Autorin: Hubert Horstmann
Originaltitel
Verlag: Das Neue Berlin
ISBN: Lizensausgabe
Euro: nicht mehr im Handel
erhältlich
Veröffentlichungsdatum: 1983
Seiten: 240
Serie: nein
Come in: Geliehen
Meinung
Der
Roman erschien erstmals 1971 und wurde in der vorliegenden Lizenzausgabe 1983
veröffentlicht. Er ist noch als Neuprintausgabe – auch als E-Book – zu
erstehen.
Eine
Expedition aus vier Männern und einer Frau wird zum Saturnmond entsandt, um
Proben zu nehmen und die Lage zu sichten. Schon bei Ankunft geschehen einige
merkwürdige Dinge, die sich zukünftig mehren. Obwohl die Mannschaft exklusiv
ausgewählt wurde, scheinen bei einigen psychologische Probleme aufzutreten, die
wiederum in neuen Fehlern und Unfällen gipfeln. Jeder versucht, auf seine
eigene Art damit umzugehen. Aber das Teamwork leidet und die Gruppe fällt
auseinander. Dann allerdings mehren sich die Hinweise, dass es Lebensformen auf
dem Saturnmond gibt, die für all das verantwortlich sein könnten. Die Lissitschki
getauften pilzähnlichen Wesen haben offenbar versucht, sich und ihren Nachwuchs
durch mentale Beeinflussung zu schützen. Leider werden ausversehen zwei
kindliche Wesen getötet, was die Lage noch mehr verkompliziert.
Aus
heutiger Sicht scheint es, als habe der Roman so gut wie keine Höhen und
Tiefen, was ihn mitunter etwas träge im Ablauf macht. Auch wird – ebenfalls aus
heutiger Sicht – keine neue Story erzählt, es scheint klar, worauf alles
hinauslaufen wird, da inzwischen hunderte ähnliche Geschichten erzählt wurden.
1971 jedoch muss das etwas gewesen sein, das näher anzuschauen sich sehr
gelohnt hat. Denn zusätzlich zu den psychologischen Spielchen kamen die
Expeditionsteilnehmer aus unterschiedlichen Teilen der Erde, aus
kapitalistischen Ländern wie auch sozialistischen. Dabei trifft der geneigte
Leser aber nicht auf eine klischeebeladene Handlung, der Autor scheint Wert
darauf gelegt zu haben, die Charaktere als Menschen mit eigener Biografie
darzustellen. Das ist ihm gut gelungen. Ich glaube dennoch, dass ein heutiger
Autor den roten Faden anders aufziehen und mehr Verve einbauen würde. Mitunter
war es überdies schwierig, die einzelnen Figuren voneinander zu unterscheiden,
vor allem wenn das Buch einige Tage ruhen musste.
Sehr
gut gefallen hat mir der gezeigte Alltag der Wissenschaftler, die realgetreue
Darstellung des Mondes, der Unfälle und des Beziehungsgeflechts. Und am Ende
sogar die Pilzköpfe.
„Die
Rätsel des Silbermonds“ sind heute ein bisschen behäbig, aber trotzdem noch
lesenswert. Wer weiß, vielleicht gibt es für Fans des Genres in Altem noch
Neues zu lernen.
Hubert Horstmann
Geboren in Mosbach bei Eisenach. Nach
dem Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Akademie der
Wissenschaften (1963-89), tätig in den Bereichen dialektischer Materialismus
und Leibniz-Edition. 1972 und 1982 Promotionen, ab 1983 Professur. 19990-96
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der
Humboldt-Universität. Veröffentlichungen zu gesellschaftswissenschaftlichen und
naturwissenschaftlichen Problemen und zu W.G. Leibniz. Herausgebertätigkeit,
Übersetzungen aus dem Russischen. Literarische Veröffentlichungen.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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