Montag, 13. Juli 2009

Man tut, was man kann - Hans Rath



Paul, im besten Mannesalter, gutverdienend, aber leider Single hat sich verliebt. Sein Hund Fred/ Felix erkrankt und da kommt Iris, die Tierärztin, gerade Recht. Leider wird sie schon in Kürze heiraten und obwohl Paul eigentlich kein Kind von Traurigkeit ist, was die Damenwelt angeht, kann er sich nicht dazu durchringen, ihr offiziell Avancen zu machen.
Derweil hat er es geschafft von Kathrin verlassen zu werden, die mit ihm nur ihren Dauerfreund eifersüchtig machen wollte. Aber das zumindest klappt gut, der will sie nämlich plötzlich doch heiraten. Und Kathrin empfiehlt ihren Freundinnen Paul weiter, so dass dieser zumindest ein bisschen Abwechslung bekommt.
Sein Freund Schamski fliegt inzwischen zuhause raus, weil er sich nicht zwischen Ehefrau und Sekretärin entscheiden kann. Bronko, Kathrins Bruder und armer (weil schlechter) Künstler kann die Miete nicht mehr zahlen und als er zu Pauls Fahrer wird, hat er Mitleid. Beide Männer ziehen vorübergehend bei ihm ein. Halbwegs unerwartet steht auch noch Günther vor der Tür, der Iggy liebt, aber zu schüchtern ist, sich an sie ranzumachen. Als sie nur ein kleines Frei-Signal gibt, kündigt er seine Wohnung, um bei ihr einzuziehen. Klar, dass das nicht funktioniert - und das Männerkleeblatt ist perfekt.
Pech in der Liebe, Glück im Job. Paul wird vielleicht zum Boss der Bosse gekürt. Aber nur, wenn die Eigentümerfamilie zustimmt. Er ist sehr überrascht, als er merkt, wer Teil davon ist ....


Männer sind anders? Nein, nicht wirklich. Nur ihre Prioritäten im Leben liegen rechts und links abseits derer der Frauen, wenn auch auf gleicher Höhe. Das ist keine Wertung, nur eine Feststellung.
Hans Rath schafft mit seinem Roman eine unterhaltsame Geschichte, die teilweise sehr amüsant zu lesen ist. Seine Charaktere sind ein klein wenig überzogen, aber so müssen sie sein, sonst würde sie der Leser nicht so sehr lieben.
Paul hat einen etwas anderen, schrägen Humor und lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Was soll er auch anderes tun, wenn die Situation, in der er sich gerade befindet, absurd wird? Man tut eben, was man kann, um damit klar zu kommen. Doch manchmal, das muss ich gestehen, war er mir unsympathisch, dieser Tee trinkende Typ Mann, der eine Spur zu sehr von sich überzeugt durch die Welt marschiert. Ganz besonders in Sätzen wie: "Nein, liebe(r) X, ich möchte nicht xyz tun!" Günther hat bis zum Schluß sehr unglaubwürdig auf mich gewirkt, aber mei, warum soll es nicht solche Menschen geben? Die Zufälle häufen sich am Ende, aber ich denke, auch das muss so sein.
Ganz großes (enttäuschendes) Manko für mich ist das offene Ende. In der weiblichen Chick Lit Literatur gibt es zumindest so etwas wie den Ansatz für ein Happy End und das fehlt hier leider. Auch wenn die Aussichten nicht schlecht stehen.
Locker und witzig bringt uns Rath in der Ich-Form seinen Helden Paul näher. Man mag ihn oder man mag ihn nicht, Fakt ist aber, dass er den Leser sehr gut zu unterhalten versteht. Das Buch wird bei mir auf jeden Fall einen würdigen Platz zwischen Sophie Kinsella, Maria Beaumont, Wiebke Lorenz und sogar Julie Cohen bekommen (virtuell versteht sich, das Buch ist schon weggetauscht), auch wenn es darin weniger (klar, es ist eine Männerwelt) um die Liebe geht.


1 Kommentar:

  1. Hallo und herzlich Willkommen im Blog! Als Fan hast Du sicher auch die Fortsetzungen gelesen oder? Mochtest Du die ebenso?
    Das Video schaue ich mir mit mehr Zeit am Wochenende an :)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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