Gelesen habe ich gut. „Sepia 2“ war nicht ganz so toll wie der erste Band, aber immer noch sehr lesenswert. „Der Tote in der Crown Row“ ist sprachlich ein Genuss und vom Mitraten her auch. Ich habe es später meiner Mutter geschenkt, die es ebenfalls sehr begeistert gelesen hat. „Der Sommer der Sternschnuppen“ habe ich in einer Tauschbörse entdeckt und da ich gern in Kleinstadtromane reinlese, habe ich es mir ertauscht. Überrascht habe ich später gesehen, dass es über tausend Meinungen beim großen A dazu gibt, die Autorin scheint insgesamt sehr bekannt zu sein. Ich habe das Buch leider abgebrochen, weil ich keinen rechten Zugang dazu gefunden habe. Und „Das Echo der Sommer“ lese ich in der Tat immer noch, werde es aber in dieser Woche noch fertig haben. Bisher mag ich es sehr gerne.
Vor zwei Jahren habe ich begonnen, Reste von Kerzen zu sammeln, zumeist die, die in Teelichtern übrig bleiben. Einfach ein Glas von irgendwas ausgewaschen und dann immer rein damit. Ich hatte selbst nicht daran geglaubt, dass es etwas bringen könnte, aber nun besitze ich zwei neue Kerzen, ohne Geld dafür ausgegeben zu haben.
Spargel gab es schon zu kaufen und wir haben den weißen bereits eingeweiht. Letzte Woche ich auch den grünen. Nur die Erdbeerhäuschen, die sind noch hartnäckig zu. Auf beides freue ich mich Jahr für Jahr am meisten.
Nun bin ich gespannt, ob der Mai gefühlt genau so rasch vorbeigehen wird. Ich wünsche allen, die das hier lesen, einen gelungen Lesemonat!
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| Die Yogurtbecher-Kerzen. |
Rezensiert:
Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität - Amanda Montell
Tuberkulose: Es ist Zeit, die tödlichste Infektion der Welt zu besiegen - John Green
Neue Bücher eingezogen:
Das war das Postfach
im April
der gefeierte Schauspieler und Marvel-Superheld
Jeremy Renner schreibt in »My Next
Breath – Die Geschichte meines Überlebens« erstmals über seinen brutalen
Unfall mit einer tonnenschweren Schneeraupe, der ihn fast das Leben kostete.
Vor allem aber zeigt er in seinem berührenden Memoir, wie er sich zurück ins
Lebens kämpfte.
Der zweimal für den Oscar nominierte Jeremy
Renner war die am zweithäufigsten gegoogelte Person 2023 – allerdings nicht nur
wegen seiner eindrucksvollen Filmografie. Der beliebte Star des
Marvel-Universums geriet am Neujahrstag 2023 unter eine sechs Tonnen schwere
Pistenraupe, die ihn beinahe zerquetschte. Er setzte sein Leben aufs Spiel, um
das seines Neffen zu retten, der sonst von ihr überrollt worden wäre. Wie durch
ein Wunder gelang es ihm, über eine halbe Stunde weiterzuatmen, bevor medizinische
Hilfe eintraf. Zahlreiche Operationen und Monate schmerzhafter Reha folgten. In
»My Next Breath« erzählt er erstmals ausführlich von seinem tragischen Unfall,
vor allem aber von seiner Genesung, von Verletzlichkeit und Stärke,
Verzweiflung und Hoffnung, Rettung und Durchhalten: »Ich muss es für den Rest
meines Lebens akzeptieren. Nichts wird mehr normal sein oder so, wie es vor dem
Unfall war. Im Übrigen habe ich kein Problem damit. Es macht mein Leben besser.
Ich bin gesünder dadurch.« Mit seiner Geschichte macht Jeremy Renner Mut, den
Widrigkeiten des Lebens zu trotzen, Herausforderungen anzunehmen und gestärkt
daraus hervorzugehen.
Patric Gagne ist liebevolle Mutter und Ehefrau, zugewandte Freundin, Schwester und Tochter – und eine Soziopathin. Sie bemerkt früh, dass sie anders ist als andere Kinder. Sie ist emotional oberflächlich, manipulativ und verspürt einen inneren Druck destruktive Dinge zu tun. Sie klaut, bricht in fremde Häuser ein, attackiert eine Mitschülerin mit einem Bleistift. Dabei empfindet sie weder Mitgefühl noch Schuld, sondern Euphorie. In ihrem Buch „Soziopathin – Meine Geschichte“ gibt die promovierte Psychologin Einblick in ein Krankheitsbild, das mit Vorurteilen und Missverständnissen besetzt ist. Mit ihrer persönlichen Geschichte will die Autorin zeigen, dass Menschen mit Persönlichkeitsstörungen keine Monster sind, die von der Gesellschaft ferngehalten werden müssen – so wie es in Serien und Filmen oft stereotypisch dargestellt wird. Es sind Menschen, die therapeutische und medizinische Hilfe benötigen und die, mit der richtigen Unterstützung, ein stabiles und glückliches Leben führen können.
