Sonntag, 1. Oktober 2023

Ausblick auf den Verlorene-Werke-Blog im Oktober 2023

 


Das war der September
Im September gab es noch einmal wärmeres Wetter als gedacht. Und jede Menge Termine und interessante Telefonate. Der Balkon indes ist so gut wie abgeerntet und schon herbst- bzw. winterfest gemacht.
Bücher sind eine Menge eingezogen, es sollen aber auch erst einmal die letzten sein, bis ich die meisten davon gelesen habe. Zwei Bücher habe ich im Laden gekauft, den Rest gebraucht, auch das Tauschglück war mir hold. „Jade und Obsidian“ hat einen farbigen Buchschnitt mit einem Schwert darauf, was jedoch nicht der Grund ist, aus dem es einziehen durfte. Drei der Bücher sind bereits gelesen, wenn leider ein kleiner Flop dabei gewesen ist. Wie steht Ihr denn so zu Dämonen?
Folgende Beiträge haben den Blog im September bereichert:

(Autorenplausch) Anna Lisa Franzke – Darlington & Milow Air Cargo

(Interview) Verlag ohneohren: „Die Autor*inneneinfach mal schreiben lassen.“


Rezensiert:
Von Königreichen hast du geträumt - Álvaro Enrigue

Das tiefschwarze Herz - Robert Galbraith

Hund 51 - Laurent Gaudé

Witch Curse - Verflucht verliebt - Lara Steel

Mein schrecklich schönes Leben - Holly Smale

 

Neue Bücher eingezogen:

 


Das war das Postfach im September
"Jan Kuhlbrodt hat mit "Krüppelpassion" einen Roman geschrieben, der eine wahnsinnige gesellschaftspolitische Relevanz hat. Er erzählt von Jan Kuhlbrodts eigener MS-Erkrankung und über den ganz prekären, mangelnden Umgang unserer Gesellschaft mit so einer Erkrankung", betonte Wiebke Porombka in der Sendung "Lesart" am 22. August 2023.
Kuhlbrodts Text wurde bereits im Mai mit dem Alfred-Döblin-Preis 2023 ausgezeichnet. Das Buch erscheint nun am 2. Oktober im Berliner Gans Verlag.

 

beim Obdachlosenfrühstück aushelfen? Diskussionen wegen einer neuen, teuren Kette? Ein gastfreundlicher Ochse? Klingt eigentlich nicht sehr weihnachtlich, oder? Mit dem richtigen Blickwinkel werden diese Begebenheiten jedoch zu kleinen Weihnachtswundermomenten. In 24 Adventsgeschichten voller Denkanstöße und Überraschungen lädt Autor Bernhard Gerl in „Der obdachlose Retter“ ein, den Zauber der Weihnacht neu zu entdecken. Der hochwertig gestaltete Adventsbegleiter mit funkelnden Sternen und weihnachtlich gestaltetem Innenteil erscheint am 14. September 2023 im adeo Verlag, Asslar.
Bernhard Gerl nimmt uns mit auf eine weihnachtlich angehauchte Reise, die von der vorchristlichen Zeit bis hin zur Gegenwart reicht. Hinter jedem der 24 Türchen des Adventskalenderbuches verbirgt sich eine Geschichte, die zum Schmunzeln, Mitfühlen und Nachdenken einlädt – mal besinnlich, mal erheiternd, mal zeitgenössisch, mal klassisch. So stellt Bernhard Gerl bekannte Alltagssituationen neben neue Einblicke in die biblische Weihnachtsgeschichte. Sein Blick richtet sich dabei auf die gesellschaftlichen Stolpersteine der Gegenwart und wirbt für mehr Menschlichkeit im Miteinander.
Der Lese-Adventskalender für Erwachsene lädt jeden Tag zu ein paar erheiternden Momenten der Inspiration ein und eignet sich aufgrund der Kapitellängen auch ideal zum Vorlesen in der Familie oder in Gruppen.
„24 Geschichten, eine für jeden Tag des Advents, atmen den Geist der Weihnacht. Jedes Lesekalendertürchen birgt eine besondere Geschichte, auf die es sich einzulassen lohnt.“ Bernhard Gerl

