Dienstag, 15. November 2022

(Gesammelt) Drei abgebrochene phantastische Romane

 


Fairies 1: Kristallblau – Stefanie Diem
(Tausch)
Abgöttisch schön, betörend elegant und absolut stilsicher – das sind Eigenschaften, von denen die 18-jährige Sophie nur träumen kann. Bis sie zur Feier ihres Schulabschlusses ins exotische Lloret de Mar reist und dort dem atemberaubend gutaussehenden Taylor über den Weg läuft. Dieser entdeckt das in ihr, was sie niemals in sich sehen konnte: Sophie ist eine Fairy und gehört damit zu den schönsten Wesen des Universums. Zumindest fast, denn vor ihrer endgültigen Verwandlung muss die unsichere Abiturientin erst die Akademie der Fairies besuchen und all das lernen, was die Wesensart einer Fairy ausmacht. Und das ist nicht gerade wenig …


Abgebrochen auf Seite 236 (von 442).

Empfohlen worden. Obwohl ich kaum etwas erwartet habe, es handelt sich um YA und eines, das der Verlag zunächst nur als E-Book rausgeramscht hat, wurde es noch schlechter. Es ist nicht schwer sich vorzustellen, in welchem Niveau der Urtext gewesen sein muss, Hut ab vor dem Lektorat. Von einem Inhalt kann kaum gesprochen werden, alles läuft äußerst geradlinig ab. Zwar werden Kleidung und Aussehen beschrieben (à la „sie hat eine gute Figur“), ansonsten verfügt diese Story über keine Beschreibungen, hält sich nirgends auf und schafft so auch keine Atmosphäre. Es ist ein reiner Erzähltext, nichts wird gezeigt, nichts geht in die Tiefe. Und dann und dann und dann. Was die Autorin gut verstanden hat, war zweifellos ihre Zielgruppe. Die Prota ist schüchtern, ohne Substanz, etwas dicklich und möchte zu den wunderschönen Fairies gehören, was man ihr auch verspricht, ebenso, dass sie „etwas Besonderes“ sei. Die „Bindis“ auf der Stirn bestehen aus Glitzersteinchen.

Neue Schule, neue Freunde und Feinde, viel Klischee und Langeweile pur. Das hat einfach keinen Spaß gemacht, obwohl ich es wirklich versucht habe. Kann ich nur abraten.

 

 


Die Stadt der Dolche – Walker Dryden
(Tausch)
Willkommen in Tumanbay – einer Stadt, in der Dolche regieren. Einer Stadt, in der aus Sklaven Regenten werden. Einer Stadt, die von Männern geführt und von Frauen zerschmettert wird. Und alles beginnt an dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk einer Königin erhält. Was er nicht ahnt: Maya, die selbsternannte Rebellenfürstin, hält Tumanbay schon längst in ihrem unsichtbaren Griff. Nun müssen die Anhänger des Sultans eine Revolution niederschlagen – doch wie, wenn Maya so wenig greifbar wie ein Schatten ist? Gregor, der Meisterspion des Sultans, Shajah, die Frau des Sultans, die geheimnisvolle Sklavin Sarah, sie alle schmieden das Schicksal Tumanbays neu. Doch niemand ahnt, nach welchen Regeln sie Mayas Spiel spielen müssen ...


Abgebrochen auf ca. Seite 150 (von 627)

Obwohl die Handlung breit und äußerst ansprechend aufgemacht wurde, inklusive verschiedenster Figuren mit diversen Hintergründen, war das eigentliche Lesen eine reine Qual. Es ist eine bloße, hohle Erzählung ohne jegliche Tiefe oder Beschreibungen. Der Tisch ist genau das, der Käfig auch, ebenfalls Palast, Wachstube, Garten. Immer nur Begriffe, die mit keinen Beschreibungen, die Atmosphäre schaffen könnten, gefüllt werden. Personen haben manchmal Attribute wie auffällig blaue Augen, aber ansonsten sind sie ebenfalls leblos und leider manchmal recht ähnlich, so dass sie verwechselt werden können. Keine Mimik oder Gestik, nichts zwischen den Zeilen zu entdecken. Obwohl jedes Kapitel mit dem Namen des Charakters, aus dessen Sicht es erzählt wird, überschrieben wurde, bleiben diese nutzlos, da aufgrund der nichtssagenden Schreibweise auch die Namen nur solche bleiben, ungefüllt mit irgendetwas, das sie als einzigartig gekennzeichnet hätte.

