Dienstag, 17. Dezember 2019

Die Bullet-Journal-Methode: ein Fazit + Verlosung


Anfang 2019 suchte und fand ich eine neue Methode, um mich zu organisieren: RyderCarrolls „Bullet Journal“.
Wer mit dieser Sache anfangen möchte und sich durch die gängigen Videos durchklickt, bekommt schnell den Eindruck, dass es a) eher etwas für junge Mädchen oder Bastelbegeisterte ist, b) es weniger um den Sinn dahinter geht und c) bereits im Vorfeld eine Menge Geld kostet. Das muss aber nicht sein.
Ich selbst begann mit einem A5 Notizbuch, kariert, das ich für knapp drei Euro im Laden erstanden habe. Es ist schwarz, schmucklos und kann mit einem Gummiband zusammengehalten werden. Hinten gibt es eine kleine papierne Einstecktasche. Da mir gleich bewusst war, dass ich nicht viel malen oder kleben möchte, habe ich diese Sache auch von Anfang an ignoriert. Dazu ist auch im oben verlinkten ersten Beitrag schon einiges zu lesen. Zwar wollte ich kleine Skizzen bei den gelesenen Büchern hinterlassen, habe das aber bereits Ende März aus Zeitgründen aufgegeben. Die Monatsblätter habe ich ebenfalls meist nur geschrieben und auf Zeichnungen und Tusche verzichtet. Später musste ich an den Monatsblättern sparen, da die Seiten des Journals sonst am Ende nicht ausgereicht hätten.
Sehr wichtig ist, auch wenn nur Kugelschreiber und Marker verwendet werden, auf die richtige Papierstärke zu achten. Hier kann es durchaus Sinn machen, ein wenig mehr Geld auszugeben, weil alles Farbige durchdrückt. Außerdem ist auch ein Fineliner oft nicht einsetzbar. Wer aber weiß, dass er nur Kugelschreiber und/oder Bleistift verwenden wird, kann durchaus so beginnen und erst einmal schauen, ob die Methode überhaupt passend ist.


Carolls Methode ist im Prinzip recht einfach: Er bricht alles von großen in kleine Stücke. So beginnt jedes Journal mit einer Jahresübersicht, in die jeder wichtige Termin, ob beruflich oder privat, eingetragen wird. Schließlich folgen Monatsübersichten, Wochenübersichten und schließlich einzelne Tage. Wie das jeweils formal aussehen kann, ist sehr unterschiedlich, da muss jeder seine eigene Art und Weise finden. Ich habe alle möglichen ausprobiert und festgestellt, dass ich die Monatsübersichten nicht brauche. Dafür bin ich der Ein-Tag-eine-Seite-Typ. Nicht nur beruflich muss ich schlicht zu viel notieren, wer wann warum angerufen hat, was ich wo bestellen musste, Termine usw. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass es für mich aus gesundheitlichen Gründen sehr viel Sinn macht, zu notieren was ich wann gegessen und wie viel ich getrunken habe.
Mir ist inzwischen dazu eine neue Art begegnet, die zudem alles in unterschiedliche Farben packt. Dazu können Sticker genauso verwendet werden, wie Marker. Aber alles aufzuschreiben und damit den Geist frei davon zu machen, ist eine geniale Angelegenheit. Auch wenn man glaubt, es behalten zu können, es sammelt sich einfach zu viel an – es ist regelrecht befreiend, es wegschieben zu können, ohne es zu verlieren, denn es ist notiert. Das gibt übrigens mehr Raum, in die Zukunft zu planen. In etwa wenn man regelmäßig jemanden anrufen will und sich, auch wenn nur wenige Wochen vergangen sind, partout nicht mehr erinnern kann, wann man das letzte Mal mit Person X gesprochen hat (und was Thema war). Gerade solche „Kleinigkeiten“ sind früher immer bei mir untergegangen.
Außerdem habe ich zwar stets alle anstehenden Aufgaben z.B. im Haushalt erledigt, aber ich dachte bisher, dass ich das nach Lust und Zeit und Aufwand handhaben würde. Tat ich aber gar nicht. Von dort bis dahin für bestimmte Aufgaben bestimmte Tage fest einzuplanen, war es dann nur noch ein kleiner Schritt. Damit hat sich alles besser verteilt und ließ sich für mich auch besser umsetzen. Hat zwar ein bisschen was von Sheldon, hilft aber ungemein.
Übrigens: Nur weil man die Dinge vorher plant und festlegt, heißt das noch lange nicht, dass man sie dann auch wirklich tut. Ein bisschen Schweinehund bleibt immer da.