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| Glas auswaschen ... |
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| ... und sammeln. |
Das bringt der Mai
Rezensionen in verschiedenen Genres und eine
neue Liste von Literatur-Schnipseln.
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| Dose aufheben, Wachs im Wasserbad schmelzen. |
Was mich bewegt hat
Ende des Jahres wird es soweit sein: Die
Uralt-Verträge meines Handy werden zwangsumgestellt. Ich sitze seit mehr als
zwanzig Jahren auf meinem ersten, mit dem man nur telefonieren konnte.
Dementsprechend habe ich nur knapp sechs Euronen im Monat bezahlt. Ich brauche
das Handy nicht und Internet unterwegs auch nicht. Ich habe den Luxus, von zu
Hause aus arbeiten zu können. Als ich beim Anbieter anrief, um nachzufragen,
was es mit der „Vorwarnung“ auf sich hat, erzählte die nette Dame, dass viele
Kunden entrüstet angerufen haben, ich war also nicht allein. Aber mal ehrlich:
Warum gibt es keine Verträge offen zu buchen, mit denen man nur telefonieren
kann? Warum diese oft schweineteuren Kosten jeden Monat? Ich werde auf einen
extra geschaffenen zehn-Euro-Vertrag mit Miniverbrauch umgestellt. Aber ich
überlege, ob ich das Handy bzw. den Vertrag nicht komplett abschaffen soll.
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| Yogurt- oder Sahnebecher auswaschen, mit wenig Öl einstreichen und Wachs einflößen. |
Und dann ist ein Thema, über das derzeit viel
diskutiert wird, auch bei mir angekommen, direkt unter meinem Balkon. Eines
Abends gegen zehn höre ich lauten Lärm draußen. Als ich hinausschaue, sehe ich
mindestens vier Polizisten, davon mehrheitlich junge Frauen, die sich auf einen
Mann geworfen haben. Im Dunkeln war es erst schlecht zu erkennen, aber er
brüllte die gesamte Nachbarschaft zusammen und sie haben ihn – gesichert – dann
auf eine Bank direkt unter meinen Balkon gesetzt. Nach eigener Aussage war er
nicht alkoholisiert und so klang er auch nicht. Aber er forderte die Polizisten
mehrheitlich auf, ihn „schießen mich ab, schießen mich einfach ab!“. Auf die
Frauen hat er nicht so reagiert und den einzigen Mann gefragt, ob er hier der
Chef sei. Der war clever genug, es zu bejahen. Überhaupt habe ich die
Polizisten sehr bewundert, weil sie so ruhig geblieben sind – und mein Herz hat
geklopft wie wild. Der junge Mann begann seine Lebensgeschichte zu erzählen und
das so lautstark, dass es zu verstehen war. Er ist aus Afghanistan nach
Deutschland gekommen und sprach eigentlich relativ gut Deutsch. Er habe schon
viel durchgemacht, als er erst neun Jahre alt war. Er habe in der Armee
gekämpft und Autobahnen gebaut, zwölf Kilometer Steine geschleppt. Immer mal
wieder fuhr er sehr heftig auf und wurde extrem laut. „Ihr habt Waffe“, sagte
er dann zu den Polizisten, die ihn manchmal eher mühsam zur Ruhe gebracht
haben, aber eben immer selbst sehr ruhig und gefasst waren. Vielleicht gibt es
dafür ein Extratraining. „Ich habe gar nix“, setzte er hinterher, offenbar
frustriert, dass er festgesetzt war. „Und ich weiß, wie man Leute schießt.“ Und
da war ich ehrlich gesagt raus. Hatte ich Mitleid mit ihm? Ja, natürlich. Hatte
ich Angst vor ihm? Das eben auch: natürlich. Hätte er den Koller nur einen
halben Tag vorher oder später bekommen … Fußläufig zwei Minuten sind drei
Supermärkte zu erreichen. Fünf Minuten zu zwei Kindergärten und einem
Seniorenwohnheim. Ende des Jahres wird drei Minuten fußläufig eine Schule
eröffnet. Überall viele Hochhäuser und Sechsgeschosser. Da er nur ein T-Shirt
und eine Jogginghose trug, gehe ich davon aus, dass er in meinem oder dem
Nebenhaus wohnt. Wirklich beruhigend finde ich das nicht. Schließlich, als ich
