Autorin: Dr. med. William
Davis
Originaltitel: Wheat Belly
New and Expanded Edition
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442178681
Euro: 12,00
Veröffentlichungsdatum: Juli
2020
Seiten: 576
Serie: /
Come in: vom Verlag
Inhalt/Klappentext
Der
revolutionäre Ernährungs-Bestseller in aktualisierter und erweiterter Ausgabe –
mit neuesten Forschungsergebnissen und Ernährungsstrategien. Brot, Gebäck,
Pizza, Pasta – Weizen ist in unserer Nahrung allgegenwärtig. Doch kaum jemand
weiß, was für ein gesundheitsschädigender Dickmacher das goldgelbe Korn ist.
Denn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Getreide genetisch so
verändert, dass es mit dem »Urweizen« nicht mehr viel gemein hat. Der »neue
Weizen« macht dick, fördert Diabetes sowie den Alterungsprozess, schädigt Herz
und Hirn und ist schlecht für die Haut. Dr. med. William Davis zeigt
glutenfreie Ernährungsalternativen auf, und wie man gesund und schlank ohne
Weizen leben kann. Der Weltbestseller komplett überarbeitet und erweitert.
Im
Jahr 2013 erschien Davis „Weizenwampe“ das erste Mal und wird im Juli 2020 nun
in einer aktualisierten und erweiterten Auflage veröffentlicht. Was sich im
Hinblick zum Erstwerk verändert hat, kann ich leider nicht beurteilen, aber da
es sich um ein äußerst lesenswertes Buch handelt, möchte ich es jedem ans Herz
legen, der über eine Ernährungsveränderung nachdenkt.
Das
recht seitenstarke Buch sollte aufmerksam gelesen werden, wobei es im ersten
Drittel kaum aus der Hand zu legen ist, im Mittelteil wegen des
wissenschaftlichen Anteils etwas Stehvermögen braucht und am Ende wertvolle
Tipps, Hinweise und wenige Rezepte beinhaltet.
Obwohl
die Menschheit vor knapp zehntausend Jahren in ihrer Entwicklung eine Art
Quantensprung vollzogen hat, der mit ihrer Sesshaftigkeit zusammenhängt und in
großen Teilen der Landwirtschaft zu verdanken ist, sind damit auch größere
gesundheitliche Risiken verbunden. Das liegt laut Davis zunächst erst einmal
gar nicht an der Sache an sich, sondern daran, dass der Weizenanbau in den
letzten knapp fünfzig Jahren „optimiert“ wurde und die Pflanze(n) in diversen
Laboren gelandet sind und größtenteils gentechnisch verändert wurden. Dabei gab
es aber bis vor Kurzem keine Kontrollinstanzen, ob das, was nun z.B. immun
gegen eine Vielzahl Feldschädlinge geworden ist, auch für den Menschen noch
bekömmlich/gesund ist. Anders ausgedrückt: Das Brot, das meine Oma (91) als
Mädchen gegessen hat, ist nicht mehr das gleiche wie jenes, was sie heute
verzehrt. Hinzu kommt – und das hat mich persönlich am meisten entsetzt –, dass
Weizen heute wie Zucker in fast allem drinsteckt, eben auch da, wo man ihn
zunächst nicht vermutet (geriebenem Käse?). Dabei essen wir ohnehin viel zu
viel davon: Brot, Nudeln, Pizza sind nur die drei Hauptnahrungsmittel, die bei
vielen mehrmals die Woche auf dem Tisch landen.
Aber
wie soll das funktionieren, keinen Weizen mehr zu sich zu nehmen? Die
Ergebnisse können sich – laut Davis und der „Weizenwampe“ – sehen lassen. Die
Pfunde purzeln, diverseste Krankheiten, die in kleinen Geschichten eingewoben
wurden, verschwinden oder bessern sich zumindest, die Konzentration steigert
sich, ebenso wie die Libido, man wird ausdauernder und überhaupt gesünder.
Da
ich bereits seit einigen Jahren an meiner Ernährung herumdoktere, was an
diversen Wehwehchen, aber vor allem an meiner Neurodermitis liegt, habe ich
bereits einiges gelesen und im Leben umgestellt. Als ich nun dieses Buch las,
war das irgendwie das i-Tüpfelchen auf alles, wie genau das, was bisher immer gefehlt hat. Und ich war angestachelt.
