Dienstag, 25. August 2020

(Gesammelt) Abgebrochene Romane


Blutschwur (Die Powder-Mage-Chroniken 01) – Brian McClellan
Die Powder-Mage-Trilogie bietet epische Fantasy in einer von den Umbrüchen Europas im 19. Jahrhundert inspirierten Welt.
Schwerter wurden durch Musketen und Pistolen ersetzt, Leibeigene sind in Gewerkschaften organisiert und die alten Regeln der Magie werden durch Pulvermagier herausgefordert: eine Zunft von Scharfschützen, die durch das Schnupfen von Schwarzpulver außerordentliche Fähigkeiten erhält.

Abgebrochen auf Seite 207 (von 771).
Die Geschichte lässt sich nicht lange bitten, der Leser steht sofort mittendrin. Der König ist soeben gestürzt worden und wird nur einen Tag später hingerichtet. Die meisten Adligen gleich mit. Unruhen in der Stadtbevölkerung werden erst zugelassen, dann beruhigt. Es gibt aber noch ein Ausland, das die Situation ausnutzen könnte. Zusätzlich gibt es „Magier“ mit verschiedenen Begabungsstufen, von denen einige Schwarzpulver schnupfen. Es wäre also alles da, was eine richtig gute Fantasygeschichte braucht, ein bisschen arg männlich aufgebaut, aber das ist zu verschmerzen. Leider fehlt es dem Schreiber an Raffinesse, die Figuren sind blass und bleiben es auch, manche gar bloße Schablonen. Auf die Umgebung wird kaum eingegangen, es baut sich keine Atmosphäre auf. Das Geschehen geht reichlich flott vonstatten und irgendwann war einfach die Luft raus.


American War - Omar El Akkad
Sarat Chestnut aus Louisiana ist erst sechs Jahre alt, als 2074 der Zweite Amerikanische Bürgerkrieg ausbricht. Aber das kleine Mädchen weiß genau, dass Teile des Landes unter Wasser stehen und Drohnen den Himmel verdunkeln. Als ihr Vater auf tragische Weise umkommt, findet die Familie Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Dort gerät die neugierige und wissenshungrige Sarat unter den Einfluss des mysteriösen Albert Gaines. Der Heranwachsenden wird klar, dass sie ihren eigenen Weg einschlagen muss. Schließlich radikalisiert sich Sarat und setzt mit einer verheerenden Tat das Leben aller aufs Spiel.

Abgebrochen auf Seite 133 (von 442).
Die Grundidee klang sehr gut und schien auch viele Konflikte, innere wie äußere, zu versprechen. Aber im Grunde ist die Neuzeit wieder einmal so gepresst und gequetscht worden, dass sie in die geplante Form einfach nicht richtig reingepasst hat. Zudem hat es sich der Autor mit seinem Konzept doch spürbar zu leicht gemacht. Sein Erstlingswerk ist auch schreiberisch noch nicht ganz so ausgefeilt, wie es das Thema vertragen könnte. Da er selbst viel herumgereist ist und in Flüchtlingslagern zugegen war, schreibt er über das, was er kennt, was sehr gut gelungen ist. Warum er die Handlung aber territorial und auch zeitlich verlagert hat, erschließt sich mir nicht. Außer eben fürs Marketing. Die Figuren, obwohl alle sehr eigen angelegt, bleiben blass, ihre Handlungen sind leider nicht immer verständlich. Die fiktive Zukunft, die der Autor hier schafft, wirkt konstruiert und damit unglaubhaft. Schließlich stockte das Geschehen und ich konnte mich nicht überwinden, weiterzulesen; einige Logiklücken, seichte Charaktere, ein künstlich generiertes Weltbild, das nicht wirkt.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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