Freitag, 12. Juni 2020

Die schwarze Schar - Nicholas Eames


Titel: Die schwarze Schar
Autorin: Nicholas Eames
Originaltitel: Bloody Rose
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453320895
Euro: 16,99
Veröffentlichungsdatum: April 2020
Seiten: 640
Serie: Wyld 02
Come in: vom Verlag










Inhalt
Tam Hashford hat ihr beengtes Leben satt. Sie bedient in einer Spelunke und sehnt sich nach den Abenteuern, die ihre Eltern einst erlebt haben, bevor ihre Mutter, eine berühmte Bardin, starb. Als die Fabel, eine Truppe Söldner, mit ihrer Anführerin Rose in ihrem kleinen Ort Halt machen, nutzt sie die Gelegenheit und bewirbt sich. Gegen alle Erwartungen nimmt die Truppe sie an. Aber es sind nicht nur Scharmützel in den Arenen, die Tam erwarten, denn Rose sucht immer den gefährlichsten Gegner. Unerwartet trifft die Truppe auch auf genau den: Die Winterkönigin will nichts anders, als alles Leben auf der Welt vernichten.


Meinung
Obwohl es sich um das zweite Buch einer Reihe handelt, muss diese nicht in Folge gelesen werden – auch wenn das angeraten ist –, denn jeder Band ist in sich abgeschlossen.
Sechs Jahre sind vergangen, seit Bloody Rose’ Vater sie aus Castia gerettet und nach Hause zurückgebracht hat. Und obwohl sie sich darüber freut, sind die Fußstapfen von Gabriel einfach zu groß. Rose will sich einen eigenen Namen machen – egal wie. Sie wird stets nur aus den Augen Tams beschrieben, was ihr jedoch sehr viel Leben einhaucht. Rose, die ihre Haare tiefrot gefärbt hat, einen sie innig liebenden Mann an ihrer Seite und eine Truppe, die ihr blind folgen würde. Und doch bringt sie sich und diese immer öfter in große Gefahr. Als Figur grandios gelungen. Nicht geradlinig, nicht eindimensional bekommt Rose viele Steine in den Weg gelegt, an denen sie sich beweisen muss.
Erzählerin ist jedoch Tam, die mit ihren knapp siebzehn Jahren noch recht jung wirkt, sich aber mutig allen Gegebenheiten stellt. Als sie von der Fabel angeheuert wird, ist niemand erstaunter als sie selbst. Schnell merkt sie, dass das Leben als Söldner so grandios nicht immer ist und das Bild, das Barden zeichnen, nicht immer der Wirklichkeit entsprechen muss. Eames hat eine bunt gewürfelte Truppe zusammengestellt, die in ihrer Zusammensetzung und ihrem Verhalten hervorragend zu unterhalten weiß. Leider setzt die eigentliche Handlung sehr spät ein und wirkt anfangs wie eben erdacht. Denn Tam und die Truppe reisen durchs Land und kämpfen gegen Geld in Arenen gegen Monster und Ungeheuer. Auch als die meisten anderen Truppen sich sammeln und gegen eine riesige Monsterarmee antreten wollen, hält Rose an ihrem Plan fest und so geht es eine ganze Weile. Obwohl die Figuren amüsieren, ist es doch manchmal etwas fad, da der rote Faden sich unterdessen sehr gut versteckt. Doch sobald Tam (und der Leser!) eingeweiht sind, wie alles zusammenhängt, nimmt die Handlung plötzlich rasant an Fahrt auf und Seite um Seite fliegt vorbei. Bis dahin heißt es jedoch Zähne zusammenbeißen.
Im letzten Drittel läuft das Geschehen in einem überragenden Showdown aus, der sowohl Schlachtengetümmel als auch viele Emotionen zu bieten hat.
Eames hat, was seine Charaktere anbelangt, noch einmal eine gehörige Schippe obendrauf gelegt. Die bunte Zusammensetzung macht einen ganz eigenen Reiz aus und dass eine Frau eine solche Truppe anführt, hätte ich mir mit sechzehn sehr gewünscht. Das Wiedersehen mit Figuren aus dem ersten Band ist da nur das i-Tüpfelchen. Mir gefällt es übrigens, dass der Humor aus Band 1 quasi nicht mehr vorhanden ist, aber mancher Leser könnte enttäuscht sein.
Teil 3 erscheint vermutlich 2021 im Original, was leider einige Wartezeit für den deutschen Leser bedeutet. Eames selbst verriet letztes Jahr in goodreads immerhin dies: „I can't say too much about it yet, but it takes place about 14 years after Bloody Rose and the band will not be made up entirely of humans!“ Vielleicht macht sich Wren, Rose’ Tochter, auf, um neue Abenteuer zu erleben. Vielleicht gibt es auch völlig neue Figuren und damit völlig neue Sichtweisen zu bestaunen. Wenn jemand dem Fantasygenre eine neue Note verleihen kann, dann Eames. Das ist alles nicht ganz typisch, aber es macht Spaß (vielleicht auch gerade deswegen).


Wyld:
2. Bloody Rose
3. Outlaw Empire


Nicholas Eames wurde ein Wingham, Ontario geboren. Er besuchte das College für Theaterkünste, gab das Schauspielen aber auf, um Fantasy-Romane zu schreiben. »Könige der Finsternis« ist sein Debütroman. Er lebt in Ontario, Kanada.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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