Mittwoch, 1. November 2023

Ausblick auf den Verlorene-Werke-Blog im November 2023

 


Das war der Oktober
Wenn es im Herbst viele Eicheln gibt, folgt ein strenger Winter, heißt es. Im Oktober war ich ein wenig ländlich unterwegs und da fielen mir die zahlreichen Eicheln auf. Auch die Bäume in der Stadt lassen sie massig fallen. Die Temperaturen fielen hier rasant. Vier Tage, nachdem ich bei dreiundzwanzig Grad im Wald unterwegs war, wachte ich morgens mit knapp fünf Grad auf. Wir dürfen gespannt sein, wie das ausgehen wird.
Gelesen habe ich mehr als im letzten Monat, wenn ich auch das Buch von Holly Black abgebrochen habe.

(Buchgedanken) Buch – Alltagsgegenstand oderLuxusartikel? Liest Du Bücher oder benutzt Du sie?

 

Rezensiert:
Die weite Wildnis - Lauren Groff

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte - T. J. Klune

Zwei Schlangen lauern - Max Gladstone

Ich, Sperling - James Hynes

 

Neue Bücher eingezogen:

 

Das war das Postfach im Oktober
am 30. Oktober erscheint in der Schweizer "edition pudelundpinscher" mit dem Band "Der blinde Adler" eine ins Deutsche übertragene Auswahl mit Gedichten aus dem Gesamtwerk von Nichita Danilov. Es ist der erste deutschsprachige Band, der sich dem Werk dieses herausragenden rumänischen Lyrikers widmet. Der Schriftsteller und Übersetzer Jan Koneffke hat das Werk des Rumänen, einem der wichtigsten Lyriker aus dem Kreis der legendären rumänischen "80er Generation", intensiv studiert:
"Das Ungewöhnliche seiner visionären und fantastischen Verse wurde im Übrigen auch von der heimatlichen Kritik hervorgehoben. Sie konstellieren das Material eines an der Grenze verbrachten Lebens, an der Grenze zwischen Kulturen und Sprachen, vor allem auch zwischen Gestern und Heute: Von der archaischen Dorfwelt der Kindheit, in die der Proletkult einbrach, dem repressiven Regime der Kommunisten und seinem gewaltsamen Umsturz von 89, der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit der Transformationszeit bis zu den jüngsten Erschütterungen imperialer Aggression in der Nachbarschaft, konstellieren all diese Beben und Brüche der rumänischen Welt mit der von weither überlieferten Glaubenswelt. Deshalb klingen Gedichte wie Der Präsident oder Die blinden Adler, die sich einer archaischen und zugleich ironischen Bildersprache bedienen, nach lyrischen Echos sowohl auf erinnerte als auch auf ganz aktuelle Erfahrungen von totalitärer Herrschaft und Krieg".

 

am 15. November erscheint »Sirens - Das Glühen der Magie« und entführt euch in eine magische Unterwasserwelt gepaart mit einer Enemies-to-Lovers Story zwischen der eigenwilligen Regan und dem gutaussehenden Penn.
Regan arbeitet als Barkeeperin und lebt in einer kleinen Wohnung über dem Pub. Eigentlich könnte sie in Ruhe leben, wüsste sie nicht, dass sie bald wieder fliehen muss: Denn sie ist eine Sirene und seitdem ihre Eltern ermordet wurden auf der Flucht. Die Nox, jener verfeindete Schwarm, der ihre Familie auf dem Gewissen hat, werden nicht ruhen bis sie auch Regan zur Strecke bringen. Als die Nox drohen, die Welt zu zerstören, muss sich Regan nicht nur mit ihrem geheimnisvollen Erbe auseinandersetzen, sondern auch mit dem unverschämt attraktiven Sirenen-Prinzen Penn.