Das neue Zeichnen des jeweils folgenden Monats hat bei Caroll den Sinn, intensiv über den vorherigen Monat und seine Ereignisse zu reflektieren. Einige Dinge sollen übernommen, andere gestrichen werden. Das war leider etwas, bei dem mir oft der lange Atem gefehlt hat. Es dauert, die Seiten fertig zu zeichnen und alle wesentlichen Tage und das Drumherum einzubauen. Um über Erlebtes oder Getanes zu reflektieren, muss ich das nicht haben. Wichtig ist nur das darüber Nachdenken an sich, nicht das Ziehen von Linien. Darum habe ich für 2020 auch einen Kalender gekauft, der alles beinhaltet, was ich brauche, aber im Prinzip schon absolut fertig ist.


Wofür ich keine Lösung gefunden habe, war meine Zettelei. Zwar können einige Blätter auf leere Seiten aufgeklebt werden. Aber die Seiten werden dadurch wellig und das Buch dicker und damit unhandlicher. Zudem passen nicht alle Zettel und Notizen hinein. Darum bin ich auf die Suche nach einer anderen Möglichkeit gegangen und bei den Ringbüchern in A5, sechsfach Lochung hängengeblieben. Hier allerdings kann man wirklich viel Geld lassen, denn die gängigen Marken verlangen so einige Euronen und das nicht nur für den Hefter an sich, sondern auch jedes kleine Zubehörteil. Wer aber lange genug sucht, kann auch preiswert fündig werden, wenn es dann allerdings auch nicht ganz so stylisch aussieht.
In 2020 werde ich also sowohl einen Chefkalender haben, als auch ein Ringbuch. Vielleicht lassen sich beide auch gut ergänzen? Im Prinzip brauche ich nur etwas für meine „lose Blattsammlung“.


Ryder Carrols Methode hat mich sehr überzeugt. Privat wie auch beruflich habe ich einiges Neue ausprobiert. Beruflich habe ich damit noch zulegen können, weil durch das noch genauere Planen mehr in kürzerer Zeit, aber ohne Qualitätseinbruch möglich war. Privat habe ich umstrukturiert und mir ein wenig mehr Freizeit verschaffen können und zudem auch einige Beziehungen erwärmen, die vorher, oft aus Zeitgründen, nur so vor sich hin geköchelt haben.
Überrascht bin ich, dass ich überhaupt ein ganzes Jahr durchgehalten und zudem vieles probiert habe.


Und weil ich davon so überzeugt bin, möchte ich anderen die Möglichkeit geben, es einmal selbst auszuprobieren. Dazu verlose ich zwei Chefkalender, wie ich sie auch selbst in 2020 verwenden werde und einen weiteren Buchkalender, den ich einfach hübsch fand, der allerdings weniger Goodies enthält.
Im Chefkalender sind vor jedem neuen Monat die entsprechenden Monatsübersichten bereits eingebaut. Vor jeder neuen Woche eine Wochenübersicht. Wichtige Termine und eine Jahresübersicht sind ebenfalls enthalten. Jeder Tag hat eine eigene Seite. Am Ende gibt es einige Seiten für Notizen.
Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schreibt bis 22.12. an fayum@gmx.de und beantwortet folgende Frage:
Wer hat sich die Bullet-Journal-Methode ausgedacht?
Wer Lust hat, kann mir auch schreiben, warum die Idee gut/nicht so gut klingt.   


Wer im Alltag oft „Berge“ vor sich herschiebt und nicht so recht weiß wo und womit er anfangen soll, wer sich gern verzettelt oder so viel im Kopf hat, das ihm manchmal der Name einer anderen Person nicht einfällt, der sollte auf jeden Fall mal reinschauen. Dazu muss nicht das teure Buch angeschafft werden, auch im Internet ist eine Menge zur Methode zu finden. Leider muss man den ganzen Glitzer- und Bastelkram zu umgehen lernen. Caroll hat aber eine eigene Homepage, wenn die auch in Englisch verfasst ist.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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