mich schon fragte, wie es weitergehen würde, worauf die inzwischen acht
Polizisten warten, fuhr ein Krankenwagen vor. Er wurde in diesen verbracht und
in diesem irgendwie festgeschnallt, denn der wackelte heftig, als er etwas
brüllte. Die Polizei fuhr dann dem Krankenwagen nach. Das Ganze hat, seit ich
es mitbekommen hatte, etwa zwanzig Minuten gedauert. Wenn man bedenkt, dass ein
Gesundheitsminister im Amt sagt, dass über zwanzig Prozent der nach Deutschland
gekommenen Menschen das Potential in sich tragen (und die Dunkelziffer wird
höher sein), frage ich mich, inwieweit das alles Sinn macht. Und dass die
Russen ihn bezahlt haben, das zu tun, um eine Wahl oder was auch immer zu
beeinflussen, das glaube ich auch nicht. Das sind übrigens Schlagzeilen/Artikel
gewesen, die ich beim Einloggen in mein Mailprogramm gelesen habe, die stammen
mehrheitlich von der dpa nicht von sog. Schwurblern.
Am Ende gibt es zwei Leidtragende. Die einen
sind jene wie der junge Mann. Ich glaube, er war in der Tat kreuzunglücklich
und völlig fertig mit sich. Er wollte sicher gar nicht so ausrasten, aber in
sich drin war er vermutlich frustriert, ohne etwas dagegen tun zu können. Die Gesamtsituation
hat ihm nicht gefallen, er war ohne Familie (er hat viel dazu erzählt, aber das
ist zu persönlich, um es ins Internet zu posaunen) und ihm das Land zu fremd.
Ich glaube, er hätte schon früher Hilfe gebraucht oder einfach jemanden, dem er
das hätte erzählen können. Aber gibt es so jemanden überhaupt? Also in einem
Amt (die ja auch völlig überlastet sind) in etwa? Wo man sich eben hinwenden
kann, wenn man Sorgen und Nöte hat?
Und die anderen sind die Bürger hier. Wir haben
genug Schlagzeilen gehabt, in denen Menschen (darunter viele Kinder) zu Schaden
gekommen sind, einfach weil sie auf der Straße waren, im Park spielen wollten …
Und das ist ja alles längst nicht mehr nur im Fernsehen. Das, was früher nur
eine Art Empfinden war, kommt inzwischen bis an die Haustür der Leute oder in
meinem Fall unter den Balkon. Wie lange glaubt die Politik, dass das noch gutgeht?
Wenn man bedenkt, was an den Schulen los ist, züchten wir uns so viele Probleme
heran, dass sie schon jetzt kaum mehr zu lösen sind. Aber es wird nur
diskutiert, nicht gehandelt. Alle verbleiben in ihrer kleinen Blase, von der
sie glauben, dass sie (am besten) für die jeweilige Partei steht (davon haben
wir übrigens mehr als zwei). Niemand schaut aber mal darüber hinaus und
vielleicht von oben auf Gesamtdeutschland mit eben allen Menschen darin.
Ich wünsche dem jungen Mann trotz allem alles
Gute und hoffe, dass er die Hilfe bekommen hat, die er offenkundig braucht.
Vermutlich werde ich es irgendwann erfahren, nämlich dann, wenn er wieder da
ist.
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| Mittig sinkt die Kerze ein, da muss ein Rest Wachs zurückbehalten und am nächsten Tag noch einmal darauf gegeben werden. |
Die süße Ronja, die mir die Schifffahrt schmackhaft macht, obwohl ich Angst vorm weiten Meer habe :) hat eines meiner Themen
aufgegriffen.
Das Thema Buchpreise. Wenn auch auf eine für
mich überraschende Weise. Oder auch nicht. Denn Ronja fragte sich, inwiefern
der Buchpreis bei Rezensionsexemplaren eine Rolle spielt und ob überhaupt. Sie
wisse oft gar nicht, was ein Buch koste, bis sie den Blogpost fertig mache. Das
erinnert mich sehr an eine Zeit, als wir mehr als ausführlich
Rezensionsexemplare an sich diskutiert haben, eben ob man solche annehmen
sollte oder nicht. Und wenn man es tut, ob man dann noch eine unabhängige,
total unbeeinflusste Meinung haben könne. Ich vermute, auf etwas ganz ähnliches
hat auch Ronja abgezielt.
