Autor: Leonardo da Vinci und
Ulrich Magin
Originaltitel: unbekannt
Verlag: Nikol
ISBN: 978-3868204735
Euro: 12,95
Veröffentlichungsdatum: September
2018
Seiten: 160
Serie: nein
Come in: Tausch
Meinung
Mit
160 Seiten ist dieses wunderbar gestaltete Buch zwar sehr überschaubar, bietet
für Neugierige aber genau, was es anpreist. Was sich „Notizbücher“ nennt, ist
eine Sammlung verschiedener einzelner Papierstücke, die da Vinci Zeit seines
Lebens überall angefertigt und beigelegt hat. So sind hier auch nur wenige
zusammengetragen worden. Dabei unterteilt sich das Werk in drei Bereiche: Kunst,
Wissenschaft und Entwürfe.
Da
Vinci spricht den Leser direkt an, geht davon aus, er sei ebenfalls Maler. Man
begegnet einem sehr selbstbewussten Mann, der viel zu sagen hat, aber
vermutlich nicht gern über seine Thesen diskutierte. Interessant ist, dass er
der Malerei bzw. dem Auge mehr Gewicht beigemessen hat als der Dichtkunst bzw.
allen anderen Sinnen, wofür er allerdings auch eine Erklärung liefert. Er
wendet sich vor allem an gebildete Leser, die, und das ist eine unbedingte
Voraussetzung für ihn, geneigt sind, sich noch mehr Wissen und Fähigkeiten
anzueignen. Das gilt auch für das Studium des menschlichen Körpers, das da
Vinci nicht nur durch bloße Beobachtung lebender Exemplare erwarb, sondern auch
durch die Betrachtung toter Körper (nicht immer aus natürlichen Gründen).
Inneren Zwiespalt oder gar Skrupel ließ er nicht gelten.
Des
Weiteren war ihm als Meister klar, dass „gut Ding will Weile haben“, worin ich
mit ihm unbedingt übereinstimme. Da Vinci sagt klar, man solle sich Zeit nehmen
und vor allem im Vorfeld einer Sache nicht daran sparen. So gehöre Recherche
(z.B. Studium der Lichtverhältnisse, Anordnung der Bildelemente) unbedingt
dazu.
Neben
der Malerei hat sich da Vinci ebenfalls mit Konstruktionen auseinandergesetzt
und diverse Maschinen erdacht. Dabei sah er ihren Nutzen besonders im zivilen,
aber auch im kriegerischen Bereich. Eindrucksvoll, wenn auch sehr beängstigend,
der Panzerwagen, der zwar äußerlich wirkt wie ein heutiges Ufo, aber sich im
Grunde nicht sehr wesentlich von heutigen Panzern unterscheidet. Sehr nüchtern
stellt der Erfinder hier die Funktionsweise vor und zeigt zeichnerisch sogar
die zerstückelten Körper.
Gestalterisch
hat das Buch einiges zu bieten. Nach einer kleinen Einführung, in der kurz der
Lebenslauf da Vincis dargelegt wird, beginnen die ersten Seiten, die wie ein
verfärbtes altertümliches Manuskript unterlegt sind. Dabei wird auf der einen
Seite oft ein Bild/eine Skizze da Vincis gezeigt und daneben in Schriftform die
deutsche Übersetzung, die soweit gelungen scheint. Woher das jeweilige
Schriftstück stammt, ist übertitelt.
Insgesamt
handelt es sich leider nur um eine kurze Sammlung einzelner Papiere, die jedoch
einen guten ersten Einblick in die Denkweise des Künstlers darstellen und zudem
auch bezahlbar sind. Wer noch keinen Kontakt mit da Vinci hatte oder einem Fan
ein Geschenk machen möchte, ist mit diesem Werk gut beraten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.