Autorin:
Amélie Wen Zhao
Originaltitel:
Blood Heir
Verlag:
Heyne
ISBN:
978-3453320871
Euro:
14,99
Veröffentlichungsdatum:
August 2020
Seiten:
464
Serie:
Blood Heir 01
Come
in: vom Verlag
Inhalt
Anastacya Mikhailov, die ehemalige
Kronprinzessin des Kyrillischen Kaiserreichs wird des Mordes am Kaiser, ihres
eigenen Vaters, bezichtigt. Denn obwohl Magie verboten ist, hat sich diese in
ihr ausgebildet – und das zudem in der gefährlichsten Form, die es gibt:
Blutbeschwörung. Doch Ana ist unschuldig und versucht seit einem Jahr, in dem
sie auf der Flucht ist, das zu beweisen. Alles was sie hat, ist ein Name, aber
um die dazugehörende Person zu finden, braucht sie Hilfe. Ramson Schnellzunge,
hat man ihr gesagt, ist nicht nur ein hohes Tier in der Unterwelt, er könne
auch jeden finden, der nicht gefunden werden will. Also verhilft Ana ihm zur
Flucht aus dem Kerker und geht einen Handel mit ihm ein. Nur hat Ramson so gar
keine Lust, ihr zu helfen.
Obwohl anders gehofft, handelt
es sich bei „Herz aus Blut und Asche“ um einen Jugendroman und einen sehr
typischen noch dazu. Die Leseprobe gab dazu noch keinen definitiven Hinweis,
auch wenn die Figuren im richtigen Alter dafür sind, Cover und Verlag ließen
mehr erhoffen. Der Anfang im Übrigen ist hervorragend gelungen; die Autorin
weiß sich gekonnt auszudrücken und hat jede Menge Finten eingebaut. Doch nach
dem ersten Drittel lässt die Handlung stark nach. Zudem ist sie so extrem
vorhersehbar, dass es einfach keinen Spaß macht. Die Auflösung, wer der
eigentliche Attentäter ist bzw. wer hinter der Intrige steckt, ist so schnell
aufgedeckt, quasi bereits bei erster Nennung des Namens und der dazugehörenden
Hintergrundgeschichte.
Im Moment sehr angesagt sind
pseudohaft russisch klingende Namen und Bezeichnungen im Genre, die leider
keinen Zweck erfüllen und nur vorgeschoben sind. Wer eine dazugehörende Welt,
vielleicht slawischen Ursprungs erwartet, wird enttäuscht sein. Verwirrend im
doppelten Maße hier Herkunft und Biografie der Autorin.
Die Figuren sind je nach ihrer
Rolle angemessen, stecken aber leider arg in ihren Schubladen fest. Allenfalls
dass sie mitunter etwas härter agieren, Blut spielt eine nicht zu
unterschätzende Rolle und das nicht nur, weil Anas Magie damit zu tun hat.
Diese Magie ist im Übrigen nur recht rudimentär geschildert, das unbedarfte, zu
Unrecht beschuldigte Mädchen ist eben zudem auch sehr, sehr mächtig – wie man
das eben so kennt. Wirklich schlimme Dinge passieren so wieder nur den anderen,
davon nicht zu unterschätzend, aber die Hauptfigur selbst bekommt leider keine
Herausforderungen, an denen sie wachsen könnte. Andere kämpfen für sie, andere
opfern sich auf. Der Fortlauf der Handlung ist kein Vergnügen und zieht sich
schließlich fast ins Unermessliche. Selbst der am Ende erfolgende Showdown, der
hinterher gründlich Raum für eine Fortsetzung lässt, obwohl die Geschichte auch
hätte abgeschlossen sein können (und auch sollen), verfängt sich fast in so
etwas wie Belanglosigkeit, auch weil der Überraschungsmoment fehlt.
Für die Zielgruppe ist der
Roman sicher geeignet, er ist nicht schlecht geschrieben und selbstredend taut
Ramson auf und es entwickeln sich zarte Gefühle zwischen den beiden. Gestandene
Leser im Genre müssen allerdings ein bisschen die Zähne zusammenbeißen.
1. Blood Heir
(Herz aus Blut und Asche)
2. Red Tigress
3. Untitled
Amélie
Wen Zhao wurde
in Paris geboren und verbrachte ihre Kindheit in einem multikulturell geprägten
Viertel von Peking, ehe sie mit achtzehn nach New York zog und dort ihre
Ausbildung begann. Sie verbringt ihre Tage mit der Arbeit im Finanzsektor und
ihre Nächte mit dem Schreiben von Romanen. »Herz aus Blut und Asche« ist ihr
Debüt.
Nein, das sie die acht Leute in ihrer Kindheit umbringt, ist kein Erlebniss, an dem man wachsen könnte, genauso wenig, wie die Worte, die ihr Bruder ihr sagt, die fast schon ein Mantra werden, außerdem kann die Geschichte hier eben nicht enden, im Ende steht es wie es ist, hätte Ana ihre Tante (und Sadov) an diesem Tag umgebracht, hätten sie alle als das Monster gesehen, das Sadov in ihr sah, deshalb musste sie sich zurückhalten, was ihre Tante ausnutzte. In ein anderes Königreich auszuwandern, dieses zu warnen und sich dann als Herrscherin einsetzen lassen macht da schon mehr Sinn. Das Volk sieht den Schrecken von Morganya und wird Ana umso eher akzeptieren (haben ja keine Alternative) Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich mich fragen, ob der Verfasser von oben das Ende überhaupt gelesen hat. Verstanden offensichtlich nicht.
AntwortenLöschenHallo Unbekannt und willkommen im Blog.
LöschenLeider kann ich mich an das Buch nur noch schwer erinnern, denn es ist leider nicht derart, dass es im Gedächtnis verbleibt. Aber nein, das Erlebnis ist nichts, an dem sie wachsen könnte, es ist einfach nur ein tragisches Ereignis. Zudem wächst sie ja nicht daran, es verändert in ihr nichts. Der Rest ist leider Augenwischerei. Für eine YA-typische Story gebe ich Dir gern recht. Da stehen einfach andere Dinge im Vordergrund. In der erwachsen(er)en Fantasy ist ihr Verhalten schlicht nicht nachvollziehbar und kann auch nicht (nur) auf ihr Alter geschoben werden. Es ist aber ein prima Kniff seitens des Autors, um die Geschichte zu verlängern. ;-)
Ich lese, sofern nicht anders angegeben, übrigens immer komplett. Aber man merkt der Rezension sicher an, dass ich nach dem gelungenen Anfang nur wenig Spaß beim Lesen verspürt habe. Ich lese einfach nicht gern (moderne) Jugendromane.