Dienstag, 13. Dezember 2022

(Gesammelt) Zwei abgebrochene phantastische Romane

 


Ich bin Gideon – Tamsyn Muir
(Tausch)
Gideon Nav reicht es. Sie hat genug von dem düsteren Planeten voller verknöcherter Nonnen, starrer Regeln und schwarzer Klamotten, auf dem sie aufgewachsen ist. Genug von einem Leben als Dienerin des Neunten Hauses. Vor allem aber hat sie genug von Harrowhark Nonagesimus, der Erbin eben jenes Hauses, die Gideon mit ihrer herrischen Art das Leben schwer macht. Also packt Gideon ihr Schwert und ihre Pornohefte ein, um endlich von diesem gottverlassenen Planeten zu verschwinden. Doch sie wird erwischt. Die Strafe für ihren Fluchtversuch ist unangenehm: Sie soll Harrowhark als Schwertmeisterin an den kaiserlichen Hof begleiten, wo diese, gemeinsam mit den Erben der anderen royalen Häuser, an einem Wettkampf auf Leben und Tod teilnimmt. Wenn sie den Untergang des Neunten Hauses und ihres Planeten verhindern wollen, müssen die beiden wohl oder übel zusammenarbeiten. Und das, obwohl sie einander auf den Tod nicht ausstehen können – oder?

Abgebrochen auf Seite 83 (von 602).
Ich war mir bereits bei Erscheinen des Buches sicher, dass es nichts für mich sein würde, wenn das auch allein auf subjektivem Geschmack beruht. Als ich es über Tausch ergattern konnte, griff ich zu. Es wird eine ansprechende Grundidee erzählt, die aber leider auf den ersten Seiten recht unverständlich daherkommt und zudem zu ausufernd berichtet wird. Schnell übersprang ich ganze Absätze, weil quasi jeder Atemzug mit einer Erläuterung oder historischem Abriss versehen ist. Hinzukommt, dass die beiden Protagonistinnen Teenager sind und im weiteren Verlauf vermutlich eine typische Teenagergeschichte erzählt wird, mit dem einzigen Unterschied, dass es sich um zwei junge Frauen handelt, die sich näherkommen werden.
Für die anvisierte Zielgruppe könnte es genau das Richtige sein, nur für mich war leider nichts dabei, wo ein Funke hätte überspringen können.

 

 


Blood and Ash - Liebe kennt keine Grenzen – Jennifer L. Armentrout
(Tausch)
Poppy ist eine Auserwählte. Wenn sie den Segen der Götter erhält, wird sie die Einzige sein, die ihre Heimat vor dem Angriff des Verfluchten Königreiches retten kann. So will es die Tradition. So will es das Gesetz. Das Leben einer Auserwählten ist einsam. Niemand darf sie ansehen, geschweige denn mit ihr sprechen oder sie berühren. Eines Tages wird der attraktive Hawke – mit den goldenen Augen, dem frechen Grinsen und den provokanten Sprüchen – Poppys Leibwache zugeteilt, und sie merkt, dass es in ihrem Leben so viel mehr geben könnte als nur ihr Amt. Dass sie ein Herz hat, eine Seele und die Sehnsüchte einer ganz normalen jungen Frau. Als an den Landesgrenzen die Schatten der Verfluchten immer drohender werden, muss Poppy sich zwischen Liebe und Pflicht entscheiden ...

Abgebrochen auf Seite 176 (von 665)

Das war mein erster Roman der Autorin, die im Nachwort offen zugibt, dass es ihr erster Versuch in der Fantasy sei (es gibt trotzdem Strom, keine Sorge). Auf mich wirkte der Roman eher, als sei er generell ein Debüt. Poppy ist eine Auserwählte, die aus einem mir nicht ersichtlichen Grund jungfräulich sein muss. Was sie allerdings nicht davon abhält, sich in einen Puff zu begeben und alles mitzuverfolgen, was dort geschieht. Unerwartet stößt sie dort auf einen jungen Mann, der zwar gerade eine andere geküsst hat und meistens auch mit dieser schläft, von dem sie sich aber aufs Bett zwingen und befummeln lässt. Später wird ihr Leibwächter während eines Anschlags sterben und darauf mit einer Zeremonie geehrt werden. Zu spüren ist nichts. Es wird stetig alles gesagt, was Poppy fühlt, gezeigt bekommt man es allerdings nie. Außerdem hat sie genug damit zu tun, den jungen Mann wiederzuerkennen und ein Kribbeln zwischen den Beinen zu spüren. Das ist einfach nur plump und super schlecht gemacht. Da das Drumherum nur schwer zu verstehen ist und schlicht auf: armes Mädchen, dass ja so besonders ist und sich nicht dagegen wehren kann, was man mit ihr tun will, herausläuft, hatte ich keine Lust mehr. Wenn ich raten müsste, ist der junge Mann der seltsame Prinz, der dauernd erwähnt wird (und einer der komischen Vampire, die nur anders genannt werden?) und wie es dann weitergehen wird, ist ein einziges Gähnen. Im YA-Bereich scheinen in letzter Zeit generell eher Geschichten gehypt zu werden, die seichte Pornos sind und in denen das Frauenbild zum Weglaufen ist, weil sie ständig zu irgendwelchen, meist sexuellen, Handlungen genötigt werden, was stetig als große Liebe angepriesen wird. Ich sollte es inzwischen besser wissen und nicht mehr zugreifen.

 

4 Kommentare:

  1. "Ich bin Gideon" habe ich hier auch noch ungelesen liegen, mal sehen wie es mir gefallen wird.

    Bei "Blood and Ash" bin ich ja ehrlich gesagt überrascht, dass du überhaupt so weit gelesen hast. XD Ich hab von der Autorin vor Jahren "Obsidian" gelesen und beschlossen, nie wieder was von ihr zu lesen.

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    1. Gideon ist sicher geschmackssache. Mir sind vor allem die vielen Erklärungen (auch Infodump genannt) auf den Keks gegangen. Aber vielleicht bin ich da auch zu kritisch eingestellt. :)
      Ja nun ... wenn alle sagen, etwas ist ja sooo gut, dann muss es ja stimmen, oder? ;-) Zumindest lerne ich gern neue Autoren kennen. Aber das hier? War nix. Ursprünglich wollte ich auch bei Obsidian einsteigen, aber dann ist mir dieses Buch über den Weg gelaufen. Klingt ja ganz so, als sollte ich es ganz lassen. Werde ich wohl auch ...

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  2. Anonym29.12.22

    Hallo Daniela! Gut zu wissen. "Blood and Ash" begegnet mir immer wieder, aber ich war eh schon skeptisch und jetzt lass ich die Finger davon ... Verstehe Dich voll und ganz. Seltsames Frauenbild, das da jungen Mädchen an die Hand gegeben wird. Viele Grüße Frau Leseratteffm

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    1. Hallo und schön, mal wieder von Dir zu lesen. :)
      Ich wünschte, ich hätte mehr auf meine Skepsis gehört. Aber immerhin weiß ich es nun besser und lasse die Finger von der Autorin. Diese Frauenbilder irritieren mich umso mehr, als dass sie von Frauen geschrieben und verbreitet werden. Muss man wohl nicht verstehen ...
      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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