Dienstag, 24. Februar 2009

Schwestern des Mondes-Die Hexe - Y. Galenorn


Camille ist die älteste von drei Schwestern. Durch ihre Eltern sind die drei halb Feen (Sidhe) und halb Mensch, weswegen sie eine "leichte magische Behinderung" vorweisen. Camilles Zaubersprüche - sie ist eine Hexe - gehen gern mal nach hinten los und Delilah, die sich eigentlich in eine monströse Werkatze verwandeln sollte, schafft es gerade mal zum orangen Stubentiger. Menolly wurde wenige Jahre zuvor zum Vampir gemacht.
Auf die Erde geschickt, wo man inzwischen weiß, dass all die mysteriösen Wesen, wie Feen, Elfen, Werwesen, Vampire etc. wirklich existieren, betreibt Camille einen Buchladen, Delilah ist Privatdedektiv und Menolly Besitzerin einer Bar.
Die Portale zur sog. Anderwelt sind offen. Daher gibt es auch eine Organisation, die dafür zuständig ist, Ordnung zu halten, das AND. Die drei Schwestern sind sich nicht sicher, ob sie strafversetzt wurden oder man einfach ihre halbmenschliche Herkunft nutzt. Jedenfalls bekommen sie es schnell mit einem Mord an einem kleinwüchsigen Riesen (nur 2,20 m) zu tun und erfahren, dass Schattenschwinge, der Oberfiesling, die Grenzen zwischen den Welten erneut einreißen will. Dazu benötigt er die neun Teile des Geistsiegels und die Schwestern machen sich auf, das erste Stück davon zu finden.


In der Ich-Form begleiten wird hier Camille, die Hexe, die dem Leser zunächst ihre Welt und ihre Sicht darauf vorstellt. Es gibt, wie nicht anders zu erwarten, jede Menge Männer in ihrem Leben. Den menschlichen Kommissar Chase, der mit den Schwestern zusammenarbeitet und Camilles Körper will, sich dann aber Delilah zuwendet. Den Svartaner Trillian, dem sich Camille eigentlich entziehen wollte, da eine körperliche Bindung an Svartaner abhängig macht. Und den Fuchsdämon Morio, den sie ebenfalls anziehend findet und der ihr ein eindeutiges Angebot unterbreitet.
Obwohl direkt hinein gestoßen, lässt sich die Handlung nur äußerst langsam an. Die Männer kommen ebenfalls spät hinzu und wirken beinahe daneben platziert. Die erotischen Szenen folgen unerwartet, lesen sich gut, wären aber so gesehen absolut unnötig gewesen. Sie tragen absolut überhaupt nicht zur Handlung bei. Natürlich sehen alle gut aus, doch hier ist es schon recht stark übertrieben. Camille verwendet beinahe mehr Zeit auf ihr Äußeres und Galenorn eben die auf die Beschreibung von Kleidung, Haaren und "Titten" (Zitat!), als auf die eigentliche Handlung rund um das Geistsiegel.
Im Prinzip hat die Autorin einige wirklich originelle und vielversprechende Ideen gehabt, lässt diese aber irgendwie verpuffen. Es scheint alles ohne Ziel und Sinn geschrieben, vieles passiert einfach so unerwartet und teilweise unlogisch - als müsse jetzt etwas passieren, weil es sonst zu langweilig werden könnte. Vor Klischees schreckt sie nicht zurück, wobei sie auch mit einigen spielt. Der böse Dache, der alle fressen will. Klar. Sich dann aber in eine menschliche Gestalt zaubern kann und umwerfend und exotisch aussieht. Und von Camille Smooky (Feuerspeier eben) getauft wird. Es driftet eben ein wenig zu sehr ins halblächerliche ab. Dennoch habe ich den Roman streckenweise sehr gerne gelesen. Wenn ich mich an anderen Stellen allerdings auch zwingen musste, nicht ungelesen weiterzublättern. Verpasst hätte ich dabei übrigens nichts.
Nun bin ich sehr gespannt, was Delilah in Band 2 Neues offenbaren wird, denn dort wird das weitere Geschehen aus ihrer Sicht erzählt. Schafft es Galenon, mir eine neue Person zu offenbaren oder ist es einfach wieder Camille, nur in blond? Wir werden sehen ...


1 Kommentar:

  1. Schöne Rezi. Das Buch wandert gleich mal auf meine Wunschliste :-)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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