 

mit dem Roman »Kein Wasser stillt ihren Durst« der syrischen Autorin Najat Abed Alsamad, der nun zur Frankfurter Buchmesse in der Edition Faust erscheint, wird der Blick nicht nur auf eine besondere Gemeinschaft im Nahen Osten gelenkt, sondern auch auf die Situation der Frauen in der Region und auf eine Bevölkerung, die extrem unter dem Klimawandel leidet. Das Buch wurde 2018 mit dem Katara-Preis für arabische Romane ausgezeichnet, nun liegt es in deutscher Übersetzung durch Larissa Bender vor.
Najat Abed Alsamads Roman »Kein Wasser stillt ihren Durst« zeigt das Leben der drusischen Religionsgesellschaft in der südsyrischen Provinz und gleichnamigen Stadt Suwaida. Die Autorin schildert die Geschichte einer Familie aus der Perspektive einer Frau, die sich für ein selbstbestimmtes Leben entscheidet und damit gegen die gesellschaftlich-patriarchalen Traditionen auflehnt. Zur Strafe für ihren »Ungehorsam« wird sie in die Kellerkammer ihres Elternhauses gesperrt. In eindringlichen Bildern erzählt die Autorin zudem eine Liebesgeschichte, deren hoffnungsloses Schicksal tief in den Generationen und Mythen verwurzelt ist, denen auch mutige Entschlossenheit kaum etwas entgegensetzen kann.
In Rückblicken wird jedoch nicht nur die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten Hayat und Nasser aufgerollt, sondern auch die geologische Geschichte der Region, in der Wasser und ausbleibende Regenfälle die Entwicklung des Landes beeinflussen. Der klimatische Wandel erschwerte zunehmend den Landbau der fruchtbaren Region und führte trotz Einsatz von moderner Technik und Wissenschaft dazu, dass nachwachsende Generationen das Regenfeldbaugebiet verließen.
Der Politikwissenschaftler und Publizist Hamas Abdel-Samad urteilte nach der Lektüre des Romans: »Die Geschichte erzählt nicht so sehr von Individuen, sondern vielmehr von einem Ort und dessen Auswirkungen auf die Menschen, die dort leben. Die wahre Protagonistin des Romans ist Sweida und die umliegenden Dörfer, der Ort, der von Durst regiert wird, dessen Schicksal vom Warten bestimmt wird und um den das Gespenst der Abwesenheit und des Verlusts schwebt. Ein Ort, der alle Kulturen und Konflikte im Laufe der Geschichte genährt hat und schließlich in eine einsame Ecke am Rande des Lebens geraten ist. Der Durst ist der Brennpunkt des Romans, sein Hauptproblem und seine erneuernde schreiende Stimme. Durst als Metapher für Entbehrung, Mangel und Hoffnungslosigkeit. Ressourcenknappheit, emotionale Dürre und das Fehlen von Kommunikationskanälen zwischen Individuen sind die eigentlichen Krisen, unter denen alle leiden.«

 

Das bringt der November
Ich muss gestehen, dass ich bisher nur eine einzige Rezension geschrieben habe, während acht Bücher auf eine Meinung aus meiner Feder warten. Deswegen kann ich leider nichts Genaues sagen. Aber die unten als gelesen gelisteten Geschichten sind ein guter Anhaltspunkt.



