Titel: Brokenwood - Mord in Neuseeland, Staffel 4
Darsteller: Neill Rea, Fern Sutherland, Cristina Serban Ionda
Sprachen: Deutsch, Englisch
Euro: je nach Anbieter
Veröffentlichungsdatum: Mai 2022
Produktionsjahr:
Spieldauer: rund sechs Stunden
Ausstattung: 2 DVD
FSK: 12
Come in: Agentur
Inhalt
Brokenwood in Neuseeland ist eine typische
Kleinstadt. Typisch und mörderisch. Deswegen verschlug es in Staffel 1 Mike
Shepherd dorthin, den Ermittler mit einer Schwäche für Oldtimer und
Countrymusik. DC Kristin Sims, die keinen Kaffee kochen kann, arbeitet
inzwischen sehr gern mit ihm zusammen.
Als Mike Geburtstag hat, möchte Gerichtsmedizinerin Gina, die eine Schwäche für ihn entwickelt hat, eine Feier im Park ausrichten. Doch statt Luftballons fliegt ihnen ein Fallschirmspringer um die Ohren, dessen Schirm sich nicht geöffnet hat. Sims ist geschockt, denn es ist ein Ex von ihr. Seine Familie scheint am Boden zerstört, aber stimmt das auch?
Im Museumsdorf von Brokenwood wurde eine Frau mit einem Pfeil aus einer Armbrust erschossen. Die äußerst korrekt auftretende Frau, deren Mann vor Jahren verschwunden ist, war nicht sonderlich beliebt. Aber wer hat sie genug gehasst, um sie zu töten?
Auf einem Biohof finden spielende Kinder einen als Vogelscheuche verkleideten Toten. Seine Verlobte, eine Freundin von Sims, scheint untröstlich – bis die Ermittler etwas tiefer stochern. Auch mit seinen Nachbarn hatte der Tote kurz zuvor einen heftigen Streit. Feinarbeit ist gefragt.
Ein vermögender Geschäftsmann wird ermordet und die Spur führt ins örtliche Altenheim. Der Vater des Ermordeten, ein Boxchampion, lebt dort, ist aber stark dement. Ein Anwohner, der zur Tatzeit aus dem Fenster gesehen hat, glaubt, es wären Aliens gewesen. Doch wer war es wirklich?
Meinung
Das hat wirklich lange gedauert, denn Staffel 3 gab es bereits im Dezember 2020, aber die Wartezeit hat sich gelohnt. Die DVD-Box von Staffel 4 enthält 2 DVDs mit vier Folgen in Spielfilmlänge und an Skurrilität und Spannung sind diese wieder nicht zu überbieten. Die Fälle und ihre Aufklärung stehen stets im Vordergrund, doch diesmal, man möchte fast sagen: endlich, gibt es auch etliche private Momente der Ermittler. Zudem wurde eine neue Figur eingeführt: der junge, charmante Kahu. Sims und er treffen immer wieder zufällig aufeinander und schon vom ersten Moment an ist zu spüren, dass diese Begegnungen etliches Herzklopfen ausgelöst haben.
Folge 1 wirkt manchmal leider etwas arg konstruiert, so dass der Mörder rasch erkannt ist. Aber immerhin wurden etliche Momente der Überraschung eingebaut und das Ende sorgt für große Augen. Über Kristin Sims ist ein wenig zu erfahren, wenn eher am Rande, da die Mutter des Ermordeten seine aktuelle Freundin ärgern möchte.
Folge 2 kommt in historischen Gewändern daher und bleibt von der ersten Minute an seltsam, spannend. Eine Frau kann die Vergangenheit, die sie so selbst nie erlebt hat, nicht loslassen und verleugnet das Heute. Sie lebt wie damals, inklusive Kleidung und Haus. Ihre Schwester ist professionelle Bogenschießerin, aber das wäre natürlich zu einfach. Es entwickelt sich eine weitläufige Story, die einen Teil der neuseeländischen Geschichte aufgreift. Shepherd übrigens hat sich das Bein verletzt und fällt für die Außenarbeit aus. Dafür ist er in seinem Haus mit mehreren Besuchern zu sehen.
Folge 3 ist mir leider auch nach mehrmaligem Ansehen nicht ganz klar geworden. Seltsam hier, dass Kahu offenbar jeden auf der Insel kennt und das, weil er, wenn oft auch weitläufig, mit ihnen verwandt ist. Vermutlich war dies nur jedes Mal ein Aufhänger, damit er Sims über den Weg laufen kann. Die Biobauern haben es nicht leicht ebenso wenig wie Imker. Die Bestimmungen sind nicht einfach umzusetzen und kosten viel Geld. Sims versucht, ihrer Freundin beizustehen, aber die verstrickt sich in immer mehr Lügen. Es ist hier vor allem die Landschaft, die zu überzeugen weiß und der ein oder andere Nebencharakter. Ansonsten eine eher zu vernachlässigende Folge.
Der letzte Fall dieser Staffel hat es noch mal in sich. Auch hier steigt man erst beim zweiten Mal ansehen so recht durch. Ein reicher Mann, der alle betrogen hat, ist ermordet worden und die Spur führt ins Altenheim. Hier leben tatsächlich etliche Leute, die eine Rechnung mit ihm offen hatten, nicht zuletzt sein eigener Vater. Doch die meisten sind körperlich und/oder geistig gar nicht in der Lage, ihn zu ermorden. Und doch wittert Shepherd hier den Mörder. Die Story ist komplex und es werden verschiedene Spuren gelegt, die leider manchmal etwas verwirrend sind. Die Nebenfigur des Alien-Fans ist witzig eingebaut.
Überhaupt werden die Nebenfiguren deutlicher gezeigt und fassbarer gestaltet. Sogar Sam, der sonst eher im Hintergrund stand, bekommt einige Szenen zugestanden. Gerichtsmedizinerin Dr. Gina Kadinsky hat eine sympathisch ruppige Art an sich, kann aber auch weich werden, meist wenn Mike im Raum ist. Sie biedert sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr an, aber das ist Ansichtssache. Und natürlich Kahu, der (leider) Jared ersetzt hat. Er ist in jedem der Fälle dabei und so lernt man ihn und seine Familie gut kennen. Seine Beziehung zu Kristin Sims ist glaubhaft, läuft nicht zu schnell und artet nicht in allzu romantisches Geturtel aus. Im Gegenteil, sie beschnuppern sich erst einmal ein bisschen. Das wird noch spannend zu sehen, wohin es beide führen wird.
Qualitativ gibt es in dieser Staffel nichts auszusetzen. Bild und Ton sind hervorragend umgesetzt worden. Wunderbare Landschaftsaufnahmen, skurrile Fälle mit dem gewissen Etwas. Es bleibt zu hoffen, dass die Wartezeit zur Fortsetzung nicht so lange dauern wird.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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