Das war der November
Ich war schon kurz nach dem Sommer soweit zu sagen, dass 2022 gerne wegkann. Nach dem November kann ich den Jahresumschwung kaum noch erwarten.
Obwohl es so wirkt, habe ich im November nicht so viel gelesen, da etliche der Bücher bereits begonnen bzw. auch schon im Oktober ausgelesen waren.
Rezensiert:
Valor. Die Verschwörung im Königreich - Ruth
Lauren
Die dreizehnjährige Valor gelangt ins
berüchtigte Gefängnis Tyur’ma. Dort hofft sie, ihre Zwillingsschwester zu
befreien, die wegen Diebstahls inhaftiert wurde. Doch alles ist schwieriger als
gedacht.
Neandertal - Claire Cameron
Die Neandertalerin „Mädchen“ bleibt nach einem
Unglück ohne Sippe zurück und muss sich allein durchschlagen. Vierzigtausend
Jahre später gräbt eine Archäologin ihre Überreste aus. Beide haben etwas
gemeinsam.
Peking falten - Hao Jingfang
Das Dilemma einer wachsenden Bevölkerung, die
mit einer ebenso wachsenden Automatisierung/Digitalisierung von
Arbeitsprozessen einhergeht. Was geschieht mit jenen, die „überflüssig“
geworden sind?
(Gesammelt) Drei abgebrochene phantastischeRomane
Unterhaltsame Spekulationen, über die jeder Fantasyleser schon einmal nachgedacht hat. Garantiert.
Erde 0 - Micaiah Johnson
Cara reist als Traverserin in andere
Parallelwelten, um dort Daten zu sammeln. Als sie in einer landet, in der ihr
anderes Selbst noch lebt, deckt sie ein gefährliches Geheimnis auf.
Neue Bücher eingezogen:
Das war das Postfach
im November
Hayley Edwards-Dujardin - BLAU – Vom alten Ägypten bis zu Yves Klein
Azur, Ultramarin, Indigo, Kobalt, Lapislazuli …
dieses Buch ist eine faszinierende Reise in die Geschichte der Farbe BLAU.
Welche Farbe kann sich rühmen, so viel Faszination auszustrahlen, so viele
Facetten zu haben und so beliebt zu sein? Als zentrales Thema in der
Kunstgeschichte lässt BLAU die Epochen in einen Dialog treten: von den
ägyptischen Wandmalereien über die Fresken von Giotto und die Sternennacht von
van Gogh bis hin zu den sensationellen Monochromen von Yves Klein.
Entdecken Sie die Geschichte der Farbe BLAU in
der Kunst anhand von 40 ikonischen Darstellungen und ihren Hintergründen: eine
präzise Auswahl teils unverzichtbarer, teils überraschender Werke. Mit
umfassenden Informationen in Chronologien, Karten, Grafiken, Infoboxen,
Anekdoten sowie fundierten Texten zu den einzelnen Werken, aber auch über den
herausragenden Einfluss der Farbe BLAU in der Geschichte der Kunst.
Das Wichtigste in Kürze:
• Das Buch über die beliebteste Farbe, ihre Faszination und ihre Verwendung
• 40 legendäre Werke zeigen die Bedeutung der Farbe BLAUin der Kunstgeschichte.
• Ein gut lesbarer Einstieg in die Kunstgeschichte für alle, die BLAU lieben und sich für
Symbolik und Wirkung dieser Farbe interessieren
Sylvia Frank - Nur einmal mit den Vögeln ziehn
der neue Roman „Nur einmal mit den Vögeln
ziehn“ von Sylvia Frank fügt sich ein in einen thematischen Schwerpunkt des
Mirabilis Verlags: Ein literarischer Blick auf ein Land, das es so nicht mehr
gibt. Der vor wenigen Tagen mit dem sächsischen Verlagspreis ausgezeichnete
Verlag von Barbara Miklaw hat unter anderem bereits mit Reinhard Kuhnert und
Jürgen Meier Autoren im Programm, die ostdeutsche Geschichte aus einer
besonderen Perspektive beleuchten. Der aktuelle Roman „Nur einmal mit den
Vögeln ziehn“ nähert sich diesem Thema aus einem besonderen Blickwinkel: Er
erzählt von Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden in der DDR und damit auch von
Träumen, Hoffnungen, gescheiterten Lebensentwürfen, aber auch von
überraschenden Wendungen.
