Autor: George R. R. Martin
Originaltitel: Nightflyers
Verlag: Penhaligon
ISBN: 978-3764532277
Euro: 10,00
Veröffentlichungsdatum: Dezember
2018
Seiten: 208
Serie: nein
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Melantha
Jhirl soll acht Wissenschaftler auf dem Raumschiff Nightflyer begleiten und für deren Sicherheit sorgen. Die
Expedition bricht zum Ende des Universums auf, wo sich die geheimnisvolle Rasse
der Volcryn befindet, die sie erforschen wollen. Doch dann stellt sich nicht
nur heraus, dass der Kapitän und Besitzer des Schiffes, Royd Eris, nur als
Hologramm mit ihnen kommunizieren kann, sondern auch, dass er etwas vor ihnen
verheimlicht. Es ist noch jemand an Bord – und der ist von der Mission wenig
begeistert. Als der erste Mord geschieht, weiß Melantha, dass sie handeln muss,
aber nur, wenn sie es selbst schafft, am Leben zu bleiben.
Die
Originalausgabe erschien erstmalig 1980 in einer Anthologie, was sich der Leser
klarmachen sollte, bevor er zu dem sehr dünnen Büchlein greift. Es ist ein
kleiner Ausschnitt aus dem Leben der einzelnen Crewmitglieder; ihre
Verbindlichkeiten werden sehr deutlich, einen Kurzabriss ihres jeweiligen
Lebenslaufes sollte man jedoch nicht erwarten. Dennoch schafft Martin es
gekonnt, bereits zu Beginn, wenn ein Wissenschaftler nach dem anderen das
kleine Schiff betritt, jedes Individuum als genau solches darzustellen.
Sprachlich gibt es am gesamten Werk nichts auszusetzen, wofür auch die
gelungene Übersetzung verantwortlich sein dürfte.
Melantha
Jhirl ist eine taffe, farbige Frau, die sich selbst stets als „verbessertes
Modell“ (wovon eigentlich?) bezeichnet und recht selbstbewusst ihr Leben lebt,
in den aktuellen Zeitgeist passt sie also wunderbar hinein. Dabei übertreibt sie
es jedoch auch hin und wieder und darf getrost trotzdem nicht als perfekt
bezeichnet werden, sprich: sie hat Ecken und Kanten.
Auch
die anderen Crewmitglieder werden genau beschrieben, wenn einige dann
allerdings später doch reichlich kurz kommen. Der Anfang liest sich dadurch weg
wie nichts. Im Fortschreiten der Handlung kam Martin dann aber vermutlich die
vorgegebene Seitenzahl in die Quere und es wurde hier und da kräftig gekürzt.
Nicht, dass man das Gefühl hätte, es würde etwas fehlen, aber ein klein wenig
mehr hier und da hätte der Handlung nicht geschadet, am Ende wirkt es leider
ein wenig gestaucht. Schon allein, damit die Figuren lebendiger werden bzw.
schlicht ein wenig näher an den Leser kommen.
Nachdem
nun diese kleine Geschichte als Serie umgesetzt wurde, der Autorenname zieht eben,
lässt sich das auf „Soap Opera mit viel Blut (und Sex)“ herunterbrechen. Ich
bin mir nicht sicher, ob das unbedingt sein muss, zumal ich vermute, dass es
anders umgesetzt wird, als es ursprünglich geplant war. Es handelt sich um
Horror im Weltraum, es sterben eine Menge Figuren und das auf sehr blutige Art
und Weise. Dazwischen gibt es Affären und einige Sonderheiten der einzelnen
Charaktere, auf die vermutlich ein Hauptaugenmerk gerichtet werden wird.
Persönlich werde ich bei diesem Buch bleiben und die Serie nicht ansehen, denn
auch qualitativ darf man als Zuschauer dann wohl nicht viel erwarten.
Hervorzuheben
ist aber die Aufmachung. Als dünne Klappenbroschur sind bereits die inneren
Umschlagseiten farbig gestaltet. Der Text wird durch fünfzehn sehenswerte Schwarz-Weiß-Illustrationen
von David Palumbo aufgewertet, die wie die Geschichte zunehmend blutiger
werden. Für Fans des Autors macht sich „Nightflyers - Die Dunkelheit zwischen
den Sternen“ hervorragend aus im Buchregal und insgesamt habe ich es, trotz
aller Kritikpunkte, gern gelesen. Für jeden Leser ist es aber vermutlich nicht
geeignet.
George Raymond Richard Martin wurde
1948 in New Jersey geboren. Sein Bestseller-Epos »Das Lied von Eis und Feuer«
wurde als die vielfach ausgezeichnete Fernsehserie »Game of Thrones« verfilmt.
George R.R. Martin wurde u.a. sechsmal der Hugo Award, zweimal der Nebula
Award, dreimal der World Fantasy Award (u.a. für sein Lebenswerk und besondere
Verdienste um die Fantasy) und dreimal der Locus Poll Award verliehen. 2013
errang er den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preis für den Besten
Internationalen Roman. Er lebt heute mit seiner Frau in New Mexico.
Bore da, Daniela.
AntwortenLöschenZur Hochzeit der DVD konnte auch das Phänomen beobachtet werden, daß von schlagartig popular gewordenen Schauspielern/Filmschaffenden, ordentlich Material angeboten wurde. Für Fans (just die Langfristigen) ein Fest, wenn auch gelegentlich mit Wermut versetzt (der Blick auf das sprichwörtlich Kleingedruckte war zwingend, um zu erahnen wie lange der vorne beworbene Name tatsächlich im Film auftaucht).
Anmerkenswert, daß der Aufkleber auf dem hiesigen Cover zusätzlich noch mit dem weiteren Zauberwort "Netflix" wirbt. Vor allem erheiternd wenn man/frau bedenkt, daß der Anbieter seit Zeit mit dem Geld um sich wirft & in Staubsaugermanier alles vom Parkett aufnimmt.
Zur Hochzeit der Videotheken (noch ein paar Jährchen früher) waren die Horror/SF-Regale vollgestellt mit plotähnlichen Billigproduktionen.
Es hat sich demnach nicht viel verändert - außer das Trägermedium. :-)
bonté
Oh ja, die Auflkleber, keiner mag sie, aber irgendeinen Nutzen werden sie wohl erbringen. Die Entwicklung der vielen Serien - und was wird nicht neuerdings neu aufgelegt - und auch Netflix' beobachte ich mit einiger Skepsis. Gleicher Grund wie bei Büchern.
LöschenHallöchen :)
AntwortenLöschenDankeschön für die ausführliche Rezension, ich bin schon um dieses Büchlein herum geschlichen bei uns im Laden, bin aber mittlerweile mit den dicken " G E O R G E R R M A R T I N" schon allzu vertraut und lasse mich schon längst nicht mehr direkt davon locken :D aber für Leute, die Lust auf ein wenig umgängliche Science Fiction haben dürfte dieses Bändchen aber wohl trotzdem ganz gut geeignet sein :)
Liebe Grüße!
Ist schnell gelesen, falls Du unauffällig immer mal ein paar Seiten lesen kannst :) Umgänglich ... nun ja. Blutig, ja!
Löschen