Wie soll das funktionieren? Und weil das unmöglich scheint, ist klar, dass die
erste Veränderung im Kopf passieren muss. Ist das geschafft, ist es tatsächlich
nicht mehr so weit weg. Da ich bereits vor Monaten aufgehört habe, Brot zu
essen – kein genauer Grund, ich hatte es einfach über und das trotz eigener
Brotbackmaschine – und an manchen Tagen weizenfrei lebte, ohne es zu ahnen, war
die Umstellung nicht so groß. Nur Nudeln,
das wird hart, dachte ich.
Dazu
muss erwähnt werden, dass Davis ebenfalls von Haferflocken, Roggen, Reis und
Kartoffeln abrät. Für mich selbst habe ich beschlossen, diese Grenze nicht zu ziehen,
vielleicht kommt das irgendwann noch, aber jetzt ist es mir zu viel. Und wenn
ich diesen Text schreibe, bin ich bereits eine Woche weizenfrei. Spüre ich
etwas? Das wäre etwas früh, wobei ich anmerken muss, dass ich tatsächlich seit
zwei Tagen frischer im Kopf bin, konzentrierter, irgendwie wacher. Davis beschreibt
aber auch spätere regelrechte Entzugserscheinungen, aber da muss man wohl
einfach durch. Was auffällt ist, dass seine Ernährungsweise nichts für
Vegetarier/Veganer ist und zudem ziemlich ins Geld gehen kann. Gerade
Mehlersatz und natürlich alles Frische, Dinge wie Amaranth oder Chiasamen
belasten den Geldbeutel gewaltig. Zudem erscheint es mir schon eine Weile
seltsam, dass immer Gemüse wie Avocado, Paprika, Aubergine dabei ist, aber kaum
etwas Einheimisches wie Möhren, Sellerie, Lauch.
Natürlich
gibt es auch diverse Gegenstimmen, die behaupten, für seine Thesen gäbe es
keinerlei Beweis und manche, die der Meinung sind, es sei gefährlich/ungesund
auf Weizen zu verzichten. Mir allerdings leuchtet es ein. Und wer in meinem
Alter ist, erinnert sich vielleicht noch geradeso an das Theater damals um den
genveränderten Mais, der heute auch in nahezu allem (oft als Sirup oder
„Ersatzstoff“) drinsteckt und den viele Menschen gar nicht (mehr) vertragen.
Letzten
Endes muss es jeder für sich entscheiden, aber wir wissen alle, dass Pizza und
Co. uns nicht gesünder machen. Den Konsum von Weizen probehalber zumindest
einmal einzuschränken, kann nicht schaden. Aber Vorsicht: der ist überall.
Darum gehört einiges an Hausaufgaben dazu, die Ernährung rund um die ursprüngliche
„Sättigungsbeilage“ zu verändern. Das Internet bietet jedoch diverse
Möglichkeiten und sehr gut schmeckende Alternativen. Ein bisschen Mühe gehört
aber dazu. Richtiges, gesundes Essen muss zubereitet werden und das dauert. Ein
wenig teurer ist es auch (wobei ich davon noch nicht überzeugt bin, wenn es
erst einmal läuft). Aber ich glaube, es lohnt sich.
„Weizenwampe“
leistet wertvolle Aufklärungsarbeit und regt unbedingt zum Nachdenken an.
Allerdings sollte man ein wenig offen für das Thema sein.
Dr. med. William Davis ist
Präventionsmediziner und Kardiologe. Er ist der Gründer des »Track Your
Plaque«-Programms zur Früherkennung von Herzerkrankungen. Mit seinem Bestseller
»Weizenwampe« überzeugte er weltweit Millionen begeisterter Leser von der weizenfreien
Ernährung. Er lebt in Milwaukee, Wisconsin, und führt dort seine eigene Praxis.
