Das war der August
Snippets - Literaturnews in Links August 2025
Rezensiert:
(Rezension) Deckname: Bird - Louise Doughty
(Rezension) Aristide Ledoux – Meisterdieb widerWillen - Frank M. Reifenberg und Maleek (Illustr.)
Rezensiert 2011:
Im Zeichen der Weide - Sharon Shinn
Der Engel mit dem Schwert - C.J. Cherryh
Die Prophezeiung von Umbria - Deborah Hale
Das Schwert der Amazone - Marion Zimmer Bradley
Mein fahler Freund - Isaac Marion
Die Wissende (Die Inseln des Ruhms 01) - Glenda Larke
Schön und ungezähmt - Emma Wildes
Neue Bücher eingezogen:
Das war das Postfach
im August
mit seinem neuen Buch trifft John Ortberg einen
zentralen Punkt unserer Zeit: Authentisch sein. Nach Jahren persönlicher
Herausforderungen, die ihn stark geprägt haben, legt er mit Du bist frei, anders zu leben ein
überraschend offenes und tiefgehendes Buch vor. Ortberg verdeutlicht:
Veränderung geschieht nicht aus eigener Anstrengung, sondern durch Vertrauen
auf einen Gott, der niemals versagt.
Mit seelsorgerlicher Tiefe, sprachlicher
Klarheit und ohne moralischen Zeigefinger entfaltet er die wegweisende
Botschaft: Es ist möglich, authentisch zu leben, innere Freiheit zu finden und
geistlich zu wachsen. Dabei verbindet Ortberg ein feines Gespür für menschliche
Zerbrechlichkeit mit einer tiefen Wertschätzung für Gottes Gnade.
In einer Zeit, in der auch viele Christen von
Selbstdarstellung, Selbstoptimierung und Leistungsdruck geprägt werden, bietet
dieses Buch einen wohltuenden geistlichen Gegenentwurf – und wird zu einem
wertvollen Begleiter für alle, die sich nach echter Veränderung und neuer
Hoffnung sehnen.
„Du bist frei, anders zu leben“ erscheint am
18. August bei Gerth Medien, Wetzlar.
in ihrem neuen Buch „Bauchgefühl mit Köpfchen“ lädt Autorin Tina Tschage zu einem
mutigen Perspektivwechsel ein: Emotionale Intelligenz und rationales Denken
schließen sich nicht aus – sie können sich kraftvoll ergänzen. In einer Welt,
in der wir gelernt haben, vor allem mit dem Kopf zu entscheiden, bietet das
Buch einen innovativen Ansatz zur Entscheidungsfindung und stellt den Menschen
als Ganzes wieder in den Mittelpunkt.
Auf dem Weg zu einem erfüllten Leben braucht es
beides: Unsere Emotionen (EMOTIO) und unseren Verstand (RATIO). Um gute
Entscheidungen zu treffen, müssen wir sie in Einklang bringen. Doch wie gelingt
das zwischen Alltag, Stress, Zweifel und innerer Zerrissenheit?
Tina Tschage zeigt leicht zugänglich, aber mit
fundiertem Hintergrundwissen, wie sinnvolle Strategien für ein bewussteres und
gesünderes Leben umgesetzt werden können. Der interaktive Ratgeber bietet dafür
keine vorgefertigten Antworten, sondern ermöglicht anhand praktischer Übungen
und eines Sets von Gefühls- und Bedürfniskarten einen individuellen Zugang zur
eigenen Persönlichkeit.
„Bauchgefühl mit Köpfchen“ erscheint am 15.
August bei adeo in Wetzlar.
„wer demente Angehörige begleitet, wird über
dieses Buch glücklich sein,“ so eine begeisterte Kundin über den christlichen
Ratgeber „Fremd und doch vertraut“ zum Thema Demenz, der vor genau zwei Jahren
erschienen ist.
Jetzt veröffentlicht Pastor und Seelsorger
Norbert Rose das neue Andachtsbuch „Klänge
der Erinnerung – Liederandachten für christliche Feste mit demenziell
Erkrankten“ mit passender Begleit-CD.
Mit dem Andachtsbuch und der CD kann man
christliche Feste mit an Demenz erkrankten Menschen feiern – und positives
Erinnern bewirken. Dazu Norbert Rose:
„Lieder aus vergangenen Zeiten sind wie eine
Schatztruhe. Sie enthalten Erinnerungen an die Kindheit, an Beziehungen, an
Traditionen und an persönliche Hoch-Zeiten im Leben wie Eheschließung oder an
die großen Festzeiten des Kirchenjahres.“
Buch und CD „Klänge der Erinnerung“
erscheinen am 15. August 2025 bei Gerth Medien.
