Freitag, 1. November 2019

Ausblick auf den Blog im November


Das war der Oktober
Der Oktober war mittendrin noch mal so richtig herbstlich warm, kühlte aber gegen Ende stark ab. Das hat sich auch auf dem Balkon bemerkbar gemacht, wo immer noch einige Peperonis auf ihre rote Färbung warteten. Radieschen, kann ich nun guten Gewissen behaupten, klappen auf einem Westbalkon nicht – drei Sorten und verschiedene Zeiten im Jahr haben gezeigt, dass sie nichts werden. Schade. Einen großen Wunsch habe ich mir erfüllt und etwas für den Balkon gekauft. Das aber wird ein eigener Post im November werden.
Gelesen habe ich mehr als sonst, aber ich bin auch arbeitstechnisch etwas runtergefahren. Dicke Wälzer haben es mir angetan, wie habe ich sie vermisst. Gegen meine Prophezeiung habe ich doch zu der Fortsetzung meiner heißerwarteten Serie von Robin Hobb gegriffen und der zweite Band liest sich wesentlich besser an.
Auch habe ich wieder mehr Zeit zum Schauen von Filmen gehabt, von denen ich hier ein paar vorstellen werde.


Rezensiert:


Das war das Postfach im Oktober
»Weil ich von Dir träumte«,
der neue, höchst berührende Roman von Bestsellerautorin Emma Wagner
Mit diesem Roman bringen wir euch den Sommer zurück. »Weil ich von Dir träumte« ist wie ein Kurzurlaub auf Korsika. Der Geruch von Rosmarin steigt einem beim Lesen förmlich in die Nase, man hat das türkisblaue Meer vor Augen und spürt die wärmende Sonne Korsikas auf der Haut. Emma Wagner kombiniert diese ganz besondere Atmosphäre mit einer ebenso spannenden wie emotionalen Geschichte und erschafft dadurch einen Sog, der einen von der ersten Seite an fesselt und bis zum Ende nicht mehr loslässt ...
Seit ihrer Kindheit wird die Künstlerin Justine von einem wiederkehrenden Albtraum gequält, den sie in ihren Werken zu verarbeiten versucht. Als bei ihrer Ausstellung der geheimnisvolle Raphaël auftaucht, verspürt sie sofort eine Verbindung zu ihm. Fasziniert folgt sie ihm nach Korsika und schon bald zieht nicht nur er, sondern auch die Insel sie in ihren Bann.
Aber warum will ihr Vater sie um jeden Preis zurückholen? Und wieso reagieren die Bewohner eines kleinen Bergdorfes so abweisend auf sie?
Gemeinsam mit Raphaël begibt sie sich auf die Suche nach Antworten. Und stößt auf eine Geschichte von Liebe und Hass, die ihr bisheriges Leben in Frage stellt.

In ihrer überaus beliebten NZZ-Kolumne »Hat das Stil?« entschärft Henriette Kuhrt jeden Sonntag die Konflikte des menschlichen Mit­einanders. Präzise, wortgewandt und voller Witz findet sie Wahrheit im Alltäglichen und die Abgründe hinter der Normalität. Dafür wird sie von ihren Leserinnen und Lesern so geliebt, dass die Kolumne Kultstatus hat und zu den populärsten und meistgelesenen Rubriken der Zeitung gehört. Ihre Themen reichen von Mode bis zur Etikette, vom Kindergarten über den Straßenverkehr bis hin zu den Fallstricken der digitalen Kommunikation und dem weiten Feld des Schenkens.
Egal ob es um die hohe Kunst des Normcore-Looks geht, das Minenfeld der sozialen Netzwerke oder die Frage, ob man sich von seinen Freunden Geld wünschen darf – Henriette Kuhrt aktualisiert die Regeln des menschlichen Miteinanders und bewahrt ihre Leserinnen und Leser vor den schlimmsten Fettnäpfchen: Denn was gestern noch gutes Benehmen war, kann heute schon ein Affront sein.

stellen Sie sich vor, Sie laufen in völlig heruntergekommener Kleidung durch die Straßen Berlins und begegnen unterwegs sechzehn Menschen, die Sie kennen. Wie viele würden sich wohl nach Ihnen umsehen? Wie viele würden stehenbleiben, mit Ihnen reden, ihre Hilfe anbieten?
1887 zog ein schmales Buch mit dem Titel „Unter den Armen und Elenden Berlins – Streifzüge durch die Tiefen der Weltstadt“ große Aufmerksamkeit auf sich. Für eine Reportage-Reihe wagte der 24jährige Journalist Hans Richard Fischer ein Experiment der besonderen Art. Als Bettler verkleidet lief er durch die Stadt, besuchte Waisen- und Siechenhäuser und begab sich in die größte „Irrenanstalt“ Berlins. Er verbrachte einige Nächte im Asyl für Obdachlose und schrieb am Ende all seine Eindrücke und Erlebnisse auf.
Sei versichert, von sechzehn Freunden, die Dir begegnen, sehen Dich zehn überhaupt
nicht, fünf gehen mit einem halben Blick an Dir vorüber und nur einer flüstert
Dir, sprichst Du ihn an, vielleicht zu: ‚Mensch, wie siehst Du aus; willst Du was, dann
folge mir in eine Seitenstraße, man könnte uns hier sehen.’
Die eindringlichen Schilderungen der Menschen und Orte, denen Fischer dank seiner Tarnung näher kam, begründeten ein für Deutschland neues journalistisches Genre: Investigative, literarische Reportagen. Mit seinen Texten gelang es Fischer, die Menschen am Rande der Gesellschaft in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. 

