Titel: INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
Autorin: Christopher Paolini
Originaltitel: To Sleep In A Sea Of Stars
Verlag: Knaur HC
ISBN: 978-3426227367
Euro: 24,00
Veröffentlichungsdatum: September 2020
Seiten: 960
Serie: ?
Come in: vom Verlag
Inhalt
Kira Navárez ist Xenobiologin und erforscht mit einem kleinen Team einen Planeten, der auf die Besiedelung vorbereitet werden soll. Ihr Lebenspartner hat sie gerade um ihre Hand gebeten, als sie zu einem letzten Auftrag auf die Oberfläche beordert wird. Dort geschieht das Unfassbare: Kira trifft auf eine fremde Lebensform und schleppt sie unabsichtlich beim Team ein. Kira kann nur knapp entkommen. Die Lebensform hat sich an sie geheftet und es gelingt nicht, sie zu erforschen. Als Kira zurück im Normalraum ist, greifen weitere fremde Wesen an. Aber sind es Freunde oder Feinde ihres Anhängsels? Und was bedeutet das alles für das Überleben der Menschheit?
Meinung
Paolinis neues Werk ist fast eintausend Seiten stark und in ein hochwertiges Hardcover gepackt worden. Die Aufmachung stimmt, von der Farbgebung, auch im Inneren, bis hin zum Lesebändchen.
Neben der eigentlichen Geschichte enthält das Buch auch ein umfangreiches Glossar und eine ausführliche Danksagung, in der Paolini den Werdegang des Buches beschreibt. In diesem Brocken Buch stecken viele Jahre Arbeit, die bereits begann, als der Autor noch an „Eragon“, dem Fantasyroman, der ihn weltberühmt gemacht hat, schrieb. Doch schon damals schwebte ihm die Idee zu einem Science-Fiction-Roman für Adult vor, den er nun den interessierten Lesern vorstellt. Komplett überzeugen kann er damit leider nicht, wenn auch viele Seiten nur so vorbeifliegen.
Es beginnt gemächlich, der Leser erhält genug Zeit, sich umzusehen und sich auf die Art, wie Paolini erzählt, einzustellen. Als der Bruch erfolgt und sich die fremde Lebensform an Kira hängt, scheint jedoch eine Art Wechsel zu erfolgen. Die Crew um Kira stirbt (dies geschieht gleich am Anfang und stellt so kaum einen Spoiler dar) und sie gelangt auf ein anderes Schiff, auf dem sie genauestens untersucht wird. Aber was leider fehlt, ist Kiras Auseinandersetzung mit dem Verlust, den sie erlitten hat. Immerhin ist auch ihr Verlobter, den sie von Herzen geliebt hat, gestorben. Überhaupt bleibt Kira dem Leser seltsam fern, obwohl sie es ist, aus deren Sicht erzählt wird. Und sie ist durchaus sympathisch, eine durchsetzungsstarke und intelligente Frau, die bereits einiges hinter sich hat. Leider wird das nicht immer konsequent von Paolini umgesetzt. Auch die Handlung wankt immer mal zwischen ernsthafter SF für Erwachsene und SF-Klamauk für jüngere Leser. Da lange Zeit nicht erkennbar ist, worauf der Autor eigentlich hinauswill, zieht sich das Geschehen auch deswegen manchmal recht in die Länge, was ein kurzes Überblättern leider einschließt.
Die Charaktere, denen Kira begegnet, sind interessant und realistisch dargestellt. Manchmal allerdings auch nur das; sie tragen oft nichts zum roten Faden bei und dienen nur hier und da der Unterhaltung oder einer gewissen Aussage.
Die zahllosen Überarbeitungen, die Paolini am Ende beschreibt, sind dem Werk hier und da anzumerken. Manchmal wirkt eine Szene auch wie im Nachhinein dazugeschrieben. Denn obwohl die Geschichte als in sich abgeschlossen betrachtet werden kann, ist auch genug vorhanden, um den Faden weiterzuspinnen.
Actionfreunde werden auf ihre Kosten kommen. Und das Ende ist in sich stimmig, so dass insgesamt alles passt, wenn der letzte Funken auch nicht so ganz überspringen will.
„INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne“ ist für Fans in jedem Fall, für SF-Fans nur bedingt zu empfehlen. Ein Hineinsehen lohnt, wenn die Erwartungshaltung auch ein wenig zurückgeschraubt werden sollte. Gute Unterhaltung liegt allemal vor, wenn diese auch hier und da von ein paar langatmigen Passagen unterbrochen wird.
Wer würde nicht gerne mit 15 Jahren einen Weltbestseller schreiben? Dem 1983 geborenen Kalifornier Christopher Paolini ist dieses Kunststück gelungen: mit „Eragon“, dem ersten Teil seiner Fantasytrilogie. Zunächst im kleinen Verlag der Eltern veröffentlicht, schaffte es das Werk in seiner späteren Buchhandelsausgabe 2003 auf einen Spitzenplatz in der Bestsellerliste der New York Times. Das Besondere: Das Buch verdankt seinen Erfolg praktisch ausschließlich der Mundpropaganda begeisterter Leser. Paolini hat nie eine Schule besucht, sondern wurde von seinen Eltern unterrichtet. Schlecht kann dieser Unterricht nicht gewesen sein, denn laut Paolini ist Schreiben nur dem möglich, der klar denkt.
Liebe Daniela!
AntwortenLöschenIch denke, dass meine Einschätzung ganz ähnlich ausfallen wird. Ich mag die Eragon-Bücher sehr, aber auch dort findet man langatmige Szenen und Brüche ..
Freue mich trotzdem auf das Buch, das meine Tochter zuerst lesen wird. :-)
Vielen Dank für Deine ehrliche Besprechung.
Liebe Grüße
Frau Leseratteffm
Hallo und schön, dass Du mal wieder reinschaust. :)
LöschenBin schon gespannt, was Du sagen wirst. Ich habe das Buch übrigens meiner Mutter gegeben ;-) ist schon ein großer Brocken, also man bekommt jede Menge Text. Viel Spaß Euch beiden!