 

kann man einen Roman in Traumsequenzen schreiben? Handelt es sich um Erzählungen, Märchen, eine Art Suprarealismus? Wie auch immer man dieses ungewöhnliche Format, einen Roman in 71 Episoden oder vielmehr „Shortcuts“ einordnet - man könnte meinen, Kafka, Camus und Beckett hätten sich für „Reverso“ von Ankalina Dahlem in einer Bar getroffen und Cocteau steht hinter dem Tresen und füllt die Gläser. Was erzählt wird, von Alltäglichem bis zu Artifiziellem, von Gesellschaft, Kunst bis hin zu Trauma und Sexualität, geht unter die Haut. Ankalina Dahlem zeichnet in schnellen Strichen eindringliche Bilder, die gerade in ihrer Arglosigkeit die conditio humana in ihrer Komplexität wie Absurdität einfangen.
Ankalina Dahlem studierte Malerei und Bildhauerei am Pasadena Art Center, an der Städelschule Frankfurt und an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe. Nach ihrem Studium erhielt sie zahlreiche Stipendien. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und London. Die Malerin hat sich zudem auch als Schriftstellerin einen Namen gemacht: Nach einem Band mit surrealen Kurzgeschichten erschien zuletzt von ihr die Traumnovelle „Universe far“ (2019) in der Edition Faust.
https://editionfaust.de/

 

 

Das bringt der Oktober
Die Rezensionen kommen sehr historisch daher, was übrigens Zufall ist, keine Absicht. :) Es waren tolle Bücher dabei! Ein Text der Buchgedanken, den ich bereits zwei Monate verschoben habe, ist fest eingeplant, wenn nichts mehr dazwischen kommt.
Kommende Rezensionen:

 


Ich, Sperling“ hat mir ausgezeichnet gefallen. Meine Mutter jedoch quält sich gerade etwas durch. Sprachlich findet sie es top, aber inhaltlich ist es gar nicht ihrs. Abbrechen mag sie es jedoch nicht.

Parnassus“ habe ich schon vor etlichen Wochen gelesen und die Rezension immer wieder verschoben (Rezensionsbücher gehen vor privat gekaufte). Mir hat er bis auf wenige Kritikpunkte gefallen.

Lauren Groff hat mir mit „Matrix“ gut gefallen. Aber mit ihrem neuen Werk konnte ich mich so gar nicht anfreunden.

Das Buch Eva“ ist zu dem Zeitpunkt, da ich diesen Text schreibe noch nicht bei mir eingetroffen. Ich habe es bei vorablesen.de gewonnen und werde es daher zeitnah rezensieren.

 

 

Was mich bewegt hat
Die Klimaaktivisten und ich – keine Freundschaft. Als sie nun das Brandenburger Tor als neuestes Opfer erkoren und mit orangener Farbe zugeschüttet haben, war es endgültig aus. Eine Bekannte ist am nächsten Tag hingefahren und hat dieses Foto gemacht (die blöde Farbe unten ist rausgegangen, oben hält sie sich aber hartnäckig). Wie viel Geld der Steuerzahler für den Schaden berappen muss? Steht noch nicht fest, könnte aber sechsstellig werden. Damit hätten wir etliche Straßen von ihren Löcher befreien können, Dächer von Schulen erneuern, Obdachlose von der Straße holen … Warum müssen die das eigentlich nicht von ihren Spenden bezahlen?


