Donnerstag, 11. Dezember 2014

Die Toten im Schnee - Tamara Siler Jones


Titel: Die Toten im Schnee
Autorin: Tamara Siler Jones
Originaltitel: Ghosts in the Snow
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404207817
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2014
Seiten: 528
Serie: The Dubric Byerly Mysteries 01
Come in: Vom Verlag









Inhalt

Dubric Byerly, in der Burg Faldorrah für die Sicherheit zuständig, wurde einst mit einem Fluch belegt. Er sieht die Geister von Toten, die ermordet wurden und wird erst dann von ihnen erlöst, wenn er ihren Tod gerächt hat. Als also eine Mordserie an Dienstmädchen in Faldorrah beginnt, ist er der erste, der davon erfährt.
Für die Öffentlichkeit ist der Schuldige schnell gefunden: der Enkel des Königs, Lord Risley. Dieser jedoch will nur die hübsche Nella beschützen, in die er sich vor einiger Zeit verliebt hat, die jedoch erst ihre Schulden bei ihm abarbeiten will, ehe sie ihrem Herzen folgt. Doch auch der Mörder hat ein Auge auf Nella geworfen und will sie an den krönenden Abschluss seines blutigen Werkes setzen.
Dann eskaliert die Situation und Dubric ist gezwungen, Risley einzusperren - trotz des nächstes Geistes, der sich bei ihm blicken lässt.



Meinung

Siler Jones Debüt beginnt mit einer starken Ausgangslage und einer recht interessanten Konstellation, kann jedoch leider insgesamt nur wenig überzeugen. Das liegt zum einen daran, dass sich die "Aufklärung" des Falles irgendwann in Nichtigkeiten verliert und zum anderen an der Offenbarung des Mörders. Nach allem, was dieser getan hat, müsste eine Bombenmotivation her, aber sein "Grund" ist so profan, so nichtssagend, dass es nicht einmal zu einer hochgezogenen Augenbraue reicht.
Dubric und sein Lehrling haben es schwer, den Fall rasch aufzuklären, weil der Täter zunächst keine Spuren hinterlässt und zudem stets absolut unerkannt und recht geheimnisvoll kommen und gehen kann. Schnell reiht sich Geist an Geist, alles junge, hübsche Mädchen, die es mit der Tugend nicht so genau genommen haben und niederste Arbeiten in der Burg verrichteten. Sie werden nicht einfach getötet, sondern auch verstümmelt. Die Beschreibungen davon wirken noch recht zurückhaltend, lassen sich aber mit dem Erstlingswerk erklären.
Die Geschichte um Nella nimmt einen fast gleichwertigen Faktor zu Dubric ein. Auch ihre Schwester ist einst ermordet worden, was mit dem aktuellen Fall wenig zu tun hat. Sie liebt Risley, will aber von ihrem Vorhaben, ihre Schulden zu begleichen nicht abkommen. Obwohl es keine wirkliche Beziehung gibt (die sich im Laufe des Romans jedoch entwickelt), glauben das jedoch alle und so ist auch Risley meist vor Ort, wenn jemand ermordet wurde.
Die Geschichte, die gesamte Handlung, auch jede kleine Nebenfigur wirken sehr durchdacht und genau aufeinander abgestimmt. Trotzdem schleichen sich hier und da noch spürbare, wacklige Konstruktionen ein, die sich nicht überlesen lassen.
Schließlich ist es beinahe nur die Story um Nella, die den Leser bei der Stange hält, die Nicht-so-richtig-Aufklärung dümpelt spürbar vor sich hin. Da werden dann andere Dinge mit thematisiert, die nichts damit zu tun haben, aber trotzdem wertvollen Seitenraum einnehmen.
Die Auflösung ist profan und mehr als enttäuschend. Seitenvorblätterer können ruhig ans Werk gehen, ob man das Ende schon vor dem Lesen kennt oder nicht, spielt keine Rolle.
"Die Toten im Schnee" kann man lesen, muss man aber nicht.


The Dubric Byerly Mysteries:
1. Ghosts in the Snow (Die Toten im Schnee)
2. Threads of Malice (Die Pfade des Bösen)
3. Valley of the Soul

http://www.tamara-jones.net/
Tamara Siler Jones hat Kunst studiert und interessiert sich für Naturwissenschaften. Das Genre, in das ihr Roman Die Toten im Schnee einzuordnen ist, nennt sie selbst „forensische“ Fantasy. Sie ist eine leidenschaftliche Köchin, Ehefrau und Mutter. Obwohl ihr zum Teil äußerst brutales Werk etwas anderes vermuten lässt, bezeichnet sie sich als umgänglich und freundlich (und überhaupt nicht krank und verrückt).

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