Freitag, 20. August 2021

Das Rosie-Resultat - Graeme Simsion

 


Titel: Das Rosie-Resultat

Autor: Graeme Simsion

Originaltitel: The Rosie Result

Verlag: FISCHER Krüger

ISBN: 978-3810530660

Euro: 20,00

Veröffentlichungsdatum: März 2020

Seiten: 384

Serie: Rosie 03

Come in: vom Verlag

 

 

 

Inhalt
Don Tillman ist nun einundfünfzig und Vater eines elfjährigen Jungen namens Hudson. Als die Familie zurück nach Australien übersiedelt, hat es der Junge schwer, sich an der neuen Schule einzufügen. Da Don in seinem Berufsfeld gerade festhängt und Rosie, die Mutter des Jungen, die Chance erhält im Job aufzusteigen, beschließt er, Hausmann zu werden. Das Hudson-Projekt findet nicht bei allen Anklang, schon gar nicht bei dem Jungen selbst. Dann schlägt die Schulleiterin Don vor, seinen Sohn auf das Asperger-Syndrom testen zu lassen. Don ist hin und her gerissen.

 


Meinung

Der Roman ist vermutlich auch einzeln zu verstehen, dürfte aber wesentlich mehr Spaß machen, wenn er in Folge gelesen wird.

Nachdem Don es geschafft hat, Rosie zu finden und für sich zu gewinnen und sie zudem Eltern eines wunderbaren Jungen geworden sind, heißt es nun, eben diesen auf das Leben vorzubereiten. Don sieht sich dem gut gewachsen, da er selbst auch ein Außenseiter gewesen ist.

Doch es hat sich vieles geändert. Zum einen schreibt der Autor in der Danksagung selbst, dass er sich nach dem ersten Band oft mit dem Vorwurf konfrontiert sah, den Autismus zu leicht und komödiantisch dargestellt zu haben. Da dies nicht in seiner Absicht lag, hat er sich vor dem Schreiben dieses Buches intensiv damit auseinandergesetzt und sich mit Betroffenen über ihre Besonderheiten unterhalten. So ist nun ein eher ernstes und daher auch tiefgreifendes Buch entstanden, bei dem das Gefühl nicht abebbt, nicht nur Don sei erwachsen geworden. Die flüchtige Leichtigkeit mit der großen Spur Humor aus Band 1 ist so hier nicht anzutreffen, wenn es auch einige witzige Momente gibt.

Aber nicht nur der Autismus wird vom Autor dargestellt, auch Themen wie Rassismus, Sexismus und gesundheitliche Fragen (und deren rechtlicher Umgang) werden aufgegriffen. Da Don seine Geschichte noch immer selbst erzählt, bleibt sein besonderer, nüchterner Ausdruck erhalten. Keines der Themen wirkt aufgesetzt und der Autor beleuchtet beide Facetten, was für einen ausgewogenen Lesespaß sorgt, da sich alles fügt und nichts aufgesetzt wirkt.

Anfangs liest sich das Geschehen noch ein wenig stockend, aber sobald die Story Fahrt aufgenommen hat, ist sie kaum zur Seite zu legen. Der Autor schafft verschiedene Vorkommnisse, die durch ihre seltsame Kombination für Missverständnisse sorgen. Überhaupt zeigt der Autor, wie leicht es heutzutage ist, etwas oder jemanden misszuverstehen, ganz besonders auch in den sozialen Medien und noch mehr, wenn Absicht dahintersteckt.

Gefühlvolle Momente kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn leider muss sich der Leser von einem Familienmitglied verabschieden. Am Ende kommen alle wesentlichen Charaktere, auch jene, mit denen Don einst den Kontakt abgebrochen hatte, zusammen. Es scheint, als handle es sich definitiv um den letzten Band der Reihe. Dieser wird sehr zufriedenstellend beendet und hinterlässt eine glückliche Familie und drei für Don sehr erfolgreich abgeschlossene Projekte.

„Das Rosie-Resultat“ ist in sich gediegener als seine Vorgänger, geht ans Herz, lässt den Leser schmunzeln und birgt vor allem eine schöne Botschaft in sich: Akzeptanz, Respekt und Toleranz für jeden.

 

 

Rosie:
1. The Rosie Project (Das Rosie-Projekt)

2. The Rosie Effect (Der Rosie-Effekt)

3. The Rosie Result (Das Rosie-Resultat)

 

 

Sein erster Roman, ›Das Rosie-Projekt‹, wurde auf Anhieb ein Welterfolg und stand in Deutschland monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Mit dem Roman ›Der Rosie-Effekt‹ und jetzt ›Der Mann, der zu träumen wagte‹ setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort. Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Melbourne.

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