Titel: Das Rosie-Projekt
Autor: Graeme Simsion
Originaltitel: The Rosie Project
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3596197002
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: 2015
Seiten: 367
Serie: Jein
Come in: Tausch
Inhalt
Don
Tillman, neununddreißig und als Genetiker an einer Uni angestellt,
möchte gern eine Frau an seiner Seite. Doch menschliche Interaktionen
befremden ihn, also geht er sehr rational an das Projekt "Ehefrau" heran
- und entwirft einen Fragebogen. Sein bester Freund Gene macht ihn mit
einer jungen Frau bekannt, die das absolute Gegenteil von dem zu sein
scheint, was Don sucht: Sie raucht, ist unpünktlich, arbeitet zu
irrationalen Zeiten in einer Bar. Sie bittet ihn um Hilfe bei der Suche
nach ihrem leiblichen Vater und Don nutzt seine Fähigkeiten dafür. Dabei
verbringen sie viel Zeit miteinander, was Don aus seinem Alltagstrott
herausholt und ihn erstaunt festestellen lässt, dass nicht alles logisch
erklärbar sein muss. Am allerwenigsten Gefühle.
Graeme
Simsion hat einen einzigartigen, in sich abgeschlossenen Roman
geschrieben, der kaum zur Seite zu legen ist. Wer Sheldon Cooper aus
"The Big Bang Theory" kennt und mag, wird schnell erkennen, mit welchem
Charakter er es bei Don zu tun bekommt. Der Autor führt den Leser
langsam an diesen heran, indem er Don einen kurzen Vortrag über das
Asperger Syndrom halten lässt. Schnell wird klar, das auch Don damit zu
leben hat; sein Tag ist minutiös durchgeplant, es gibt keine
Verfehlungen, schon gar nicht verbaler Natur und es fällt ihm sichtlich
schwer, sich in soziale Gefüge einzufinden. Er weiß jedoch keinen
Zusammenhang herzustellen und hält sich schlicht für sozial unbeholfen
und sein Gegenüber oft für etwas seltsam.
Don legt einen Fragebogen
für seine Zukünftige an, in der er vor allem Fragen des alltäglichen
Lebens klären will, wie Allergien und schlechte Angewohnheiten.
Natürlich soll die Dame gebildet sein, sauber, Nichtraucherin, ...
Nachdem er erfolglos einige Frauen befragt hat, spült ihm der Zufall
Rosie ins Büro. Im Glauben, sein Freund Gene habe sie zwecks Fragebogen
geschickt, verabredet er sich mit ihr. Leider geht alles schief und
beinahe wäre es vorbei gewesen, ehe es begann, doch Rosie sucht Hilfe
bei der Recherche nach ihrem leiblichen Vater.
Es ist ziemlich
faszinierend bei der jeweiligen Charakterisierung zuzusehen, denn
erzählt wird allein aus Dons Sicht, der die einzelnen Begebenheiten oft
etwas entrückt, analytisch und trocken erzählt, dennoch meist so
unterhaltsam, dass Seite um Seite vorbeifliegt. Aber auch das Gefühl
kommt nicht zu kurz. Erwähnenswert hier Dons ältere Schwester, die
einige Jahre zuvor verstorben ist und über deren Tod Don nie
hinweggekommen ist. Er, der er nie gelernt hat, mit seinen
Befindlichkeiten klarzukommen, schildert entfernt und doch sehr nah was
ihn bewegt.
Auch der Aufbau der Handlung ist nicht immer ganz
klassisch, nimmt den geneigten Leser aber stets bei der Hand und lässt
ihn nicht mehr los. Erwartungen werden nicht immer erfüllt, aber stets
ist ein Augenzwinkern zwischen den Zeilen zu entdecken. Don ist absolut
liebenswert und Rosie mausert sich schnell als sein (un)perfektes
Gegenstück.
Eine übliche Liebesgeschichte hat der Autor nicht
geschrieben, aber genau das macht den Reiz bei "Das Rosie-Projekt" aus.
Nicht entgehen lassen!
Rosie:
1. The Rosie Project (Das Rosie-Projekt)
2. The Rosie Effect (Der Rosie-Effekt)
Sein
erster Roman, ›Das Rosie-Projekt‹, wurde auf Anhieb ein Welterfolg und
stand in Deutschlang monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Mit dem
Roman ›Der Rosie-Effekt‹ und jetzt ›Der Mann, der zu träumen wagte‹
setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort.
Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing.
Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in
Melbourne.
Ich habe bisher immer einen Bogen um das Buch gemacht, aber das klingt doch sehr nett - mal sehen, vielleicht ergattere ich es beim Besuch in der Bücherei. ;)
AntwortenLöschenHi, schön, dass Du mal wieder reinschaust. :) Ich dachte leider auch lange, dass es ein albernes Buch sein könnte, auch wegen dem deutschen Cover. Ist es aber nicht. Schau doch auch mal in die Leseprobe, dann weißt Du, ob es Dir liegt.
LöschenIch dachte mir, das ich mich nach einer längeren Pause mal wieder in das Bloggerleben stürzen könnte. ;)
LöschenIch war kurz vor Silvester noch in der Bücherei und nachdem dort eh ein Exemplar im Regal stand, habe ich schnell zugegriffen. Mal sehen, wann ich damit anfange...
Ich habe das Buch jetzt vor ein paar tagen ausgelesen und mir hat es wirklich gefallen. Nicht grandios, aber schön warmherzig. Vielleicht lese ich auch noch die Fortsetzung - die gibt es in meiner Bücherei nämlich auch. ;)
LöschenPrima :) Wenn man auch die Fortsetzung lesen will, weil es einem gefallen hat, ist es doch egal, ob es "grandios" war, weil man seinen Spaß hatte :) Und: Ich habe auch endlich die Fortsetzung ergattert und hoffe, dass ich bald Zeit finde, sie zu lesen. Mal sehen, ob sie so gut ist wie dieser Band.
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