Donnerstag, 21. Mai 2020

(Gesammelt) Abgebrochene Romane


Starfire - Imperium – Spencer Ellsworth
Raumschiff-Navigatorin Jaqi schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Halb Jorianerin, halb Mensch, gilt sie im Roten Imperium als Bürger zweiter Klasse. An den Grenzen des Sternenreiches akzeptiert sie so gut wie jeden Auftrag, der ihr angeboten wird. Legal, illegal – Hauptsache die Kohle stimmt. Als Jaqi eines Tages in den Besitz wertvoller Informationen kommt, ist nichts mehr wie es vorher war. Denn sowohl die kaiserlichen Truppen als auch der Anführer der Revolutionsbewegung sind hinter diesen Informationen her – und plötzlich liegt das Schicksal des gesamten Sternenreiches in Jaqis Händen ...

Abgebrochen auf Seite 75 (von 298).
War schon nach wenigen Seiten baff, was hier dem Leser vorgesetzt wird. Sehr schlechtes Deutsch (was nicht an der Übersetzung liegt) auf Grundschulniveau, gepresst auf cool gemacht. Fürchterliche Umsetzung. Dabei ist die Grundsituation gut erdacht; gezüchtete und in den Krieg gezwungene Wesen haben sich erhoben und für ihre Freiheit gekämpft. Der Anführer will nun alle Menschen beseitigen. Dazwischen agieren diverse Figuren und versuchen, mit der Gesamtsituation klarzukommen. Die Kapitel wechseln sich ab, immer aus der Sicht einer Figur. Weder ist aber zu spüren, dass der Charakter gewechselt hat, noch wird mit Raffinesse vorgegangen. Alles hastet ohne in die Tiefe zu gehen am Leser vorbei, Zeit sich umzusehen oder gar eine wie auch immer geartete Atmosphäre aufzubauen, bleibt nicht. Einfach nur schlecht gemacht. Band zwei der Trilogie ist in deutscher Sprache nur als E-Book zu haben, von Band 3 fehlt jede Spur.

Alif der Unsichtbare – G. Willow Wilson
Alif, ein junger Hacker in einem arabischen Emirat, sieht es als seine Berufung an, seinen Klienten Anonymität und Schutz vor staatlicher Überwachung zu bieten, ganz gleich welcher politischen Gruppierung sie angehören. Doch als er selbst ins Fadenkreuz der Regierung gerät und sein Rechner gehackt wird, muss Alif sein bisheriges Leben hinter sich lassen und untertauchen.
Dass ihm zudem ein uraltes Buch mit dem Titel »Tausendundein Tag« in die Hände gespielt wird, verkompliziert die Sache enorm. Denn sein Inhalt enthüllt die reale Existenz der Dschinn und scheint obendrein der Schlüssel zu einer neuen Informationstechnologie zu sein ...

Abgebrochen auf Seite 220 (von 515).
Die Geschichte lässt sich sehr gut an. Es macht Sinn, sich ein wenig in der arabischen Welt auszukennen, denn obwohl ein umfangreiches Glossar vorhanden ist, könnte es sonst ein paar Verständigungsprobleme geben. Das Leben in der unbezeichneten arabischen Stadt wird anschaulich geschildert, vor allem die Alltäglichkeiten der einzelnen Figuren. Die Grundsituation ist leider dergestalt, dass nicht viel Phantasie nötig ist, um zu erahnen, wie sich das Ganze wohl auflösen wird. Da Setting und Figuren aber mal etwas anders waren, konnte der Plot zunächst vernachlässigt werden. Leider wird recht geradlinig geschrieben, manchmal etwas trocken, was zunächst zu verschmerzen war, aber sich schon bald mit zu ausufernden Begebenheiten vereinigt und so zu zähen Stellen geführt hat. Der Roman hätte eine deutliche Kürzung gut vertragen und wohl auch nötig gehabt. Das Männer- und Frauenbild ist teilweise leider etwas gewöhnungsbedürftig. Ich möchte dennoch empfehlen, mal in die Geschichte reinzusehen, denn allein Umgebung und orientalische Mythologie lesen sich sehr anziehend und vielleicht ist es in diesem Fall letztendlich einfach Geschmackssache.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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