Sonntag, 26. Juli 2020

Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht - Dr. med. William Davis

Titel: Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht
Autorin: Dr. med. William Davis
Originaltitel: Wheat Belly New and Expanded Edition
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442178681
Euro: 12,00
Veröffentlichungsdatum: Juli 2020
Seiten: 576
Serie: /
Come in: vom Verlag










Inhalt/Klappentext
Der revolutionäre Ernährungs-Bestseller in aktualisierter und erweiterter Ausgabe – mit neuesten Forschungsergebnissen und Ernährungsstrategien. Brot, Gebäck, Pizza, Pasta – Weizen ist in unserer Nahrung allgegenwärtig. Doch kaum jemand weiß, was für ein gesundheitsschädigender Dickmacher das goldgelbe Korn ist. Denn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Getreide genetisch so verändert, dass es mit dem »Urweizen« nicht mehr viel gemein hat. Der »neue Weizen« macht dick, fördert Diabetes sowie den Alterungsprozess, schädigt Herz und Hirn und ist schlecht für die Haut. Dr. med. William Davis zeigt glutenfreie Ernährungsalternativen auf, und wie man gesund und schlank ohne Weizen leben kann. Der Weltbestseller komplett überarbeitet und erweitert.


Meinung
Im Jahr 2013 erschien Davis „Weizenwampe“ das erste Mal und wird im Juli 2020 nun in einer aktualisierten und erweiterten Auflage veröffentlicht. Was sich im Hinblick zum Erstwerk verändert hat, kann ich leider nicht beurteilen, aber da es sich um ein äußerst lesenswertes Buch handelt, möchte ich es jedem ans Herz legen, der über eine Ernährungsveränderung nachdenkt.
Das recht seitenstarke Buch sollte aufmerksam gelesen werden, wobei es im ersten Drittel kaum aus der Hand zu legen ist, im Mittelteil wegen des wissenschaftlichen Anteils etwas Stehvermögen braucht und am Ende wertvolle Tipps, Hinweise und wenige Rezepte beinhaltet.
Obwohl die Menschheit vor knapp zehntausend Jahren in ihrer Entwicklung eine Art Quantensprung vollzogen hat, der mit ihrer Sesshaftigkeit zusammenhängt und in großen Teilen der Landwirtschaft zu verdanken ist, sind damit auch größere gesundheitliche Risiken verbunden. Das liegt laut Davis zunächst erst einmal gar nicht an der Sache an sich, sondern daran, dass der Weizenanbau in den letzten knapp fünfzig Jahren „optimiert“ wurde und die Pflanze(n) in diversen Laboren gelandet sind und größtenteils gentechnisch verändert wurden. Dabei gab es aber bis vor Kurzem keine Kontrollinstanzen, ob das, was nun z.B. immun gegen eine Vielzahl Feldschädlinge geworden ist, auch für den Menschen noch bekömmlich/gesund ist. Anders ausgedrückt: Das Brot, das meine Oma (91) als Mädchen gegessen hat, ist nicht mehr das gleiche wie jenes, was sie heute verzehrt. Hinzu kommt – und das hat mich persönlich am meisten entsetzt –, dass Weizen heute wie Zucker in fast allem drinsteckt, eben auch da, wo man ihn zunächst nicht vermutet (geriebenem Käse?). Dabei essen wir ohnehin viel zu viel davon: Brot, Nudeln, Pizza sind nur die drei Hauptnahrungsmittel, die bei vielen mehrmals die Woche auf dem Tisch landen.
Aber wie soll das funktionieren, keinen Weizen mehr zu sich zu nehmen? Die Ergebnisse können sich – laut Davis und der „Weizenwampe“ – sehen lassen. Die Pfunde purzeln, diverseste Krankheiten, die in kleinen Geschichten eingewoben wurden, verschwinden oder bessern sich zumindest, die Konzentration steigert sich, ebenso wie die Libido, man wird ausdauernder und überhaupt gesünder.
Da ich bereits seit einigen Jahren an meiner Ernährung herumdoktere, was an diversen Wehwehchen, aber vor allem an meiner Neurodermitis liegt, habe ich bereits einiges gelesen und im Leben umgestellt. Als ich nun dieses Buch las, war das irgendwie das i-Tüpfelchen auf alles, wie genau das, was bisher immer gefehlt hat. Und ich war angestachelt. Wie soll das funktionieren? Und weil das unmöglich scheint, ist klar, dass die erste Veränderung im Kopf passieren muss. Ist das geschafft, ist es tatsächlich nicht mehr so weit weg. Da ich bereits vor Monaten aufgehört habe, Brot zu essen – kein genauer Grund, ich hatte es einfach über und das trotz eigener Brotbackmaschine – und an manchen Tagen weizenfrei lebte, ohne es zu ahnen, war die Umstellung nicht so groß. Nur Nudeln, das wird hart, dachte ich.
Dazu muss erwähnt werden, dass Davis ebenfalls von Haferflocken, Roggen, Reis und Kartoffeln abrät. Für mich selbst habe ich beschlossen, diese Grenze nicht zu ziehen, vielleicht kommt das irgendwann noch, aber jetzt ist es mir zu viel. Und wenn ich diesen Text schreibe, bin ich bereits eine Woche weizenfrei. Spüre ich etwas? Das wäre etwas früh, wobei ich anmerken muss, dass ich tatsächlich seit zwei Tagen frischer im Kopf bin, konzentrierter, irgendwie wacher. Davis beschreibt aber auch spätere regelrechte Entzugserscheinungen, aber da muss man wohl einfach durch. Was auffällt ist, dass seine Ernährungsweise nichts für Vegetarier/Veganer ist und zudem ziemlich ins Geld gehen kann. Gerade Mehlersatz und natürlich alles Frische, Dinge wie Amaranth oder Chiasamen belasten den Geldbeutel gewaltig. Zudem erscheint es mir schon eine Weile seltsam, dass immer Gemüse wie Avocado, Paprika, Aubergine dabei ist, aber kaum etwas Einheimisches wie Möhren, Sellerie, Lauch.
Natürlich gibt es auch diverse Gegenstimmen, die behaupten, für seine Thesen gäbe es keinerlei Beweis und manche, die der Meinung sind, es sei gefährlich/ungesund auf Weizen zu verzichten. Mir allerdings leuchtet es ein. Und wer in meinem Alter ist, erinnert sich vielleicht noch geradeso an das Theater damals um den genveränderten Mais, der heute auch in nahezu allem (oft als Sirup oder „Ersatzstoff“) drinsteckt und den viele Menschen gar nicht (mehr) vertragen.
Letzten Endes muss es jeder für sich entscheiden, aber wir wissen alle, dass Pizza und Co. uns nicht gesünder machen. Den Konsum von Weizen probehalber zumindest einmal einzuschränken, kann nicht schaden. Aber Vorsicht: der ist überall. Darum gehört einiges an Hausaufgaben dazu, die Ernährung rund um die ursprüngliche „Sättigungsbeilage“ zu verändern. Das Internet bietet jedoch diverse Möglichkeiten und sehr gut schmeckende Alternativen. Ein bisschen Mühe gehört aber dazu. Richtiges, gesundes Essen muss zubereitet werden und das dauert. Ein wenig teurer ist es auch (wobei ich davon noch nicht überzeugt bin, wenn es erst einmal läuft). Aber ich glaube, es lohnt sich.
„Weizenwampe“ leistet wertvolle Aufklärungsarbeit und regt unbedingt zum Nachdenken an. Allerdings sollte man ein wenig offen für das Thema sein.


