Dienstag, 9. August 2022

(Gastrezension) Der neue Frühling - Robert Jordan

 

Gastrezension der Fantasyautorin Sascha Sprikut.

 

 


Titel: Der neue Frühling

Autor: Robert Jordan

Originaltitel: New Spring

Verlag: Piper

ISBN: 978-3492707251

Euro: 20,00 €

Veröffentlichungsdatum: Juli 2021

Seiten: 352

Serie: Das Rad der Zeit 00

 

 

 



Worum geht es?

In den Wirren des Krieges sagt die Seherin Gitara die Wiedergeburt des Drachen, eines legendären Magiers, voraus. Der Drache wird entweder alle Länder der Welt in die letzte Schlacht gegen den Schatten führen oder die Menschheit vernichten. Die jungen Magierinnen Moiraine Damodred und Siuan Sanche – Zeuginnen von Gitaras Vorhersage – beschließen, auf eigene Faust aufzubrechen und nach dem Neugeborenen zu suchen. Doch sie sind nicht die Einzigen, denn auch die Schergen des Dunklen Herrschers schrecken vor nichts zurück, um das Kind in ihre Hände zu kriegen …
 

 


Meine Meinung

Bevor man sich an Der neue Frühling heranwagt, sollte man wissen, dass es ein Prequel-Werk zur Rad der Zeit Serie von Robert Jordan ist. Es spielt zwanzig Jahre vor der eigentlichen Handlung der Bücher. Obwohl sich der Autor bemüht, die Welt zu erklären, würde ich Leuten trotzdem dazu raten, erst ein paar Bände der Hauptreihe zu lesen, bevor sie sich an Der neue Frühling heranwagen. Ansonsten führt es zu unnötigen Spoilern und entfaltet seinen Charme nicht wirklich.

Ursprünglich hat Jordan geplant, eine ganze Prequel-Trilogie zu schreiben, deren Werke sich vor den Ereignissen von Das Rad der Zeit abspielen. Allerdings verstarb er 2007 und kam nicht dazu, seinen Plan zu vollenden.

In Der neue Frühling begleiten wir Moiraine und Siuan bei ihrer Ausbildung zu Aes Sedai, erfahren wie Moiraine ihren späteren Begleiter, den schweigsamen Krieger al’Lan Mandragoran kennenlernt, und was sie dazu verleitet, ihr Leben einer solch gefährlichen und zuweilen verzweifelten Suche zu widmen. Viele der Figuren aus diesem Buch fungieren in der Hauptreihe eher als Nebenfiguren. In Der neue Frühling bekommt der Leser die Möglichkeit herauszufinden, was diese Figuren im Inneren bewegt und wie sie zu den Menschen werden, die wir später kennenlernen. Vor allem das Innenleben von Moiraine, einer Figur, die in der Hauptreihe mysteriös und verschlossen erscheint, fand ich sehr interessant.

Weniger gefallen hat mir die Perspektive von Lan. Während seine Kindheitserinnerungen sowie seine Gefühle gegenüber seinem Heimatland durchaus tragisch sind und berühren, lernen wir auch viele Bräuche der Grenzlande kennen, die vor allem beim Verhältnis zwischen Mann und Frau recht merkwürdig anmuten. Vor allem die Details über Lans Sexualleben hätte ich mir gern sparen können, aber vielleicht bin ich da auch einfach nicht aufgeschlossen genug.

Umgekehrt mochte ich die ganzen Kapitel mit Moiraine und Siuan sehr gern. Sie haben eine schöne Freundschaft, die sich real und echt anfühlt. Das hat mir gut gefallen und ich fand die Szenen in der Weißen Burg keineswegs langatmig, womit ich wahrscheinlich eine andere Meinung vertrete als viele andere Rezensenten.

Woran ich mich tatsächlich störte, war das Ende des Buches. Es erschien mir sehr plötzlich und recht brutal. Innerhalb von 20 Seiten wird eine für die Figuren schockierende, für den Leser recht vorhersehbare, Auflösung abgehandelt, die den Baustein für die Hauptreihe bildet. Da der Rest des Buches vergleichsweise langsam voranschreitet, hätte ich mir eine bessere Zuspitzung auf das Ende gewünscht, das bei mir dann doch einen fahlen Beigeschmack hinterlassen hat.

Positiv hervorheben möchte ich Jordans Fähigkeit, spannende Nebenfiguren zu erschaffen sowie ein sehr atmosphärisches Setting aufzubauen. Die vielen Bezüge zum Hauptwerk, sowie die teilweise fast schon lexikonartigen Erklärungen sind nett, wenn man eine Auffrischung braucht oder gar ein Neuleser ist, können aber für Leser, die gerade an der Hauptreihe dran sind, schnell frustrierend werden.

 

Fazit

Der neue Frühling ist aufgrund seiner Bezüge zur Hauptreihe nicht das richtige Buch, wenn man sich für die Hauptreihe interessiert und eignet sich eher für Leser, die tiefer in Jordans Welt eintauchen möchten. Gelesen haben muss man es definitiv nicht, aber ich empfand es als tolle Bereicherung und ich finde, dass das Buch sehr vieles richtig macht. Es ist kurzweilig und unterhaltsam und ergänzt die Hauptreihe. Meiner Meinung nach ist es weitaus besser als sein Ruf und eine Empfehlung für alle Leser von Das Rad der Zeit.

 

Informationen zur restlichen Serie
0. Der Ruf des Frühlings

1. Die Suche nach dem Auge der Welt

2. Die Jagd beginnt

3. Die Rückkehr des Drachen

4. Der Schatten erhebt sich

5. Die Feuer des Himmels

6. Herr des Chaos

7. Die Krone der Schwerter

8 Der Weg der Klingen

9. In den Klauen des Winters

10. Zwielichtige Pfade

11. Die Traumklinge

12. Sturm der Finsternis (Nach Jordans Tod von Brandon Sanderson vollendet)

13. Mitternachtstürme (Nach Jordans Tod von Brandon Sanderson vollendet)

14. Das Vermächtnis des Lichts (Nach Jordans Tod von Brandon Sanderson vollendet)

 

https://dragonmount.com/
Robert Jordan ist eigentlich Pseudonym von amerikanischen Schriftstellers James Oliver Rigney, Jr., vor allem durch seinen Fantasy-Romanzyklus Das Rad der Zeit bekannt wurde. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2007 mit seiner Frau Harriet McDougal, einer Lektorin, in seinem Geburtsort Charleston. Der Autor Brandon Sanderson vollendete in enger Zusammenarbeit mit Jordans Witwe die damals unabgeschlossene Romanreihe.

 

Meine Daten:

Website: https://sascha-sprikut.com/
Newsletter: https://sascha-sprikut.com/mein-newsletter/
Mein Buch: https://sascha-sprikut.com/mein-buch/

Kontakt: info@sascha-sprikut.com

 

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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