Nicht selten führen Buchhändler
absurd-komische Kundengespräche. Dieses Buch gewährt einen lustigen und
amüsanten Einblick in den Buchhandelsalltag und ist ein absolutes Muss für alle
Fans von Zitatesammlungen und Humorbüchern. Kostprobe gefällig?
"Haben Sie auch Pop-up Bücher zum
Thema Aufklärung?"
Kunde (hält ein Jamie Oliver Kochbuch hoch):
"Würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich dieses Rezept fotokopiere?"
"Haben Sie Taliban und Liebe?"
(gemeint ist: Kabale und Liebe)
Das
Büchlein mit der überschaubaren Seitenanzahl und dem recht
gewöhnungsbedürftigen Cover ist rasch an einem Nachmittag ausgelesen. Es
enthält ausschließlich einige Aussprüche oder kleine Dialoge von Kunden, denen
vermutlich nicht einmal selbst aufgefallen ist, was sie gerade gesagt haben.
Diejenigen, die sich schlicht im Titel geirrt haben, möchte ich jedoch in
Schutz nehmen, auch ich kann sie mir oft nur schwer merken und stammle: Äh, blaues Cover mit einem Vogel drauf.
Leider gibt es auch ein paar sehr unhöfliche Zeitgenossen, die von Buchhändlern
ausgehalten werden müssen. Optisch aufgewertet wurde das Buch von einigen
Skizzen und Karikaturen, die einige der Sätze szenisch unterstützen sollen.
Mein Favorit: Die Kundin sucht Bücher über die echte Ostergeschichte für ihr
Kind. Die Händlerin fragt, ob es ein Bestimmtes sein soll. Nein, antwortet die
Kundin, Hauptsache viele Häschen und Küken drin.
Die
Aussprüche sind dabei nicht nur in einer Buchhandlung gemacht worden, sondern
in mehreren, wonach sie auch sortiert wurden. Am Ende gibt es auch welche aus
deutschen Shops, vermutlich, um die Seitenanzahl noch etwas zu erhöhen.
Gekauft
hätte ich mir das Buch nicht, aber als Geschenk oder ausgeliehen lässt sich
damit einige Zeit unterhaltsam überbrücken.
Die Angry Little Girls, das sind fünf
kleine Mädchen, die niedlich aussehen, aber ganz und gar nicht niedlich sind.
Da wären Kim, das wütende asiatische Mädchen, das sehr leicht reizbar ist,
Deborah, die desillusionierte Prinzessin, die alles hat und von allen gemocht
wird, die aber trotzdem nie glücklich ist, und Maria, die verrückte kleine
Latina mit einem Hang zum Spirituellen, außerdem Wanda, die coole kleine
Soulsister, die immer positiv denkt, und schließlich Xyla, schwermütig und
immer wie von einer dunklen Wolke umgeben. So verschieden diese Mädchen auch
sind, vereint sind sie im Angry Little Girls Club – auch wenn sie keinen
blassen Schimmer haben, warum eigentlich.
Jedenfalls wissen sie, dass das Leben
kein Zuckerschlecken ist – und darauf stellen sie sich ein!
Die Comiczeichnerin
und Schauspielerin Lela Lee hat bereits auf der Universität begonnen, ihre
„Angry Little Girls“ zu entwickeln und vertreibt sie auch nach all den Jahren
noch, sie hatten kürzlich sogar Jubiläum. Auf ihrer Website www.angrylittlegirls.com
erscheint/ erschien wöchentlich ein neuer Comicstrip.
Band 1,
den es bisher nur allein in der deutschen Übersetzung gibt, kommt sehr bunt
daher und spielt mit (weiblichen) Klischees; das muss man mögen und aushalten
können. Die einzelnen Szenen sind sehr kurz, genau eine Seite. Bisher sind sie
noch nicht sehr pointiert, wenn auch zu verstehen ist, was die Autorin
ausdrücken will. Niedlich sind die Figuren in jedem Fall und ein klein wenig
zum Nachdenken regen sie auch an.
Ein
schnell gelesenes Buch, das sich eher als Geschenk eignet.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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