Dienstag, 7. April 2020

Die Tochter des Wolfs - Robin Hobb


Titel: Die Tochter des Wolfs
Autorin: Robin Hobb
Originaltitel: Assassin's Fate (The Fitz and The Fool Trilogy, Book 3)
Verlag: Penhaligon
ISBN: 978-3764532314
Euro: 16,00
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2019
Seiten: 1120
Serie: Das Kind des Weitsehers 03
Come in: vom Verlag










Inhalt
Noch immer ist die kleine Biene in der Gewalt der Diener von Clerres, die einst glaubten, sich eigene Weiße Propheten züchten und so deren Weissagungen für eigene Zwecke missbrauchen zu können. Und noch immer ist ihr Vater Fitz Chivalric zusammen mit seinem Gefährten dem Narren und einstigen Weißen Propheten seiner Zeit unterwegs, um sie zu retten. Dabei kann sich ihnen nichts und niemand in den Weg stellen, keine Seelenschiffe, keine Drachen, keine Könige. Ganz sicher keine Festung Clerres mit ihren geheimnisvollen Weissagungen und düsteren Folterkellern. Und die Diener wissen: Der Zerstörer wird kommen.


Meinung
Die neue Trilogie aus der Feder Robin Hobbs ist 2019 endlich in der deutschen Übersetzung erschienen. Aber Obacht: Sie setzt eine sehr lange Geschichte rund um Fitz und seine Familie fort, die mit „Die Chronik der Weitseher“ ihren Anfang nahm. Wer die Vorgängerbände nicht kennt, wird wenig Freude mit diesem Buch haben. Ganz besonders auch, weil es ein Wiedersehen mit den Seelenschiffen gibt.
Als langjähriger Fan ist es mir unheimlich schwer gefallen, in die neue Trilogie einzusteigen, was habe ich nicht mit den neuen Geschehnissen gehadert. Knapp 3200 Seiten später bin ich froh, nicht wie geplant nach Band 1 ausgestiegen zu sein. Das fulminante Ende einer langen und ausführlichen Geschichte hat mich so stark in seinen Bann gezogen, dass ich quasi zwei Tage nichts anderes getan habe, als zu lesen. Und am Ende hatte ich Tränen in den Augen – was eben nur eine Autorin schafft und die hat wieder einmal bewiesen, dass sie zu den ganz, ganz Großen ihres Fachs gehört.
Die Geschichte muss tatsächlich auf all ihren Seiten und aufgeteilt auf drei Bücher als zusammengehörige Einheit verstanden werden. Sie muss so erzählt werden, so und nicht anders. Was zunächst mitunter etwas ausufernd wirkt, ergibt schon wenig später Sinn.
Inhaltlich ist zu beachten, dass es sich um einen dritten Band handelt und diese Besprechung nicht Spoiler frei sein kann.
Die kleine Biene muss sich eine ganze Menge gefallen lassen, beweist aber bravourös, dass sie die Tochter ihres Vaters ist. Mit Verstand und jeder Menge Mut – Kraft und Ausdauer fehlen dem Kind noch – kämpft sie gewitzt um ihr Überleben. Hobb hat eine Art das zu zeigen, die den Leser nicht loslässt. Das Mädchen ist ein einprägsamer Charakter, von dem zu hoffen ist, dass er weitere Bücher rund um die Weitseher-Familie füllen wird. Und da ist am Ende dieser vielen Seiten noch einiges offen geblieben, denkbar wäre es also in jedem Fall.
Am meisten bewegt jedoch Fitz seine Leserschaft. Das geschieht schon unterwegs, weil die Autorin ihm viele Hindernisse in den Weg legt, an denen er wachsen muss. Und der Narr ist immer an seiner Seite, einen Großteil übrigens als Amber. Das Wiedersehen mit den Drachen und den Seelenschiffen hat für stetig fliegende Seiten gesorgt und zudem für neue Ansätze neuer Geschichten.
Obwohl ich es nicht vermutet hätte, bekommt auch Clerres genügend Raum, sich entfalten zu können. Bis dato wurde mehr zu und über sie erzählt, aber bis auf die Entführer kaum etwas gezeigt. Das Geschehen dort mit „spannend“ zu umschreiben, trifft es nicht einmal annähernd. Es ist fesselnd und wie gewohnt auch recht unvorhersehbar. Hobb schont ihre Figuren nicht.
Wer auf ein komplettes Happy End hofft, wird nicht auf seine Kosten kommen, dafür ist die Autorin auch nicht bekannt. Aber zwei Sachen sind sicher. Erstens handelt es sich um ein bittersüßes Ende, das so schnell nicht vergessen ist. Und zweitens geht es nach getaner Mission noch ein Stückchen weiter, damit der Leser zumindest einen winzigen Ausblick darauf erhaschen kann, wie es wohl weitergehen könnte. Denn am Ende sind zwar etliche Charaktere tot, aber mindestens genauso viele gehen ihren Weg weiter.
Robin Hobbs Weitseher-Sagas sind im Genre inzwischen nicht mehr wegzudenken und sollten bei jedem Fan im Regal stehen.


Die Chronik der Weitseher:
1. Die Gabe der Könige (Assassin's Apprentice)
2. Der Bruder des Wolfs (Royal Assassin)
3. Der Erbe der Schatten (Assassin's Quest)

Die Seelenschiff-Händler:
1. Das Geheimnis der Seelenschiffe - Die Händlerin (Ship of Magic)
2. Das Geheimnis der Seelenschiffe - Der Freibeuter (The Mad Ship)
3. Das Geheimnis der Seelenschiffe - Die Drachenkönigin  (Ship of Destiny)

Das Erbe der Weitseher:
1. Diener der alten Macht (Fool’s Errand)
2. Prophet der sechs Provinzen (The Golden Fool)
3. Beschützer der Drachen (Fool's Fate)

Das Kind des Weitsehers:
1. DieTochter des Drachen (Fool's Assassin)
2. DieTochter des Propheten (Fool's Quest)
3. Die Tochter des Wolfs (Assassin's Fate)


Robin Hobb wurde in Kalifornien geboren, zog jedoch mit neun Jahren nach Alaska. Nach ihrer Hochzeit zog sie mit ihrem Mann nach Kodiak, einer kleinen Insel an der Küste Alaskas. Im selben Jahr veröffentlichte sie ihre erste Kurzgeschichte. Seither war sie mit ihren Storys an zahlreichen preisgekrönten Anthologien beteiligt. Mit »Die Gabe der Könige«, dem Auftakt ihrer Serie um Fitz Chivalric Weitseher, gelang ihr der Durchbruch auf dem internationalen Fantasy-Markt. Ihre Bücher wurden seither millionenfach verkauft und sind Dauergäste auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Robin Hobb hat vier Kinder und lebt heute in Tacoma, Washington.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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