Sehr kurze Kapitel, einfachste Schreibweise ohne Erklärungen oder Beschreibungen – für einen Podcast vielleicht okay, aber gesprochene und geschriebene Sprache sind nicht ohne Grund zwei vollkommen verschiedene Metiers.

 

 


The Stranger Times: Was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären. – Caimh McDonnell
(Tausch)
Dunkle Kräfte sind am Werk - und The Stranger Times geht ihnen auf den Grund. Die Wochenzeitung ist Großbritanniens erste Adresse für Unerklärtes und Unerklärliches. Zumindest ist das ihre Eigenwerbung ...

Gleich in Hannah Willis' erster Arbeitswoche bei der Zeitung tritt eine Tragödie ein, und The Stranger Timesist gezwungen, tatsächlich investigativen Journalismus zu betreiben. Hannah und ihre Kollegen kommen zu einer schockierenden Erkenntnis: Einige der Geschichten, die sie zuvor selbst als Unsinn abgetan hatten, sind furchtbar real.


Abgebrochen Ende erstes Drittel (von 460).

Die Leseprobe hatte mich kurz nach Erscheinen stark angesprochen und auch die Idee schien für besten Lesestoff geeignet. Aber schon kurz danach begann sich alles zu ziehen. Obwohl der Autor die ersten Andeutungen fallen lässt, sind diese zu zaghaft eingebaut und mitunter nur schwer zu deuten. Abgesehen davon hatte ich persönlich das Gefühl, der Autor mache sich über bestimmte Menschen/Gruppen lustig und das in einer Art und Weise, die ich nicht gutheißen kann. Mit dem Humor habe ich es grundsätzlich nicht so und daher habe ich auch hier keinen gefunden. Mir kam, subjektiv klar, vieles recht überzogen vor, was sowohl Schreibweise als auch bestimmte erzählte Szenen anbetrifft. Eine reine Qual irgendwann, wenn ich auch sagen muss, dass qualitativ alles soweit okay war. Muss man allerdings mögen.

 

4 Kommentare:

  1. Oje oje, "Stranger Times" liegt auf meinem digitalen SuB - ich hoffe mal, dass mir das Buch mehr zusagt. Mir wurde es empfohlen, aber vielleicht hätte ich doch die Leseprobe lesen sollen, da ich bei Humor auch eher skeptisch bin.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Kennst Du denn die Leseprobe? Oder ist es völlig neu für Dich? Einfach mal probieren. Das war in diesem Fall subjektiv, qualitativ ist alles soweit okay. Humor ... nun ja. Für mich war es eher übertrieben gestellt. Aber gut, das sieht ja jeder anders. :)

      Löschen
  2. Anonym7.1.23

    Hallo Soleil

    Stranger Times hat mir sehr gut gefallen. Stimmt schon, es war alles überzogen. In der Geschichte hat das für mich gepasst. Der 2. Teil befindet sich auf meinem Reader. Vielleicht schaffe ich das e-Book in meinem Urlaub. Gibt einige Bücher, die ich mir für die nächsten zwei Wochen vorgenommen habe. Darunter ein paar Leserunden.

    Liebe Grüße von der Gisela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Gisela,

      ja, ich denke, es ist qualitativ voll in Ordnung, aber eben nicht für alle Leser geeignet. An mir geht sowas immer vorbei. Liegt aber an mir. :) Drück Dir die Daumen, dass Du Zeit findet, die Fortsetzung zu lesen.
      Hoffentlich ist dann in zwei Wochen noch was zu lesen übrig ;-)

      LG
      Daniela

      Löschen

Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.