Autor: Genki Kawamura
Originaltitel: If cats
disappeared from the world
Verlag: C. Bertelsmann
ISBN: 978-3570103357
Euro: 18,00
Veröffentlichungsdatum: April
2018
Seiten: 192
Serie: nein
Come in: Tausch
Inhalt
Als er
seine Kopfschmerzen nicht mehr aushält, lässt sich ein junger Briefträger
untersuchen und erfährt, dass er wegen eines Hirntumors nicht mehr lange zu
leben hat. Prompt taucht der Teufel bei ihm auf und macht ihm ein unschlagbares
Angebot: Jeden Tag soll eine Sache von der Welt verschwinden, um dem unheilbar
Erkrankten mehr Zeit auf Erden zu erkaufen. Keine große Sache, wie es scheint.
Doch dann entwickelt sich das Ganze anders als erwartet.
In
dem knapp 190 Seiten kurzen Werk aus der Feder des japanischen Autors Kawamura
steckt eine rundum überzeugende Grundidee, die aber leider nur sehr lasch
umgesetzt wurde. Besonders die Dialoge sind ein Graus, von denen es allerdings
nicht sehr viele gibt.
Der
junge Mann nun lässt aufgrund des Angebots einige Dinge verschwinden, zunächst
die Telefone, die Uhren, die Filme. Beides assoziiert er mit Personen und
Begebenheiten aus seiner Vergangenheit, was ihn wieder mit einer alten Liebe
und einem guten Freund zusammenbringt. Besonders aber die Familiengeschichte
wird thematisiert. Es ist ein eher unaufgeregtes Leben gewesen, ein winziges
Blinzeln im Kreislauf der Unendlichkeit und doch gelebt. Aber ist es wert, dass
viele Dinge unwiederbringlich von der Welt verschwinden, nur um es zu
verlängern? Eine Frage, mit der sich der junge Mann schon bald näher
auseinandersetzen muss.
Wäre
der Inhalt weniger oberflächlich und dafür mehr literarischer und gefühlvoller
umgesetzt worden (und länger), wäre es ein Page Turner geworden. Aber so
plätschert das Geschehen nur vorbei; es ist zu spüren, was der Autor sagen
möchte, aber leider vermag er es nicht wirklich zu zeigen (auch nicht
metaphorisch).
Erwähnenswert
ist auch, dass die Geschichte recht westlich anmutet, schon allein wegen des
Teufels. Es sind nur winzige Details am Rande, die erahnen lassen, dass sich
die Handlung in Japan abspielt. Es gibt offenbar auch eine Verfilmung dazu, die
allerdings bisher keine deutsche Tonspur bietet.
„Wenn
alle Katzen von der Welt verschwänden“ kann das eigene hochgesteckte Ziel
leider nicht erreichen, überzeugt daher nur in der Idee.
Genki
Kawamura, 1979 in Yokohama geboren, ist ein
japanischer Filmproduzent und hat mit seinen ersten Roman einen internationalen
Bestseller vorgelegt, der auch erfolgreich verfilmt worden ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.