#westbalkon im März 2020: Aufräumarbeiten, Anzucht und Kohlrabis

Gartenbalkonjahr is coming!

Ich konnte es gar nicht erwarten und habe bereits im Februar mit den ersten Arbeiten rund um das neue Jahr auf dem #westbalkon begonnen. Das waren zunächst schlicht Aufräumarbeiten, Dinge, zu denen ich Ende des Jahres nicht mehr gekommen bin und die so liegen geblieben sind. Aber auch die ersten Balkonkästen wurden mit neuer Erde bestückt. Dazu habe ich ein Experiment gestartet, denn ich wollte nicht so viel kostbare Erde austauschen/entsorgen. Ich habe also in größeren Töpfen die alte Erde gesammelt und mit reiner Komposterde vermischt. Dann zurück in den Balkonkasten. Das hat zwei Tage gedauert, weil es eine eher langwierige Arbeit ist und es zudem auch so kalt war, dass ich immer mal rein musste, um mich aufzuwärmen.

Die Anzucht

Am 31.01. habe ich es nicht mehr ausgehalten und die ersten Chilis und Paprikas gesät. Wann genau dazu der richtige Zeitpunkt ist, darüber streiten die Geister. Aber die Packung, in der Cayenne und Jalapenos enthalten waren, behauptete, dass es 18-20 Tage dauern würde, ehe das Saatgut keime. Ich nahm also an, ich liege gut in der Zeit, wenn dann Mitte/Ende Februar die ersten Pflänzchen sprössen. Allerdings hat es dann nur fünf Tage gedauert, so dass ich am 18.02. die Kleinen schon in größere Töpfe umsetzen konnte. Dazu habe ich auch eine Mischung aus Erde und Komposterde verwendet.

Ich habe neben den bereits erwähnten Sorten auch ertauschte gelbe Chilis gesät, eine andere Cayenne aus dem Garten und lange rote Paprikas. Verwendet habe ich ausschließlich Kokoserde, einmal jene aus dem Set, die ich in das Anzuchtset gesetzt habe und einmal Quelltabs. Letzteres mache ich nächstes Mal nicht mehr. Nicht nur, dass es eine Riesensauerei bei jedem Gießen ist, sobald die Pflanzen umgesetzt werden, entwickeln sich jene in den Quelltabs langsamer, denn die kleinen Würzelchen müssen erst durch die Papierumhüllung durchbrechen. Von der Keimung an sich ist es aber egal, sie haben alle gleich schnell gekeimt. Übrigens verwende ich auch für Zimmerpflanzen aller Art Kokoserde zur Anzucht, das klappt am besten.

Ich war fest entschlossen, nicht extra etwas zur Anzucht zu kaufen, weil das meiste leider aus Plastik besteht. Ich wollte quasi recyceln was bereits im Haushalt war. Dazu habe 2019 leere Puddingbecher und ähnliches gesammelt – die gebrauchte Menge aber ein bisschen unterschätzt. Als es soweit war, habe ich das grüne Mini-Gewächshaus geschenkt bekommen. Die einzelnen Abteilungen sind mit Erde/Kokos zu füllen. Sie sind sehr praktisch, da muss man nur mit einem Eierlöffel rein (ein aussortierter, klar) und das Pflänzchen rausholen, um es umzusetzen. Persönlich finde ich es schade, wenn ich auf Fotos oder Videos sehe, wenn Hobbygärtner diese weißen Plastiktrinkbecher kaufen und ihre Anzucht mit diesen starten. Optimal ist meine Version auch noch nicht, aber da fällt mir sicher noch etwas ein.

Nun wachsen sie fröhlich vor sich hin.

Die langen roten Parikas und die Cayenne gedeihen am besten, Sorgen bereiten mir die gelben Chilis und die Jalapeno (auf die ich mich am meisten gefreut hatte). Sie wachsen leider nur sehr verhalten, aber solange sie überhaupt wachsen …

Der Kohlrabi-Test

Am 24.02. bin ich in den Baumarkt gefahren, um neue Erde zu besorgen. Dabei stieß ich nicht nur auf einen Wagen mit kleinen Zimmerpflanzen (Mini-Banane und Mini-Jadebaum in weiß durften mit) gestoßen, sondern auch auf die ersten Kohlrabis. Da ich bereits eine Idee hatte, kaufte ich einen davon und setzte ihn in den vordersten Balkonkasten, wo das meiste Licht hinkommt. Über die Pflanze habe ich einen großen Orchideentopf gestülpt, quasi eine Art Frühbeet. Dass es für die Pflanzen (auch auf einem Balkon) viel zu früh ist, weiß ich natürlich. Aber: Der Kohlrabi hat durchgehalten – und zwar alles. Viel Regen, viel Sturm und sogar Hagel!

Und wie ich schon getestet habe, setzte ich einige Samen in die Erde, davon auch vier Kohlrabis und einige Radieschen. Wer letztes Jahr schon reingelesen hat, weiß, dass Letztere bei mir nicht gut gehen.

Am 29.01. befand ich das Experiment geglückt und habe zwei weitere Kohlrabipflanzen, ebenfalls mit Orchideentopf, dazugesetzt. Sah einfach zu nackig aus. Den Pflanzen geht es immer noch gut, allerdings ist zu spüren, dass sie nur sehr langsam wachsen.

