Titel: Ein Geschenk von Bob: Ein Wintermärchen mit dem Streuner
Autor: James Bowen
Originaltitel: A gift from Bob
Verlag: Lübbe
ISBN: 978-3404617210
Euro: 11,00
Veröffentlichungsdatum: November 2020
Seiten: 200
Serie: Band 3
Come in: Filmverleih
Meinung
Es weihnachtet bei James und Bob. James, der vor einer Weile einen rötlichen Kater vor seiner Wohnung gefunden und gesund gepflegt hat, erzählt von dieser besonderen Jahreszeit. Der ehemalige abhängige und obdachlose Mann ist sehr glücklich über seinen neuen Gefährten. Durch ihn hat er den Sprung in den Entzug und in eine kleine Selbständigkeit als Zeitungsverkäufer geschafft.
Nun ist Winter und Weihnachten steht vor der Tür. Leider ist es bitterkalt in London, die Temperaturen sind unter null Grad geklettert. James kann Strom und Gas nicht bezahlen, wenn er nicht die Obdachlosenzeitung verkauft oder an einer Straßenecke Musik macht. Zwei Probleme: Die Menschen haben es eilig, ins Warme zu kommen. Es gibt haufenweise Leute, die ebenfalls ein bisschen Kleingeld von den Passanten erbitten wollen – nicht alle mit lauteren Mitteln.
Der Film zum Filmbuch sollte bereits im November in die Kinos kommen, wurde dann auf Dezember verschoben und hat nun leider noch keinen neuen Starttermin erhalten. Durch das Weihnachtsmotiv wird es vermutlich erst im nächsten Jahr etwas.
Obwohl mittig einige Seiten mit Bildern aus dem Film enthalten sind, handelt es sich nicht direkt um eine Filmausgabe, sondern um die Altausgabe „Ein Geschenk von Bob“. Die Handlung im Film unterscheidet sich davon.
Bowen hat im Gegensatz zu seinem ersten Buch im Schreiben deutlich zugelegt, was das Lesen sehr angenehm gestaltet. Wer sich Neues erhofft, wird enttäuscht sein, denn im Grunde behandelt der Autor die gleichen Themen und hat sie lediglich um das eine Weihnachtsfest erweitert. Wieder sehr interessant, in das schwierige Leben von (beinahe) obdachlosen Menschen einzutauchen, die Konkurrenz auf der Straße mitzuerleben, aber auch die kleinen Freuden. Diesmal gibt es auch Menschen, die nicht nur Bob, den Kater, beschenken, sondern auch seinen menschlichen Freund. Viele haben auch nette Worte dabei. Leider auch einige das Gegenteil.
Und dann sieht James einen jungen Mann an genau der Stelle auf der Straße liegen, an der er auch oft übernachtet hat. Er weckt ihn und schickt ihn mit seinem letzten Geld fort, damit er dort nicht erfriert.
Das recht dünne Büchlein ist schnell gelesen, kein literarischer Wurf, aber ans Herz gehend. Besonders in dem Wissen, dass James in diesem Jahr wohl allein feiern wird, denn Bob ist im Juni 2020 leider gestorben.
James Bowen, geboren im März 1979 in Surrey, ist ein ehemaliger Straßenmusiker aus der Nähe von London. Lange Zeit hielt James sich leidlich mit Musik und dem Verkauf der englischen Obdachlosenzeitschrift „The Big Issue“ über Wasser. Nach Jahren als Heroinsüchtiger und Obdachloser hatte er gerade die ersten, noch unsicheren Schritte in ein normales Leben getan. Das ändert sich, als James Bowen 2007 vor seiner Sozialwohnung in Tottenham einen kranken Kater findet. James nimmt den streunenden Kater bei sich auf. Schon bald weicht Bob, wie James den Kater tauft, nicht mehr von seiner Seite. Zeitungen und Verlage werden auf James Bowen aufmerksam und so entwickelt sich aus den schweren Zeiten eine Erfolgsstory.
Heute leben James Bowen und Bob in einer bescheidenen Dreizimmer Eigentumswohnung. Bobs Herrchen setzt ihre gemeinsame Berühmtheit dazu ein, auch weiterhin denen zu helfen, die Hilfe nötig haben – Obdachlose und andere sozial Benachteiligte.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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