Fesselnd und berührend erzählt der Roman, der
eine Zeitspanne von 1977 bis 1990 umfasst, von fünf jungen Menschen, die in der
DDR heranwachsen. Die Lebensläufe der Romanfiguren Jens, Anna Maria, Ivo, Siv
und Aki werden schlaglichtartig beleuchtet, sind ganz individuell und doch auch
typisch für das Leben junger Menschen. Multiperspektivisch wird von ihren
Hoffnungen und Träumen, ihrem Wunsch nach Selbstverwirklichung, ihrem Scheitern
an der Realität und der mutigen Rebellion gegen Systeme und familiäre
Erwartungen erzählt. Ein fiktiver Roman, beruhend auf wahren Ereignissen.Yoga.
in der Laudatio zum Schweizer Literaturpreis
2014 für die deutsch-schweizerische Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich hieß
es:
"Genuin und gelehrt kommen die Gedichte
von Vera Schindler-Wunderlich daher: vor allem aber schwungvoll. Rhythmus und
Treffsicherheit prägen ihre Verse; sie erzählen Geschichten, die uns wie
Bilder- und Worträtsel begegnen. Zeichen und Wunder. Solche Rätsel wollen
aufgeschlüsselt sein. Nach und nach geben sie Teile von Sinn preis, voller Ernst
und – auch – Humor."
Die Schriftstellerin, die mit "Dies ist
ein Abstandszimmer im Freien" (2012)
ihren ersten Lyrikband veröffentlichte, lässt sich Zeit mit ihrer
Poesie. 2014 folgte "Da fiel ich in dein Gebäude" und nun, ganz
aktuell, der neue Lyrikband "Langsamer Schallwandler". In der
Zwischenzeit publizierte sie regelmässig Gedichte in Zeitschriften und
Anthologien. Einige Gedichte wurden ins Französische, Italienische,
Rätoromanische, Englische, Spanische, Slowenische, Indonesische und Arabische
übersetzt.
"Vera Schindler-Wunderlich hat bisher zwei
sehr beachtete Lyrikbände vorgelegt mit Gedichten, die sich ähneln in ihrem
starken lyrischen Duktus. Nun hat sich ein Schallwandler in ihre Poesie
hineingeschoben, es ergibt sich ein neuer Ton", schreibt die Lyrikerin
Lioba Happel in ihrer Nachbemerkung zu diesem aktuellen Lyrikband. Etlichen der
hier vorgelegten Texte, ob im experimentellen oder im eher vertrauten Stil
gehalten, liege etwas zugrunde, was schon früher bei der Dichterin anklang: "eine
feine Selbstbefragung der Zeilen". So entstünden immer wieder neu zu
begehende Textlabyrinthe, sei es über Alltägliches, sei es über Abgründiges.
Diesem freien Fluss der Worte und Gedanken entspricht auch die typographische
Gestaltung der Texte - eine Lyrik, die im mehrfachen Sinne manches auf den Kopf
stellt.
Alle Bücher von Vera Schindler-Wunderlich, so
auch nun "Langsamer Schallwandler", erscheinen in der edition
pudelundpinscher.
Jim Jenkins und Jacky Smith - QUEEN – WIE ALLES BEGANN …
Die autorisierte Biografie
Bombastische Rocksongs, Hymnen für die Ewigkeit
und innovative Soundspielereien – die Musik und die Karriere von Freddie
Mercury und seiner Band lassen sich nur mit Superlativen beschreiben. Das
gefeierte Biopic Bohemian Rhapsody lockte die alten Fans in die Kinos, aber
auch die junge Generation von Musikhörern, die im Kinosaal ein Phänomen
miterleben konnten, das es in dieser Form nie wieder geben wird. Doch wer
erschuf diese unsterbliche Musik? Wer waren die Menschen hinter dem Image? Und
wie kreierten sie diese lange widerhallenden und die Jahrzehnte übergreifenden
Miniopern, für die sie berühmt sind?
