Samstag, 27. Oktober 2012

(GN) Jaïna - Ange/Varanda


Titel: Jaïna
Autor/Zeichner: Ange/Varanda
Originaltitel: Jaïna - La Geste des Chevaliers Dragons
Verlag: Splitter
ISBN: 3939823333
Euro: Nicht mehr im Handel erhältlich.
Veröffentlichungsdatum: Januar 2007
Seiten: 48
Serie: Die Legende der Drachenritter 01
Come in: Kauf (Antiquariat)






Inhalt


Drachen sind die Geißel dieser Welt, denn sie verändern das Land und die Menschen durch ihre bloße Anwesenheit. Das Böse zieht sich um sie zusammen, so dass nichts und niemand überleben kann. Einzig Jungfrauen vermögen die instinktgeleiteten Tiere nicht auszumachen und so sind diese Frauen die einzigen, die sich dem Drachen nähern und ihm den Garaus machen können. So entstand der Orden der Drachenritter, der trotz seines Könnens keinen guten Ruf genießt.
Jaïna und ihre Knappin Ellys sind auf der Suche nach ihrer vermissten Schwester Dara, die seit sechs Monden vermisst wird. In der Stadt, in der Dara verschwand, erfahren die beiden von den Oberen, dass Dara den dort ansessigen Drachen vernichten wollte und nicht wiederkehrte. Beide versprechen, sich des Problems anzunehmen und machen sich auf den Weg.


Meinung


Als Fan der Romane des Autorenpaares Ange war es für mich bis zu deren bildgewaltigen Geschichten nur ein kleiner Schritt. Und obwohl die Geschichte spannend und die Bilder wirklich sehenswert sind, ist Band 1 der Drachenritter leider nicht vollends überzeugend.
Der Auftakt ist in sich abgeschlossen und es ist anzunehmen, dass auch in den Fortsetzungen jedes Mal ein neuer weiblicher Ritter Abenteuer erleben darf.
Schon zu Beginn wird in einer Tavernenszene klar gestellt, dass die Drachenritter zwar wichtige Arbeit verrichten, mit dieser aber keine Anerkennung finden. Im Gegenteil, man verlacht sie und witzelt mit derben Anzüglichkeiten. Trotz ihrer Jugend und Statur wissen sich Jaïna und Ellys auch ohne jegliche magischen Besonderheiten allein mit ihrer Kampfausbildung zur Wehr zu setzen.
Leider richtet sich die Reihe wohl vornehmlich an männliche Leser, denn die Frauen sind durchweg ziemlich schmalhüftig und mit draller Oberweite ausgestattet, die es ihnen mitunter schwer machen dürfte, ihr Schwert zu führen oder auch nur einen Pfeil auf den Bogen zu spannen. Hilfreich in dieser Hinsicht auch wenig die "Rüstung" der Ritter, die eine Körperhälfte fast komplett frei lässt. Dass Drachen scharfe Krallen haben, Feuer speien können und sicher noch mehr Überraschungen auf Lager haben, scheint da nicht wirklich durchdacht worden zu sein. Die Alltagskleidung der beiden Drachenritter ist ebenfalls recht knapp gehalten.
Für weibliche Leser stellt sich dieses Detail also als äußerst enttäuschend heraus. Denn überdies bietet die Geschichte nur allerbeste Ansätze. Die sehr düstere Handlung, die erst Lesern ab sechzehn Jahren zu empfehlen ist, kann einige Höhepunkte verbuchen, kämpft zwar mit einigen Vorhersehbarkeiten, bietet aber auch genug Überraschungen. Actionfreunde werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.
Die Zeichnungen sind detail- wie liebevoll, es dominieren helle Farben Richtung Orange und Braun. Nachtszenen sind nicht durchweg Schwarz und Grau, sondern eher in dunklen Blautönen gehalten, so dass Szenerien gut zu überblicken sind.
So bleibt "Jaïna" trotz mitreißender, gerne gelesener Geschichte leider Geschmackssache.


Ange ist eines der Pseudonyme, hinter denen sich ein überaus produktives und vielseitiges Autorenpaar verbirgt: Anne und Gérard Guéro. Unter diesem Namen haben sie seit 1990 die Texte zu zahlreichen Comics (darunter Die Legende der Drachenritter ), Science-Fiction-Romane für Erwachsene und Jugendliche und zahlreiche Übersetzungen verfasst. Kurz und gut: Ange ist ein vielbeschäftigter Autor. Das ist auch kein Wunder, wenn man wie Ange vier Arme, zwei Herzen, vier Augen und zumindest im Augenblick nur eine Brille hat ...

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Die Nacht der lebenden Trekkies - Kevin David Anderson


Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies
Autor: Kevin David Anderson
Originaltitel: Night of the Living Trekkies
Verlag: Heyne
ASIN: B005C31J2I
Euro: 7,99
Veröffentlichungsdatum: Juli 2011
Dateigröße: 415 KB (305 Seiten)
Kein Serientitel
Come in: Kauf
Medium: E-Book





Inhalt

In einer geheimen Militäranlage geschieht ein großes Unglück.
Der versehrte Afghanistan-Veteranen Jim Pike arbeitet als Page in einem Hotel. Am Wochenende findet dort ein Star-Trek-Con statt, zu dem tausende Besucher erwartet werden, unter anderem auch seine kleine Schwester.
Schon im Vorfeld kommt es zu merkwürdigen Ereignissen, bei denen Leute davon berichten, gebissen worden zu sein und kurz darauf selbst verschwinden. In Jim keimt ein schlimmer Verdacht, der sich schneller bewahrheitet, als ihm lieb sein kann. Zu Zombies mutierte Menschen, meist in Trekkie-Verkleidungen sind hinter allem Lebenden her. Jim muss sich etwas einfallen lassen, um die wenigen Überlebenden zu retten.

