung. Würde ich vorher auswählen, was verlinkt wird … Nein, dieser Gedanke ist für mich zu abstrakt. Einführungstexte können ebenfalls Meinungen beeinflussen und sei es etwas wie: „die liebe X hat einen wunderbaren Text zum Thema Y verfasst“ versus: „der nicht immer unproblematische Z hat einen kontroversen Text zum Thema U verfasst“. Das hat sich in der heutigen Zeit viel zu sehr etabliert. Und ich habe immer gehofft, dass es im Bereich „Buch“ noch lange anders sein würde. Ist es aber nicht. Leider.

 

Beim Scrollen in Instagram stieß ich auf eine Werbeanzeige für eine Seite, die KI-Angebote fürs Buch anpries. Als Lektorin komme ich um solche Dinge nicht herum und schaue mir alles zumindest mal an. Ziemlich entsetzt las ich auf der Homepage, dass die Betreiber weltweit in zig Sprachen agieren. Ein Roman wird für nur 89 EUR lektoriert und das in vierundzwanzig Stunden. Wo da der Lerneffekt für den Autor bleibt, weiß ich nicht. Einen Ansprechpartner dürfte es auch nicht geben. Auf der „Über uns“-Seite wurde es dann zeitgemäß politisch: „Mit dem Ziel gegründet, den Zugang zur Veröffentlichung zu demokratisieren, ermöglicht xyz jedem, überall, sein Buch kostenlos zu veröffentlichen und so die Literatur inklusiver und vielfältiger zu gestalten.“ Jetzt zerbreche ich mir den Kopf … aber was genau war denn am Veröffentlichen bisher undemokratisch?
Sie haben vor einigen Jahren einen Preis der Londoner Buchmesse erhalten. Mhm. Man weiß gar nicht mehr, was man davon halten soll.
PS: Rezensionen schreibt die KI für neunzehn Euro. Kann jetzt also auch jeder – völlig demokratisch und so.

 

Puh und dann wurden eine Menge Buchpreise verliehen. An Verlage, an Autoren. Und ich bin übers Augenrollen schon lange hinweg. Immer wieder sagt man, dass Kunst frei bleiben muss (eine Meinung, die ich teile), eben auch und besonders von Politik – damit sie sich unbelastet in alle Richtungen (vielleicht sogar ganz neue, an die heute noch keiner denkt) entwickeln kann. Wenn man aber in Zeiten wie diesen lebt und es wirtschaftlich schwer ist und dann jemand Preisgelder vergibt … es ist wahnsinnig auffällig, wer damit bedacht wurde. DAS dann auch noch demokratisch zu nennen und im Sinne von „Demokratie schützen“ zu sprechen, ist für mich so ungefähr das Widersinnigste, was es gibt. Wenn nur eine politische Richtung (zumindest ein wenig) gestärkt wird, ist das Meinungsmache. Und die war noch nie demokratisch. Und sie kam auch noch nie von Leuten, die demokratisch gedacht haben. Sondern jenen, die ein eigenes, oft recht eingegrenztes Weltbild besaßen und alle, die dieses nicht uneingeschränkt teilten, wegfegten. Zugespitzt hat es sich meist, wenn überhaupt nur zwei Richtungen/Meinungen (und nichts dazwischen) für diese Leute existierten, die eigene und die andere, Marke: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Unterschiede wurden nicht gemacht, kritische Fragen schnellstens unterbunden. Die Entwicklung gibt es bereits seit einigen Jahren, aber ich habe gehofft, dass sie meine kleine Welt und vor allem die Bücher noch eine Weile nicht erreichen würde. Aber sieh an … sie ist da. Und ich fürchte, ehe sich das wieder normalisiert, wird es viele Jahre dauern – und dann auch erst nach dem großen Knall.

 

Gelesen:

 


 

 

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2 Kommentare:

  1. Liebe Daniela,,, die Gelegenheit ein wenig bei Dir zu stöbern :-) ! Mein Monat Oktober war ziemlich mies, ich musste mich einer grösseren Operation unterziehen, inzwischen geht es mir wieder ganz gut. Die Bücher sind ziemlich auf der Strecke geblieben - aber nun geht es weiter,,,,GLG Angela

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    1. Oje! Ich hoffe, dass Du Dich weiterhin gut erholst!
      Manchmal ist es besser, sich nur auf sich zu konzentrieren und ganz zu gesunden. Die Bücher sind beständig :) Trotzdem alles Gute, dass es noch mehr aufwärts geht!

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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