Ansel Packer wurde zum Tode verurteilt. Die Frauen, die ihn im Leben begleitet haben, erzählen seine und ihre eigene Geschichte.
Titel: Notizen zu einer Hinrichtung
Autorin: Danya Kukafka
Originaltitel: Notes on an Execution
Verlag: Blumenbar
ISBN: 978-3351051211
Euro: 22,00
Veröffentlichungsdatum: Februar 2024
Seiten: 348
Serie: nein
Come in: vorablesen
Inhalt
Ansel Packer hat nur noch wenige Stunden zu
leben – der Mädchenmörder ist zum Tode verurteilt worden. Einen letzten
verzweifelten Plan hat er: eine Flucht und das veröffentlichen seiner Theorie.
Doch es sind die Frauen, die ihn umgeben, die von seinem – und ihrem – Leben
erzählen. Lavender viel zu jung und in großer Armut seine Mutter geworden.
Seine Frau Jenny und deren Zwillingsschwester Hazel. Saffra, die eine kurze
Zeit seine Pflegeschwester war und nun als Ermittlerin bei der Polizei
arbeitet. Und seine Nichte, die Einzige, die er in seinen letzten Minuten bei
sich haben will. Sie alle erzählen.
Meinung
Ansel scheint nach den ersten drei Morden ein bodenständiges Leben zu führen, wenn ihn auch stets eine seltsame Aura umgibt. Jenny, seine Frau, scheint es lange nicht zu bemerken. Ihre Zwillingsschwester dagegen spürt es rasch, ist jedoch in ihrer eigenen Gefühlswelt gefangen, in der es viel um Eifersucht auf die Schwester geht. Bis sie sich mit ihrer Situation abfindet und ein neues Leben startet. Aber da scheint es fast zu spät für Jenny. Und ab hier hatte ich das Gefühl, dass die Autorin geglaubt hat, sie gehe zu nett mit Ansel um. Plötzlich wurde er zum „Verlierer“ stilisiert, der nichts auf die Reihe bekommt. An sich wäre das nicht so schlimm, wenn es nicht klischeehaft konstruiert wirken würde. Er bricht aus dem Blauen sein Studium ab, weil er sich über eine Professorin ärgert, schreibt heimlich an einer Art Manifest und arbeitet mit Holz. Da ist die Beziehung zu Jenny bereits toxisch geworden.
Erst als seine Nichte Kontakt sucht, scheint sich etwas zu ändern. Findet er hier das, was er sein Leben lang vermisst hat? Es scheint so. Sie wird bis zum Ende für ihn da sein. Lavender in ihrer Kommune bleibt seltsam entrückt, hat mit allem abgeschlossen.
Es liest sich sehr gut weg, wenn es leider nicht ganz bis zum Ende qualitativ durchhalten kann. Es ist reichlich Zeitgeist in die Geschichte geflossen, was leider verhindert hat, das Thema einmal wenn nicht neu, wenigstens anders aufzuarbeiten. Am Ende war mir subjektiv zu viel eigene Meinung der Autorin dabei.
„Notizen zu einer Hinrichtung“ kommt hervorragend konzipiert und ausdrucksstark daher. Die Idee, das weibliche Umfeld eines Mörders näher zu beleuchten, ist neu und weiß zu überzeugen. Leider bleibt es deswegen trotzdem im alten Schema gefangen. Nichtsdestotrotz hat Kukafka einen sehr lesenswerten Roman vorgelegt.
Danya Kukafka gelang mit ihrem Debüt »Girl in Snow« auf Anhieb ein Bestseller, der in mehreren Sprachen erschienen ist. Das Buch wurde für zahlreiche Preise nominiert und wird als Amazon Prime Serie verfilmt werden. Danya Kukafka studierte an der New York University Creative Writing bei Colson Whitehead. Sie wuchs in Colorado auf und lebt heute in New York, wo sie als Literaturagentin arbeitet.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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