Was mich bewegt hat
DHL, Handy, digitale Zukunft: Meine Mutter (69) bekommt ein Paket, als sie nicht zu Hause ist (was selten genug vorkommt). Es wird in eine Packstation geliefert, die gleich um die Ecke liegt. So weit so gut. Leider hat sie zur Abholung nur ihre Benachrichtigungskarte dabei, nicht ihr Handy. Es gibt keinen Bildschirm, nur eine Zeichnung auf der Packstation, sie müsse sich die App von DHL herunterladen und „den Rest habe ich nicht verstanden“. Am nächsten Tag stehen wir beide mit ihrem Handy vor der gelben Wand. Und sind unverrichteter Dinge wieder gegangen. Meine Mutter hat das Versandhaus angerufen, die schicken die Sendung noch einmal los, weil sie keine Möglichkeit hat, das Paket zu holen. Ich, die fast täglich an der Packstation vorbeilaufe, erinnere mich, dass ich öfter Leute ohne Paket wieder weggehen sehe, habe mir nur nie etwas dabei gedacht. Meist ältere Menschen, manchmal nur mit einer Karte in der Hand. Einige Tage später treffe ich den Stammzusteller der Tour (der inzwischen auch auf andere Touren springen muss), der mir unter der Hand erzählt, aus der Packstation ginge so gut wie alles Retour. Ich erzähle von einer weiteren Packstation zwei Straßen weiter bei einem Supermarkt, die einen Bildschirm hat, auf dem man mit der Abholungskarte einscannen oder einfach die Nummer per Hand eingeben kann. Er schüttelt nur den Kopf. Jaja, der digitale Wandel. Registriert eigentlich jemand in der Zentrale, wenn alle Sendungen wieder zurückgehen – und zieht die richtigen Schlüsse? Die Leute wollen nämlich durchaus ihre Sendungen haben. Sie kommen nur nicht ran. Wer sich an meinen Absatz zum Handy und dem Warntag aus dem letzten Ausblick erinnert, weiß, worauf ich hinaus will. Ich glaube, der Kampf um die digitale Zukunft wird auch einer um die Finanzen der Leute – und der Generationen. Warum man es kompliziert macht, wo es auch einfach ginge, erschließt sich mir nicht.
PS: Ein wenig liegt es auch an den stetig wechselnden Zustellern. Früher hat man Pakete beim Nachbarn abgegeben. Es geht aber schneller, habe ich gesehen, wenn sie klingeln und dann nach einer kurzen Pause wieder zurück zum Auto gehen können.
PPS: Einige Tage später bekommt meine Mutter eine E-Mail, ihre Sendung sei nun in die andere Packstation (die oben erwähnte mit dem Bildschirm) gebracht worden. Warum stand dort nicht. Da eine neue Sendung unterwegs und auch bereits eingetroffen war, war es auch nicht mehr nötig.
PPPS: Kurz darauf unterhielt ich mich ausführlich mit meiner Nachbarin von gegenüber, die ich eine Weile nicht gesehen hatte. Sie erzählte mir, sie sei seit Kurzem in Rente. Nach siebenunddreißig Jahren Vollzeitarbeit und einem Kind erhält sie nun sechshundertvierzig Euro Rente monatlich. Ich bin fast umgekippt. Mit dem Rest vom Geld, erklärte sie mir zynisch, spielt die Regierung gerade Krieg. Ich konnte einige Nächte nicht richtig schlafen. Sechshundertvierzig Euro – und das nach so vielen Jahrzehnten Arbeit und einem Kind großgezogen. Irgendwie habe ich mich geschämt.

 

Ich möchte mir einen kleinen Laptop kaufen, am liebsten 12-13 Zoll – und mit einer weißen oder zumindest hellen Tastatur. Muss keine große Sache sein, ich will damit nicht streamen oder spielen, sondern nur schreiben bzw. Texte bearbeiten. Es gibt ja diese Anbieter mit recht gewöhnungsbedürftigen Namen, vermutlich China. Ob das was taugt, weiß ich nicht, aber nachdem man auf dem Tablet kein Word nutzen kann (jedenfalls nicht so, wie man es müsste), brauche ich einen kleinen Lappi. Ob man dann ausgespäht wird? Aber wieso(!) ist es so schwer, einen Laptop mit heller Tastatur zu finden? Manchmal ist der Lappi rosa oder hellblau und die Tastatur ist angepasst. Sonst grundsätzlich schwarze Tastaturen. Nur wieso? Falls mir jemand etwas empfehlen kann, bitte immer her mit Infos.


 

Gelesen:

 


 

