Autorin: Libby Page
Originaltitel: The Lido
Verlag: Ullstein Taschenbuch
ISBN: 978-3548290416
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Mai
2019
Seiten: 384
Serie: nein
Come in: vorablesen.de
Inhalt
Rosemary
ist sechsundachtzig, verwitwet und immer noch lebenslustig. Kate ist Mitte
zwanzig und sehr einsam in London, wo sie keine Freunde besitzt. Die Schließung
des örtlichen Freibads führt beide
zusammen, denn Kate erhält von ihrer Zeitung den Auftrag, über die Aktivistin
zu schreiben, die sich nicht damit abfinden will, dass dieser öffentliche Ort
exklusiver Klientel vorbehalten werden soll. Als Kate die alte Dame näher
kennenlernt, beschließt sie, ihr zu helfen. Die Sache wird größer, als beide
ahnen, gleichzeitig wachsen sie über sich selbst hinaus. Denn das Freibad ist
eine Begegnungsstätte, die Menschen zusammenführt – und das in einer Welt, die
immer größer und anonymer wird.
Page
hat einen auf den ersten Blick vorhersehbaren und schlichten Roman geschrieben,
der jedoch mit wahnsinnig viel Gefühl erzählt wird. Wer als Leser nah am Wasser
gebaut ist oder sich generell schnell von Emotionen gefangen nehmen lässt,
sollte vorab erst einmal in die Leseprobe hineinlesen.
Rosemary
hat ein einfaches Leben hinter sich, das allerdings an der Seite der Liebe
ihres Lebens. Und das Freibad hat dabei immer eine Rolle gespielt, nicht nur,
weil sie es aus dem Fenster ihrer Wohnung sehen kann. Ihr Leben wird stetig in
Rückblicken erzählt und reicht fast sechzig Jahre zurück, die viel englische
Geschichte umfassen. Dagegen lebt Kate in einer Welt des Überflusses, den sie
allerdings gar nicht richtig wahrzunehmen scheint und sich in sich selbst
verkriecht. Erst als sie Rosemary kennenlernt, die sie zwingt, einige Bahnen zu
schwimmen, ehe sie mit ihr redet, lernt sie, dass es die einfachen Dinge sein
können, die Menschen zu sich und zueinander führen. Dies nur noch jenen zu
ermöglichen, die dafür (viel) bezahlen, scheint beiden Frauen zu ungerecht – zu
viele öffentliche, eben für alle existierende, Orte sind bereits geschlossen
worden, nicht zuletzt die Bibliothek, in der Rosemary viele Jahre gearbeitet
hat.
Als
also Kates Boss ihr ein klein wenig Vertrauen schenkt, indem er sie den Artikel
schreiben lässt, setzt er mehr in Gang als ein kleines Interview. Kate
engagiert sich zusammen mit Rosemary und schaut sich das erste Mal bewusst in
ihrer Umgebung um. Leider wirkt ihre Geschichte ein klein wenig gepresst, denn
natürlich wartet auch schon der richtige Mann auf sie, der immer in der Nähe im
Büro bei ihr war und schon lange ein Auge auf sie geworfen hat; das
Romantikerherz kommt auf seine Kosten.
Die
zahlreichen Nebenfiguren, die ebenfalls an ihrem Freibad festhalten wollen und
den beiden Frauen hilfreich zur Seite stehen, sind sehr lebensecht, urban und
authentisch gestaltet worden.
Gegen
Ende gibt es eine Art Showdown, der aber ein bisschen seicht ausfällt und gerne
eindringlicher hätte sein können. Das letzte Kapitel war nicht unerwartet, aber
trotzdem schön, so dass der Leser mit einem bittersüßen Gefühl aus der
Geschichte entlassen wird.
„Im
Freibad“ ist kein seichtes Geplänkel, sondern eine emotional tiefgehende
Geschichte, die nicht so schnell vergessen sein wird.
Libby
Page hat tagsüber im Marketing gejobbt und nachts auf ihrem
Notebook ihren Debütroman geschrieben. Die studierte Journalistin hat für den
Guardian, einen Online-Shop und eine Wohltätigkeitsorganisation gearbeitet.
Neben dem Schreiben ist Schwimmen ihre zweite große Leidenschaft. Libby Page
lebt in London und hat sich vorgenommen, alle Freibäder Londons auszuprobieren.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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