Mittwoch, 27. Dezember 2017

Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Titel: Das Rosie-Projekt
Autor: Graeme Simsion
Originaltitel: The Rosie Project
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3596197002
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: 2015
Seiten: 367
Serie: Jein
Come in: Tausch









Inhalt

Don Tillman, neununddreißig und als Genetiker an einer Uni angestellt, möchte gern eine Frau an seiner Seite. Doch menschliche Interaktionen befremden ihn, also geht er sehr rational an das Projekt "Ehefrau" heran - und entwirft einen Fragebogen. Sein bester Freund Gene macht ihn mit einer jungen Frau bekannt, die das absolute Gegenteil von dem zu sein scheint, was Don sucht: Sie raucht, ist unpünktlich, arbeitet zu irrationalen Zeiten in einer Bar. Sie bittet ihn um Hilfe bei der Suche nach ihrem leiblichen Vater und Don nutzt seine Fähigkeiten dafür. Dabei verbringen sie viel Zeit miteinander, was Don aus seinem Alltagstrott herausholt und ihn erstaunt festestellen lässt, dass nicht alles logisch erklärbar sein muss. Am allerwenigsten Gefühle.


Meinung

Graeme Simsion hat einen einzigartigen, in sich abgeschlossenen Roman geschrieben, der kaum zur Seite zu legen ist. Wer Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory" kennt und mag, wird schnell erkennen, mit welchem Charakter er es bei Don zu tun bekommt. Der Autor führt den Leser langsam an diesen heran, indem er Don einen kurzen Vortrag über das Asperger Syndrom halten lässt. Schnell wird klar, das auch Don damit zu leben hat; sein Tag ist minutiös durchgeplant, es gibt keine Verfehlungen, schon gar nicht verbaler Natur und es fällt ihm sichtlich schwer, sich in soziale Gefüge einzufinden. Er weiß jedoch keinen Zusammenhang herzustellen und hält sich schlicht für sozial unbeholfen und sein Gegenüber oft für etwas seltsam.
Don legt einen Fragebogen für seine Zukünftige an, in der er vor allem Fragen des alltäglichen Lebens klären will, wie Allergien und schlechte Angewohnheiten. Natürlich soll die Dame gebildet sein, sauber, Nichtraucherin, ... Nachdem er erfolglos einige Frauen befragt hat, spült ihm der Zufall Rosie ins Büro. Im Glauben, sein Freund Gene habe sie zwecks Fragebogen geschickt, verabredet er sich mit ihr. Leider geht alles schief und beinahe wäre es vorbei gewesen, ehe es begann, doch Rosie sucht Hilfe bei der Recherche nach ihrem leiblichen Vater.
Es ist ziemlich faszinierend bei der jeweiligen Charakterisierung zuzusehen, denn erzählt wird allein aus Dons Sicht, der die einzelnen Begebenheiten oft etwas entrückt, analytisch und trocken erzählt, dennoch meist so unterhaltsam, dass Seite um Seite vorbeifliegt. Aber auch das Gefühl kommt nicht zu kurz. Erwähnenswert hier Dons ältere Schwester, die einige Jahre zuvor verstorben ist und über deren Tod Don nie hinweggekommen ist. Er, der er nie gelernt hat, mit seinen Befindlichkeiten klarzukommen, schildert entfernt und doch sehr nah was ihn bewegt.
Auch der Aufbau der Handlung ist nicht immer ganz klassisch, nimmt den geneigten Leser aber stets bei der Hand und lässt ihn nicht mehr los. Erwartungen werden nicht immer erfüllt, aber stets ist ein Augenzwinkern zwischen den Zeilen zu entdecken. Don ist absolut liebenswert und Rosie mausert sich schnell als sein (un)perfektes Gegenstück.
Eine übliche Liebesgeschichte hat der Autor nicht geschrieben, aber genau das macht den Reiz bei "Das Rosie-Projekt" aus. Nicht entgehen lassen!


Rosie:
1. The Rosie Project (Das Rosie-Projekt)
2. The Rosie Effect (Der Rosie-Effekt)


Sein erster Roman, ›Das Rosie-Projekt‹, wurde auf Anhieb ein Welterfolg und stand in Deutschlang monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Mit dem Roman ›Der Rosie-Effekt‹ und jetzt ›Der Mann, der zu träumen wagte‹ setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort. Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Melbourne.

5 Kommentare:

  1. Ich habe bisher immer einen Bogen um das Buch gemacht, aber das klingt doch sehr nett - mal sehen, vielleicht ergattere ich es beim Besuch in der Bücherei. ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi, schön, dass Du mal wieder reinschaust. :) Ich dachte leider auch lange, dass es ein albernes Buch sein könnte, auch wegen dem deutschen Cover. Ist es aber nicht. Schau doch auch mal in die Leseprobe, dann weißt Du, ob es Dir liegt.

      Löschen
    2. Ich dachte mir, das ich mich nach einer längeren Pause mal wieder in das Bloggerleben stürzen könnte. ;)
      Ich war kurz vor Silvester noch in der Bücherei und nachdem dort eh ein Exemplar im Regal stand, habe ich schnell zugegriffen. Mal sehen, wann ich damit anfange...

      Löschen
    3. Ich habe das Buch jetzt vor ein paar tagen ausgelesen und mir hat es wirklich gefallen. Nicht grandios, aber schön warmherzig. Vielleicht lese ich auch noch die Fortsetzung - die gibt es in meiner Bücherei nämlich auch. ;)

      Löschen
    4. Prima :) Wenn man auch die Fortsetzung lesen will, weil es einem gefallen hat, ist es doch egal, ob es "grandios" war, weil man seinen Spaß hatte :) Und: Ich habe auch endlich die Fortsetzung ergattert und hoffe, dass ich bald Zeit finde, sie zu lesen. Mal sehen, ob sie so gut ist wie dieser Band.

      Löschen

Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.