Meinung

Es macht sicherlich Sinn, sich im Star-Trek-Universum auszukennen, wenn beabsichtigt wird, dieses Buch zu lesen. Wer also nicht nur weiß, warum der Held "Jim" heißt, sondern auch dessen Nachnamen "Pike" zuordnen kann, ist genau richtig.
Die Handlung ist leider weitgehend sehr vorhersehbar und könnte hier und da zu Déjà-Vu-Erlebnissen führen, die zahlreichen Seitenhiebe und Anspielungen zu Serie und Fans wissen das Geschehen aber aufzuwerten. Leider bleibt der grundlegende Humor eher in den Kinderschuhen stecken, mehr als eine Handvoll Gags gibt es nicht. Dafür wurden aber mannigfaltig viele Klischees verwendet, die einem Herzblutfan vielleicht doch manchmal sauer aufstoßen könnten.
In diesen engen Bahnen verbleiben dann auch die Charaktere, die zwar sympathisch sind, aber manchmal etwas zu stoisch in den ihnen zugedachten Rollen agieren.
Die einzelnen Kapitel wurden mit englischsprachigen Sätzen übertitelt, die einem Originaltitel einer Episode aus der Star-Trek-Fernsehserie entspricht. Nicht ohne Grund, denn der Autor hat tatsächlich weitreichende, fundierte Kenntnisse über die Serie, was auf jeden Fall positiv anzumerken ist.
Die Zombies tun mehrheitlich nicht wirklich Spektakuläres, kabbern gern an anderen herum, lassen sich leicht abschlachten (gern auch mit Bat'leth) und fallen aus hoch gelegenen Bürofenstern, wenn sie Lebenden ansichtig werden. Wie genau der Mensch zum Zombie mutiert ist auf jeden Fall unangenehm und abschleulich genug geschildert, so dass diese Komponente zufriedenstellt. Selbstredend gibt es ein Happy-End.
"Die Nacht der lebenden Trekkies" ist sicher kein total ausgefallener, imposanter Roman, der lange im Gedächtnis bleibt, er liest sich aber hintereinander zackig weg, ist an den richtigen Stellen amüsant und verschafft kurzweilige Unterhaltung.


http://www.kevindavidanderson.com/
Anderson wurde in Indiana geboren, schreibt aber nun in Süd-Kalifornien. 2008 wurde er der erste Amerikaner, der im südafrikanischen Magazin "Something Wicked" veröffentlicht wurde.
Anderson hat einen BA in Mass Communication und arneitet momentan an einem Jugendbuch.Er ist ein aktives Mitglied der Science Fiction & Fantasy Writers of America und der Horror Writers Association.


Samstag, 20. Oktober 2012

(GN) Drachenzwielicht - Weis/Hickman/Raffaele/Kurth


Titel: Drachenzwielicht
Weis/Hickman/Raffaele/Kurth
Originaltitel: Dragons of Autumn
Verlag: Panini Manga und Comic
ISBN: 3866073488
Euro: 12,95
Veröffentlichungsdatum: Februar 2007
Seiten: 100
Serie: Die Chroniken der Drachenlanze 01
Come in: Tausch







Inhalt

Nach fünf Jahren, in denen sie in der Welt Krynn auf der Suche nach einem Zeichen der alten Götter waren, treffen sich sechs Freunde in ihrer alten Heimatstadt wieder. Doch für Tanis, den Halb-Elfen, Sturm Feuerklinge, einen Ritter aus Solamnia, den Magier Raistlin und seinen Zwillingsbruder Caramon, den Zwerg Flint Feuerschmied und Tolpan, einen Kender wird es keine willkommene Heimkehr.
Böse Mächte haben die Bewohner gegeneinander aufgehetzt und kontrollieren Politik und Wirtschaft. Sie sind auf der Suche nach einem magischen Stab, den sie bei Raistlin vermuten. Doch die geheimnisvolle wie schöne Barbarenfrau Goldmond führt ihn mit sich und die Freunde fliehen zusammen mit ihr und ihrem Begleiter.
Obwohl niemand von ihnen in fünf Jahren gefunden hat, wonach sie suchten, treffen sie ausgerechnet nun auf erste Anzeichen. Um ihre Welt zu retten, müssen sie Goldmond dabei helfen, zu entdecken, was es mit dem Stab, den sie bei sich führt auf sich hat. Sie geraten dabei in einen Krieg, den die böse Königin der Finsternis angezettelt hat, um die Herrschaft Krynns zu erlangen.

Meinung

Dass ich die Romane der "Chroniken der Drachenlanze" gelesen habe, muss nun schon rund fünfzehn Jahre her sein. Obwohl die Bücher schon auseinanderfallen, stehen sie noch ordentlich in meinem Regal.
Als mir die Comicversion in die Hände fiel, nahm ich sie aus Sentimentalität mit. So richtig warm wird man wohl selten mit den Figuren, wenn man sie sich im Kopfkino anders erdacht hat. Aber die Zeichner haben sich detailliert an die Beschreibungen in den Romanen gehalten, was Unmut schon im Vorfeld im Keim erstickt. Warum es davon aber keine aufs Titelbild geschafft hat, erklärt sich leider nicht.
Leider kommt anhand der kurzen Handlungssequenzen und der meist recht dunklen Zeichnungen kaum Feeling rüber. Der Comic wirkt wie eine bloße Kurzzusammenfassung des Romans, was durch die beschränkte Seitenanzahl verständlich ist, aber trotzdem wirkungsvoller hätte inszeniert werden können. Obwohl das Geschehen mehrheitlich düster ist, hätten zumindest einige Bilder, vor allem die wenigen, die tagsüber spielen, heller gezeichnet werden können. So ist es oftmals schwer zu erkennen, was vor sich geht. Mimiken und Gestiken verschwinden fast völlig, so dass ein warm werden mit den Charakteren fast nicht möglich zu sein scheint.
Die Beziehungen der einzelnen Questemitglieder (und deren Vergangenheit) kommen deutlich zu kurz. Das wenige, das gezeigt wird, wirkt unverständlich und wirr.
So kann ich den ersten Teil leider nur Kennern und Liebhabern der Romane empfehlen. Das Auffrischen der Erinnerung hat deutlich Lust auf die Geschichte der Abenteurer gemacht - nur eben leider nicht in Bildform.


