Autorin: Becky Chambers
Originaltitel: Record of a
Spaceborn Few
Verlag: Fischer Tor
ISBN: 978-3596702626
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: März
2019
Seiten: 464
Serie: Wayfarer 03
Come in: Gewinn
Klappentext/Inhalt
Auf der Asteria, einem Siedlerschiff der
exodanischen Flotte, ist für jeden gesorgt: Alle haben eine Wohnung, alle haben
zu essen, alle haben einen Job – und leisten noch im Tod einen wertvollen
Beitrag zur Gemeinschaft. Lichtjahre entfernt von der zerstörten Erde haben
sich die Menschen ein wohldurchdachtes, selbstgenügsames Leben im Weltraum
eingerichtet.
Doch inzwischen sind ganze Generationen
auf den Schiffen der Flotte geboren und aufgewachsen, und je
selbstverständlicher das Siedlerdasein wird, desto größer sind die Zweifel: Bei
Kip, der mit seinen 16 Jahren noch nicht weiß, was er mit seiner Zukunft
anfangen will – außer dass sie sich definitiv nicht auf der Asteria abspielen
soll. Bei Tessa, deren Alltag mit Job und Familie mehr als ausgefüllt ist – bis
der technische Fortschritt sie einholt. Und bei der Archivarin Isabel, die
sorgfältig die alten Traditionen bewahrt, die die Menschheit im Exil
zusammenhalten sollen.
Sie alle stehen vor der Frage: Warum auf
einem Schiff bleiben, das sein Ziel längst erreicht hat?
Becky
Chambers stellt mit „Unter uns die Nacht“ den dritten Band ihrer Wayfarer-Serie
vor, die alle in sich abgeschlossen sind und nicht in Reihenfolge gelesen
werden müssen, wenn das auch zu empfehlen ist.
Nach
einem grandiosen ersten Band konnte der zweite leider nur mäßig überzeugen.
Sein Nachfolger ist wieder etwas besser gelungen, aber leider sehr zäh und
recht langweilig. Das liegt vor allem daran, dass die Autorin versucht hat, ein
(fiktives) Weltbild aufzubauen und so lange gepresst hat, bis sie meinte, es
passt. Das ging leider zu Kosten der Figuren und letztendlich der beinahe nicht
vorhandenen Handlung, so dass kaum etwas Nennenswertes übriggeblieben ist.
Dabei wären etliche spannende, emotionale und interessante Anleihen da, das
Hauptaugenmerk verlässt den Aufbau des Schiffes und das Leben in diesem, wie
ihn sich Chambers in einer „perfekten Welt“ vorstellt, aber nie.
Stellenweise
ist es recht packend, dem Alltag einzelner Figuren zu folgen, aber die Kapitel
sind zu kurz und oft mit diversen Nebenfiguren gespickt, um bei der Stange
halten zu können. Eine längere Leseunterbrechung verträgt das Buch leider
nicht. Eine Art Showdown bleibt indes auch aus, so dass das Geschehen, der rote
Faden leider ins Leere laufen. Nach etwa der Hälfte des Buches habe ich nur
noch quergelesen und kann daher keine Leseempfehlung aussprechen. Ich mag
Chambers Art zu schreiben sehr, aber sie sollte wieder mehr dahin zurückfinden,
einfach eine gute Geschichte erzählen zu wollen, nicht einen wie auch immer
gearteten Zeigefinger heben. Der Rest kommt dann schon von ganz allein.
„Der
lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“ ist ein sehr lesenswerter Roman,
den ich allen Lesern, die die Autorin einmal ausprobieren möchten, ans Herz
legen möchte.
Wayfarers:
1. The
Long Way to a Small, Angry Planet (Der lange Weg zu einem kleinen zornigenPlaneten)
2. A
Closed and Common Orbit (Zwischen zwei Sternen)
3.
Record of a Spaceborn Few (Unter uns die Nacht)
Becky Chambers ist
als Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers in
Kalifornien aufgewachsen. Die Zeit zum Schreiben ihres ersten Romans hat sie
sich durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert. Das Buch wurde prompt zu einem
Überraschungserfolg.
Das Buch war mein persönliches Lesehighlight 2020 :-) Cooler Blog übrigens!
AntwortenLöschenHallo Francesco,
Löschenwillkommen im Blog!
Den ersten Band der der Reihe (bei mir wird die Reihenfolge übrigens immer aufgelistet ;-)) fand ich super, die Folgebände dann leider nicht mehr so. Ich hoffe trotzdem, dass die Autorin noch mehr schreiben wird, denn ich mag ihre Art sich auszudrücken.
Schön, dass Du vorbeigeschaut hast!
LG
Daniela