Das Einzige, was mich an den Antworten positiv
gestimmt hat, war der Umstand, dass die meisten Blogger angaben, sie würden den
Preis des Buches (nicht) am Inhalt bemessen (nicht dem Äußeren des Buches).
Deprimiert hat mich dann jedoch, dass niemand wusste, woraus sich ein Buchpreis
zusammensetzt bzw. wer eigentlich so an einem Buch werkelt, bis es auf den
Markt kommt. Umgehauen hat mich, dass nicht einmal die Bereitschaft dazu da
war, das nachzulesen oder anderweitig zu erfahren.
So wie damals auch, waren fast alle der
Meinung, sie würden total unabhängig das Buch bzw. dessen Inhalt besprechen.
Die meisten haben diese aber nicht gekauft, sondern entweder vom Verlag
erhalten oder in einer Bibliothek ausgeliehen. Einige lasen bereits
mehrheitlich englisch, da die Bücher hier kostengünstiger sind. Wie unabhängig vom
Preis soll das sein? Interessant auch, dass für die meisten die Anzahl der
Seiten für den Buchpreis verantwortlich sei (damit eben die Zeit, die man zum
Lesen benötigt). Aufgefallen war ebenfalls, dass manche Leser sich über einen
E-Book-Preis von 2,99 beschweren und dass Verlage oft nicht weniger Geld als
für das Print für das entsprechende E-Book verlangen. Ich vermute, sie haben es
mal bei (selbstverlegten) Autoren aufgeschnappt. Aber wie das insgesamt
zusammenhängt, ist den wenigsten klar.
Dass sich die Preise ändern, das haben immerhin
alle gemerkt. Ich hatte nur das Gefühl, dass das die meisten so durchgewinkt
haben – immerhin gibt es ja Rezensionsexemplare und das obwohl einige
eingeräumt haben, dass sie ohne eben diese längst nicht mehr so lesen könnten,
wie sie es tun (zu teuer). Dass die meisten Verlage aber nur noch wenige davon
herausgeben und warum … Beinahe hoffe ich, dass sich das Thema RE irgendwann
doch erledigt hat. Denn seit Jahren geht niemand los und entdeckt mal Bücher,
vielleicht sogar von einem Klein(st)verlag. Die haben so zu kämpfen in Zeiten
wie diesen! Alle brüllen stetig etwas von nachhaltig und divers, aber wenn das
Buchangebot auf dem Markt schrumpft, dann interessiert das niemanden. Nur
wieso? Wenn es „nur“ um das Hobby „Lesen“ ginge, bräuchte man keinen Blog – außer
eben um REs zu bekommen. Lesen an sich geht auch so und der Austausch
untereinander auch. Wenn ich manchmal so durch Instagram (ja, das ist kein
Blog, ich weiß, aber es wird leider wie ein Blog behandelt) scrolle, bekomme
ich den Eindruck, es gehe in der Tat sehr wohl um den Buchpreis. Nur wer das
bunteste, angesagteste und teuerste Buch von Verlagen erhalten hat, ist cool.
Läppische Taschenbücher? Vielleicht noch gebraucht und mit Leserillen? Bitte!
Was man von den Verlagen kriegt, sind aber selbstverständlich nur Bücher, die
man auch gekauft oder die einen interessiert hätten. Klar …
Übrigens: Natürlich kann man gebrauchte Bücher
kaufen. Aber diejenigen, die diese anbieten, verkaufen eben nur gebrauchte Bücher – sie machen keine! Wenn ein Verlag nicht mehr verdient, dann geht er
insolvent. Und nein, die wenigstens verdienen sich eine goldene Nase.
Wie man es dreht und wendet, der Buchpreis
wirkt sich auf einfach alles aus – ja auch und vielleicht sogar insbesondere
das Leseverhalten der Blogger. Wie man das negieren kann, wird sich mir nie
erschließen.
Schade finde ich vor allem, dass die Blogger mit
so etwas selbst immer wieder zeigen, wie unnötig sie sind und dass sie sich
vermutlich genau deswegen eben alle nur gegenseitig lesen. Wenn man schon einen
Blog führt, sollte man sich auch Mühe geben – Bücher lesen kann schließlich
jeder. Wenn sie sich auch längst nicht mehr alle leisten …
Gelesen:










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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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