Margaret Weis (*1948) ist eine US-amerikanische Autorin von Fantasy und Science Fiction Literatur.

Tracy Raye Hickman (*1955) ist ein Fantasy-Autor. Er schrieb und schreibt zusammen u.a. mit seiner Kollegin Margaret Weis an mehreren Fantasy-Zyklen darunter Drachenlanze und Die Vergessenen Reiche.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Das erste Horn - Richard Schwartz


Titel: Das erste Horn
Autor: Richard Schwartz
Originaltitel
Verlag: Piper
ASIN: B005YWLP4O
Euro: 8,49
Veröffentlichungsdatum: August 2011
Dateigröße: 609 KB (400 Seiten)
Serie: Das Geheimnis von Askir 01
Come in: Kostenloser Download (Sonderaktion)
Medium: E-Book





Inhalt

Eine Gruppe ganz verschiedener Reisender kommt mitten im Winter in einem abgelegenen Gasthaus zusammen. Es schneit ununterbrochen und keinem ist es möglich weiterzuziehen, als ein Sturm von gewaltigen Ausmaßen aufzieht. Tags darauf ist das Haus vollkommen zugeschneit.
In dieser angespannten Situation geschieht ein Mord, der offenbar nicht von Menschenhand ausgeführt wurde. Der alternde Krieger Havald hatte zwar vor, sich weit abseits von allen anderen zu halten, wird aber schnell in die Geschehnisse verstrickt. Seine unfreiwillige Zimmergenossin Leandra, Sera Maestra de Girancourt hält ihn nämlich für jemand ganz anderen, einen großen Helden, den sie ausgeschickt worden ist, zu finden. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und die beiden Zimmergenossen stoßen auf ein Geheimnis, das so alt wie gefährlich ist.

Meinung

Bei der zum E-Book zugehörigen Printausgabe handelt es sich offenbar um eine Neuauflage, bei der zwar wenig, aber immerhin etwas verändert wurde. Genaueres dazu kann HIER nachgelesen werden.
Der Einstieg in die Askir-Reihe ist gelungen, obwohl zunächst die eingeführten Figuren und Figurengruppen bunt zusammengewürfelt scheinen. Doch gerade die Mischung aus Charakteren und deren Beziehungsgeflecht lässt die Einfachheit des Ortes und Handlungsschauplatzes vergessen. Die Atmosphäre ist von der ersten Seite an sehr dicht, Außen- und Innenhandlung gehen eine perfekte Symbiose ein und lassen einen nicht so schnell los.
Havald erzählt die Geschichte in der Ich-Form und mit ihm zusammen erkundet auch der Leser das kleine Gasthaus fast am Ende der Welt. Erst nach und nach wird deutlich, dass mehr im Gemäuer - und darunter - steckt, als es zunächst den Anschein hatte. Der alternde Krieger ist durch seine innere Ruhe schnell sympathisch, wenn auch nicht fehlerlos, was durch Erzählungen seiner Vergangenheit deutlich wird.
Die Magierin Leandra wirkt dagegen oft recht jung und unbedarft. Sie steht Havald bei den Ermittlungen rund um den Mord aber stets tatkräftig zur Seite und sie kommen sich dabei schnell näher. Die Flirtereien der beiden erinnern an so manchen historischen Liebesroman, wo das Paar sehr kokett um die Aufmerksamkeit des jeweils anderen buhlt. Das steht zwar nie wirklich im Vordergrund, bildet jedoch einen amüsanten Nebenstrang. Wie in (nicht mehr ganz so vielen) Liebesromanen auch, ist die Auserwählte übrigens jungfräulich, der Held gut bestückt und bereitet ihr schließlich die schönsten Stunden ihres Lebens. (Und Frau von heute rollt mit den Augen.)
Generell ist das eher geradlinige Geschehen mit sehr viel sexueller Anspannung gewürzt worden, was nicht immer wirklich funktioniert und manchmal die eigentliche Handlung unnötig ausdehnt. Zur sich stetig zuspitzenden Atmosphäre trägt es aber seinen Teil bei, denn die Anspannung steigt bei den meisten Figuren rasant an. Schnell stehen sich die Grüppchen gegenüber.
Doch bei all den immensen Problemen - Schneesturm, eingeschneit, Mord, Söldner wollen alles Weibliche - geht es in der Schreibe des Autors nicht immer bierernst, wenn aber mehrheitlich düster, zu. Hier und da wird mit einem deutlichen Augenzwinkern geschrieben, was stark zur Würze von "Das erste Horn" beiträgt. Der großartig angepriesene Humor muss mir jedoch entgangen sein. Im letzten Drittel schleichen sich doch hier und da einpaar Längen ein, da jedoch hat Schwartz einen schon längst für sich eingenommen.
Wer Rollenspiele mag und zudem eine dicht geschriebene Handlung aus deutscher Feder sucht, ist hier gut beraten.


Das Geheimnis von Askir:
1. Das erste Horn
2. Die Zweite Legion
3. Das Auge der Wüste
4. Der Herr der Puppen
5. Die Feuerinseln
6. Der Kronrat
Die Eule von Askir


Richard Schwartz ist das Pseudonym eines deutschen Schriftstellers (*1958 in Frankfurt). Ein weiteres Pseudonym ist Carl A. deWitt. Er hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt – mit großem Erfolg.

