Titel: Wonderlands. Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakami u.v.a. Eine reich bebilderte Reise durch 3000 Jahre Literaturgeschichte!
Autorin: Laura Miller
Originaltitel: Literary Wonderlands: A Journey Through the Greatest Fictional Worlds Ever Created
Verlag: wbg Theiss
ISBN: 978-3806240726
Euro: 28,00
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2020
Seiten: 320
Serie: nein
Come in: vorablesen
Inhalt/Klappentext
Von Narnia über Mittelerde bis Hogwarts: Wenn
berühmte Schriftsteller auf dem Papier ganz neue Welten erschaffen, wird das
für den Leser zum Abenteuer. Doch woher nahmen C. S. Lewis, Isaac Asimov und
Neil Gaiman die Inspiration für ihre fantastischen Erzählwelten?
Laura Miller hat sich auf Spurensuche begeben
und gibt Bücherwürmern und Literaturbegeisterten Einblick in die Ursprünge der
Lieblingsgeschichten:
· Vom Gilgamesch-Epos bis zu den Tributen von Panem: 3000 Jahre Literaturgeschichte von den ersten Epen bis zur Fantasy, von William Shakespeare bis Douglas Adams
· Hintergrund-Infos und über 300 Abbildungen entführen den Leser in fantastische Welten
· Literarische Spurensuche: Welche Erzählungen dienten als Inspiration für berühmte Bücher wie "Uhrwerk Orange" und "Die Brautprinzessin"?
· Bewundernswerte Kreativität: Woher stammen die Ideen von Edgar Rice Burroughs, Arthur Conan Doyle und Jules Verne?
· Literaturwelten neu entdecken: Das perfekte Geschenk für Buchliebhaber - ein ultimatives Lesevergnügen!
Meinung
Millers Buch wurde wie folgt aufgeteilt:
Mythen und Legenden
Wissenschaft und Romantik
Das Goldene Zeitalter der Fantasy
Neue Weltordnung
Das Computerzeitalter
Neues zu erfahren, erscheint in „Wonderlands“ schwierig, es gelingt hier und da aber doch. Besonders für jene, die die alten Klassiker oft nur als Film kennengelernt haben, könnten die Informationen hilfreich sein.
Was mir persönlich das Lesen aber recht vermiest hat, waren die vielen eingebauten politischen und gesellschaftlichen Ansichten der jeweiligen Autoren, oft in kurzen Kommentaren, die völlig unpassend im Text untergebracht waren. Natürlich kann man von einem Werk, das mehrere hundert oder sogar tausend Jahre auf dem Buckel hat, nicht die gleichen Standards erwarten, die wir alle heute für wichtig erachten (sollen). Und natürlich ist in etwa Sexismus in einigen vorzufinden. In der Zusammenfassung bei „Die Zeitmaschine“ wird erwähnt, dass der Erzähler sich in einer Runde mit anderen zusammensetzt „natürlich alles Männer“. Ach was! Die aus dem Gedächtnis zitierte Anmerkung steht in Klammern, nur warum steht sie überhaupt da und wurde nicht vom Lektor oder Herausgeber gestrichen? Schlimmer ist es an einer anderen Stelle, noch im ersten Drittel, als tatsächlich eine kurze Passage aus dem Buch zitiert wurde und davor in etwa notiert steht: „Blabla und hier der typische Autorenname-Kitsch“. In dem gesamten Artikel zu besagtem Autor / Werk ist zu spüren, dass der Verfasser absolut nichts von beidem hält. An dieser Stelle wäre für Millers Buch und mich fast Schluss gewesen, da ich Dinge dieser Art in einem Werk wie „Wonderlands“ äußerst unpassend finde. Und das nicht nur, weil ich mir selbst eine Meinung bilden kann. Die Auswahl der neueren Bücher in dieser Sammlung spricht übrigens dazu eine eigene Sprache. Es ist also anzunehmen, dass die einzelnen Werke und was sie in ihrer Zeit (!) mit ihren eigenen Standards (!) zu tun vermocht haben, heute nur noch zweitrangig sind. Es scheint mehr eine Rolle zu spielen, was es Drumherum mitbringt.
„Wonderlands“ nun ist durchaus nett anzuschauen, die Aufmachung ist sehr gelungen. Durchgeblättert ist es dagegen schnell, weil zu wenig wirklicher Inhalt enthalten ist. Darum ist das Buch vermutlich eher für jüngere Leser geeignet, die ähnlich Oberflächliches aus der Instagram-Onlinewelt kennen werden.
Laura Miller is the national best-selling author of small-town romance. She grew up on a farm in a little Midwestern town in the United States. Now, she lives in Kansas City, Mo., with her weatherman husband. Look for her latest novel, The Dream, out now!
Hi Daniela,
AntwortenLöschenich kann deine Kritik absolut nachvollziehen und hatte auch anderes erwartet. An der Stelle danke für den Tipp zu dem Buch von Huw Lewis-Jones, das sieht eher nach dem aus, was ich erwartet hatte. :D
Als Übersicht und Nachschlagewerk finde ich "Wonderlands" allerdings recht gelungen, da v.a. bei den Klassikern eine breite Palette abgedeckt wird. Allerdings habe ich mich auch bisher nie intensiv mit der Geschichte der Fantasy beschäftigt und kann daher die Auswahl der Werke in Bezug zur Repräsentation nicht beurteilen, weshalb mein Eindruck evtl. positiver geprägt ist. Welche aktuellen Werke enthalten sind, war allerdings vorhersehbar, das stimmt...
Liebe Grüße
Alica
Oh, von Lewis-Jones wirst Du begeistert sein!
LöschenWonderlands ist okay für diejenigen, die sich noch nicht so gut im Genre auskennen. Aber ob man es im Regal stehen haben muss, daran zweifle ich stark. Zumal auch einige der wichtigsten Werke fehlen bzw. es fehlen eine ganze Menge (gut, das kann auch der Seitenanzahl geschuldet sein).
Es scheint aber eine Menge Werke dieser Art zu geben und ich finde die Zusammenstellungen an sich eine gute Sache. Das nächste wird bestimmt wieder besser sein. :)
Hm, schade, das klang zunächst ganz gut, aber ich glaube, da blättere ich lieber wieder mal in das Buch von Lewis-Jones rein.
AntwortenLöschenJa, das Buch ist tausendmal besser!
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