Samstag, 4. Mai 2019

Leonardo da Vinci: Die Notizbücher


Titel: Leonardo da Vinci: Die Notizbücher
Autor: Leonardo da Vinci und Ulrich Magin
Originaltitel: unbekannt
Verlag: Nikol
ISBN: 978-3868204735
Euro: 12,95
Veröffentlichungsdatum: September 2018
Seiten: 160
Serie: nein
Come in: Tausch










Meinung
Mit 160 Seiten ist dieses wunderbar gestaltete Buch zwar sehr überschaubar, bietet für Neugierige aber genau, was es anpreist. Was sich „Notizbücher“ nennt, ist eine Sammlung verschiedener einzelner Papierstücke, die da Vinci Zeit seines Lebens überall angefertigt und beigelegt hat. So sind hier auch nur wenige zusammengetragen worden. Dabei unterteilt sich das Werk in drei Bereiche: Kunst, Wissenschaft und Entwürfe.
Da Vinci spricht den Leser direkt an, geht davon aus, er sei ebenfalls Maler. Man begegnet einem sehr selbstbewussten Mann, der viel zu sagen hat, aber vermutlich nicht gern über seine Thesen diskutierte. Interessant ist, dass er der Malerei bzw. dem Auge mehr Gewicht beigemessen hat als der Dichtkunst bzw. allen anderen Sinnen, wofür er allerdings auch eine Erklärung liefert. Er wendet sich vor allem an gebildete Leser, die, und das ist eine unbedingte Voraussetzung für ihn, geneigt sind, sich noch mehr Wissen und Fähigkeiten anzueignen. Das gilt auch für das Studium des menschlichen Körpers, das da Vinci nicht nur durch bloße Beobachtung lebender Exemplare erwarb, sondern auch durch die Betrachtung toter Körper (nicht immer aus natürlichen Gründen). Inneren Zwiespalt oder gar Skrupel ließ er nicht gelten.
Des Weiteren war ihm als Meister klar, dass „gut Ding will Weile haben“, worin ich mit ihm unbedingt übereinstimme. Da Vinci sagt klar, man solle sich Zeit nehmen und vor allem im Vorfeld einer Sache nicht daran sparen. So gehöre Recherche (z.B. Studium der Lichtverhältnisse, Anordnung der Bildelemente) unbedingt dazu.
Neben der Malerei hat sich da Vinci ebenfalls mit Konstruktionen auseinandergesetzt und diverse Maschinen erdacht. Dabei sah er ihren Nutzen besonders im zivilen, aber auch im kriegerischen Bereich. Eindrucksvoll, wenn auch sehr beängstigend, der Panzerwagen, der zwar äußerlich wirkt wie ein heutiges Ufo, aber sich im Grunde nicht sehr wesentlich von heutigen Panzern unterscheidet. Sehr nüchtern stellt der Erfinder hier die Funktionsweise vor und zeigt zeichnerisch sogar die zerstückelten Körper.
Gestalterisch hat das Buch einiges zu bieten. Nach einer kleinen Einführung, in der kurz der Lebenslauf da Vincis dargelegt wird, beginnen die ersten Seiten, die wie ein verfärbtes altertümliches Manuskript unterlegt sind. Dabei wird auf der einen Seite oft ein Bild/eine Skizze da Vincis gezeigt und daneben in Schriftform die deutsche Übersetzung, die soweit gelungen scheint. Woher das jeweilige Schriftstück stammt, ist übertitelt.
Insgesamt handelt es sich leider nur um eine kurze Sammlung einzelner Papiere, die jedoch einen guten ersten Einblick in die Denkweise des Künstlers darstellen und zudem auch bezahlbar sind. Wer noch keinen Kontakt mit da Vinci hatte oder einem Fan ein Geschenk machen möchte, ist mit diesem Werk gut beraten.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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