In der autorisierten Bandbiografie machen sich
die beiden Autoren auf eine spannende Spurensuche, die von der Kindheit der
einzelnen Musiker über den Start als Band in armseligen Proberäumen bis hin zum
gigantischen Erfolg in den größten Stadien der Welt reicht. Durch die Mitarbeit
von Queen entstand ein Porträt, das die Band in neuem Glanz erstrahlen lässt.
Neben dem akribisch recherchierten und informationsreichen Text runden
zahlreiche Illustrationen und drei Fotostrecken das Bild der Rock-Legende ab.
Die
Göttlichen Kindchen
voll scharfzüngigem Witz und in poetischer
Verdichtung erzählt Tatjana Gromača über die 90er Jahre, als Jugoslawien zerbricht
und das soziale Gefüge in ihrer Heimat Kroatien durch den Krieg irreparablen
Schaden nimmt. Als "Protokollantin, Dolmetscherin und
Gerichtsschreiberin" nimmt sie ihre Leser:innen mit in die eigene Familie,
ins Dorf, in die „sedierte“ Stadt, den surrealen Supermarkt, in das marode
Kreiskrankenhaus, wo sich die Verwerfungen der Gesellschaft überdeutlich
manifestieren. Die Mutter verschläft– wie im Dornröschenschloss – die für sie
unerträglichen Zustände, während ihre Tochter in immer neuen Umkreisungen
dieser „künstlerischen Krankheit“ den Faden der Geschichte entrollt.
Tatjana Gromača verknüpft die Diagnose ihrer
psychisch kranken Mutter mit einer bisweilen drastischen und ironischen
Beschreibung der durch den Bürgerkrieg zerstörten „kranken“ Gesellschaft. Sie
erhielt für den 2012 erschienen Roman den „Vladimir Nazor Preis für Literatur“
und den „Jutarnji Preis als Roman des Jahres 2013“ in Kroatien. Der Verlag
Stroux edition wurde für nun für die von traduki geförderte Übersetzung durch
Will Firth mit der Verlagsprämie des Freistaats Bayern 2022 ausgezeichnet.
Alles
zwischen Himmel und Erde - Stephen Ellcock
Diese atemberaubende Sammlung von Kunstwerken
ist der perfekte Leitfaden für eine tiefere Betrachtung der Welt um uns herum
und ermöglicht es beim Lesen, mit den Worten von William Blake, »die Welt in
einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume, die Unendlichkeit
in der Handfläche zu halten und die Ewigkeit in einer Stunde«. In diesem
außergewöhnlichen und einzigartigen Band präsentiert der international
renommierte Bildkurator Stephen Ellcock eine faszinierende Sammlung
faszinierender und inspirierender Bilder aus über 3000 Jahren Kunstgeschichte.
Es
gibt keinen PLANET B - Mike Berners-Lee
Klimawandel, Welternährung, Biodiversität,
Plastikmüll, – die Liste der akuten Weltprobleme scheint endlos. Doch was ist
am dringendsten, was bringt uns wirklichen Lösungen näher? Wie können wir
den CO2-Ausstoß nachhaltig minimieren? Sollten wir alle Vegetarier werden? Wie
können wir die Kontrolle über die rasante technogische Entwicklung behalten?
Und vor allem: was kann jeder Einzelne konkret tun?
Die ist kein Kassandra-Buch, sondern ein ebenso
umfassendes wie unterhaltsam geschriebenes Handbuch eines Experten, der über
die drängendsten Probleme der Menschheit seit Jahren wissenschaftlich forscht,
diese substanziell analysiert hat und nun erstmals konkrete und gangbare
Lösungswege aufzeigt. Untermauert von belegten Fakten und Analysen liefert
Mike Berners-Lee ein wirklich umfassendes Bild der großen Herausforderungen
unserer Zeit in Umwelt-, Wirtschafts- und Gesellschaftsfragen.
Dabei geht er den Ursachen dieser Probleme auf
den Grund, hinterfragt konsequent unsere Lebens- und Denkweisen und eröffnet
den Blick auf Lösungen, zu denen jeder einzelne von uns konkret und sofort
beitragen kann.