Ein Samen der Kohlrabis ist kurz darauf gekeimt, so dass ich einen kleineren Orchideentopf (ich mag die, weil sie durchsichtig sind – die dazugehörige Pflanze allerdings finde ich gruselig und besitze keine davon) darübergestülpt habe. Er macht sich gut und bildet bereits das zweite Blattpaar aus. Um das Experiment zu vollenden, habe ich den mittleren Kohlrabi eine Woche später von seinem Übertopf befreit – was funktioniert hat.

Erdbeeren!

Es sollte neue Erde her und zudem wollte ich mich noch einmal bei den Zimmerpflanzen umsehen, weshalb ich wieder in den Baumarkt gefahren bin und am 14.03. neben einem neuen Sack Erde auch drei Erdbeerpflanzen mit teilweise kuriosen Namen dabei hatte. Für die Selbstversorgung reicht das natürlich nicht, aber ich finde die Pflanzen an sich wunderschön, erst recht, wenn sie blühen. Ich war gespannt, ob sie das so frühe Aussetzen, vermutlich direkt aus einem Gewächshaus heraus, überstehen würden – sie fühlen sich wohl und haben auch die Nacht mit den minus acht Grad (abgedeckt) überstanden und treiben kräftig aus.

Das neue Frühbeet

… ist immer noch mein Liebling. Allerdings habe ich auch hier aus Fehlern lernen müssen. Ich hatte eine Erdbeere vom letzten Jahr darin, eine einzelne Geranie und einen Kasten mit Geranien. Und da standen sie nun – ohne regelmäßig gelüftet zu werden. Was natürlich dazu führte, dass sie geschimmelt sind. Den Anblick erspare ich Euch. Die Erdbeere war zu retten und sie treibt neu aus, aber ob sie es überlebt, weiß ich leider nicht.

Die ersten Sonnenstrahlen

… gab es am 17. März und da gleich so richtig, dass man ohne Jacke rauskonnte. Die Chance habe ich den Chilis und Paprikas nicht verwehrt und sie überall wo Platz war rausgestellt. Ich glaube, das hat ihnen gut gefallen, denn sie sprossen plötzlich in die Höhe. Sie wurden zu der Gelegenheit auch leicht beim Gießen gedüngt.

Als am nächsten Tag auch wieder wärmere Temperaturen lockten, wurde ich leichtsinnig und habe einige Mini-Möhren in einem größeren Topf gesät, von denen aber bisher leider keine gekeimt sind.

Und: noch mehr Kohlrabis, diesmal auch einige blaue. Unerwartet bekam ich auch einige geschenkt, so dass auf meinem Balkon jetzt überall welche wachsen. Mal sehen, wo das am besten geht. Die neuen weißen sind Marke „Superschmelz“, mal sehen, wohin es diese auf einem Balkon so bringt …

Blumen und Bienen

Auf den Fensterbrettern war es den Kräutern im letzten Jahr zu dunkel; bei mir kommt ja ohnehin erst am Nachmittag die Sonne rum und das war ihnen zu wenig. Also hatte ich bereits beschlossen, Blümchen in die Töpfe zu setzen. Da traf es sich ganz gut, dass es im schwarzen Netto als Aktion kleine Seedballs mit Bienenmischungen gab. Da man nur acht Aufkleber brauchte, waren die natürlich rasch zusammen. Die Balls soll man nur leicht in die Erde drücken, gießen und dann beim Wachsen zusehen. Tja, das tue ich … einige Wochen. Leider ist noch nichts gekeimt. Mein Vater fragte mich, als wir beide relativ ratlos davor standen, ob ich denn sicher sei, dass die richtig herum gepflanzt sind. Zuerst habe ich gekichert, aber wirklich sicher kann man sich da nicht sein, oder? Zudem habe ich versucht, die Balls aufweichen zu lassen, um sie breiter ausstreuen zu können. Ebenfalls dachte ich, man könne sie zerdrücken, aber die sind wirklich hart, auch wenn sie lange eingeweicht sind.

Es bleibt also nur zu warten.

Kleines Rätsel am Ende

Was ist das?

Nein, es gibt nichts zu gewinnen, denn ich kenne die Antwort nicht. Die kleine Pflanze wuchs in einem der Balkonkästen und das zwischen den Tannenzweigen und da ich gerade einen kleinen Topf zur Hand hatte, wollte ich ihr eine Chance geben. Mein Vater sagt, es ist vermutlich Unkraut, ich bin nicht so sicher. Weiß es jemand?

Wie der März endet?

Mit der Anzucht der ersten Tomaten. Honigtomate, Tigerella, Buschtomate und Andenhörnchen sind angesetzt und alle bis auf die Tigerella (hier nur ein Samen) sind gekeimt. Je drei Samen, mal sehen was das gibt. Ich werde von ihnen oder zumindest denen, die mir im Wachsen am besten gefallen, in einigen Wochen noch mal welche ansetzen, Zeit genug ist ja jetzt.

Und Schnee! Am 30.03. gab es tatsächlich noch Schnee – der erste diesen Winter. Leider war er so schnell weg wie er gekommen war.