Titel: Miss Gladys und ihr Astronaut
Autorin: David M. Barnett
Originaltitel: Calling Major Tom
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3548289540
Euro: 15,00
Veröffentlichungsdatum: Mai 2018
Seiten: 416
Kein Serientitel
Come in: vorablesen
Inhalt
Thomas
Major ist von der Welt und den Menschen angewidert und als sich die
Möglichkeit bot, alles hinter sich zu lassen, hat er zugegriffen. Der
erste Mensch auf dem Mars: ein Pessimist durch und durch. Wichtigstes
Utensil auf dem Flug? Ein Kreuzworträtselheft. Oh und seine Musik, aber
welche mit Verstand und Gefühl. So frei heraus und abgebrüht wie er
denkt, ist er aber nicht. Sein wunder Punkt ist immer da.
Als er von der "Schrottnik I", wie er das kleine Schiff nennt, in dem er sich befindet, seine Exfrau anrufen will, ist die Nummer neu vergeben worden. Er hat die siebzigjährige, demente Gladys Ormerod am Telefon - und wird immer mal wieder mit ihr sprechen: ungewollt. Aber auch ihr zehnjähriger Enkel Jamie wählt die Rückruftaste. Thomas hilft dem Jungen bei seinem Naturkundeprojekt für einen Wettbewerb, denn nur wenn der Junge den gewinnt, kann die kleine Familie das Haus behalten. Seine fünfzehnjährige Schwester Ellie kann trotz drei Nebenjobs für nichts mehr garantieren. Und es gibt Menschen, die das verhindern und die Familie trennen wollen.
Als er von der "Schrottnik I", wie er das kleine Schiff nennt, in dem er sich befindet, seine Exfrau anrufen will, ist die Nummer neu vergeben worden. Er hat die siebzigjährige, demente Gladys Ormerod am Telefon - und wird immer mal wieder mit ihr sprechen: ungewollt. Aber auch ihr zehnjähriger Enkel Jamie wählt die Rückruftaste. Thomas hilft dem Jungen bei seinem Naturkundeprojekt für einen Wettbewerb, denn nur wenn der Junge den gewinnt, kann die kleine Familie das Haus behalten. Seine fünfzehnjährige Schwester Ellie kann trotz drei Nebenjobs für nichts mehr garantieren. Und es gibt Menschen, die das verhindern und die Familie trennen wollen.
Obwohl
das Cover etwas anderes suggeriert, handelt es sich bei diesem Roman um
eine feinfühle Geschichte voller Ironie und (schwarzem) Humor mit sehr
sympathischen Figuren. Und trotz einiger kleiner Längen am Ende ist
Barnett ein Page Turner gelungen.
Die Ormerods haben ein bisschen
Pech gehabt, einige Jahre zuvor verstarb die Mutter bei einem Unfall und
dann blieben beim Vater die Aufträge aus, so dass er sich auf eine
gefährliche Sache einließ, die ihn schließlich ins Gefängnis gebracht
hat. Großmutter Gladys wird mit ihren siebzig Jahren zunehmend dement
und so bleibt es an der fünfzehnjährigen Ellie hängen, das Familienleben
zu sichern. Neben der Schule hat das Mädchen drei Jobs, um die
laufenden Kosten zu decken. Gladys, die sich in der modernen Welt nicht
mehr gut zurechtfindet, kann mit den seltsamen Umschlägen wenig
anfangen, die aber einen brisanten Inhalt verbergen. Sie werden das Haus
verlieren, wenn sie nicht die Miete von mehreren Monaten nachzahlen:
fünftausend Pfund.
Mitten hinein in diese Situation grätscht Thomas Major, der erste Mensch auf dem Mars und auf dem Weg zu eben diesem.
Dabei
wird auch seine Geschichte, angefangen bei seiner Kindheit bis über
Jugend und Heirat, geschildert, immer in eigenen Kapiteln, die einen
rückblickenden Einblick gewähren, ohne die eigentliche Handlung zu
lähmen. Der Griesgram vom Beginn wird immer menschlicher, seine Taten
und Worte verständlicher. Zudem wächst ihm die Familie ans Herz, von der
er nicht nur fasziniert ist, sondern auch Parallelen zu seinem eigenen
Leben finden kann.