Das bringt der Dezember
Noch etliche phantastische Rezensionen und
einige, die ich leider aufgrund der Umstände offen habe.
Was mich bewegt hat
Wer in den letzten Ausblicken mitgelesen hat,
weiß wen ich meine, wenn ich schreibe: Leider habe ich einen Todesfall in der
allernächsten Familie zu bekunden. Am Ende ging es dann doch schneller, als alle
dachten. Daher war ich an einigen Tagen zu gar nichts zu gebrauchen und in
Anbetracht dessen, was alles zu erledigen ist, auch abseits aller Buchgedanken.
Was jedoch den Ausnahmezustand vom letzten
Ausblick anbelangt: Ich habe versucht, das Thema mit verschiedenen Leuten zu
besprechen. Glücklich war ich, als ich den Stadtteilbürgermeister sprechen
konnte. Der aber kannte das Problem bereits. Er erzählte mir, dass seine Partei
des Öfteren Eingaben im Senat mache, damit sich etwas ändere, aber der derzeitige
Senat handle leider gar nicht. Er zucke nicht einmal.
Als ich später mit einer netten Dame vom
Bestattungsinstitut sprach, stellte sich heraus, dass sie einst als
Krankenschwester hier im UKB gearbeitet habe. Als ich ihr diese Worte
übermittelte, meinte sie, dass sie das nicht wundere. Denn unsere Politiker
haben eine eigene Etage dort. Eine. eigene. Etage! Alle Schwestern seien scharf
darauf gewesen, dort zu arbeiten, doppelt so viel Personal wie auf anderen
Stationen (Stichwort: Überstunden), immer alle Pflegematerialien vorhanden und
die neueste Schikane an Technik. Die Politiker
bekommen eine Normalstation nie zu Gesicht, sagte sie zu mir, und wissen daher nicht, was dort los ist.
Und mein Frustpegel ist inzwischen so hoch, dass ich es kaum noch auszudrücken
weiß. Alle anderen, mit denen ich darüber sprechen wollte, winkten ab. Manche
taten gar so, als wäre ich in einer gewissen Schublade bei ihnen verschwunden.
Und ist das nicht traurig, dass wir genau da angekommen sind? Aber dieses Thema
ist lebenswichtig für uns alle! Wenn der Notarzt nicht mehr kommt oder zu spät
(Ausnahmezustand), wenn er kein Krankenhaus findet, das er anfahren kann, wenn
die Notaufnahmen so überlastet sind, dass … *seufz. Ich hoffe sehr, dass ich in
den nächsten zehn Jahren kein Krankenhaus mehr von innen sehen muss. Aber das
Problem ist noch viel größer, als wir alle es vermuten. Es gehen in den
nächsten Jahren massenweise Ärzte in Rente, Nachfolger werden nicht gefunden.
Die meisten jungen Leute wollen sich nicht mehr selbstständig machen. Kann ich
ihnen nicht verdenken, nach allem, was an diesem System verändert wurde und
welche Voraussetzungen erfüllt sei müssen. Da sind das Rechtliche und der
Papierkram noch nicht mal drin. Einen Termin beim Facharzt zu bekommen, ist
heute schon Glückssache. Aber in einigen Jahren? Vermutlich nur noch mit
eigener Etage zu bekommen. Wer in letzter Zeit Medikamente aus der Apotheke
holen wollte, musste Glück haben. Denn viele sind nicht mehr in Deutschland
erhältlich. Das hat Gründe. Wer kennt sie? Ich wollte eine spezielle Creme
(Neurodermitis) anfertigen lassen und musste anderthalb Wochen warten, da
einige Zutaten bestellt und neu bestellt und woanders noch versuchen, kein
Glück, da noch mal bestellen und dann … Glück gehabt. Ich habe inzwischen alles
an Medien angeschrieben, was ich kenne. Aber keiner traut sich an das Thema.
Kann mir bitte jemand sagen, warum? Was genau habe ich verpasst (ich habe
tatsächlich kaum TV oder Radio verfolgt, dafür war zu viel anderes hier los)?
Müsste denn nicht gerade all das aufs Tapet und gerade nach den zwei Jahren,
die hinter uns liegen?
Gelesen:
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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