Hi Daniela,
AntwortenLöschendas klingt interessant, auch wenn es für mich wohl eher nichts ist, konsequent auf Weizen zu verzichten. Ich esse zwar wo es geht lieber mit Dinkel und Roggen, aber die gibt es fast nur als Vollkorn-Produkte und ich kann leider nur wenig Vollkorn essen bzw. auch zu viele Ballaststoffe (wie z.B. in körnerreichem Brot) schlagen mir sehr auf die Verdauung... >.> Dafür esse ich seit 1,5 Jahren vegetarisch und wie viel besser ich mich ohne Fleisch fühle, ist auch krass. :D
Dass Weizen mittlerweile ebenso wie Zucker fast überall drinsteckt, weiß ich durch zwei Kolleg/-innen auf der Arbeit, die aus gesundheitlichen Gründen (Glutenunverträglichkeit) auf Weizen verzichten müssen. Mal eben Süßigkeiten mitbringen, die sie auch essen können, ist fast unmöglich. Bei Kuchen-Anlässen dann daran zu denken, weizenfrei zu backen, ist manchmal auch gar nicht so einfach. Aber ich habe inzwischen ein paar leckere und einfache Rezepte (v.a. mit Mandelmehl) getestet. :)
Berichte gerne wie es dir längere Zeit ohne Weizen ergeht! :)
Ein ähnlich positiver Effekt soll ja die Reduktion/der Verzicht von Industriezucker haben. Finde ich aber auch extrem schwer... Habe mehrmals versucht 1-2 Wochen auf Zucker zu verzichten, aber puh, dann kann man quasi nichts mehr essen, ohne vorher ausführlich zu recherchieren... >.> Aber immerhin bin ich über die Entzugserscheinungen hinweg bzw. tatsächlich scheine ich den Zucker so gut reduziert zu haben, dass sich keine mehr einstelllen, wenn ich doch wieder komplett verzichte. (Hatte dann früher starke Kopfschmerzen und konnte quasi nicht aufhören an etwas anderes als Süßigkeiten zu denken... >.>)
Liebe Grüße
Alica
Hallo Alica,
Löschenich muss sagen, dass ich froh bin, keine Krankheit zu haben, die mir Weizen komplett verbietet. Da hat man heutzutage offenbar kaum eine Chance. Darum bin ich auch (noch) nicht zu 100% frei davon, wenn ich mich auch sehr bemühe. Aber manchmal ist es eben wo drin, wo man es nie vermutet hätte. Inzwischen habe ich ein paar alternative Brote probiert und die sind so schlecht nicht.
Ohne Fleisch ist wieder für mich nichts ;-) aber ich habe gelernt, genau hinzuschauen wo es herkommt. Auch Fisch wird nun öfter mal bei mir auf dem Teller landen. Wobei man hier auch genau hingucken muss. Und ist das nicht seltsam? Dass man überall genau hingucken muss? Mittlerweile macht mich das richtig wütend.
Zucker habe ich schon vor Jahren drastisch eingekürzt, weil meine Haut darauf sofort reagiert. Aber auch hier muss man sehen, wo das überall drin ist ...
Eine Erfahrung nach dem Rumdoktern ist in jedem Fall, dass man frische Lebensmittel wieder mehr schätzt und einem nach einer Weile auffällt, wie stark der eigene Geschmack durch Geschmacksverstärker etc. verändert worden ist. Noch vor knapp zwölf, dreizehn Jahren hätte ich nie eine Erdbeere pur gegessen ("schmeckt nach nichts").
Was die Entzugserscheinungen anbelangt, habe ich keine Kopfschmerzen oder ähnliches bisher gehabt, aber ich musste drigend einiges aus der Küche bzw. Wohnung auslagern, sonst hätte ich da reingebissen.
Schwierig finde ich bisher an die Alternativen ranzukommen, wenn man es nicht im Internet kaufen möchte. Also z.B. wollte ich mal Buchweizenmehl versuchen, aber DM hat das scheinbar gerade nicht.
Man muss es sicher einfach mal probieren und schauen wie weit man kommt. :)
LG
Daniela
Ich finde es auch schlimm, dass man eigentlich bei allem, was man kauft, genau hinschauen muss, wo es her kommt und was wirklich drin ist. Ab und zu kaufe ich für meinen Freund Lachs und das ist tatsächlich echt schwer, da es sich oftmals ja nicht einmal um echten Lachs handelt, was da verkauft wird, sondern um Hai. :(
LöschenIch bin auch froh, keine Allergie oder Krankheit zu haben, wegen der ich irgendetwas tatsächlich nicht essen dürfte. Ich glaube, da hat man heutzutage echt schlechte Karten und muss wirklich viel Zeit darauf verwenden, sich zu informieren...
Nicht wahr? Da machen wir uns alle, glaube ich, zu wenig Gedanken drum, wo das Essen eigentlich her ist.
LöschenIch finde, es lohnt sich generell, sich Zeit zum Informieren zu nehmen :)
Und weil Du es wissen wolltest: Ich war lange Weizenfrei und dachte dann einem abends, dass ich den Rest Müsli aufessen könnte. In dem ist Weizen drin. Am nächsten Tag hatte ich rote Fleckchen und am Arm sogar aufgekratzt im Schlaf. Ob das Aussagekräftig ist, bezweifle ich, aber das ist mir schon aufgefallen. Seitdem bin ich wieder weg. Und es geht mit der Zeit immr besser. Ich hab sogar einen laden aufgetrieben, der all die Alternativen hat, von denen ich im www gelesen habe.