Montag, 15. Oktober 2012

Covergleichheit: Sieh mir in die Augen, Kleines!


Diese beiden Cover sind ein schönes Beispiel dafür, dass man trotz des gleichen Motivs jede Menge Eigenheiten in ein Bild packen kann.
Zum einen natürlich im Hintergrund, der sich den jeweiligen Titeln und Zeitepochen anpasst.
Janet Chapmans "Mit der Liebe eines Highlanders" ist eher düster und bewegt gehalten, eine typische Burg im Hintergrund suggeriert die schottische Landschaft.
Celeste Bradleys "Lodernde Begierde" wirkt dagegen wesentlich freundlicher und mit dem Herrenhaus ändert sich Umgebung, Zeit und Suggestion.
Übrigens trägt der Herr auf dem Cover bei Chapman einen Kilt, während man bei Bradley eine Hose an seine starken Schenkel geschummelt hat (oder umgekehrt?). Worauf die Dame nun aber letztendlich sitzt, kann ich bei beiden Bildern nicht recht ausmachen. Es scheint mehr, als ein bloßer Stein zu sein, aber sicher, weiß wohl nur sie selbst es.
Größter und alleiniger Kritikpunkt bleibt der gleiche Verlag, der das Cover quasi wiederverwertet hat und das in gerade einmal vier Jahren.

Samstag, 13. Oktober 2012

(Autorenplausch) Prisca Burrows: Der Fluch der Halblinge


Titel: Der Fluch der Halblinge
Autorin: Prisca Burrows
Originaltitel, 416 Seiten
ISBN: 3404206886
Euro: 15,00
http://www.uschizietsch.de/


 








Mein Name ist Prisca Burrows, und ich stamme aus dem fernen Reich Albalon, „das Weiße Reich“ genannt. Lange Zeit bin ich auf historischen Pfaden gereist, um die Geschichte meines Volkes zusammenzutragen – des Volkes der Bogins. Halblinge sind wir, werden auch schon mal abfällig „Buccas“ genannt, was „aufgeblasene Backe“ bedeutet, dabei stimmt das gar nicht, denn wir sind von Natur aus bescheidene Geschöpfe, nur eben mit rosigen Wangen ausgestattet.
Vor meiner Geburt sind wir alle Sklaven gewesen, ohne Aussicht auf ein eigenständiges Leben. Bis zu dem Tag, an dem ein Mord geschah und die Vergangenheit ans Licht kam ...

Moooment. Prisca Burrows? Albalon?
Ja, so ist es. Mein Name hier in Deutschland im Jahr 2012 lautet „Uschi Zietsch“, und unter diesem Namen (und weiteren Künstlernamen) habe ich in den vergangenen Jahrzehnten einige Romane und Kurzgeschichten verfasst. Als nun die Aufforderung des Verlags kam, einen tolkienesken Roman zum Erscheinen des „Hobbit“-Films zu schreiben, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und begab mich auf Recherche. Nicht nur wegen der Namen der Personen im Buch, sondern auch wegen meines Namens. Wenn schon, denn schon: Wie wäre es, wenn ich es gleich richtig durchziehe und eine Historikerin schaffe, die nach den Ursprüngen ihres Volkes forscht – und die doch auch ich bin? So entdeckte ich den Namensgenerator im Internet, und aus Uschi Zietsch wurde der generierte Hobbit-Name „Prisca Burrows“. Die Biographie ist ebenso „übersetzt“ und stimmt ziemlich (alles gibt man ja nicht preis). Dazu wurde auch die physische Person mit allen Attributen erschaffen – Kostüm, Feder, Tinte, Bücherlindwurm.

Wie bitte, Bücherlindwurm?
Ja, die gibt es. Im „Fluch der Halblinge“. Lustige Geschöpfe, die bestimmt jeder haben will, sobald er ihnen begegnet ist. Da bin ich ganz sicher.

Ich schreibe schon seit meiner Kindheit, und ich veröffentliche, seit ich Anfang Zwanzig bin. Ich tummle mich in vielen Genres, in den vergangenen Jahren vermehrt in der Fantasy, denn es ist eine fantastische Sache, ein eigenes Universum zu kreieren.

„Der Fluch der Halblinge“ ist nun der Schritt in ein anderes Universum. Das Buch ist verflochten mit Tolkiens Universum, jedoch kein beschriebener Teil davon. Die Insel Albalon ist dort nicht verzeichnet und liegt außerhalb der bekannten Karten. Und dennoch ist auch sie ein Teil Mittelerdes, die ja auch unsere Erde ist, das Land zwischen Asgard und Utgard. Sie existiert wirklich, ebenso wie nahezu alle Namen und Bezeichnungen, die ich sorgfältig aus dem Gälischen, dem Keltischen und dem Isländischen zusammengesucht habe. Insofern war das Schreiben dieser Geschichte von einiger Vorarbeit geprägt, die viel Spaß gemacht hat, und der eigentliche Prozess verlief dann schnell und fließend, die Geschichte schrieb sich sozusagen von selbst.
Und warum die Bogins? Auch sie existieren in der Mythologie, wenngleich ich sie verfremdet oder vielmehr neu kreiert habe. Man kennt Elben und Menschen und auch Zwerge, aber die Bogins, was weiß man schon über sie? Sie sollten als Halblinge vorgestellt und in den Vordergrund gerückt werden. Sie sind liebenswürdig und freundlich und den Genüssen des Lebens zugetan. Wie kann man sie nicht beschreiben wollen?

Das Buch ist für jeden (Jung-)Leser geeignet, der tolkieneske, epische High Fantasy mag, mit ein wenig realistischem Hintergrund und neu kreierter Historie. Dazu gibt es Abenteuer, Humor, Tragödien, Freundschaften, Furcht, aber auch Freude.

