Die Siliziuminsel– Qiufan Chen (Tausch)
Die Grundidee, die übrigens eher als Zukunftsvision angelegt wurde, überzeugt, doch leider schreibt Chen auf eine Weise, die es schwer macht, konzentriert dabei zu bleiben. Er verliert sich auch immer mal wieder in den ganzen Beziehungen, einzelner Clans und diverser Menschen. Dabei wirkt das Ganze auch recht aufdringlich, es soll nicht in erster Linie unterhalten, sondern in jedem Fall den Zeigefinger heben. Das wäre gar nicht so schlimm, wenn es nicht auch so langatmig und teils spröde verpackt worden wäre. Die Zielgruppe ist nicht westlich ausgerichtet und daher sollte sich der Leser hier deutlich machen, dass er nicht das erwarten kann, was er kennt. Aber das genau dies den Reiz am Buch ausmacht. Es ist schwer, bis zum Ende durchzukommen, sicher, aber es ist auch eines der Bücher, die wichtig sind. Darum auch gern weiterempfohlen.
Wolf ohne Fährte – Tony Hillerman (Kauf, ME)
Die Anthropologen McKee und Canfield arbeiten seit Tagen in der Navajo-Reservation. Canfield interessiert sich für Felsengräber, McKee will den Gerüchten nachgehen, nach denen hier ein "Werwolf" sein Unwesen treibt. Doch dann verschwindet Canfield plötzlich aus dem Lager und hinterlässt nur eine mysteriöse Nachricht ...
Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Roman durch
einen Blogpost bei George R.R. Martin. Das Buch ist nur noch als E-Book im Handel
erhältlich und das mit ansprechendem Cover. Die Altausgaben in Print haben
bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel; das Buch wurde 1972 erstmals
veröffentlicht, was ihm inhaltlich stellenweise anzumerken ist. Insgesamt sehr
dicht geschrieben, vermittelt es neben einer eher altbackenen (das ist positiv
gemeint!), spannend gemachten Ermittlungsarbeit auch etliche Einsichten in das
Leben des Navajo-Reservats und der dortigen Lebensweise. Ohne die im Übrigen
der ganze Fall nicht zu verstehen wäre. Wer sich also dafür interessiert, wird
hier in jedem Fall auf seine Kosten kommen.
Dieser Roman ist der erste von der Ethno-Krimis
um die beiden Navajo-Polizisten Joe Leaphorn und Jim Chee, von denen es fast
alle in die deutsche Übersetzung geschafft haben und für die der Autor mit
einigen Preisen bedacht wurde. Auch wenn „Wolf ohne Fährte“ bereits ein paar
Jahre auf dem Buckel hat, ist er trotzdem so aktuell wie nie. Nur sollte der
geneigte Leser die Geschichte in den Siebzigerjahren verorten und sie auch
entsprechend lesen. Dann spricht absolut nichts dagegen, einen kleinen Page
Turner in der Hand zu halten.
Im Diné:
1. The Blessing Way (Wolf ohne Fährte)
2. Dance Hall of the Dead (Schüsse aus der Steinzeit)
3. Listening Woman (Das Labyrinth der Geister)
4. People of Darkness (Tod der Maulwürfe)
5. The Dark Wind (Der Wind des Bösen)
6. The Ghostway (Das Tabu der Totengeister)
7. Skinwalkers (Die Nacht der Skinwalkers)
8. A Thief of Time (Wer die Vergangenheit stiehlt)
9. Talking God (Die sprechende Maske)
10. Coyote Waits (Der Koyote wartet)
11. Sacred Clowns (Geistertänzer)
12. The Fallen Man (Tod am heiligen Berg)
13. The First Eagle (Die Spur des Adlers)
14. Hunting Badger (Dachsjagd)
15. The Wailing Wind (Das goldene Kalb)
16. The Sinister Pig (Dunkle Kanäle)
17. Skeleton Man (Der Skelett-Mann)
18. The Shape Shifter
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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