Gladys erzählt nur am Anfang selbst, später
konzentriert sich die Handlung mehr auf Ellie und ihre Erlebnisse und
natürlich Major Tom, wie die Presse ihn nennt. Die Figuren sind
einzigartig charakterisiert worden, sehr liebenswert, sehr charmant und
taff und gerade Thomas in seiner grumpeligen Art voller Esprit. Zudem
war das seit langer Zeit einmal eine Story, die ich vom Handlungsverlauf
her als sehr ausgewogen empfunden habe, jedes Kapitel an seinem Platz,
keine Information zu früh oder zu spät. Leider ist die Flucht am Ende
ein klein wenig zu ausufernd gelungen, das kann aber sehr schnell
überlesen werden und natürlich hält Barnett ein Happy End bereit, so
dass der Buchdeckel mit einem zufriedenem Seufzen zugeschlagen werden
kann.
David Barnett ist ein etablierter Journalist, der u.a. für The
Independent, Daily Mail und The Guardian schreibt. Bisher
veröffentlichte er Fantasyromane, CALLING MAJOR TOM ist sein erstes Buch
in diesem Genre, sein nächster Roman wird ebenfalls im Bereich der
gehobenen Unterhaltung sein.
Guten Morgen =)
AntwortenLöschenIch bin sehr froh, dass du das Buch vorgestellt hast. Es ist mir bisher so gar nicht aufgefallen und alleine auf Grund des Covers und des Klappentextes bin ich doch hin und her gerissen.
Was mir total zusagt ist die Entwicklung, die Thomas Major hinlegt sowie vor allem die Ironie und der Humor. Das spricht mich wirklich sehr an und genau deshalb landet das Buch auf meiner Wunschliste =)
LG
Anja
Hallo Anja,
Löschenja, das ist mal etwas anderes. Ich bin sehr froh, dass ich es gewonnen habe. Man hätte das sicher auch gut als "Literatur" vermarkten können, aber dafür ist das mit Major Tom wohl ein bisschen zu abgedreht. Aber neben dem Humor ist es eben auch sehr ernst. Mir hat es gut gefallen, darum wird es auch gern weiterempfohlen. :)
LG
Daniela
Oh, das Buch habe ich auch gerade gelesen bzw. gehört und ich habe es im Wesentlichen sehr unterhaltsam gefunden.
AntwortenLöschenObwohl ich die Ironie und den Humor mochte, war ich von den Figuren teilweise nicht so begeistert. Thomas war mir zu extrem in seiner Entwicklung hin zum Griesgram und wieder "zurück" und bei Gladys hatte ich das Gefühl, dass das Thema Demenz zu sehr als humoristisches Element und plot device gedient hat. Von der Art, wie damit umgegangen wurde, kam es mir eher vor, als hätte man es mehr mit leichter Zerstreutheit als einer unheilbaren Krankheit zu tun, aber die Symptome wiederum haben schon klargemacht, dass es eher letzteres ist. Damit habe ich mir beim Lesen relativ schwer getan, obwohl ich das Buch ansonsten inhaltlich mochte.
Ich glaube, bei solchen Sachen, muss man einfach mal ein Auge zudrücken. Zumal ich vermute, dass das, was der Autor gestalten wollte, in dem Fall die Figur Gladys, und dass, was später auf den Umschlag gedruckt wurde, nicht unbedingt konform gehen musste. Soll heißen: Das hat später vielleicht jemand anders da drauf geschrieben.
LöschenVon dem Autor würde ich in jedem Fall noch mehr lesen.
Ich steh grad ein wenig auf der Leitung, was du mit dem Umschlag meinst. Ich hab nur das Hörbuch runtergeladen und hab keine Ahnung, was auf dem Umschlag steht.
LöschenKlappentext ;-)
LöschenAchso, ich bin nicht mehr denkfähig bei den Temperaturen ... ;-)
LöschenMeine Probleme mit der Figur kamen allerdings vom Inhalt des Buches und der Klappentext hatte damit gar nichts zu tun.
Ich habe ja selbst auch mit Demenzkranken gearbeitet und das völlig anders empfunden als Du, aber so geht es eben manchmal :) Zudem glaube ich, dass man manchmal lesen muss, was da ist und nicht was man gern hätte. Gladys ist ja so gesehen keine zentrale Figur und ich fand, dass es schon ernst dargestellt wurde, gerade auch, als Ellie das dann irgendwie händeln musste, als Teenager, nicht als Erwachsene. Humoristisch habe ich das also nicht erlebt und ich glaube, das wollte der Autor auch nie so darstellen. Aber wie gesagt, das ist sicher Ansichtssache und das empfindet jeder anders beim Lesen. :)
LöschenHallo... das hört sich sehr interessant an und das Buch wird auf meinen Wunschzettel wandern.
AntwortenLöschenDanke für die Vorstellung :)
LG
Gaby
Hallo Gaby,
Löschenschön, dass Du mal wieder reinschaust. :)
Sag Bescheid, wenn Du es gelesen hast, hoffentlich gefällt es Dir genauso gut!
LG
Daniela