Titel: Der Blumensammler
Autorin: David Whitehouse
Originaltitel: The Long Forgotten
Verlag: Tropen
ISBN: 978-3608503739
Euro: 20,00
Veröffentlichungsdatum: August 2018
Seiten: 346
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Peter
Manyweathers ist 1983 fast vierzig und arbeitet als eine Art
Tatortreiniger. Obwohl er eine junge, quirlige Assisstentin einstellt,
verläuft sein Leben recht eintönig. Um dem Alltag zu entkommen, liest er
alles über Pflanzen, das er finden kann. Eines Tages schlägt er in der
Bibliothek ein Buch auf und findet darin einen alten Liebesbrief, in dem
sechs seltene, exotische Blumen genannt werden. Fortan ist er getrieben
von dem Wunsch, alle davon selbst einmal blühen zu sehen - fast
unmöglich, denn die meisten wachsen nur an sehr entlegenen Orten der
Welt.
Dreißig Jahre später bekommt Dove, der als Telefonist im Notdienst arbeitet, seltsame Kopfschmerzen, die ihm Bilder aus der Vergangenheit Manyweathers zeigen. Dove weiß, dass er den Spuren des Mannes folgen muss, wenn er jemals wieder Ruhe haben und zudem das Geheimnis um seine eigene Vergangenheit aufklären will.
Und dann ist da noch Professor Cole, der getrieben ist von dem Wunsch, einen lange zurückliegenden Flugzeugabsturz aufzuklären, dessen Wrack nie gefunden wurde.
Dreißig Jahre später bekommt Dove, der als Telefonist im Notdienst arbeitet, seltsame Kopfschmerzen, die ihm Bilder aus der Vergangenheit Manyweathers zeigen. Dove weiß, dass er den Spuren des Mannes folgen muss, wenn er jemals wieder Ruhe haben und zudem das Geheimnis um seine eigene Vergangenheit aufklären will.
Und dann ist da noch Professor Cole, der getrieben ist von dem Wunsch, einen lange zurückliegenden Flugzeugabsturz aufzuklären, dessen Wrack nie gefunden wurde.
Meinung
David
Whitehouse hat einen Roman voller Esprit verfasst, der hervorragend
recherchiert und sehr unterhaltsam niedergeschrieben wurde. Schon zu
Beginn führt der Autor seine Figuren voller Gefühl in die Handlung ein,
den Leser sofort an die Hand nehmend. Dabei ist es besonders Dove, der
durch seine Augen eine zutiefst betrübliche Welt - seine eigene - zeigt,
beinahe melodramatisch. Mit fortschreitender Seitenanzahl wird jedoch
klar, dass er auch allen Grund hat, die Dinge in diesem trüben Licht zu
sehen.
Peter dagegen führt ein grundsolides Leben, aus dem er dann,
als er den Brief gefunden hat, recht schnell ausbricht und die Welt ganz
neu erkundet. Dabei stellt sich ihm ein Partner zur Seite, mit dem er
zusammen die Blumen erforscht - diese wachsen mitunter an unzugänglichen
Orten und Blühen nur einmal im Jahr. Schnell wird aus der
Männerfreundschaft jedoch etwas anderes, das immer gefährlicher für
Peter wird, bis er sich entscheiden muss, wie es weitergehen soll. Die
Liebesgeschichte Peters beginnt im Roman erst relativ spät und läuft
vielleicht ein bisschen zackig ab, ist jedoch recht glaubhaft gelungen.
Professor
Cole wird dagegen eher stiefmütterlich von der Handlung beachtet, er
ist eine Nebenfigur, wie auch Peters Assisstentin oder dessen Schwester.
Sie alle sind nur Mittel zum Zweck, was schade ist, denn sie wurden
interessant angelegt und es wäre schön gewesen, mehr über sie zu
erfahren.
Am Ende führt Whitehouse die drei Stränge gekonnt zusamen,
allerdings wirkt es zum Schluss doch ein wenig konstruiert, vor allem
auch, weil es recht emotional zugeht. Den Geschehnissen, die auf zwei
Zeitebenen ablaufen, zu folgen, gelingt leicht, denn der Autor schreibt
sehr locker und bildhaft. Auch wenn es manchmal recht vorhersehbar
weitergeht, liest sich der Roman flott weg.
Fazit: Blumen sind nicht
immer nur schön anzusehen, wenn man aber genau deswegen so einiges
riskiert, um sich ihre Einzigartigkeit anzuschauen. Blumen sind auch
mordsgefährlich. Am Ende wird aber immer alles gut.
Gern gelesen und empfohlen.
David
Whitehouse, geboren 1981 in Nuneaton, England. Nachdem er 2015 für
seinen Roman »Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek« per Bus durch
Deutschlands Buchhandlungen reiste, legt er nun seinen neuen Roman »Der
Blumensammler« vor. David Whitehouse lebt in London.
Bore da, Daniela.
AntwortenLöschenDie Flora (sic!) nahm eigentlich erst dann ordentlich Fahrt aus, als sich erste Pflanzen zur Ausbildung von Blüten entschlossen. Das vorherrschende Grün bekam seine farbigen Tupfer (weil Insektenbestäubung effektiver wirkte als es allein dem Wind zu überlassen). Die Varationen an Pflanzen schoßen danach ins Kraut.
Der Roman selbst scheint die Reise der Protagonisten zum Ziel zu haben - weniger die "Auflösung". Wobei scheinbar die Blumen mehr wie ein MacGuffin angelegt sind, als wichtig für die Handlung zu sein. Es hätten auch Opale oder Wandteppiche sein können - vermute ich jetzt einmal forsch ;-)
Möglicherweise irritiert auch nur der hiesige Titel, scheint sich doch das Original auf Erinnerungen & das Vergessen zu beziehen.
bonté
Hallo Rob,
Löschenja, vermutest richtig. Wobei ich Blumen wesentlich schöner finde als Opale ;-) Und irgendwie ist das Sinnbild/die Metapher auch treffender.
Meine Mutter kommt momentan mit der Geschichte nicht gut zurecht und ich denke, die Meinungen gehen weit auseinander, mir jedoch hat es gut gefallen.
LG
Daniela
...yep, das brauchst Du einem Gärtner nicht zweimal sagen. :-)
Löschenbontè