4 Kommentare:

  1. Hallo Daniela, von deinen gelesenen Büchern interessiert mich besonders "Das Buch Eva", das wird vermutlich irgendwann auch bei mir Einzug halten, nur muss ich momentan etwas bremsen, habe so viel Lesestoff hier liegen. *seufz*
    Tja das mit DHL (eigentlich mit allen Zustellern) läuft häufig aus dem Ruder. Ich habe kürzlich auf eine Warensendung gewartet, war auch zuhause, als der Postbote hier ausgetragen hat, habe aber einige Stunden später eine Benachrichtigung im Briefkasten gefunden, die Sendung hätte nicht zugestellt werden können und sei im nächsten Paketshop abzuholen. Das war ein Samstag, und es hieß, die Sendung sei ab Montag 10 Uhr dort. War sie aber nicht. Ich habe täglich dort angerufen, die Sendung war nicht auffindbar. ERst am darauffolgenden Donnerstag war sie endlich da. Ich frage mich, wo die Sendung die ganze Zeit war! Der Postbote kann die doch nicht fast eine Woche mit sich herumgefahren haben! Naja, hat gar keinen Sinn, darüber nachzudenken, das macht einen nur total kirre.
    Ich wünsche dir einen angenehmen November mit guten Büchern und möglichst wenig Ärger.
    Liebe Grüße
    Susanne

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    1. Hallo Susanne,
      ich muss gestehen, dass ich das Buch Eva nicht so besonders fand. Es geht so gar nicht um das geheime Buch und die meiste Zeit hatte ich das Gefühl, ich hätte das Buch schon einmal gelesen. Am Ende wird es dann noch abstrus.
      Zu DHL hat vermutlich jeder eine kleine Geschichte zu erzählen. :))) Das mit dem nicht zustellen, obwohl man zu Hause war, habe ich öfter gehabt, bis ich oft genug angerufen und dem Zusteller (leider wechseln sie häufig) gesagt habe, ich arbeite von daheim und bin IMMER da. Wir hatten das im letzten Jahr um die Weihnachtszeit, dass in der sehr weit entfernten Poststelle die Pakete auch nach vier Tagen nicht waren, manchmal auch nach einer Woche nicht. Ich vermute, es gab nicht genug Fahrer, um die Päckchen hinzufahren. Dann lagern die halt irgendwo ...
      Danke, das wünsche ich Dir auch! :)
      LG
      Daniela

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  2. Hi Daniela,

    meine Schwester hat mit DHL auch oft Probleme... bei meinen Paketen geht komischerweise immer alles glatt. Ob es an den Zustellern liegt? Was mich allerdings ärgert: meine Pakete, die ich nicht annehmen konnte, werden oft in ein großes Einkaufszentrum geschickt, das zwar "nur" 30min zu Fuß entfernt ist, aber es gibt direkt um die Ecke bei mir mehrere Läden inkl der Hauptpost, wo sie mMn besser aufgehoben wären... Verstehe das wer will.
    Um einen neuen Laptop muss ich mich leider auch kümmern. Meiner macht schon seit Jahren immer wieder Probleme und ist inzwischen so langsam, dass Hochfahren bis zu 30min dauert. Aber ich war nie motiviert, mich mit den aktuellen Modellen auseinanderzusetzen...
    Von deinen gelesenen Büchern kenne ich nur "Kingdom of the Wicked", das ich abgebrochen hatte. Wie hat es dir denn gefallen?
    Von Holly Black habe ich in meiner Jugend mal ein Buch gelesen, das ich damals (mit 14) toll fand. Aber ich glaube, heute würden mich ihre Bücher nicht mehr überzeugen.

    LG Alica

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    1. Hallo Alica,
      es liegt viel an den Zustellern. Und das sage ich nicht nur, weil ich gerade knatschig bin mit einem von den Brüdern vom großen Fluss. "Wurde einem Hausbewohner übergeben", aber leider nicht welchem. Ich wohne in einem großen Haus, mit vielen Mietparteien, soll ich die alle durchklingeln?
      Ich habe inzwischen, Black Friday sei Dank, einen kleinen Laptop, den ich schon länger im Auge hatte, bestellt. Hoffentlich ist er so, wie ich mir das denke.
      "Kingdom of the Wicked" hat mir leider nicht gefallen und das aus mehreren Gründen heraus. Meine Mutter hat es auch abgebrochen, sie fand, es war extrem schlecht geschrieben. Mir ist das eine Lehre, nicht mehr den Hype-Büchern hinterherzuhechten. Allerdings frage ich mich immer öfter in letzter Zeit, wo die guten Bücher hin sind. Es wird alles irgendwie immer hohler und qualitativ schlechter. Wo kommt das nur her?
      Ich wünsche Dir einen tollen Restnovember!
      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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