Der Fokus liegt auf den Figuren, wie sie in ihrer Welt und mit den Widrigkeiten zurechtkommen müssen.
Intrigen, Verrat, Willkür, Gefangenschaft und Verfolgung prägen den Weg des jungen Helden Fionn Hellhaar vom Volk der Bogins, der bis zu seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag als Sklave behütet aufgewachsen ist. Durch den Mord im Haus seines Herrn wird er abrupt in die Welt hinausgeworfen und muss sich der Tatsache stellen, dass auch die normalerweise verehrten Elben keineswegs so rein und edel sind, wie es scheint. In der Begleitung eines alternden Wanderkriegers lernt Fionn eine Welt voller Elben, Zwerge, Kleiner Völker und Menschen kennen, muss sich mit Magie und Flüchen auseinandersetzen und erfährt Geschichten aus lange vergangener Zeit, wie etwa die eines mythischen Königs, dem das Herz gestohlen worden sein soll und der noch immer als ruheloser Geist durch die Lande zieht. Oder über die Furcht vor einem mächtigen Wesen namens Schwarzauge, das ebenfalls nur eine Legende sein soll – aber möglicherweise als Bezeichnung für eine Verschwörung dient, die sich das gesamte Reich unterwerfen will ...
Auf seiner Suche nach dem wahren Mörder und der Rettung seines gefangenen Volkes wird Fionn immer tiefer in einen Strudel aus finsteren Plänen und Geheimnissen gezogen, und erkennt, dass der Schlüssel in der Vergangenheit seines Volkes liegt, in der ein Buch und ein Fluch eine Rolle spielen.

Freitag, 12. Oktober 2012

Mark Lawrence "Broken Empire 03" hat ein Cover


Auf seinem Blog zeigt Mark Lawrence seine drei Cover zur Broken-Empire-Trilogie. Erstmalig dabei, wenn auch noch ohne Schriftgelage, das Cover zu Band 3. Nach einer ausgedehnten Suche ist der Titel auch zu finden: "Emperor of Thorns".
Nachdem im Deutschen die Titel wie folgt übersetzt wurden, rate ich den deutschen Titel zu Band 3:

The Broken Empire:
1. Prince of Thorns (Prinz der Dunkelheit)
2. King of Thorns (König der Dunkelheit)
3. Emperor of Thorns (Imperator der Dunkelheit)

Statt des Imperators ist auch schlicht "Kaiser" möglich, falls man den Lesern nicht zutraut, dieses Wort zu kennen.

Band 2 "König der Dunkelheit" wird am 11. März 2013 in Deutsch zu haben sein, knapp sechs Monate nach Erscheinen des Originaltitels. Der "Emperor" nun wird im August 2013 auf Englisch erscheinen. Nicht schwer, sich auszurechnen, dass zwischen Band 2 und 3 mindestens ein Jahr liegen wird.
Ob der Titel nun spoilert? Wenn wir ehrlich sind, eigentlich nicht, denn war nicht klar, dass Honorous Jorg von Ankrath mit fünfzehn Jahren König und mit zwanzig Imperator/Kaiser sein wird? Ein kleines Happy End zwischen all dem Gemetzel muss es doch geben.
Vielleicht gibt es bis zum Erscheinungstermin auch schon erfreuliche Neuigkeiten von der Front der bunten Bilder. Die Filmrechte jedenfalls sind bereits an den Mann gebracht.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Die Wandlerin - Patricia Briggs


Titel: Die Wandlerin
Autorin: Patricia Briggs
Originaltitel: Masques
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 3404206800
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: Juli 2012
Seiten: 384
Serie: Aralorn 01
Come in: Kauf







Inhalt

Die Söldnerin und Spionin Aralorn verfügt über geheime Grüne Magie, die es ihr ermöglicht, die Gestalt zu verändern. Als kleine Maus ist es leicht, aus einer Burg zu fliehen, als blonde Schönheit Männerherzen zu bezirzen.
Während sie den mächtigen ae'Magie ausspioniert, entdeckt sie dessen Grausamkeit, denn er schreckt auch vor Mord nicht zurück, um seine Magie zu stärken. Bei ihrer Rückkehr merkt Aralorn, dass die Bevölkerung Sianims von und über den ae'Magie magisch geblendet wurde. Zusammen mit ihrem mysteriösen Gefährten Wolf, den sie einst gerettet hat und bisher nur in Wolfsgestalt kennt, versucht sie herauszufinden, was vor sich geht.
Als dann noch bekannt wird, dass der König von Reth geflohen ist und durch den ae'Magie ersetzt wurde, steht plötzlich die Zukunft aller Länder auf dem Spiel.