Am 14.09. fand der jährliche offizielle Warntag statt. Ich war gerade in einem größeren Einkaufszentrum, da ich meine Mutter zum Arzt gefahren und die Zeit dort verbummelt habe. Mir wäre es gar nicht aufgefallen, wenn die digitale Stele neben mir nicht folgenden Text angezeigt hätte:

Es gab zwar einen Ton im Center, aber den habe ich eher für einen elektronischen Fehler gehalten. Und da war ich nicht die Einzige, niemand hat auch nur hochgeschaut. Nur im Fahrstuhl, da sei es so laut gewesen, dass alle zusammengezuckt sind. Obwohl ich vorbereitet war, gab es leider keine Warnung auf dem Handy. Dazu muss dieses nämlich bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Da ich ein sehr gut funktionierendes, aber eben älteres Handy besitze, werde ich wohl leider ungewarnt bleiben. Mit Schrecken schaue ich schon auf den digitalen Führerschein und die digitalen Arztrezepte, die ja in spätestens zwei Jahren eingeführt worden sind. Was wird mit all den alten Handys gemacht, die dann abgeschafft werden müssen, weil sie technisch zu weit zurückliegen? Ist das nachhaltig? Zudem sitze ich immer noch auf einem Uraltvertrag, mit dem ich nur telefonieren kann, aber nicht ins Internet komme, wenn ich unterwegs bin, und der deswegen auch sehr preiswert ist. Es wird mich also einen Haufen Geld kosten, was andere als Fortschritt verkaufen.

 

Instagram und ich verstehen uns immer noch nur mäßig. Da ich weniger Zeit hatte und nicht viel machen konnte, bekam ich nicht nur weniger angezeigt, es sprangen auch etliche Follower wieder ab. Mein Eindruck, immer bei den gleichen Kanälen zu landen, hat sich verstärkt. Wie funktioniert das?! Zudem habe ich ein neues Phänomen festgestellt: Die Bücher, die man am häufigsten präsentiert bekommt, liegen nicht nur im Buchhandel aus (die weniger gehypten, leider nicht), man kauft sie auch. Dabei sollte ich es eigentlich wissen: Gehypte Bücher und ich passen nicht zusammen. Aber auch Dekokram und Co. wirken wahnsinnig verlockend. Dabei will man nicht einmal die Hälfte davon wirklich haben, die Macht des Mediums ist unglaublich (beängstigend). Und die Frage, ob die Bücher tatsächlich gelesen werden, steht groß im Raum. Kaufen, Foto machen, weggeben? Oder spielen die Buchstaben und ihre Wirkung doch noch eine Rolle neben Cover und farbigem Buchschnitt?

 

Gelesen:

 


 

6 Kommentare:

  1. Hallo Daniela,
    mit deinen gelesenen Büchern hast du mich gleich inspiriert, mir sie mal näher anzusehen. "Die weite Wildnis", "Das Buch Eva", "Mr. Parnassus...." klingen alle toll und sind auf die Wunschliste gewandert, und "Ich, Sperling" habe ich mir mal bestellt.
    Der Probealarm ging los, da lag mein Handy gerade neben mir. Mein Mann war gerade im Auto unterwegs und hatte zwar sein Privathandy auch direkt bei sich, aber Diensthandy und Tablet waren im Kofferraum und haben ewig lange gepiept, bis er mal die Gelegenheit hatte, sie abzuschalten. Irgendwie ist das nicht wirklich ausgereift.
    Das mit den Aktionen der "Letzten Generation" sehe ich zwiegespalten. Klar, es muss etwas geschehen, aber das was sie so anzetteln, da geht m. E. der Schuss nach hinten los. Ich sehe keinen Sinn darin, Bauwerke oder Kunstwerke zu verschandeln oder sich selbst zu verletzen, indem man sich auf die Straße klebt.
    Nun wünsche ich dir einen sonnigen Oktober und bin gespannt auf deine folgenden Rezensionen.
    Liebe Grüße
    Susanne

