Freitag, 11. November 2022

Die Wissenschaft von Eis und Feuer: Wenn "Game of Thrones" auf Fakten trifft - Helen Keen

 

Unterhaltsame Spekulationen, über die jeder Fantasyleser schon einmal nachgedacht hat. Garantiert.

 

 


Titel: Die Wissenschaft von Eis und Feuer: Wenn "Game of Thrones" auf Fakten trifft

Autorin: Helen Keen

Originaltitel: The Science of Game of Thrones: A myth-busting, mind-blowing, jaw-dropping and fun-filled expedition through the world of Game of Thrones

Verlag: Bastei Lübbe

ISBN: 978-3404609383

Euro: 10,00

Veröffentlichungsdatum: Mai 2017

Seiten: 224

Serie: nein

Come in: Tausch

 

 

 

Inhalt/Klappentext
Game of Thrones spielt mit den Grenzen zwischen Magie und Möglichkeit, Fabel und Historie und lädt die Fans zu wilden Spekulationen ein. Nun lüftet Helen Keen die wissenschaftlichen Geheimnisse dieser fantastischen Serie und findet auf (fast) alles eine Antwort:

Kann man einen menschlichen Schädel mit den Händen zerquetschen? Was geschieht genetisch, wenn Geschwisterliebe Sprosse treibt? Welche Metalllegierung hält selbst der enormen Hitze eines Drachenfeuers stand? Und natürlich: Wann wird es Winter?

Der unautorisierte Forschungsbericht aus Westeros - ein großer Spaß für alle, die gern mal wie ein echter Maester denken ...

 

 


Meinung

Ein kleines, feines Buch, das zu Unrecht vom deutschen Leser vernachlässigt wird, denn es ist gerade für Fantasyfans sehr unterhaltsam geschrieben. Wer Angst hat, dass es zu wissenschaftlich verkopft daherkommt, kann beruhigt sein: Keen schreibt eher für einen Blog oder einen Radiobeitrag und nicht für ein Sachbuch. Dennoch ist die Autorin sehr fokussiert herangegangen und hat zudem hervorragend recherchiert, alle Aspekte, die die Welt von Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ – und diverse andere Fantasywelten dazu – betrifft, hat sie gekonnt aufgegriffen und mit real existierenden Dingen und Wesen verglichen.

In Kapitel 1 sind es die Drachen, die Feuerkraft und die Waffen von Westeros. In Teil 2 der hohe Norden und das Eis, Wesen, die in der Kälte kreuchen und fleuchen. Teil 3 beschäftigt sich mit Magie und stellt sich die Frage, wohin alles führen soll. Dies vor allem deswegen, weil die Autorin das Buch zu einer Zeit veröffentlicht hat, als noch niemand wusste, wer das Game of Thrones gewinnen wird.

Wie lange können Dracheneier gelagert werden, so dass dennoch etwas aus ihnen schlüpft? Wie sieht es mit der Erziehung aus, wer kümmert sich um das Gelege? Und das Ding mit dem Feuer speien? Keen zieht Parallelen zu Komodowaranen, die tatsächlich sehr nahe an Drachen heranreichen. Es ist vergnüglich zu lesen, wie Drachen als eigene Spezies leben könnten, inklusive Ernährung, Aufzucht, Paarung und Sozialverhalten. Es existieren zudem verschiedene Tierarten, die chemische Gemische ausscheiden (können), die entflammbar sind, so dass es bis zu einem Feuer speienden Drachen nicht mehr weit ist. Aber wie kam es einst zur Erfindung von Drachen? Keen liefert einen kurzen Überblick.

Rüstungen sind ein Graus, vor allem wenn du eine Frau bist (die zu sexy dafür ist …). Aber immerhin, wer als Frau erst mal eine Rüstung hat, kann sich freuen, einige Autoren haben nicht mehr als „Nippelschilde“ für ihre Figuren erdacht.
Neben dem Wetter kann auch Rache kalt serviert werden und wer wäre besser dafür geeignet als Arya?

Es ist eine bunte Mischung in der Welt von George R.R. Martin, die Helen Keen hier zusammenstellt. Dabei schreibt sie locker und unterhaltsam, wenn manchmal ein bisschen bemüht, aber das kann auch der Übersetzung geschuldet sein.

„Die Wissenschaft von Eis und Feuer“ ist nicht nur für Fans oder Kenner der eigentlichen Serie zu empfehlen. Wer sich schon immer Gedanken um etliche Aspekte im Genre gemacht hat, sollte einmal reinlesen. Für zwischendurch bestens geeignet.

 

 

Helen Keen ist eine englische Comedian, deren Spezialität die Absonderlichkeiten der Wissenschaft sind. Sie ist regelmäßig im BBC Radio 4 zu hören. 2013 moderierte sie überdies die erste Live Comedy Night im Teilchenbeschleuniger CERN. Seit 2015 ist Helen Keen Innovation Fellow der britischen Wired.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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