Donnerstag, 27. März 2025

New Adult schreiben: 199 Plot-Ideen und wie Du daraus mit KI einen spannenden Roman entwickelst - Wolfgang Tischer

 


Titel: New Adult schreiben: 199 Plot-Ideen und wie Du daraus mit KI einen spannenden Roman entwickelst
Autor: Wolfgang Tischer
Originaltitel
Verlag: Independently published
ISBN: 979-8311243537‎
Euro: 8,00
Veröffentlichungsdatum: Februar 2025
Seiten: 102
Serie: nein
Come in: Kauf

 

 

 

Inhalt/Klappentext
Ein Buch. 199 Ideen. Unendlich viele Möglichkeiten.

Du möchtest einen New-Adult-Roman schreiben, aber dir fehlt die zündende Idee? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich! „New Adult schreiben – 199 Plot-Ideen und wie Du daraus mit KI einen spannenden Roman entwickelst“ liefert dir 199 kreative, spannende und emotional fesselnde Plot-Ideen – von leidenschaftlichen Enemies-to-Lovers-Geschichten über herzzerreißende Second-Chance-Romanzen bis hin zu aufregenden Fake-Dating-Szenarien.

Doch dieses Buch bietet mehr als nur Inspiration: Es zeigt dir, wie du mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) eine Idee in einen vollständigen Roman verwandelst. Schritt für Schritt erfährst du, wie du einen Plot strukturierst, Charaktere entwickelst, Konflikte aufbaust und den perfekten Pitch sowie ein überzeugendes Exposé schreibst.

Das Besondere: Dieses Buch ist ein literarisches Experiment. Sämtliche Ideen wurden von KI generiert – doch können sie wirklich als Basis für großartige Geschichten dienen? Finde es heraus, probiere es selbst aus und entdecke, wie du mit KI-Unterstützung deinen eigenen New-Adult-Roman erschaffst! Weitere Infos zu diesem Online-Projekt findest du im literaturcafe.de

Bist du bereit, deine nächste Geschichte zu schreiben?

 

 

Meinung
Dieses Minibüchlein ist aufgrund eines Experimentes entstanden, wie HIER nachzulesen ist.
„Was aber, wenn man auf Amazon legal und offen ein KI-generiertes Werk anbietet? Kaufen die Menschen das? Spielt es Amazon überhaupt prominent in den Suchergebnissen aus, wenn man es gegenüber dem Online-Händler als KI-generiert ausweist? Wir wollen das einmal testen und live ausprobieren.“

Zwei Gründe, aus denen ich es gekauft habe. Zum einen hatte ich eben gerade Sandra Uschtrins „Schreiben mit ChatGPT für Autorinnen und Autoren“, bei dem sie etwas ganz Ähnliches macht, beendet. Zum anderen war ich irritiert, dass sich der Autor gerade auf das New Adult-Genre bezog, da er diesem äußerst ambivalent gegenübersteht (um es mal vorsichtig auszudrücken), wie in zahlreichen Beiträgen auf literaturcafe.de nachzulesen ist.

Nun waren die knapp einhundert Seiten in einer Stunde gelesen – und lassen mich ratlos zurück. Was genau soll das sein? Es ist definitiv kein Schreibratgeber (oder der schlechteste der ganzen Welt). Auch: „Ebenfalls musste alles gut durchgesehen und dann doch lektoriert werden, damit keine groben inhaltlichen Fehler oder Unsinn im Text zu finden sind.“, muss ich entschieden zurückweisen. Als Leserin, die zuerst von hinten durchblättert, habe ich nach der Lektüre des Anhangs schon geahnt, worauf alles hinauslaufen wird. Ich hielt die Printausgabe in der Hand und wurde beständig mit Wendungen wie „in diesem E-Book“ konfrontiert. Hat dem Lektorat niemand gesagt, dass das Buch auch in Papier gedruckt wird? Weiterhin wurde mit Hinweisen, die „Quelle“ lauteten, gearbeitet. Dass sie unterstrichen waren, lässt darauf schließen, dass im E-Book ein Link dahinter zu finden sein könnte. Leider werden sie nicht (zusätzlich) ausgeschrieben, so dass nicht einmal zu erraten ist, wohin der Link führen könnte. Die beworbenen 199 Punkte enden bei 193 und dem Satz: „Die letzten sieben Ideen kannst du selber schreiben – als kreativen Einstieg in dein eigenes Projekt.
Falls nicht, gebe bei Chat GPT ein: (…)“

Im Rest des Buches wird „du“ groß geschrieben und mein persönlicher Hass-Fehler „gebe“ heißt eigentlich „gib“. (selber = selbst und falsch gezählt wurde auch noch) Dies soll nur als Beispiel dienen, aber man kann getrost davon ausgehen, dass noch mehr zu finden ist.

Der vorangestellte Textteil ist äußerst kurz gehalten und dient augenscheinlich nur als eine Art Alibi für dieses Machwerk. Hilfreich für jemanden, der am Titel und dessen Umsetzung interessiert ist, ist es nicht. Es schließen sich viele Seiten an, in denen so ungefähr alle Tropes im Genre erwähnt und kurz definiert werden. Danach folgen ohne Übergang die 193 Punkte. Die hat Chat GPT vermutlich aus zahlreichen Klappentexten generiert, sie sind sehr kurz und wirken wahllos. Ideen sind das keine.
„Treffen sich zwei auf ’ner Wiese.
Tropes: x, y und z“

Schon bei Ushtrin war – allerdings um Welten besser – zu sehen, dass die KI keine Bücher machen kann. Sie ist aber ein hilfreiches Werkzeug. Dies aber nur dann, wenn bereits Grundlagen im Handwerk vorhanden sind. Chat GPT kann – zumindest derzeit – immer nur so gut sein, wie derjenige, der es benutzt.

„New Adult schreiben: 199 Plot-Ideen und wie Du daraus mit KI einen spannenden Roman entwickelst“ nun ist einer fixen Idee entsprungen, die mithilfe der KI und einem gewillten Autor sehr gut hätte umgesetzt werden können. Das hier sieht aus wie etwas, das lieblos in einer halben Stunde umgesetzt wurde; in der Schule hätte es geheißen: Thema verfehlt. Was auch immer der genaue Zweck dieses Büchleins sein mag, um den Inhalt ging es nicht. Aber der gehört nun einmal zwingend dazu. Ansonsten sollte man sich überlegen, ob man eben diesen bei anderen Genres noch kritisiert.

Das war nichts.

 

 

Wolfgang Tischer ist Journalist, Literaturkritiker und seit über 20 Jahren Herausgeber des literaturcafe.de. Seit dieser Zeit beschäftigt er sich mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Büchern. Tischer ist einer der profundesten Kenner des Self-Publishings in Deutschland. Unzähligen Autoren haben seine Tipps bei der Veröffentlichung geholfen. Tischer gibt Self-Publishing Seminar u.a. an der Hochschule der Medien in Stuttgart und an der Bundesakademie in Wolfenbüttel.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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