Jake Williams - Darwins große Reise – Die Entdeckung der Natur
Dieses grandios illustrierte Buch stellt Darwins bahn­brechende Reise auf der »Beagle« vor, seine größten Abenteuer und seine wichtigen Entdeckungen.
Charles Darwins große Reise mit dem Schiff namens »Beagle« dauerte fünf Jahre und wurde zu einer der wichtigsten und erkenntnisreichsten Reisen der Weltgeschichte. Auf dieser Reise und seinem daraufhin geschriebenen Buch Die Entdeckung der Arten basiert bis heute ein Großteil unseres Wissen über die Natur.
Wir begleiten Charles Darwin von England zu den Kapverden, nach Brasilien und Galapagos, bis Tahiti und Australien. Wir durchstreifen mit ihm die Wildnis, begegnen riesigen Faultieren, Schnabeltieren, Libellen und vielem mehr, und wir lernen dabei, die Natur mit eigenen Augen zu entdecken. In diesem großartig illustrierten Buch geht es ganz besonders um die entdeckten Tiere, um die Abenteuer, die Darwin und seine Crew
erlebten, um die spannenden Expeditionen und um das Wissen über die Natur, das wir dieser Reise verdanken. Das alles erleben wir in faszinierenden Bildern und leicht verständlichen Texten.
Was ist speziell an diesem Buch?
• Naturwissenschaft wird hier bildhaft als Abenteuer erlebbar
• Der Illustrator Jake Williams ist »Designer of the Year« (BDC)
• Am 24. Nov. 2019 ist das 160. Jubiläum von Darwins »Entstehung der Arten«

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Mietpreise und Wohnungsnot einerseits, Sorge um Ökologie und Umwelt andererseits sind die großen Themen, die derzeit die Menschen um- und auf die Straße treiben.
Schwer belastende Mieten in schwer schadstoffbelasteten Städten, Landflucht und Sehnsucht aufs Land zugleich, Interesse für neue Formen der Kooperation, für ein ökologisches Bewusstsein und ein Gesellschaftsmodell, das nicht auf Wirtschaftswachstum allein baut, eine spürbare Begeisterung für die Beschäftigung mit Gärten und Pflanzen (von spektakulären Fridays for Future bis hin zum Urban Gardening).
Es geht ganz grundsätzlich um das Verhältnis des Menschen zu seiner Wohnarchitektur, um das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt und Natur. Für genau diese Mischung aus Problemen, Herausforderungen und Neigungen wurde auf der Schwelle des 19. zum 20. Jahrhundert ein Lösungsvorschlag formuliert: die Gartenstadt.
Ziel des Verlags DAS KULTURELLE GEDÄCHTNIS ist es, schon gemachte Erfahrungen einzubringen, erreichte Standards des Denkens und Schreibens hochzuhalten, die Diskussionen der Gegenwart zu bereichern. Entsprechend sollen mit dem Titel GARTENSTADTBEWEGUNG Flugschriften, Essays, Vorträge und Zeichnungen aus dem Umkreis der Deutschen Gartenstadtgesellschaft wieder zugänglich gemacht werden - die meisten davon zum ersten Mal seit ihrer Erstveröffentlichung im Jahrzehnt zwischen 1903 und 1913. In den Texten wird nicht nur ein Stück Sozial- und Siedlungsgeschichte, ein Stück konkrete Utopie zum Beginn des 20. Jahrhunderts, greifbar. Es zeigt einen möglichen Umgang mit Schieflagen, die uns heute nur zu vertraut sind.
Es gibt viel zu entdecken: eine internationale, europäische Bewegung, wilde Stories aus der Epoche der Lebensreform, die roten Wurzeln des Wohnens im Grünen, Revolution und Einfamilienhaus.

nachdem der französische Bestseller-Autor zuletzt mit dem SPIEGEL-Bestseller Das Leuchten in mir begeisterte, bringt der Atlantik Verlag nun seinen neuen Roman Die Frau, die nicht alterte heraus.
Martine führt mit Ende zwanzig ein glückliches Leben. Sie hat studiert, mit André den Richtigen gefunden, ihn geheiratet und einen Sohn zur Welt gebracht. Die Zukunft ist für sie ein großes Versprechen. Doch als sie mit dreißig plötzlich aufhört zu altern, gerät alles ins Wanken. Was nach dem unerreichbaren Traum so vieler Frauen klingt, wird für Martine Wirklichkeit – und zu einer ungeahnten Zerreißprobe, auch für ihre Familie. Denn wer will für immer jung sein, wenn die Liebsten, die Freunde, die Verwandten, wenn alle anderen altern? Der neue Roman des Bestsellerautors Grégoire Delacourt ist eine mitreißende Parabel auf unser bizarres Streben nach ewiger Jugend, auf die Schönheit des Alters und die alles überwindende Kraft der Liebe.


