"Organisch" von Giulia Enders verbindet Wissenschaft mit Alltag – humorvoll, verständlich und tiefgründig.
Titel: Organisch: Was es wirklich bedeutet, auf unseren Körper zu hören
Autorin: Giulia Enders
Originaltitel
Verlag: Ullstein Hardcover
ISBN: 978-3550201776
Euro: 24,99
Veröffentlichungsdatum: August 2025
Seiten:336
Serie: nein
Come in: Kauf
Inhalt/Klappentext
Manchmal braucht es den Blick nach innen, um
das Leben draußen besser zu verstehen.
Tief in unserem Inneren wirken Kräfte, die uns
Tag für Tag schützen, heilen und am Leben halten – meist, ohne dass wir es
bemerken.
Giulia Enders nimmt uns mit auf eine
faszinierende Reise zu den unsichtbaren Helden unseres Körpers. Sie zeigt, wie
unser Innerstes mit erstaunlicher Intelligenz auf Herausforderungen reagiert
und uns immer wieder neue Wege aufzeigt.
Mit anschaulichen Geschichten und neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen öffnet dieses Buch nicht nur die Augen für die
Wunder in uns, sondern inspiriert dazu, dem eigenen Körper mit mehr Achtsamkeit
und Vertrauen zu begegnen. Organisch ist ein leidenschaftliches Plädoyer dafür,
das Leben von innen heraus zu verstehen – und zu lieben.
Mit wissenschaftlicher Präzision und
erzählerischem Charme öffnet dieses Buch Türen zu einer Welt, die uns täglich
begleitet – und doch voller Geheimnisse steckt.
Meinung
In dem wirklich hübsch aufgemachten Hardcover
mit goldenem Lesebändchen sind erneut Illustrationen von Jill Enders zu finden
– wenn auch weniger als in „Darm mit Charme“, was ein bisschen schade ist.
Dafür sind jedoch fünf ganzseitige bunte Zeichnungen enthalten, die sich sehen lassen
können.
Giulia Enders hat das Buch in fünf Hauptaspekte
eingeteilt: die Lunge, das Immunsystem, die Haut, die Muskeln und das Gehirn.
Doch sie beginnt mit einem kleinen Vorwort, in dem sie darauf eingeht, warum
sie sich überhaupt damit näher auseinandergesetzt hat. Nach über zehn Jahren
als Ärztin, die sich stets nur und besonders für den Darm interessiert hat,
kamen die unterschiedlichsten Patienten zu ihr, die ebenso unterschiedliche
Wehwehchen hatten. Und aus diesen Erfahrungswerten heraus sind eben diese fünf
Hauptkapitel entstanden. Erschreckend ist es allerdings schon, dass Ärzte seit
geraumer Zeit offenbar nur noch auf einen winzigen Teil des menschlichen
Körpers geeicht werden und vom Rest beängstigend wenig wissen. Enders spricht von
ihrer ursprünglichen Annahme über die Lunge und wie sie sich hier geirrt hat.
Leider auch von ihrer Seite kein Wort dazu, dass sie sich quasi privat alles
anlesen und weiterbilden musste. Sollte das nicht eine umfassende Ausbildung
inkl. Studium eines Arztes umfassen?
Ob das Buch alle Leser abholen wird, kann ich
nicht beurteilen. Enders versucht zwar, es so anschaulich und leicht
verständlich zu schildern, wie es ihr möglich war, es ist aber stellenweise
schon recht trocken oder auch mal ein bisschen kompliziert. Jedes Hauptkapitel
beginnt mit einer kleinen persönlichen Erzählung, die am Ende in den jeweiligen
Themenbereich überleitet. Das las sich sehr gut.
Im Prinzip bricht sie alles herunter auf das
Wort „Gleichgewicht“, denn es gibt von allem zu viel oder zu wenig. Beim Thema
Muskeln kann das auf Sport angewendet werden. Beim Thema Immunsystem auf
Zellen, die sich zu Krebszellen verändern. Und was wir in unserem Alltag dafür
oder dagegen tun können. Eigentlich sollten wir all diese Dinge, die Enders hier
darlegt, wissen. Daher war es sehr willkommen, das noch einmal so
zusammengefasst zu lesen. Am besten gefiel mir das Kapitel über das Gehirn.
Besonders behandelt wird hier das Thema Schlaf, vom Einschlafen über die
einzelnen Phasen bis hin zum Aufwachen. Schlaf ist essenziell und bekommt oft
nicht die Aufmerksamkeit, die man ihm schenken sollte.
Alles an und in uns funktioniert nur in einem
perfekten Zusammenspiel; wenn einer aus der Reihe tanzt, müssen alle das
ausbaden. Hier wird die Autorin manchmal ein wenig philosophisch, was ich
persönlich so nicht gebraucht hätte. Aber es lässt sich leicht darüber
hinweglesen. Giulia Enders ist älter geworden, nachdenklicher und das merkt man
ihrem neuen Buch auch an. Wer so ein lustig-leichtes Sachbuch erwartet wie es
„Darm mit Charme“ gewesen ist, könnte ein bisschen enttäuscht sein. Ich
empfehle dennoch, sich einfach darauf einzulassen. Zu verlieren gibt es nichts,
aber dafür eine Menge Wissen zu gewinnen. Es schadet nicht, sich und seinen
Körper zu hinterfragen – und neu kennenzulernen. Danke für das neue Buch, sehr
gern weiterempfohlen.
Dr.
Giulia Enders ist
Ärztin und Autorin. 2014 veröffentlichte sie den Bestseller Darm mit Charme.
Sie forschte in der Mikrobiologie, arbeitete als Ärztin und engagiert sich für
die verständliche Vermittlung wissenschaftlicher Themen.
Jill
Enders ist
Kommunikationsdesignerin und spezialisiert auf die Vermittlung von
Wissenschaft. Sie gestaltet Bücher, Ausstellungen und Veranstaltungskonzepte,
darunter die Illustrationen für Darm mit Charme sowie die Konzeption der
Ausstellung Microbiote in Paris.

Ich hatte mir bei Audible das Hörbuch gekauft und wieder zurück gegeben. Darme mit Charme habe ich gerne gelesen. Wie du schon erwähnt hast, dies Buch war mir stellenweise zu trocken. Ich habe das Hörbuch abgebrochen. Lesen will ich nicht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von der Gisela
Als Hörbuch ist es vielleicht noch ein bisschen trockener. Aber einige Stellen habe ich schon sehr gerne gelesen und wie immer etwas für mich aus allem herausgezogen. Die Autorin ist eben älter geworden und hat neue Erfahrungen im Leben gemacht. Zudem ist das Thema an sich nicht ganz einfach. Aber wem es nicht liegt, der sollte lieber anderswo lesen/hören gehen. Es gibt so viel zu entdecken. ;-)
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