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    1. Hallo Susanne,
      oh, da schau her. Das ist ja auch selten bei uns :) Die Wildnis war leider nicht so meins, aber Parnassus ist ganz süß, und wow, der Sperling ist nicht gerade preiswert. Bin gespannt, wie er Dir gefallen wird.
      Ich wollte mir den Alarm auf dem Handy extra einstellen, aber mit meinem alten System geht es leider nicht mehr. Ich frage mich ohnehin, wie man das digitale Zeitalter einleiten will, wenn es viele Menschen gibt, die es sich finanziell nicht leisten können. Wie soll so jemand z. B. ein Rezept beim Arzt bekommen? Das mit dem Piepen war sicher unglaublich nervig!
      Aber was genau haben diese Leute mit Klima oder dessen Schutz zu tun? Wo bemühen sie sich, wirklich etwas Nützliches zu bewegen? Beides gehört nicht zusammen, diese Leute sind einfach nur Störenfriede und ich glaube, sie wollen auch gar nichts anderes sein. Manchmal frage ich mich, ob sie wenn das Klima nicht Thema wäre, einfach ein anderes Thema auswählen würden. Im Fall vom Brandenburger Tor ist es wohl nun so, dass die Farbe tiefer in den Stein eingedrungen ist als gedacht. Es wird ohne Schäden nicht wieder abzumachen gehen. Hoffentlich wird dafür jemand verurteilt.
      Danke, das wünsche ich Dir auch! :)
      LG
      Daniela

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    2. Anonym5.10.23

      Hallo Daniela!
      Das Brandenburger Tor zu besprühen - miese Idee, genauso wie die Grundgesetz-Stelen. Mir bleibt da nur ein Kopfschütteln. Wenn es unser Grundgesetz nicht gäbe, dürften die jungen Leute vielleicht gar nicht so frei demonstrieren. Ich finde das unglaublich respektlos.
      Zurück zu den Büchern. Ich bin gespannt, wie Dir "Mr. Parnassues Heim ..." gefällt. Das ist eines der Bücher, das ich bisher aufgrund des Hype-Faktors gemieden habe ;-).
      Dann ist Michael Sullivan bei Dir eingezogen. War etwas verwirrt, aber nach kurzer Recherche ist mir gedämmert, dass ich die Chroniken tatsächlich noch nicht gelesen habe. Juchu! :-)
      "Kingdom of the Wicked" - da bin ich auf Deine Meinung sehr gespannt ... Ich sage nur: Dämonen ...
      Und gespannt bin ich auf "Jade und Obsidian". Sieht nach meinem Beuteschema aus.

      Und nun ein letzte Frage. Wirst Du zur Buchmesse fahren?
      Herzliche Grüße
      Frau Leseratteffm

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    3. Oh, hallo. Aus der Versenkung wieder aufgetaucht? :)
      Ach ja, das ölige Zeug, da war ich auch so wütend. Ich verwense meine Antwort auf Susanne. Ich glaube einfach, diese Leute haben gar nichts verstanden.
      Parnassus-Rezi folgt demnächst. Ich wollte auch erst nicht, wegen dem Hype, aber neugierig ist man doch :))
      Jaja, der Sullivan war fleißig, es gibt zwei Reihen bei Klett-Cotta und eine bei Knaur. Ich knöpf sie mir, wenn alles klappt, alle noch mal der Reihe nach vor.
      Jup, Dämonen und Hype-Buch. Diesmal leider nix.
      Nein, leider nicht. Ich war auch nicht auf der Buch-Berlin. Ich glaube, mir steht nicht mehr so der Sinn nach Buchmessen. Aber ich lese mir gern Berichte dazu durch ;-)
      LG
      Daniela

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  2. Hallo liebe Daniela :)

    Deine Erlebnisse vom Warntag kann ich ganz genauso unterschreiben. Mein Mann und ich haben beide ältere Handys, die keinen Warnton von sich geben. Wäre ich nicht mit Geschäftshandy im Home Office gewesen, hätten wir vom Warntag wieder einmal nichts mitbekommen :D Ich bin schon sehr gespannt, was du über "Kingdom of the Wicked" denkst, "Jade und Obsidian" habe ich noch auf der Wunschliste.

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Schön, dass Du vorbeischaust, Lisa!
      Ging mir auch so, und ich habe noch versucht, alles vorher so einzustellen und herunterzuladen, dass ich gewarnt werden kann. Schade, schade.
      Leider hat es mir nicht so gut gefallen und ich verstehe den Hype darum auch nicht. Ich habe das ganze Buch lang die Handlung gesucht ...
      Alles Gute im November!

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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