Meinung

"Die Wandlerin" ist das Debüt der Autorin, die inzwischen durch ihre Mercy-Thompson-Reihe weltbekannt geworden ist. Obwohl sich ihr Erstling einst sehr schlecht verkaufte, hat die Autorin ihn nun nach zwanzig Jahren überarbeitet und neu auflegen lassen. Für Fans der Autorin, die sehen wollen, wie diese einmal angefangen hat, ist der Roman daher sehr zu empfehlen. Wer die Autorin erst einmal kennenlernen möchte, ist damit eher schlecht beraten. Denn auch, wenn beste Ansätze und Voraussetzungen gegeben sind, bleibt das Buch eher Durchschnitt.
Ich selbst kenne noch keine andere Geschichte der Autorin und da mir nach Fantasy ohne Urban war, griff ich zu. Das gewöhnungsbedürftige Cover gewinnt allein durch den Autorennamen und die Goldschrift. Wenn Briggs jedoch einst so angefangen hat, muss die Messlatte nach oben gewaltig gewesen sein, denn bereits hier zeigt sich, dass mit ein wenig Schreibroutine eine sehr fähige Autorin ihren Weg finden kann. Nun, das ist bereits abgehakt und gern lese ich noch mehr Werke der Autorin. Übrigens auch das Sequel "Der Verrat" (Wolfsbane), das im November erscheinen wird.
Plot- und Handlungstechnisch gibt es wenig, das sich aussetzen ließe, allein am Aufbau hapert es ziemlich. Auch sind einige Charaktere nicht rund gelungen und zum Ende hin stark überspitzt worden. Das hat leider auch die Überarbeitung nicht ausmerzen können.
Der Beginn holpert nach dem Prolog zunächst ein wenig, aber schon nach wenigen Seiten wird klar, wohin der rote Faden führen wird. Leider klärt sich nicht auf, was es mit Aralorns geheimnisvollem Arbeitgeber auf sich hat und woher er sein Wissen bezieht. So scheint es hier und da plötzliche Sprünge zu geben, wenn Wissen vorausgesetzt wird, dass sich noch nicht recht erschlossen hat.
Aralorn jedoch ist eine überaus sympathische junge Frau, die von ganz verschiedenen Seite beleuchtet wird. Sie ist hart im Nehmen, versteht es, sich zu verteidigen und erzählt doch auch einsamen Kindern eine Geschichte zur Aufmunterung.
Ihr immer-mal-wieder-Gefährte Wolf spielt eine nicht unwichtige Rolle. Allerdings kann er die erst spät zeigen und dann in einer Art und Weise, die man zwar vermutet hat, die aber trotzdem recht sprunghaft wirkt. Für die Gefühle, die beide füreinander entwickeln, nimmt sich die Autorin durchaus Zeit, sie wirken leider trotzdem noch eine Spur zu oberflächlich. Auch kommt es sehr plötzlich, so dass es konstruiert wirkt.
Die Nebenfiguren kommen auch ein wenig zu kurz, so dass es schwer fällt, mit ihnen zu fühlen, wenn die Autorin nicht gerade sanft mit ihnen umspringt.
Das letzte Drittel habe ich, das muss ich zugeben, eher quergelesen, als komplett und ausführlich. Der ae'Magie ist doch recht überzeichnet worden, Wolfs Geheimnisse waren schon lange keine mehr und wie es ausgehen würde, war auch klar. Zudem wird alles in sehr kurzen Sequenzen aus unterschiedlicher Figurensicht erzählt und dieser stetige Wechsel so rasch hintereinander machte es schwer, bei der Stange zu bleiben. Zwar baute sich so ein schnelles Stakkato mit actiongeladener Spannung rund um den Showdown auf, die Figuren blieben aber leider abermals komplett auf der Strecke. Und trotz allem wirkte es zu zackig, zu schnell abgehandelt.
Insgesamt bietet "Die Wandlerin" also gute Voraussetzungen, die aber noch nicht ganz optimal umgesetzt werden konnten.


Aralorn (deutsche Übersetzung):
1. Masques (Die Wandlerin)
2. Wolfsbane (Der Verrat)

Sianim-Series (Original):
Masques (1993)
Steal the Dragon (1995)
When Demons Walk (1998)
Wolfsbane (2010)

Die Autorin schreibt dazu auf ihrer Homepage:
"Wolfsbane ist eng mit Masques verwoben und macht allein nicht viel Sinn. Aber ausgenommen davon, ist das eine lose gewebte Serie, die in beliebiger Reihenfolge gelesen werden kann. Sie teilen die gleiche Welt, stehen aber für sich allein mit eigenen Charakteren."


1965 in Montana, USA, geboren, lebt sie heute mit ihrem Mann Mike und ihren Kindern im Teenageralter in Washington. Briggs begann 1990 mit dem Schreiben und veröffentlichte 1993, in sehr geringer Auflage, ihr Debüt "Masques"(Die Wandlerin). Nachdem ihre Verlegerin sie um eine Urban Fantasy Serie gebeten hat, schrieb sie "Moon Called"(Ruf des Mondes), den ersten Band der Mercy-Thompson-Reihe, mit der sie weltbekannt wurde. In vielen Romanen von Patricia Briggs spielt der Wolf eine große Rolle.
In ihrer Freizeit liest die Autorin neben Fantasy auch sehr gerne Liebesromane.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

(Test) Die Suche nach einem Phantastik-Magazin (#6)


Abenteuer und Phantastik - Nautilus
Auf der Homepage ist leider nichts zum Werdegang des Magazins zu finden, Wikipedia weiß allerdings: "Thematisch ist die Nautilus auf die Genres Fantasy, Abenteuer, Mystery, Science-Fiction, Horror und Thriller ausgerichtet. Als Filmmagazin konzentriert sich die Nautilus auf Features zu aktuellen und kommenden Filmen, Setberichten, Interviews mit Regisseuren und Darstellen sowie auf Filmübersichten zu den jeweiligen Themen und Inhalten, denen ein Schwerpunkt im Heft gewidmet ist. Dazu gibt es Inhalte zu Romanen, Hörbüchern, Comics und Adventure-Games sowie Sachartikel zu Themen aus Wissenschaft, Historie, poplären Mythen und dem Phantastik-Genre."
Erstausgabe 1993. 12 Ausgaben im Jahr, im Abo 45 EUR, Einzelheft für 4,50 EUR.

Sonntag, 7. Oktober 2012

(Buchgedanken) Wie sympathisch muss die Hauptfigur sein?


