Dienstag, 9. Juni 2020

(DVD: Gesammelt) Von russischen Superhelden und Wahrheitshütern


Guardians (Tausch)
Moskau während des Kalten Krieges: Gerüchte um ein angebliches Superhelden-Programm des Erzfeindes USA kann und will die sowjetische Führung nicht auf sich sitzen lassen. Durch gezielte Manipulation ihrer DNS-Stränge werden Ler, Arsus, Khan und Kseniya zur eigenen übermenschlichen und schlagkräftigen Verteidigungstruppe umfunktioniert.
Doch durch den Verfall der UdSSR und die Abkühlung des kalten Krieges werden die GUARDIANS nicht mehr benötigt und müssen untertauchen – bis eines Tages mit Kuratov ein neuer, würdiger Gegner auf den Plan tritt: Mit einer gigantischen Cyborgarmee legt er Moskau in Schutt und Asche und ist kurz davor, das ganze Land zu unterwerfen. Das Militär ist machtlos, aber die GUARDIANS sind es nicht!

Mit diesem Superheldenfilm wurde das Rad nicht neu erfunden. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, waren die russischen Superhelden selbst, besonders der Hautwechsler. Auch das Abbilden quasi aller Teile Russlands ist gelungen. Die Auserwählten werden nach einer monologisierten Ansprache gesucht, relativ schnell gefunden – und sofort gegen den Gegner gejagt. Das war ziemlich verwirrend, weil es keine Gelegenheit gab, sie näher kennenzulernen. Zwar sind sie sich noch gegenseitig bekannt, haben aber während einiger Jahrzehnte weder gekämpft noch miteinander agiert. Warum man ihnen dazu keine Gelegenheit gab, erschließt sich mir nicht. So muss das Ganze ja in die Hose gehen. Die Handlung ist wenig spektakulär und nur mäßig anziehend, dazu auch reichlich zackig, Abwechslung bieten nur die jeweiligen, recht emotionalen Hintergrundgeschichten, die immer mal wieder die laufende Handlung unterbrechen. Ein wirkliches Beziehungsgeflecht zwischen den Helden wird leider nur angedeutet. Auch die Beweggründe des Bösewichts sind kaum zu erschließen. Actionfreunde werden aber in jedem Fall auf ihre Kosten kommen. Zusätzlich ist der Film auch sehr farbenfreudig aufgemacht. Man kann ihn sicher sehen, aber es gibt deutlich Luft nach oben.

Die Hüterin der Wahrheit - Dinas Bestimmung (Tausch)
Dina (Rebecca Emilie Sattrup) hat die übernatürlichen Fähigkeiten ihrer Mutter Melussina (Maria Bonnevie) geerbt. Schaut sie einem Menschen in die Augen, erkennt sie sofort die Sünden und Schwächen, für die er sich schämt. Als der Thronfolger des Königreichs Dunark beschuldigt wird, ein schweres Verbrechen begangen zu haben, soll Dinas Mutter ihm ein Geständnis abzwingen. Doch die weise Frau erkennt, dass Prinz Nicodemus (Jakob Oftebro) unschuldig ist. Der zwielichtige Cousin Drakan (Peter Plaugborg) will nun Dina dazu bringen, den Prinzen zu belasten. Sie gerät dadurch in einen erbitterten Machtkampf und beschließt, die Wahrheit ganz allein herauszufinden. Doch um den wahren Täter zu finden, muss sie tapfer gegen Drachen und ganze Armeen antreten.

Diese Buchverfilmung, die 2019 filmisch fortgesetzt wurde (Teil 3 in Arbeit) überzeugt leider nur in der Grundidee. Zum einen war mir unklar, ob es sich um einen Film für Kinder handelt – dazu ist er deutlich zu düster und besitzt Szenen, die nicht unter sechzehn Jahren geschaut werden sollten. Zum anderen hatte ich völlig andere Erwartungen.
Die Geschichte ist recht vorhersehbar, aber in den Grundzügen gelungen. Nur die zeitlichen Dimensionen sind leider nicht recht durchschaubar. Am Ende wirkt es fast, als seien nur wenige Tage vergangen. Enttäuschend ist das Ende, das in einem großen Finale auslaufen sollte – genau das aber nicht tut. Der Prinz scheitert an sich selbst und tut quasi nichts, betrinkt sich und geht tanzen. Das wirkt so aufgesetzt, dass es zum Haare raufen war. Deutlicher kann man es kaum machen, dass da jemand noch ein bisschen rauszögern und daran verdienen will. Leider überzeugen die Figuren auch nicht recht, keine einzige macht irgendeine Wandlung durch oder lernt schlicht etwas dazu. Im letzten Moment zögern alle und lassen es einfach geschehen. Dass am Ende keiner der „Helden“ stirbt oder gefangen genommen wird, ist nur bloßes Glück. Kann man sehen, muss man aber nicht.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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