Dr. med. William Davis ist Präventionsmediziner und Kardiologe. Er ist der Gründer des »Track Your Plaque«-Programms zur Früherkennung von Herzerkrankungen. Mit seinem Bestseller »Weizenwampe« überzeugte er weltweit Millionen begeisterter Leser von der weizenfreien Ernährung. Er lebt in Milwaukee, Wisconsin, und führt dort seine eigene Praxis.

4 Kommentare:

  1. Hi Daniela,

    das klingt interessant, auch wenn es für mich wohl eher nichts ist, konsequent auf Weizen zu verzichten. Ich esse zwar wo es geht lieber mit Dinkel und Roggen, aber die gibt es fast nur als Vollkorn-Produkte und ich kann leider nur wenig Vollkorn essen bzw. auch zu viele Ballaststoffe (wie z.B. in körnerreichem Brot) schlagen mir sehr auf die Verdauung... >.> Dafür esse ich seit 1,5 Jahren vegetarisch und wie viel besser ich mich ohne Fleisch fühle, ist auch krass. :D

    Dass Weizen mittlerweile ebenso wie Zucker fast überall drinsteckt, weiß ich durch zwei Kolleg/-innen auf der Arbeit, die aus gesundheitlichen Gründen (Glutenunverträglichkeit) auf Weizen verzichten müssen. Mal eben Süßigkeiten mitbringen, die sie auch essen können, ist fast unmöglich. Bei Kuchen-Anlässen dann daran zu denken, weizenfrei zu backen, ist manchmal auch gar nicht so einfach. Aber ich habe inzwischen ein paar leckere und einfache Rezepte (v.a. mit Mandelmehl) getestet. :)

