Montag, 3. August 2020

Klee Wyck – Die, die lacht - Emily Carr

Titel: Klee Wyck – Die, die lacht
Autorin: Emily Carr
Originaltitel:  Klee Wyck
Verlag: Verlag Das Kulturelle Gedächtnis
ISBN: 978-3946990376
Euro: 20,00
Veröffentlichungsdatum: Mai 2020
Seiten: 128
Serie: nein
Come in: vom Verlag











Inhalt/Klappentext
In ihrer kanadischen Heimat wird Emily Carr verehrt: als Künstlerin, als Schriftstellerin, als Umweltschützerin der ersten Stunde und als Aktivistin, die früh den Reichtum und die Vielfalt der indigenen Kultur in Kanada erkannte. Der titelgebende Name Klee Weck bedeutet in der Sprache der Ureinwohner der kanadischen Nordwestküste »Die, die lacht«. Ein Ehrentitel, den sie der unerschrockenen jungen Frau verliehen, die sie über Jahre hinweg begleitete und an ihrem Leben teilnahm.
Klee Wyck ist eine Sammlung von 21 literarischen Skizzen, die mit beeindruckender Detailgenauigkeit das Leben der Ureinwohner beschreiben. Das Buch wurde 1941 veröffentlicht und zu einem viel beachteten Bestseller. Nun erscheint es erstmals auf Deutsch. Carrs klare und poetische Prosa beschwört Totems, verlassene Dörfer, die beeindruckende Schönheit der ursprünglichen Landschaft und den Alltag der dort lebenden Menschen. Dabei verfällt sie nie in nostalgische Sentimentalität oder Romantik. Die Klarheit ihrer Sprache verrät den geschulten Blick der Malerin.


Meinung
Es erscheint seltsam, dass es vor diesem Buch noch nichts von oder über Emily Carr in deutscher Sprache zu lesen gegeben hat. Denn die Künstlerin hat unzählige Werke in Bildform und etliche in Schriftform hinterlassen, als sie 1945 starb. Dabei war es ihr ein Hauptanliegen, ihre Heimat Kanada zu verewigen; schon früh galt ihr Interesse vor allem der Natur und den Ureinwohnern. Sie reiste als junge Frau in fast unberührte Wildnis und malte Totems, (verlassene) Dörfer und die eindrückliche Landschaft. Als sie Jahre später aufgrund einer schweren Krankheit nicht mehr reisen konnte, entschloss sie sich, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Dabei war ihr klar, dass sie keine Autorin war und eher instinktiv vorgegangen ist.
„Klee Wyck“ umfasst nun einundzwanzig Kurzgeschichten, die nicht immer eine Aussage besitzen und mehr an Momentaufnahmen, denn an Geschichten erinnern. Sie sind mehrheitlich klar und sehr einfach verfasst, laufen für gewöhnlich auf nichts heraus und hängen nur lose zusammen. Dafür kann der Leser sich aber sicher sein, dass es wahre Erzählungen sind und es die geschilderten Umstände und Menschen tatsächlich gegeben hat. Als historisches Zeugnis ist das Buch von unschätzbarem Wert
Im Jahr 1950 wurde das Buch Carrs leider zensiert, hier und da ein Satz oder Absatz gestrichen, was bei der Kürze mancher Story ziemlich ins Gewicht fällt. Es dauerte viele Jahrzehnte, in denen die Geschichten der Autorin an Schulen gelesen wurden, bis eine unzensierte Fassung veröffentlicht werden konnte (es wusste schlicht niemand und nur der Zufall hat es offenbart). In deutscher Fassung liegt die unzensierte Version vor.
„Klee Wyck“ beginnt mit einem sehr ausführlichen Vorwort von Kathryn Bridge, in dem diese alle wichtigen Informationen zur Historie des Werkes (und damit auch der Autorin) weitergibt. Zudem handelt es sich um ein hochwertig gestaltetes Hardcover, in dem in Schwarz-Weiß-Grafiken einige Totembilder dargestellt wurden, leider aber keine Bilder der Autorin und Malerin.
„Klee Wyck – Die, die lacht“ ist von historisch unschätzbarem Wert, wenn sich die einzelnen Geschichten mitunter etwas stockend lesen lassen und nicht immer Sinn ergeben. Wer sich jedoch darauf einlässt,erhält einen wertvollen Blick in die Vergangenheit.


Emily Carr (1871 – 1945) wurde in Victoria, British Columbia, geboren. Sie studierte Kunst in San Francisco und London und wurde bei einem längeren Paris-Aufenthalt vom Impressionismus inspiriert. Ihr literarisches und malerisches Schaffen dokumentiert vor allem das Leben und die Kultur der Ureinwohner der pazifischen Nordwestküste. Sie gilt heute als eine der bedeutendsten kanadischen Künstlerinnen ihrer Zeit. Diese Anerkennung wurde ihr erst spät zuteil, obwohl ihrem Werk bereits zu Lebzeiten in Vancouver große Einzelausstellungen gewidmet wurden. Klee Wyck wurde 1941 mit dem Governors General‘s Award ausgezeichnet.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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