Das bringt der November
Neben den üblichen Posts wieder so einige Rezensionen, vor allem im Bereich Fantasy/SF. Eine Balkongarten-Zusammenfassung für 2019 und noch mal etwas zu den neuen Versandtgebühren der Büchersendung der Deutschen Post. Die Frist läuft leider gnadenlos ab.


Rezension des Monats im Blog und wie andere Leser das sehen
In dieser neuen Rubrik werden zukünftig Rezensionen anderer Leser zu Büchern verlinkt, die ich ebenfalls im entsprechenden Monat rezensiert habe. Die Fülle von Meinungen wird hoffentlich interessierten Lesern ein großes Bild eröffnen.

DieTochter des Drachen“ von Robin Hobb war lange ersehnt und erwartet – und dann leider etwas enttäuschend. Doch das sahen längst nicht alle Leser so. Vielleicht kann man über einige Dinge auch „streiten“?









Was mich bewegt hat
Die Gleichberechtigung. Und ich. In Büchern. Wir hadern ja schon seit Langem miteinander. Ich erinnere mich an Jahre, da wollte ich nur noch weibliche Autoren lesen, dann fiel mir wieder auf, dass ich keine Männer gelesen habe und wollte denen den Vorzug geben (zumindest zeitweise). Dann wollte ich nur noch nach Leseprobe entscheiden. Und verzettelte mich immer mehr. Als ich kürzlich zwischen zwei Büchern von der Wunschliste wählen musste, entschied ich mich ohne hinzusehen für die Autorin, weil Frauen in dem Genre (SF) noch recht unterrepräsentiert sind. Plötzlich war ich von mir selbst angemeiert. Ich glaube, das ist es auch, was ich an der aktuellen Diskussion so blöd finde. Gleichberechtigung heißt nicht, einem den Vorzug zu geben (oder einen Nachteil), weil in der Vergangenheit und so, sondern beides gleichberechtigt abzuwägen und sich dann unabhängig (vom Geschlecht des Autors oder anderem) zu entscheiden. Was einem eben vom subjektiven Geschmack her besser gefällt. Darum bin ich vermutlich nicht die Einzige, die nur noch entnervt mit den Augen rollt, wenn wieder eine Neuerscheinung damit angepriesen wird, dass der Autor in irgendeiner Art und Weise einer Minderheit (wobei Frauen bitteschön keine sind!) angehört oder sonst wie und sonst was ist. Deswegen sollte man ein Buch wirklich nicht lesen. Es geht um Inhalte, nicht das Drumherum, ich glaube, das vergessen wir dieser Tage immer öfter. Frauen sind in einem Genre unterrepräsentiert? Okay, dann geh und ändere das. Die Voraussetzungen stehen endlich gut. Aber ihnen jetzt den Vorzug zu geben, nur weil sie Frauen sind, geht an allem vorbei, wofür der Feminismus (bevor er hip wurde) gestanden hat. Ein Autor will bestimmt keinen Preis erhalten, weil er/sie ein bestimmtes Geschlecht oder eine bestimmte Herkunft oder eine bestimmte sexuelle Orientierung hat. Sondern weil sein Buch aus einer Menge an anderen wegen der Qualität ausgewählt wurde. Passiert dieser Tage allerdings nur äußerst selten. Literatur ist Kunst und die darf nicht politisiert werden.

In letzter Zeit flattern wieder vermehrt Leseangebote herein, auch von Selfies. Das finde ich prinzipiell sehr gut, aber es kann mitunter vorkommen, dass sie zunächst den Blog sehr loben, dann aber doch nur eine Rezension wollen, die am besten noch überall im www zu verteilen ist. Einen kurzen Text schreiben oder auf einige Fragen im Rahmen eines Interviews antworten, wollen die meisten dann doch nicht. Zu aufwendig, wie mir erklärt wurde oder eine Zeitfrage. Andersherum könne ich ja das Buch behalten und damit machen, was ich wolle. Aha. Ich bin mir nicht sicher, wo hier die Gewichtung gesetzt wird und wie ich das genau verstehen soll. Darüber nachdenken werde ich aber wohl noch ein Weilchen.


Gelesen:



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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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