Immer wieder lese ich Romane, die sich zügig wegschmökern und mir im Grunde auch gefallen, die aber trotzdem ein großes Manko besitzen: die Hauptfigur.
Ob es vom Autor so angedacht ist, dass ich einfach keine positiven Gefühle zu ihr aufbauen kann, sei jetzt mal dahingestellt. Manchmal ist der Protagonist wahrscheinlich einfach überzeichnet und damit so perfekt, dass kein Raum für's Mitfühlen bleibt. Ecken und Kanten machen einen Charakter ja erst rund.
Oder der Prot handelt in einer Art und Weise, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Nicht, weil es unlogisch wäre, sondern einfach, weil ich selbst es für mich nicht nachvollziehen kann. Zwar geht es in der Fantasy oft darum, dass der Held (oder die Heldin) seinen eigenen inneren Helden findet und quasi über sich hinauswächst. Es gibt aber genügend Romane, die in etwa ein bestimmtes Gesellschaftsbild zeigen sollen, in dem die Hauptfigur so gefangen ist, dass sie sich aus ihren Konventionen nicht befreien kann. Sie duldet, leidet, und stirbt entweder mit einem ungelösten Konflikt (sei es auch der in ihr selbst) oder sie bricht so unerwartet aus, dass sie anderen Menschen weh tut.
Besonders nah kann mir eine Figur kommen, die von sich in der Ich-Form berichtet. Aber gerade hier ist es oft so, dass ich denke: 'Wärest du meine Freundin, ich hätte dich ewig nicht mehr angerufen.'
Allerdings gibt es auch jene Figuren, die einen großen Raum in der Handlung einnehmen, aber von vornherein nicht sympathisch sein sollen. In etwa, wenn der Leser einem Mörder über die Schultern schaut und von seinem (tragischen) Leben erfährt, während der Kommissar dessen Identität herausfinden muss.
Wisst Ihr, was ich meine? Habt Ihr selbst schon einmal darüber nachgedacht, wie sympathisch eine Figur/die Hauptfigur sein muss, damit Ihr sie mögt?

Freitag, 5. Oktober 2012

(Test) Die Suche nach einem Phantastik-Magazin (#5)


Phase X
"Phase X" ist ein Magazin im Paperbackformat. Im Frühjahr 2006 erschien die rund 100 Seiten dicke Erstausgabe des Crossovermagazins. Im Gegensatz zu den meisten anderen Magazinen kennt "Phase X" keine Berührungsängste. So tummeln sich alle Spielarten der Phantastik in diesem Magazin, unabhängig ob es sich um SF, Horror, Fantasy oder Grenzbereiche des gleichen handelt. Eine ausgewogene Mischung an Redakteuren macht dies möglich. Auch das Medium beschränkt sich keinenfalls auf eines: Buch, Film, Rollenspiel oder Comics, fehlende Vielfältigkeit kann man dem Magazin nicht vorwerfen. Damit trotzdem ein roter Faden vorhanden ist, gibt es für jede Ausgabe ein Thema, um den sich die meisten Beiträge mehr oder minder drehen."
Mehr Informationen zu finden war schwierig. Offenbar erscheint das Magazin 1-2 Mal im Jahr mit einem Einzelpreis von 6,90 EUR.
Die Hefte kommen sogar gut eingeschweißt nach Hause, was etwas Geschick beim Öffnen erfordert.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der schwarze Thron - Kristen Britain


Titel: Der schwarze Thron
Autorin: Kristen Britain
Originaltitel: The High King’s Tomb
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-53300-4
Euro: 14,00
Veröffentlichungsdatum: März 2009
Seiten: 912
Serie: Grüner Reiter 03
Come in: Kauf






Inhalt

Der seit Jahrhunderten im Schwarzschleierwald gefangene, böse Magier Mornhavon ist zwar nicht besiegt, aber von Karigan G'ladheon in die Zukunft gebannt worden. Wann genau er aber wieder erscheinen wird, weiß niemand. Alton D'yer arbeitet wie im Wahn daran, die Risse im Wall, der den Wald umgibt, zu reparieren. Doch nach seiner Gefangennahme von Mornhavon trauen ihm die Wallhüter nicht mehr und verweigern die Zusammenarbeit.
Karigan entschließt sich, auf einen weit entfernten Botenritt zu gehen, um ihre Gefühle für den König vergessen zu können. Dabei trifft sie alte Freunde, wie auch alte Feinde.
Unterdessen sind die wenigen Überlebenden des Zweiten Reiches geflohen und bereiten die Rückkehr Mornhavons vor. Sie heuern einen Meisterdieb an, der Wertvolles stehlen soll. Neben einigen Schriftstücken auch niemand geringeren als Estora, die Verlobte des Königs. Der jedoch hat ganz andere Sorgen, denn die geheimnisvollen Eleter haben ihr Land verlassen und lagern ausgerechnet vor den Toren der Stadt.

Cover

Das Cover stammt vom Nele Schütz Design.
Zwar ist es löblich, dass sich der Heyne-Verlag den Büchern von Kristen Britain angenommen hat und ich bin durchaus dankbar dafür, aber für die Cover der einzelnen Bände hat der Verlag leider kein Händchen gehabt. Welche Zielgruppe soll damit angesprochen werden? Einen Titel wie "Der schwarze Thron" mit einem weißen Pferdchen zu garnieren, wirkt leicht abgedroschen. Zwar wird die Linie der Serie beibehalten, mehr Positives vermag ich mir dazu aber nicht zu entlocken.
Was das Format angeht: Der Verlag streckt gern und so sind hier über neunhundert Seiten und ein entsprechend dickes Buch herausgekommen. Unhandlich!

