Autorin: Platon und Erich
Ackermann (Hrsg.)
Originaltitel: diverse
Verlag: Anaconda Verlag
ISBN: 978-3730609347
Euro: 4,95
Veröffentlichungsdatum: Juli
2020
Seiten: 160
Serie: jein
Come in: vom Verlag
Inhalt/Klappentext
Ein kluger
Mensch hat einmal gesagt, dass die gesamte philosophische Tradition Europas nur
aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon bestünde. Und in der Tat richtet sich
auf den berühmtesten Philosophen der griechischen Antike immer wieder der
Blick. In Platons Dialogen bringt Sokrates seine Gesprächspartner durch
gelenkte Fragen zur Erkenntnis. Dabei geht es um den Unterschied zwischen
Sinnen- und Ideenwelt genauso wie den rechten Weg zur Glückseligkeit, um die
Frage nach der inneren Freiheit des Menschen genauso wie um Krankheit und
Schmerzen oder den idealen Staat. Ein Auswahlband aus allen Bereichen von
Platons Werk.
Meinung
Das
kleine Hardcover zu einem unschlagbar günstigen Preis ist wunderbar aufgemacht
und eignet sich so hervorragend zum Verschenken. Das Cover glatt glänzend und
farblich aufeinander abgestimmt, nimmt sich gut im Regal aus.
Erich
Ackermann, der bereits einige Bücher mit Märchen aus aller Welt
zusammengestellt hat, hat hier einunddreißig Texte aus der Feder Platons
zusammengetragen. Dabei beginnt er mit einem Vorwort, in dem er kurz die
Zusammenhänge darlegt und die meisten bekannten Namen des Altertums nennt,
nicht zuletzt Sokrates. Auch für Neueinsteiger ist das Buch gut geeignet, da
die meisten Texte selten länger als eine oder zwei Seiten sind und der Hrsg.
zudem mit erklärenden Fußnoten arbeitet. Vor einige Texte hat er kurz in
kursiver Schrift die wichtigsten Infos vorangestellt, die es braucht, um eben
diesen besser verstehen zu können.
Wer,
wie ich, noch nie das Höhlengleichnis gelesen hat, kommt hier auf seine Kosten.
Der Tod Sokrates’ (vor über zweitausendvierhundert Jahren!) wird in allen
Einzelheiten beschrieben (er trank Gift), aber ohne Heuchelei oder
Übertreibungen.
Ackermann
greift auf verschiedene Übersetzungen der einzelnen Texte zurück, die alle im
Anhang angegeben sind. Manche lesen sich etwas einfacher als andere, gelungen
sind sie aber insgesamt. Sprachlich ist es generell etwas herausfordernd, kann
aber nichts schaden und sei es für die eigene Ausdrucksweise. Dass die Herren,
allen voran Sokrates, ihrer Zeit weit voraus waren, zeigt sich schon in dem
Umstand, dass sie von ihrer Gesellschaft, oft unverstanden in ihren klugen
Reden, ausgegrenzt und schließlich verurteilt wurden.
Das
Zusammenstellen dieses kleinen Appetithappens ist eine rundum gelungene und
wichtige Sache. „Die Kunst zu leben“ ist nur ein winziger Teil der
Hinterlassenschaft großer Denker. Aber es reicht aus, um sich selbst und die
heutige Welt – es heißt, die Traditionen Europas bestünden aus Fußnoten Platons
– stetig zu hinterfragen, und zu hinterfragen gibt es dieser Tage eine ganze
Menge.
Platon, geboren 427 v. Chr. in
Athen, war ein antiker griechischer Philosoph und Schüler des Sokrates. Nach
dessen Tod schrieb er die Lehre seines Meisters nieder und wurde u. a. mit
seiner »Ideenlehre« zu einem der einflussreichsten Denker der europäischen
Geistesgeschichte. Bis zu seinem Tod 347 v. Chr. gab er seine Gedanken zu
zahlreichen wissenschaftlichen Teilgebieten an seine Schüler weiter, darunter
an Aristoteles.
Das klingt interessant. Als Teenager habe ich ganz viel von Platon gelesen und hatte seine Gleichnisse, also Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis, als Spezialthema bei der Matura in Philosophie. Aber seither habe ich mich leider überhaupt nicht mehr mit Platons Texten beschäftigt.
AntwortenLöschenIch war auch der Meinung, ich müsse mal ein paar Wissenslücken schließen. Das Buch ist wirklich schön gemacht.
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