Schlafprobleme, Übergewicht, Unzufriedenheit,
Erschöpfung und hormonelle Dysbalancen – die Themen, mit denen sich Klienten an
Elke Hauenstein-Stief wenden, sind vielfältig. Hauenstein-Stief ist Master of
Chinese Face Reading und weiß, wie wertvoll ein Blick ins Gesicht sein kann.
„Jedes Gesicht spricht seine eigene Sprache und wer es zu lesen vermag, kann
Kraft, innere Sicherheit und Erfüllung in seinem Leben erlangen. Sind wir
unseren Anlagen nicht nachgekommen und leben nicht in unserer Kraft, hat das
Leben da und dort seinen Meißel angesetzt. Umgekehrt verleihen uns
Freudenfalten ein besonderes Leuchten – auch der Teint, bestimmte Färbungen,
Merkmale und Auffälligkeiten sprechen dann eine andere Sprache“, so die
Expertin.
Face Reading liefert wertvolle Einblicke in Persönlichkeit, Anlagen, Stärken,
Schwächen und das Potenzial eines Menschen. Ausgehend von der Geschichte der
TCM erläutert Elke Hauenstein-Stief in ihrem Buch „Dein Gesicht spricht zu dir“ die Grundpfeiler der Methode. Die fünf
Wandlungsphasen Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall und deren typische Ausprägungen
erklärt sie anhand von Fotos prominenter Vertreter und zeigt, was sich an
bestimmten Falten und anderen Markierungen ablesen lässt. Viele Beispiele aus
der täglichen Praxis der Logopädin zeigen, wie Gesichtslesen und eine
ganzheitliche Behandlungsmethode Veränderungen herbeiführen können.
Hauenstein-Stief setzt mit ihrem Ratgeber Impulse, das eigene Mindset zu
überprüfen, Tipps zur Ernährung, zur Atmung, zur Lebensführung und aus der
Kräuterheilkunde, um Dinge zu wandeln und wieder zu mehr Kraft, innerer
Sicherheit und Freude im Leben zu finden.
Wie wir mit unserem inneren Kritiker Frieden
schließen können, weiß Dr. Eva Kalbheim. In ihrem neuen Ratgeber „Den inneren Kritiker entmachten für Dummies“
zeigt die Expertin, wie wir Zuversicht und Lebensfreude gewinnen, größere
Gelassenheit erreichen und unser Selbstwertgefühl und die Widerstandskraft
stärken. Ein 100-Tage-Programm unterstützt bei der persönlichen
Weiterentwicklung und verhilft zu einem gesunden Umgang mit dem kritischen
Persönlichkeitsanteil.
Wir alle machen manchmal Fehler. Das ist nur
menschlich, wie wir wissen – zumindest in der Theorie. Praktisch kennen wir
wohl alle das Gefühl, wenn unser innerer Kritiker den Zeigefinger hebt und mit
uns schimpft. Denn der innere Kritiker schläft nie. Er beobachtet uns, weist
auf unsere Unzulänglichkeiten hin und vermiest uns den Tag. „Dabei will er
eigentlich nur helfen“, weiß Dr. Eva Kalbheim, „auch wenn er manchmal über das
Ziel hinausschießt und uns dadurch verunsichert.“
In ihrem neuen Buch „Den inneren Kritiker entmachten für Dummies“ zeigt die
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, wie wir mit diesem
Persönlichkeitsanteil Frieden schließen, uns nicht entmutigen lassen und selbst
die Macht übernehmen können. Im praktischen 100-Tage-Programm erfahren Leser,
wie sie Kontakt mit ihrem inneren Kritiker aufnehmen und Abmachungen mit ihm
treffen können. Zahlreiche Checklisten und Übungen helfen dabei, die laute
Stimme in ihre Schranken zu weisen. Damit die nächste Generation mit weniger
strengen inneren Kritikern aufwächst, runden hilfreiche Tipps für die
Kindererziehung den Band ab.
Eben erscheint mein Roman DIE TOTEN VON NEBENAN beim Novum Verlag, ein High Fantasy-Roman,
der das Jenseits nicht als düsteren Ort, sondern als Parallelgesellschaft mit
sozialen Strukturen und Intrigen schildert.
Als Frau Löffler sich nach einem Fahrradunfall
auf den Heimweg macht, hat sich ihr Wohnviertel tiefgreifend verändert. Überall
trifft sie auf längst verstorbene Nachbarn. Bald stellt sie fest: Sie selbst
ist eine der Toten. Das Dasein nach dem Tod ist behaglich. Die meisten bewohnen
(für die Lebenden unsichtbar) ihre alten Häuser und führen ihre gewohnten
Routinen fort. Doch alles verändert sich, als der verführerische Herr Tober ins
Viertel zieht und die Toten dazu anstachelt, die Lebenden aus dem Viertel zu
vergraulen, um so ein Paradies auf Erden zu schaffen, in dem die Toten unangefochten
herrschen können.
Herzliche Grüße, Olivia
ich möchte Ihnen gerne mein neues Buch
vorstellen:
Smarter
Breitwegerich – ein Umwelt-Science-Fiction-Krimi, der
Spannung mit ökologischen Fragen verbindet.
Die Geschichte entstand in den letzten beiden
Jahren, geprägt von Pandemie, Krieg und Klimakrise. Im Zentrum steht ein
unscheinbares Pflanzenwesen, das sich in eine Zukunft einmischt, in der Natur,
Technologie und menschliche Gier scheinbar unauflöslich miteinander verbunden
sind. Kein dystopisches Untergangsszenario – vielmehr ein phantasievolles
Gedankenexperiment: Was geschieht, wenn die Natur zurückschlägt – und dabei
klüger vorgeht, als wir es erwarten?
Wenn Sie möchten, schicke ich Ihnen sehr gerne
ein gedrucktes oder digitales Rezensionsexemplar für Ihren Blog „Verlorene
Werke“ zu – obwohl der Breitwegerich kein verlorenes, sondern eher ein noch
nicht gefundenes Werk ist.
Das bringt der September
Einige offene Rezensionen im Bereich Phantastik
– und seit Langem mal wieder Kurzmeinungen zu Filmen und Serien.
Was mich bewegt hat
Bei Wordworld habe ich in der Montagsfrage das erste Mal etwas von KI-Rezensionen gelesen.
Und das, nachdem ich erst vor wenigen Wochen
auf die Suche nach einer Volontärin für einen KI-Verlag gestoßen bin.
Zitat:
Zufällig stieß ich auf diese Suche nach einer Volontärin:
„Willkommen in der Zukunft des Publishing!
xyz ist der erste deutsche KI-Verlag. Unsere eigens entwickelte Software
erstellt, layoutet, illustriert und publiziert Bücher automatisiert –
mehrsprachig und „first-to-cover“. Hinter der Technologie steht ein engagiertes
Team aus erfahrenen Verlagsprofis. Werde Teil davon und gestalte mit uns die
nächste Publishing-Ära.“
Das baut richtig auf … So, wer glaubt, dass das Einfluss auf den Buchpreis
haben wird? Und die Zukunft des Lesens? – Gibt es (noch) Buchblogger, die das
interessiert?
Bisher bin ich immer von der Seite des
Buchpreises herangegangen, denn dieser ist für SO viel verantwortlich. Und ja,
vermutlich auch den zukünftig vermehrten Gebrauch von KI in der Buchwelt. Da
hängt aber natürlich eine ganze Menge dran, wie ich immer wieder thematisiert
habe.
Im Zuge dieser Montagsfrage las ich bei Blackfairy, dass sie beobachtet, dass immer mehr Blogs verschwinden.
Überhaupt sei die Buchwelt (vor allem in Social
Media) sehr schnelllebig geworden. Da kann ich ihr nur zustimmen.
In diesem Monatsausblick (ganz nach unten
scrollen) habe ich einen Beitrag von Ronja aufgegriffen, bei dem
sie nach Buchpreisen fragte und ob das in den Rezensionen bei anderen eine
Rolle spielen würde. Die Antworten haben mich ehrlich gesagt sehr schockiert.
Denn es ist offenbar bei Buchbloggern (!) nicht einmal die Bereitschaft da,
sich näher mit dem Medium Buch zu befassen, also wie es gemacht wird und woher
die Buchpreise kommen.
Die Seite Lesestunden hat in dem Beitrag „Alarmstufe Rot für Deutschlands Buchbranche: Der stille Zusammenbruch unserer Lesekultur“ vieles gesagt von dem, was auch ich (über
unsere Gesellschaft und die Bildung in diesem Land) denke und immer und immer
wieder thematisiere.
Nun kommen wir offenbar an einen Punkt, an dem
es nicht mehr notwendig ist, dass ein Mensch einen Roman schreibt. Dass ein
Mensch ihn herstellt. Dass ein Mensch ihn liest. Dass ein Mensch ihn in einer
qualifizierten Rezension bespricht.
Macht es den Menschen dann nicht überflüssig?
Warum also tun wir nichts dagegen? Richtig. Der Mensch geht grundsätzlich den
einfachen, vermeintlich sicheren Weg. Und den kostengünstigsten.
Im Februar-Ausblick schreibe ich:
Im Februar musste ich ein Rezept bei meinem Arzt abholen, der in einem
großen Einkaufszentrum seine Praxis hat. Wieder bin ich in den Buchladen
marschiert, in dem ich im Oktober ohne Buch hinausgegangen bin, so wie nun
ebenfalls. (…) Auch die Buchpreise ließen mich stocken. Als ich wieder draußen
stand, kam ich mit einer älteren Dame ins Gespräch, die ebenso geschockt war
und dann meinte, sie werde nur noch bei Kaufland in der Krabbelbox Bücher
kaufen.
Ja, gut. Aber was machen die Leser, denen nicht egal ist, was man ihnen
vorsetzt? Genau das ist ja mein Problem. Nicht nur, dass sich die meisten
Bücher unglaublich ähneln – innen wie außen – ich würde im Leben keine zwanzig
und mehr Euronen für etwas ausgeben, das hinterher vermutlich nicht mal fünf
wert gewesen ist. Das holt im Leben kein buntes Cover/Schnitt raus. Denn warum
sollte ich mir ein Buch, das mir nicht gefallen hat, ins Regal stellen?
Später war ich bei meiner Hausärztin und dort spreche immer etwas länger
mit ihrer Sprechstundenhilfe, die ebenfalls sehr gerne liest. Und die meinte,
dass sie nur noch Bücher tauscht. Sie sitzt ja quasi an der Quelle, die vielen
Patienten kommen seit Jahren oder gar Jahrzehnten in die Praxis und man kann
sich untereinander die Bücher leihen oder weitergeben. Sonst stelle sie auch
mal welche in einen Bücherschrank dort wo sie wohnt. Bei uns gibt es einen
solchen leider nicht.
Aber mal ehrlich, liebe Verlage, DAS ist die Realität in diesem Land, im
analogen Leben, nicht im digitalen. Einfach mal die eigentliche Arbeit im
Marketing machen. Wer ist denn in Instagram und Co unterwegs? Richtig, nicht
alle Leser. Ich glaube persönlich, sogar nur eine winzige Auswahl. Alles, aber
wirklich alles auf diese eine zuzuschneiden, macht einfach keinen Sinn, vor
allem wenn man bedenkt, dass die Marketingmädels in den Verlagen eben dieser
einen winzigen Gruppe entsprechen.
Buchmarkt zieht gemischte Bilanz für 2024
Zitat: „In den zentralen Vertriebswegen, wie Buchhandlungen und dem
Online-Handel lag der Umsatz 0,8 Prozent über dem des Vorjahres. Allerdings
ging die Zahl der verkauften Bücher im selben Zeitraum um 1,7 Prozent zurück.
Das positive Umsatzergebnis lasse sich auf die gestiegenen Preise für Bücher
zurückführen - im Schnitt zahlten Käuferinnen und Käufer 2,6 Prozent mehr.“
Wir sind alle unglaublich schnelllebig
geworden. Aber eine gute Geschichte zu Papier zu bringen, braucht Zeit. Und
natürlich Handwerk und – auch wenn es viele nicht gern hören – Talent. Nein,
nicht jeder kann und sollte schreiben. Es wird leider viel zu vielen Menschen suggeriert,
dass man nur diesem xyz-Punkteplan folgen muss, um am Ende ein Ergebnis auf den
Markt werfen zu können. Wer sich dieser Tage schon mal näher bei den
Neuerscheinungen umgesehen hat, wird festgestellt haben, wie viele es erneut
sind. Und die meisten sehen sich unglaublich ähnlich. Sie klingen auch alle
gleich. Weil es eben ein einfacher Weg ist, einem Punkteplan zu folgen – jeder
kennt sog. Tropes – und dieser Tage eben auch eine KI einzusetzen. Es ist
leicht und es geht schnell. Und je mehr davon auf den Markt geworfen werden
können – und in immer kürzeren Intervallen –, desto mehr kann verdient werden.
Noch. Denn bereits 2015 hat mich in diesem Beitrag
(Was mich bewegt hat) Schöne neue (Blogger-)Welt - Und wo geht es hin?
vieles bewegt. Zur Bloggerwelt, aber auch
drumherum. Bereits damals war der deutsche Buchmarkt dabei, in sich zu
implodieren. Heute ist das stärker denn je zu spüren. Das klingt seltsam, denn
es schießen ja diverse neue Verlage (oder Imprints) aus dem Boden, die schöne
bunte Bücher herausbringen. Und es erscheinen auch sehr viele neue Werke. Aber
die Statistiken und diverse Erlebnisse im analogen Leben zeigen, dass es
zumindest eine Schieflage geben muss. Und dass daran schon sehr lange
niemand vorbeisehen kann und sollte. Denn zukünftig wird es gesellschaftlich
wie finanziell noch schwieriger. Es gibt neue Gesetze, die Verlagen,
Druckereien und Co. auferlegt werden, die selbst für die größeren nur schwer
umsetzbar sind. Auch die Buchkäufer spüren Veränderungen in ihrem Geldbeutel.
Da wir vor einer großen Entlassungswelle stehen – nicht zuletzt auch und in
besonderem Maße wegen KI, aber nicht nur –, ist anzunehmen, dass in den
Haushalten weniger Geld zur Verfügung stehen wird, das dann für Luxusartikel
ausgegeben werden kann. Dazu zählen Bücher leider. Zieht man die Buchpreise
heran, ist das wenig verwunderlich.
Aber nicht nur das bereitet mir Kopfzerbrechen.
In diesem Beitrag (der zugegeben sehr lang ist)
(Buchgedanken) Bücher lesen ist gefährlich
greife ich später im Text den Gedanken auf,
dass sich die Art, WIE wir über Dinge schreiben, verändert hat. Und dass das
nicht immer etwas Gutes sein muss. Um in diesem Markt aufzufallen, ist es schon
jetzt notwendig, die Bücher groß und bunt zu gestalten. Oder Goodies
beizupacken (Duftsticker, Charakterkarten, etc.). Oder einen Autor
einzubeziehen, der „Influencer“ egal welcher Art ist und damit eben bereits
eine gewisse Followerzahl (potentielle Käufer) mitbringt. Oder selbst sehr
schrill auftritt und damit Aufmerksamkeit generiert. Im Bereich Liebesroman
(Romance) ist seit vielen Jahren inhaltlich zu beobachten, wie sich die
Beziehungen der Hauptfiguren verändert haben. Und heute kann keiner dieser
Romane bestehen, wenn er nicht wenigstens eine Erotikszene enthält (Stichwort:
spicy). Auch diese haben sich stark verändert. Das wird weiterhin so sein. Wer
auffallen will, muss sich eben etwas einfallen lassen. Und was gibt es da nicht
für krude (meist nicht sehr erotische) Einfälle? (Man müsste das mal
zusammentragen …) In anderen Genres kann das ebenfalls beobachtet werden. Im
Bereich Krimi treten schon seit etlichen Jahren recht merkwürdige Ermittler
auf, die entweder total kaputt sind oder „Besonderheiten“ mitbringen, die in
erster Linie eines tun: auffallen. Dass an so einer Stelle dann
Triggerwarnungen nötig werden, liegt auf der Hand.
Ich würde mir wünschen, dass gerade die, die
Bücher schreiben, wieder mehr Zeit dafür aufbringen würden. Ihr Handwerk zu
lernen, in etwa. Vielleicht auch mit Themen, über die sie erst eine Weile
nachgedacht haben, ehe sie sie aufs Papier brachten. Dass später die
Textarbeiter mehr Zeit hätten, die Geschichte zu überarbeiten. Dass Zeit wäre,
um … Aber es ist nie genug Zeit da, denn Zeit ist Geld.
Und die Leser? Scheinen es nicht mehr zu
bemerken. Die Deutschkenntnisse der meisten sind inzwischen so bedenklich
schlecht geworden, dass ihnen oft gar nicht auffällt, dass auch der Autor nur
einen Bruchteil aller möglichen (deutschen) Wörter verwendet hat. Dass die
Sätze schön kurz geworden sind und garantiert keine „schwierigen Wörter“
enthalten. Dass die Kapitel überschaubar sind. Dass eine gewisse Personenanzahl
im Buch nicht überschritten wird. Und, liebe Leser, das ist kein Zufall. Solche
Anweisungen kann man von Verlagen dieser Tage erhalten. Und es frustriert
manchmal, dabei zusehen zu müssen, wie eine Geschichte, die so schlicht und
einfach ist, dass es wehtut und bei der der Autor keine Raffinesse und auch
kein Gefühl für unsere reiche Sprache besitzt, große Erfolge einfährt (und dann
vermutlich noch genau deswegen …).
Und die Blogger. Immer wieder. In Social Media
beschleicht mich schon eine Weile das Gefühl, dass es ausreicht, ein Buch in
die Kamera zu halten. Oder am besten gleich ganz viele davon. Ob die wirklich
alle genau gelesen wurden – und hier wären wir wieder beim Thema Zeit –, glaube
ich nicht. Aber ob nun in Bild- oder in Schriftform und egal in welchem Medium,
sollten Blogger nicht eine Art Qualitätskontrolle sein? Eine Rückmeldung an die
Verlage, die nicht jeden in der analogen Welt befragen können, was und wie es
ihnen gefallen hat? An diesem Punkt beginnen wir erneut, uns um uns selbst zu
drehen. Blogger sind keine sehr diverse Truppe. Oft gehören sie einer
Altersgruppe an, einem Geschlecht, nutzen die gleichen Social-Media-Kanäle,
lesen in den gleichen Genres die gleichen Bücher, usw. Leider konzentrieren
sich Marketingabteilungen in Verlagen fast ausschließlich auf das, was sie
(online) sehen – das hat uns in den letzten Jahren einen recht ermüdenden buchigen
Einheitsbrei beschert, der uns nun fast schon zu den Ohren herauskommt und der
qualitativ in jedem Fall oft noch viel Luft nach oben hat. Selfpublisher und
Co. sind auf den gleichen Zug aufgesprungen, um ein Stück vom Kuchen
mitzunehmen. Abwechslung, Neuerungen in allen Genres, Bedienung aller Genres
gleichermaßen – Fehlanzeige. Es wird nur noch die eine Gruppe bedient, die sich
online tummelt (und von der wir nicht wissen, ob sie die Bücher wirklich genau
liest). Und die Frage, ob viele Blogger davon nur deswegen dabei sind, weil es
Bücher oder Goodies kostenfrei abzusahnen gibt, steht immer noch im Raum.
Gerade auch, wenn ich lese, dass die Anzahl der Blogger abgenommen hat. Dass
Verlage nur noch wenige Bücher zur Rezension herausgeben, hat sich sicher
herumgesprochen. Und ich erinnere mich sehr gut an die Zeit, als urplötzlich
hunderte Blogs aus dem Boden schossen, als die REs eingeführt worden sind. Wie
man es dreht und wendet … es müssen wieder mehr Qualitätskontrollen her.
Das geht aber eben nur, wenn Literatur nicht
als Konsumprodukt betrachtet wird, sondern als kulturelles Gut. (Mehrfach habe
ich in diesem Blog die Abschaffung der „Büchersendung“ bei der Deutschen Post
thematisiert (und man beachte, warum diese einst geschaffen wurde). Niemand hat
darin ein Problem gesehen – oder auch nur davon gewusst.)
Viele Leser kaufen (oder fragen als RE an)
Bücher, die ihnen ein Algorithmus vorgeschlagen hat oder die sie in netten
Bildchen oder TikTok-Filmchen gesehen haben. (Wir kennen alle die Aufkleber auf
Büchern: Die neue BookTok-Sensation)
Stattdessen sollten sie selbst losgehen und Bücher suchen (sich eben nicht
finden lassen, ohne gesucht zu haben). Davon würden auch viele Klein(st)verlage
profitieren, die oft durchs Raster fallen, weil sie sich den passenden
Algorithmus nicht leisten können. Und natürlich sollten Bücher nicht gekauft
oder angefragt werden, weil sie ein hübsches Cover haben oder sich hinterher
noch super gut weiterverkaufen lassen. Das Erste, was jeder Leser tun sollte,
ist die Leseprobe zu lesen. Schließlich will man das Buch ja auch lesen und
genießen – und nicht nur (mit zahlreichen anderen, wahllos) in eine Kamera
halten. Richtig? An dieser Stelle ist auch die Kritik von Buchinhalten sehr
wichtig. Es ist nicht lange her, da wurde öffentlich diskutiert, ob man Bücher
auch schlecht besprechen dürfe. Natürlich darf man das, man soll es sogar!
(Aber nur, wenn die Kritik konstruktiv begründet wird!) Darum wäre eine
qualitative Buchbesprechung mit einer kritischen Auseinandersetzung des Inhalts
wichtig. Eben die Stärkung von Literaturkritik im Allgemeinen.
Verlage sollten versuchen, nicht jedem Trend –
und am besten sofort – nachzujagen. Mit Grauen denke ich an die vielen Verlage
und Imprints, die allein in diesem Jahr entstanden sind, um die New-Adult-Welle
(in diversen Untergenres, auch Fantasy) zu bedienen. Ich kenne selbst einige
Verlage, die nur Bücher in den Genres machen, die sich gut verkaufen, aber von
anderen die Finger lassen (wo es also nicht um Bücher / Literatur geht, sondern
ums reine Geldmachen). Und natürlich muss mehr Zeit her. Für den Autor, um sein
Werk zu schreiben und auch hinterher, um das Manuskript zu bearbeiten. Manchmal
hastet man in vier Wochen durch (da bekommt der Autor noch alles zum
Überarbeiten, ehe man selbst wieder dran ist, das ist natürlich sehr wenig Zeit!) und wird dann
angeraunzt, weil in fünfhundert Seiten zwei Kommas fehlen.
Aber natürlich ist auch das nur die halbe
Wahrheit. Denn der Buchmarkt ist nun mal ein Konsummarkt, der rein
marktwirtschaftlichen Kriterien folgt. Da kann jeder Leser ansetzen, denn er
ist ja Konsument. Aber natürlich kann auch „von oben“ etwas geschehen. In etwa,
wenn kleinere Verlage gefördert werden. Oder wenn Literatur, die sich nicht
rechnet, aber gesellschaftlich wichtig ist, subventioniert wird (und gerne
unabhängig der eigenen Politik und/oder Weltanschauung, nennt sich dann
Demokratie). Auch Textarbeiter allgemein könnten stärker unterstützt werden.
Ich sollte vermutlich nichts über das
Selfpublishing sagen, denn es gibt einige sehr gute Autoren, die sich selbst
vermarkten. Oder Hybrid-Autoren, die auch in Verlagen veröffentlichen. Hier
sitzen aber auch die größten Gefahren für den Buchmarkt. Nur weil sich etwas
gut verkauft, heißt das nicht, dass es auch gut ist. Und wer davon leben möchte, muss in Masse schreiben. Mithilfe
zahlreicher KI-gestützter Schreibsoftwares ist das gut möglich. Oder, wie ich
es selbst erlebt habe, Selfies veröffentlichen ohne Lektorat/Korrektorat Monat
für Monat ein Buch – das vor Fehlern nur so strotzt und nicht besonders gut
geworden ist, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Und obwohl viele Leser das
beklagen und Verkaufsplattformen wie „der große Fluss“ solche Texte eigentlich
sperren wollten, geschieht das meist nie, vor allem, wenn sich eben diese
dennoch sehr gut verkaufen, denn dann würde man sich ja ins eigene Fleisch
schneiden. An dieser Stelle gehört die Lesekompetenz und deren Förderung
genannt. Wie kann es sein, dass sich solch schlechte Bücher so gut verkaufen,
wer kauft denn das – immer und immer wieder? Einige Faktoren habe ich bereits
aufgegriffen, aber das ist noch längst nicht alles.
Wie man es dreht und wendet, wir gelangen immer
an den gleichen Punkt. Die Entwicklung geht sehr rasant – nach unten. Das
sollte uns zu denken geben. Tut es aber nicht. Denn niemand von denen, die es
interessieren sollte, schaut genauer hin. Nun ist die weitere Entwicklung
abzusehen. Auch wenn die meisten Verlage dazu übergegangen sind, in das
Impressum ihrer Bücher einen Verweis zu schreiben, es sei verboten die Story in
KI einzuspeisen, wird das nichts nutzen. Ich vermute, die KI ist längst so
weit, sich diese Geschichten selbst heranzusuchen, da braucht es keinen
Menschen mehr, der sie quasi damit füttert. Und es gibt Verlage, die bereits
jetzt selbst aktiv mit KI arbeiten – im Bereich Übersetzung z. B. oder weil sie
glauben so den Autor „überspringen“ zu können. Die einen so, die anderen so.
Interessant. Aber entscheidend ist nur, was hinten rauskommt. Ich habe
Übersetzungen gesehen, die mit KI erstellt wurden. Ich habe (literarische)
Texte gesehen, die mit KI erstellt wurden. Einige waren sogar recht gut. Aber
literarisches Schreiben, das kann die KI (noch) nicht. Das, was Menschen
wirklich bewegt, was sie schreiben würden, wenn sie genug Zeit hätten, darüber
nachzudenken und es bewusst umzusetzen (nach eigener Gusto, nicht nach Markt
und Trend), das kann keine KI. Sie imitiert stets. Aber Schreiben ist eben doch
immer auch Talent und Gefühl. Schreiben ist eine Auseinandersetzung mit Dingen
und Gegebenheiten. Von Menschen, die
etwas zu sagen haben.
Darum sollten wir alle aufhören, irgendwelchen
Dingen hinterherzujagen, die stets etwas mit Außenwirkung zu tun haben
(Followeranzahl, Geld, Bestenliste, Trend, usw.) Die Kultur in diesem Land ist
viel zu konsumorientiert geworden. Besinnen wir uns auf das, was wirklich
zählt. Manche behaupten, der Einzelne könne nichts ausrichten. Aber im
Gegenteil, jeder von uns muss etwas
ausrichten. Es fängt immer im Kleinen an, ehe es wächst und gedeiht. Nur
braucht das Zeit.
Und die sollten wir uns nehmen.
Dank eines gewissen Messie-Nachbarn werde ich
in diesem Jahr mit großen Spinnen auf dem Balkon überschwemmt (Alle möglichen
Sorten übrigens.). Und nun war mein altes Insektenspray alle. Als ich ein neues
kaufen wollte – war das gar nicht mehr so einfach. In den gängigen Läden habe
ich keines gefunden und in der Drogerie recht teures Zeug mit merkwürdigen
Texten darauf. Das Zeug würde die Insekten „vereisen“, damit man sie dann quasi
einsammeln und woanders hinbringen kann. Wie bitte? Ich will, dass die Dinger
tot sind! Und weil sie leider auch fix sind, muss das giftiges Zeug sein, mit
dem ich sie ansprühe, damit sie eben nicht in ihrem Versteck wieder aus der „Vereisung“
erwachen, sich fortpflanzen oder selbst woandershin krabbeln. Mein Wohnzimmer
zum Beispiel. Aber seit Anfang 2025 gibt es eine neue Biozid-Verordnung. Wenn
man das Zeug, das wir früher Murks
nannten – und höchstens drei oder vier Mal im Jahr benutzten –, noch kaufen
will, muss man eine Belehrung eines Verkäufers über sich ergehen lassen;
richtige Anwendung und Klima. MURKS! Das Problem nun war, dass ich nirgendwo
richtiges Insektenspray mehr gefunden habe, in keinem Supermarkt, keiner
Drogerie und auch im Baumarkt war es so eine Sache. Im DM riet mir die
Kassiererin, die mich sehr gut verstehen konnte, ich solle einfach Haarspray
benutzen. Aber dann las ich, dass man das Zeug in Apotheken finden könne. Macht
ja noch irgendwie Sinn. Ein Apotheker wusste davon, der andere nicht. Nach
langem Suchen fanden wir ein Produkt (1!), nach dem die Insekten dann tot sind.
Kostet schlappe dreizehn Euronen, also spottbillig … Für mich war es dann einfacher,
in den alten Sachen meines Vaters zu suchen – der war offenbar gern vorbereitet
und hatte noch mehrere Dosen im Vorrat. Was ich mache, wenn die dann mal alle
sind? Mhm.
26.08.2025: Berlins Läden sind plötzlich voll
mit Weihnachtsleckereien. Wie jedes Jahr ist draußen noch recht warmes Wetter.
Erschreckend fand ich die neuen Preise. Eine flache Packung Dominosteine (mein
Schwachpunkt) hätte mitgedurft, aber nicht für über drei Euronen. Ein kleiner
Baumkuchen ohne Marke hätte mich fast sechs Euronen gekostet.
Wir haben uns in diesem Jahr ohnehin darauf
geeinigt, nur noch bei unserem Lieblingsanbieter hochwertige Lebkuchen aus
Nürnberg zu bestellen (da gibt es tolle Sets) und dann eben erst an Weihnachten
zu verputzen – dann, wenn es soweit ist.
Gelesen:



Ahoi Daniela,
AntwortenLöschenlanger Beitrag, aber ich verstehe deinen Frust/deine Emotionen und wir hatten ja bei besagtem Beitrag schon kommuniziert. "Weihnachten kommt aber auch jedes Jahr früher" möchte ich schon seit Jahren jedes Jahr sagen und wow, das sind ja auch heftige Preise... wir sind tatsächlich auch zum Nürnberger Lebkuchen gewechselt; lieber wenig aber dafür besonders gute Qualität...
"Unbeugsam wie die See" möchte ich auch noch lesen.
Hallo Ronja,
Löschengesund und munter wieder da? :)
Danke.
Obwohl sie das Zeug in der Tat immer zu diesem Zeitpunkt rausstellen. Nur bei Schokolade warten sie länger - was auch Sinn macht. Sieh an :) Haben wir da den gleichen Anbieter? Und ja, ganz genauso haben wir uns das auch überlegt. Letztes Jahr hat es gut funktioniert - bis auf die Dominosteine *hüstel*
LG
Daniela
Quasi :D Heute geht's wieder an Bord :)
LöschenDominosteine sind aber auch zu lecker! Sollte ich Weihnachten noch auf See sein, musst du auf jeden Fall fleißig für mich mit essen :D
LG Ronja
Oh, na dann: Viel Spaß! Oder wie drückt Ihr das dann aus? ;-)
LöschenHaha, das wird kein Problem sein :)))