Meinung

Obwohl als Trilogie angelegt, findet der Grüner-Reiter-Zyklus mit seinem dritten Band keinen Abschluss, vielmehr arbeitet die Autorin gerade an Band 5. Außerdem bleibt er deutlich hinter seinen beiden Vorgängern, die in Folge gelesen werden sollten, zurück. Und dient augenscheinlich nur dazu, Altes zu bereinigen und neue Charaktere sowie Handlungsstränge einzuführen. Denn ansonsten tritt die eigentliche Handlung, quasi die Weiterführung der Vorgänger, nur auf der Stelle.
Gerade im ersten Drittel beschlich mich hier und da das Gefühl, dass Britain oft noch nicht so recht wusste, wo sie mit Karigan und der Handlung hinwollte. Das bessert sich erst zwischen Mitte und Ende des Romans.
Schlimmer jedoch als die spürbare Unstetigkeit, die sicher in erster Linie mit dem Zweiten Reich und wohin es führen soll zusammenhängt, ist der Versuch, das Buch künstlich aufzublasen. So begibt sich Karigan beispielsweise nicht allein auf ihren langen Botenritt. Ihr wird ein Lehrling der Grünen Reiter zur Seite gestellt, der das Handwerk von ihr lernen soll und sie mit seiner Art und Unbeholfenheit in Rage bringt. Zwar wird hier, wie auch stellenweise in den Vorgängern, die große Naturverbundenheit der Autorin deutlich, da aber niemand recht weiß, wohin der rote Faden gelangt ist, liest sich das teilweise schon recht langatmig. Ohne ihn und den dazugehörenden Handlungs- und Spannungsbogen reihen sich eben leider nur bloße Szenen aneinander. Dies zwar in Britain-Manier, sprich durchaus lesbar, aber trotzdem oft irgendwie hinderlich.
Derweil Karigan mit ihrem neuen Schützling hadert, versucht Alton verzweifelt den Wall dazu zu bringen, ihn anzuerkennen und einzulassen. Doch die Hüter sind halbverrückt und verzeihen ihm nicht. Zwischendurch gibt es extrem kurze Kapitel (eine halbe Seite), in denen der Wall selbst spricht. Ob diese wirklich nötig waren und dann auch noch so häufig, sei mal dahingestellt.
Direkter Anfang und das Ende von "Der schwarze Thron" sind jedoch äußerst gelungen und lassen durchblicken, was Britain vermag, wenn sie sich auf das Wesentliche konzentriert. Vielleicht war sie sich selbst noch nicht sicher, was aus Karigan und Mornhavon werden soll. Es bleibt zu hoffen, dass sich das spätestens mit Band 4 geändert hat.
Übrigens gibt es in diesem Band noch weniger Zusammentreffen zwischen Karigan und Zacharias, so dass auch diesmal die Behauptung, es handle sich um eine Fantasy Romance/Romantasy schlicht falsch ist.
Insgesamt zwar der bisher schlechteste Teil der Serie, aber trotzdem recht zügig weggeschmökert. Die Welt, die Britain aufgebaut hat, die zahlreichen Details und natürlich ihre starke Heldin machen vieles wett. Sollte in keinem Fantasyregal fehlen.


Grüner Reiter Zyklus/Reiter-Saga:
3. The High King’s Tomb (Der schwarze Thron)
4. Blackveil (Der Pfad der Schatten)
5. Kristen britain: "Currently I’m at work on the fifth book in the series, no title or publication date at this time."


Kristen Britain, geboren und aufgewachsen im US-Bundesstaat New York, veröffentlichte ihr erstes Buch, eine Cartoonsammlung, im Alter von dreizehn. Nach dem Studium arbeitete sie lange Jahre als Parkrangerin. Die Liebe zur Natur hat sie bis heute nicht verlassen. Derzeit residiert sie mit Hund und Katze in einer Blockhütte in Maine. Kanufahren und Wandern geben ihr dabei die zum Schreiben notwendige Inspiration.

Montag, 1. Oktober 2012

Ausblick auf den Blog im Oktober


Das war der September

Im September ist Roxanne St.Claires erster Jugendroman erschienen, in Berlin fand das Trash-Filmfestival statt und binooki veranstaltete einen litararischen Foto-Contest.
Den Autorenplausch bestritt Sylvie Wolff und leider wird es Jeanne C. Steins "Anna Strong"-Reihe wohl erst einmal nicht mehr auf Deutsch zu lesen geben. Warum man sich als Leser am Kopf kratzt, wenn man von einem (Indie-)Autoren hört, er betreibe das Schreiben nur als Hobby, gab es in "Kurz gedacht".

Leider war ich das erste Mal in all meinen Bloggerjahren gezwungen, einen Follower im GFF zu blocken. Ich wusste bisher nicht einmal, dass dies überhaupt geht. Spam hat dort jedoch absolut nichts zu suchen. Und falls sich jemand gewundert hat: Ich habe zusätzlich gleich ein paar Follower aussortiert (nachdem ich einmal wusste wie es geht), die es schon gar nicht mehr gibt.
Wie sieht es eigentlich mit Euch aus, wisst Ihr, wer da so allem in Eurem GFF rumhängt?

Ich habe Bloglovin entfernt. Es war eine nette Spielerei, aber so wirklich hat es mir nichts gebracht. Jene Blogs, denen ich dort gefolgt bin, stehen bei mir in der Blogroll, so dass auch die E-Mail über neue Beiträge in diesen Blogs nur mein Postfach unnötig vollgestopft hat. Abgesehen davon funktionierte ein Besuch dort ohne Anmeldung nicht, wurde ich nur auf die Seite "page not found" geführt. Für alle, die mir gefolgt sind, tut es mir sehr leid, aber Ihr müsst es jetzt wie ich auf die herkömmliche Art machen.

Leider hat der Bloganbieter nun endgültig das alte Bearbeitungssystem abgeschaltet. Da ich es bis zum Ende verwendet habe, als eine Art stillen Protest gegen das neue, muss ich jetzt schauen, wie ich zurecht komme. Bei meinem mehrwöchigen Test des neuen Systems bin ich leider nicht klar gekommen. Gerade was das Einsetzen von Bildern/Covern anging, funktionierte erst einmal nichts mehr so richtig. Es könnte also hier und da zu kleineren unbeabsichtigten Änderungen im Layout kommen.

Rezensiert: