Die Powder-Mage-Trilogie bietet epische
Fantasy in einer von den Umbrüchen Europas im 19. Jahrhundert inspirierten
Welt.
Schwerter wurden durch Musketen und Pistolen
ersetzt, Leibeigene sind in Gewerkschaften organisiert und die alten Regeln der
Magie werden durch Pulvermagier herausgefordert: eine Zunft von Scharfschützen,
die durch das Schnupfen von Schwarzpulver außerordentliche Fähigkeiten erhält.
Abgebrochen
auf Seite 207 (von 771).
Die
Geschichte lässt sich nicht lange bitten, der Leser steht sofort mittendrin.
Der König ist soeben gestürzt worden und wird nur einen Tag später
hingerichtet. Die meisten Adligen gleich mit. Unruhen in der Stadtbevölkerung werden
erst zugelassen, dann beruhigt. Es gibt aber noch ein Ausland, das die
Situation ausnutzen könnte. Zusätzlich gibt es „Magier“ mit verschiedenen
Begabungsstufen, von denen einige Schwarzpulver schnupfen. Es wäre also alles
da, was eine richtig gute Fantasygeschichte braucht, ein bisschen arg männlich
aufgebaut, aber das ist zu verschmerzen. Leider fehlt es dem Schreiber an
Raffinesse, die Figuren sind blass und bleiben es auch, manche gar bloße
Schablonen. Auf die Umgebung wird kaum eingegangen, es baut sich keine
Atmosphäre auf. Das Geschehen geht reichlich flott vonstatten und irgendwann
war einfach die Luft raus.
Sarat Chestnut aus Louisiana ist erst
sechs Jahre alt, als 2074 der Zweite Amerikanische Bürgerkrieg ausbricht. Aber
das kleine Mädchen weiß genau, dass Teile des Landes unter Wasser stehen und
Drohnen den Himmel verdunkeln. Als ihr Vater auf tragische Weise umkommt,
findet die Familie Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Dort gerät die
neugierige und wissenshungrige Sarat unter den Einfluss des mysteriösen Albert
Gaines. Der Heranwachsenden wird klar, dass sie ihren eigenen Weg einschlagen
muss. Schließlich radikalisiert sich Sarat und setzt mit einer verheerenden Tat
das Leben aller aufs Spiel.
Abgebrochen
auf Seite 133 (von 442).
Die
Grundidee klang sehr gut und schien auch viele Konflikte, innere wie äußere, zu
versprechen. Aber im Grunde ist die Neuzeit wieder einmal so gepresst und
gequetscht worden, dass sie in die geplante Form einfach nicht richtig
reingepasst hat. Zudem hat es sich der Autor mit seinem Konzept doch spürbar zu
leicht gemacht. Sein Erstlingswerk ist auch schreiberisch noch nicht ganz so
ausgefeilt, wie es das Thema vertragen könnte. Da er selbst viel herumgereist
ist und in Flüchtlingslagern zugegen war, schreibt er über das, was er kennt,
was sehr gut gelungen ist. Warum er die Handlung aber territorial und auch
zeitlich verlagert hat, erschließt sich mir nicht. Außer eben fürs Marketing.
Die Figuren, obwohl alle sehr eigen angelegt, bleiben blass, ihre Handlungen
sind leider nicht immer verständlich. Die fiktive Zukunft, die der Autor hier
schafft, wirkt konstruiert und damit unglaubhaft. Schließlich stockte das
Geschehen und ich konnte mich nicht überwinden, weiterzulesen; einige Logiklücken,
seichte Charaktere, ein künstlich generiertes Weltbild, das nicht wirkt.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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