    Berichte gerne wie es dir längere Zeit ohne Weizen ergeht! :)

    Ein ähnlich positiver Effekt soll ja die Reduktion/der Verzicht von Industriezucker haben. Finde ich aber auch extrem schwer... Habe mehrmals versucht 1-2 Wochen auf Zucker zu verzichten, aber puh, dann kann man quasi nichts mehr essen, ohne vorher ausführlich zu recherchieren... >.> Aber immerhin bin ich über die Entzugserscheinungen hinweg bzw. tatsächlich scheine ich den Zucker so gut reduziert zu haben, dass sich keine mehr einstelllen, wenn ich doch wieder komplett verzichte. (Hatte dann früher starke Kopfschmerzen und konnte quasi nicht aufhören an etwas anderes als Süßigkeiten zu denken... >.>)

    Liebe Grüße
    Alica

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    1. Hallo Alica,

      ich muss sagen, dass ich froh bin, keine Krankheit zu haben, die mir Weizen komplett verbietet. Da hat man heutzutage offenbar kaum eine Chance. Darum bin ich auch (noch) nicht zu 100% frei davon, wenn ich mich auch sehr bemühe. Aber manchmal ist es eben wo drin, wo man es nie vermutet hätte. Inzwischen habe ich ein paar alternative Brote probiert und die sind so schlecht nicht.
      Ohne Fleisch ist wieder für mich nichts ;-) aber ich habe gelernt, genau hinzuschauen wo es herkommt. Auch Fisch wird nun öfter mal bei mir auf dem Teller landen. Wobei man hier auch genau hingucken muss. Und ist das nicht seltsam? Dass man überall genau hingucken muss? Mittlerweile macht mich das richtig wütend.
      Zucker habe ich schon vor Jahren drastisch eingekürzt, weil meine Haut darauf sofort reagiert. Aber auch hier muss man sehen, wo das überall drin ist ...
      Eine Erfahrung nach dem Rumdoktern ist in jedem Fall, dass man frische Lebensmittel wieder mehr schätzt und einem nach einer Weile auffällt, wie stark der eigene Geschmack durch Geschmacksverstärker etc. verändert worden ist. Noch vor knapp zwölf, dreizehn Jahren hätte ich nie eine Erdbeere pur gegessen ("schmeckt nach nichts").
      Was die Entzugserscheinungen anbelangt, habe ich keine Kopfschmerzen oder ähnliches bisher gehabt, aber ich musste drigend einiges aus der Küche bzw. Wohnung auslagern, sonst hätte ich da reingebissen.
      Schwierig finde ich bisher an die Alternativen ranzukommen, wenn man es nicht im Internet kaufen möchte. Also z.B. wollte ich mal Buchweizenmehl versuchen, aber DM hat das scheinbar gerade nicht.
      Man muss es sicher einfach mal probieren und schauen wie weit man kommt. :)

      LG
      Daniela

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    2. Ich finde es auch schlimm, dass man eigentlich bei allem, was man kauft, genau hinschauen muss, wo es her kommt und was wirklich drin ist. Ab und zu kaufe ich für meinen Freund Lachs und das ist tatsächlich echt schwer, da es sich oftmals ja nicht einmal um echten Lachs handelt, was da verkauft wird, sondern um Hai. :(

      Ich bin auch froh, keine Allergie oder Krankheit zu haben, wegen der ich irgendetwas tatsächlich nicht essen dürfte. Ich glaube, da hat man heutzutage echt schlechte Karten und muss wirklich viel Zeit darauf verwenden, sich zu informieren...

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    3. Nicht wahr? Da machen wir uns alle, glaube ich, zu wenig Gedanken drum, wo das Essen eigentlich her ist.
      Ich finde, es lohnt sich generell, sich Zeit zum Informieren zu nehmen :)
      Und weil Du es wissen wolltest: Ich war lange Weizenfrei und dachte dann einem abends, dass ich den Rest Müsli aufessen könnte. In dem ist Weizen drin. Am nächsten Tag hatte ich rote Fleckchen und am Arm sogar aufgekratzt im Schlaf. Ob das Aussagekräftig ist, bezweifle ich, aber das ist mir schon aufgefallen. Seitdem bin ich wieder weg. Und es geht mit der Zeit immr besser. Ich hab sogar einen laden aufgetrieben, der all die Alternativen hat, von denen ich im www gelesen habe.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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