Donnerstag, 13. August 2020

Die Rätsel des Silbermonds - Hubert Horstmann

Titel: Die Rätsel des Silbermonds
Autorin: Hubert Horstmann
Originaltitel
Verlag: Das Neue Berlin
ISBN: Lizensausgabe
Euro: nicht mehr im Handel erhältlich
Veröffentlichungsdatum: 1983
Seiten: 240
Serie: nein
Come in: Geliehen








Meinung
Der Roman erschien erstmals 1971 und wurde in der vorliegenden Lizenzausgabe 1983 veröffentlicht. Er ist noch als Neuprintausgabe – auch als E-Book – zu erstehen.
Eine Expedition aus vier Männern und einer Frau wird zum Saturnmond entsandt, um Proben zu nehmen und die Lage zu sichten. Schon bei Ankunft geschehen einige merkwürdige Dinge, die sich zukünftig mehren. Obwohl die Mannschaft exklusiv ausgewählt wurde, scheinen bei einigen psychologische Probleme aufzutreten, die wiederum in neuen Fehlern und Unfällen gipfeln. Jeder versucht, auf seine eigene Art damit umzugehen. Aber das Teamwork leidet und die Gruppe fällt auseinander. Dann allerdings mehren sich die Hinweise, dass es Lebensformen auf dem Saturnmond gibt, die für all das verantwortlich sein könnten. Die Lissitschki getauften pilzähnlichen Wesen haben offenbar versucht, sich und ihren Nachwuchs durch mentale Beeinflussung zu schützen. Leider werden ausversehen zwei kindliche Wesen getötet, was die Lage noch mehr verkompliziert.
Aus heutiger Sicht scheint es, als habe der Roman so gut wie keine Höhen und Tiefen, was ihn mitunter etwas träge im Ablauf macht. Auch wird – ebenfalls aus heutiger Sicht – keine neue Story erzählt, es scheint klar, worauf alles hinauslaufen wird, da inzwischen hunderte ähnliche Geschichten erzählt wurden. 1971 jedoch muss das etwas gewesen sein, das näher anzuschauen sich sehr gelohnt hat. Denn zusätzlich zu den psychologischen Spielchen kamen die Expeditionsteilnehmer aus unterschiedlichen Teilen der Erde, aus kapitalistischen Ländern wie auch sozialistischen. Dabei trifft der geneigte Leser aber nicht auf eine klischeebeladene Handlung, der Autor scheint Wert darauf gelegt zu haben, die Charaktere als Menschen mit eigener Biografie darzustellen. Das ist ihm gut gelungen. Ich glaube dennoch, dass ein heutiger Autor den roten Faden anders aufziehen und mehr Verve einbauen würde. Mitunter war es überdies schwierig, die einzelnen Figuren voneinander zu unterscheiden, vor allem wenn das Buch einige Tage ruhen musste.
Sehr gut gefallen hat mir der gezeigte Alltag der Wissenschaftler, die realgetreue Darstellung des Mondes, der Unfälle und des Beziehungsgeflechts. Und am Ende sogar die Pilzköpfe.
„Die Rätsel des Silbermonds“ sind heute ein bisschen behäbig, aber trotzdem noch lesenswert. Wer weiß, vielleicht gibt es für Fans des Genres in Altem noch Neues zu lernen.


Hubert Horstmann
Geboren in Mosbach bei Eisenach. Nach dem Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften (1963-89), tätig in den Bereichen dialektischer Materialismus und Leibniz-Edition. 1972 und 1982 Promotionen, ab 1983 Professur. 19990-96 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität. Veröffentlichungen zu gesellschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Problemen und zu W.G. Leibniz. Herausgebertätigkeit, Übersetzungen aus dem Russischen. Literarische Veröffentlichungen.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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