Sonntag, 9. Juni 2013

Sabella. Der letzte Vampir - Tanith Lee


Titel: Sabella. Der letzte Vampir
Autorin: Tanith Lee
Originaltitel: Sabella or: The Bloodstone
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 3404200454
Euro: Nicht mehr im Handel erhältlich.
Veröffentlichungsdatum: Mai 1988
Seiten: 188
Kein Serientitel
Come in: Tausch








Inhalt

Sabella Quey lebt allein in einem alten Haus abseits der nächsten größeren Stadt auf dem Planeten Novo Mars.
Als ihre Tante Cassie stirbt, fliegt sie zu deren Beerdigung und erbt neben ein wenig Geld auch den ganzen Hass der strenggläubigen alten Frau. Diese war nämlich davon überzeugt, Sabella sei ein Wesen, das es gar nicht geben dürfte. Um sich zu beruhigen, lässt Sabella sich mit dem jungen Sand ein - bereitet ihm eine erotische Nacht und kostet ihn. Obwohl sie unbemerkt abreisen kann, findet Sand sie und stellt sich als Privatdetektiv heraus, der für Cassie gearbeitet hat. Doch ihre Bindung ist zu stark und Sand stirbt.
Sabella hofft, weiter ihr Dasein bestreiten zu können, als Sands Bruder Jason Vincent auftaucht und nach dem Verschollenen sucht. Ihn kann Sabella nicht so leicht abschütteln und ihr Geheimnis droht sie endgültig in den Abgrund zu reißen.

Cover

Die Titelillustration stammt von Oliviero Berni und ist alles andere als schön und das kann sie auch vor knapp zwanzig Jahren nicht gewesen sein. Der Inhalt spiegelt sich nur bedingt wider; das Geschehen läuft auf einem erdähnlichen Planeten ab, so dass sich wenigstens der Hintergrund rechtfertigt. Das abgebildete Wesen findet sich im ganzen Roman nicht.

Meinung

Wer einen Science Fiction Roman mit Vampiren erwartet, wird nach der Lektüre enttäuscht sein. Denn über weite Strecken könnte die Geschichte genausogut auf der Erde und in unserer Zeit spielen, so wenig Details einer futuristischen Zukunft gibt es. Der Postbote kommt mit einem "Fahrzeug", Straßen werden mittels (männlicher) Bauarbeiter geebnet und an den Hoteltüren befinden sich normale Schlösser. Sabella lebt eher ländlich, eine staubige Straße als einzige Zufahrt zu ihrem Haus, ein metallener Müllzerkleinerer dahinter. Einzig die Alarmanlage, die mit einer Lichtschranke arbeitet, ist mordern, wirkt aber fehl am Platz.
Zunächst lässt sich das Geschehen langsam an und es wird schnell klar, dass es eher um Sabellas Gedanken und Gefühle geht und erst an zweiter Stelle um die Rahmenhandlung. Das Vampirsein wird nur wenig thematisiert und wenn, dann nur angedeutet. Der Umgang der Autorin mit Sabellas Sexualleben ist recht lax, es wird von früheren Vergewaltigungen gesprochen, die der jungen Frau egal gewesen seien. Da sie auch so gar nicht zur Handlung beitragen, ist es fraglich, warum sie überhaupt erwähnt werden und dann in dieser Häufigkeit.
Als Jason auftaucht, kommt Leben ins Geschehen. Er ist wild und wütend, lässt sich nicht verscheuchen und droht Sabella wo er kann. Das aber nicht unbedingt nur mit Muskelkraft, sondern durch Taten und Worte, die von der Autorin geschickt eingeflochten werden. Es ist jedoch unverständlich, warum Sabella, die über große Körperkräfte verfügt, sich so sehr von ihm einschüchtern lässt, wo sie ihn doch leicht außer Gefecht setzen könnte. Der Spannungsbogen aber ist ausgesprochen gut gelungen.
Am Ende wartet eine Auflösung, die sehr überraschend daher kommt und so geradezu für fliegende Seiten sorgt. Hinzu kommt einer der besten letzten Sätze, die ich je gelesen habe.
Insgesamt eine merkwürdige Geschichte, die man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.

http://www.tanithleegaming.com/
Die 1947 geborene britische Fantasy- und Science Fiction Autorin besuchte ein Jahr lang eine Kunsthochschule, bis sie ihre Berufung im Schreiben fand. 1968 veröffentlichte sie ihre erste Kurzgeschichte, bestehend aus nur 90 Wörtern. Seit 1976 widmet sich Tanith Lee ausschließlich der Schriftstellerei. Sie schreibt vorwiegend Fantasy-Romane, hat jedoch auch zwei Science-Fiction-Romane veröffentlicht. Sie ist seit 1992 mit John Kaiine verheiratet und lebt in der Nähe von Brighton.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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